ich bin 33 Jahre alt und habe vor 2 Wochen meine adhs Diagnose bekommen.
Vorallem habe ich Probleme mit der Motivation, schon immer war alles ein Kampf. Ich leide sehr unter den Erschöpfungszuständen und Aufschieberitis. Es ist so unfassbar belastend für mich. Vilt. Kennt der ein oder andere das kleine Monster was einen abhält sich um wichtige Angelegenheiten zu kümmern.
Natürlich habe ich noch einige mehr Symptome aber das ist mittlerweile wirklich das belastendste für mich. Ein jahrzehntelanger Kampf und langsam geht mir die Energie aus. Nach meinen Hyperfokus Phasen folgen Phasen der Erschöpfung und eine Erkältung Jagt die nächste.
Nun habe ich Concerta verschrieben bekommen, zum Einstieg 18 mg dann nach einer Woche 27 mg. Ich hab einen riesigen Respekt vor Methylphendiat und schiebe die Einnahme vor mir her aus Angst vor heftigen Nebenwirkungen.
Früher hatte ich schon eine Fehldiagnose wo ich Fluoxetin verschrieben bekommen habe, was bei mir überhaupt nicht gewirkt hat. Ich hatte mehr Nebenwirkungen als mir lieb war. Daher meine Angst vor unerwünschten Nebenwirkungen.
Vilt kann mir der ein oder andere seine positiven Erfahrungen schildern in Bezug auf Motivation und Stimmung.
Ich hoffe wirklich das mir MPH und die Therapie helfen wird um mit meiner Energie haushalten zu können ohne immer wieder an den selben Punkt zu kommen.
Mir ging es auch so, dass ich sehr großen Respekt vor Mph hatte (um nicht zu sagen Panik ) und nachdem was ich hier schon gelesen habe, ging das einigen so. Du bist also in guter Gesellschaft.
Ich habe so eine Ahnung, dass du das jetzt nicht so gerne lesen wirst, aber Erfahrungsberichte von anderen werden dich hier eher nicht weiterbringen.
Wie die Medikamente wirken, ist absolut individuell, genauso auch, ob du Nebenwirkungen haben wirst und welche. Du wirst also nicht wissen, wie es bei dir ist, wenn du es nicht ausprobierst.
Am Ende ist es eine Chance - aber eben auch mit einem gewissen Risiko verbunden. Das gibts ja leider meistens im Doppelpack.
Vielen Dank für deine schnelle Antwort und deine Ehrlichkeit
Ich versuche mich mit positiven Feedback zu beruhigen, denke aber auch ich sollte etwas realistischer an die Sache ran gehen und mich daran gewöhnen muss das es wahrscheinlich nicht ohne Nebenwirkungen klappen wird.
Am meisten macht mir der Rebound sorgen, mein Neurologe meinte, dass Concerta leicht anflutet und leicht auch wieder raus geht.
Da ich gerne auch mal sehr temperamentvoll sein kann habe ich auch Angst das dies verstärkt auftritt durch MPH. Das ist eins meiner Charaktereigenschaften die ich am meisten versuche zu unterdrücken, leider sehr oft ohne Erfolg. Ein zweites Rumpelstilzchen kann ich nun wirklich nicht gebrauchen
Ich habe auch sorgen wie sich das auf mein Arbeitsalltag auswirken wird. Ich arbeite 3 Nächte in der Woche in einer sehr stressigen und Reizüberfluteter Umgebung. Auf einer Seite ist der Job voll mein Ding weil er richtig viel Dopamin ausschüttet was mir im Alltag fehlt und auf der anderen Seite gerate ich in der Umgebung gerne mal an meine Grenzen und mein Rumpelstilzchen kommt zum Vorschein und kann mich nicht konzentrieren. Und wenn es gut wirkt wie werde ich in einer Reizüberfluteten Umgebung mit MPH reagieren. Kann ich dann überhaupt mein Job aushalten im Normal Modus? Das sind alles so Ängste die ich habe.
Unter der Woche habe ich frei und habe die Gelegenheit mit zuhause zu verkriechen falls unangenehme Nebenwirkungen auftreten, aber auf der Arbeit möchte ich das nicht.
Hattest du die selben bedenken?
Nimmst du MPH und wie war das für dich im Berufsalltag während der Dosierungsfindung?
Ok, also du kommst in deinem Job überwiegend gut klar, möchtest, dass das auch so bleibt , hättest aber gerne etwas Unterstützung tagsüber, wenn du nicht gerade arbeitest?
Ich habe bei der Eindosierung (Mph) ziemlich spürbare Nebenwirkungen gehabt, die sich leider auch eine ganze Weile gehalten haben, bis sie dann irgendwann weggegangen sind. Da waren auch ein paar Arbeitstage dabei, bei denen ich nicht wissen will, wie ich auf meine Kollegen gewirkt haben muss . Das war schon nicht so schön, von daher finde ich deine Überlegung total berechtigt.
Wegen eher schlechten Erfahrungen bei der Eindosierung würde ich also immer dazu raten, den Anfang wenn irgendwie möglich zu einem Zeitpunkt zu machen, an dem man nicht top performen muss und möglichst wenig Stress hat. Stress kann die Wirkung beeinflussen und die Beurteilung der Wirksamkeit erschweren.
Aber das ist eben nur mein Blickwinkel. Es gibt sicher auch andere, bei denen es unkomplizierter gelaufen ist.
Concerta gehört im Vergleich mit anderen Mph-Präparaten auf jeden Fall zu den eher unproblematischeren Medikamenten - gerade auch was den Rebound angeht.
Ja, überwiegend. Ich vergesse zwar ziemlich viel, aber das hat keine großen Konsequenzen. Es ist zum Glück keine Hirn Chirurgie Ich kann dann mit Humor gut damit umgehen ohne das ich Riesen Ärger bekomme. Bring dann eher mein gegenüber noch mit zum Lachen.
Auf der Arbeit ist eher mein Rumpelstilzchen das Problem. Kann öfter nicht an mich halten und werde ziemlich laut. Aber das ist jetzt auch nicht ungewöhnlich für meine Branche. Meine Branche ist nur sehr oft ungerecht, dass treibt mich zur Weißglut und dann kann’s schon mal sehr hitzig werden. Will nur nicht das es schlimmer wird, weil ich schäme mich dann immer Tage lang für mein Temperament. Warst du gereizt während der Einstellungsphase?
Ich hatte auch überlegt wenn ich Arbeiten gehe MPH garnicht zu nehmen und wirklich nur an arbeitsfreien Tagen. Bin da aber unsicher, glaube es wäre dann zu unbeständig und ich bekomme dann ggf. die Nebenwirkungen nicht los.
Tagsüber brauche ich wirklich Hilfe. Mein Studium bleibt auf der Strecke und ich bekomme mich für die einfachsten Sachen nicht motiviert oder bringe sie nicht zu Ende. Gibt Wochen da funktioniert es super und dann kommen die Erschöpfungsphasen wo ich keine Motivation finde und dann werde ich meistens auch noch krank.
Darf ich fragen welches Präparat du nimmst und welche Nebenwirkungen du hattest?
Wurde auch schon von meinem Arzt vorbereitet, dass es dauern kann bis man die richtige Dosis und das richtige Präparat für sich gefunden hat.
Respekt das du dran geblieben bist trotz langer Nebenwirkungen.
Mit „läuft super“ meine ich, dass ich meinen hintern besser hochbekomme und einfach durchziehe. Richtig stressfrei ist es nicht aber es funktioniert. Bin dann wie im Tunnel und schaffe meinen Tagesplan. Zwar nicht nach der geplanten Zeit aber ich bekomme die Aufgaben fertig.
Bin gespannt wie mein Tag mit den medis ablaufen wird. Werde auf jeden Fall berichten
Das kam bei mir erst mit höheren Dosen und Medikinet vor, vor allem wenn dann noch Stress dazu kam.
Manchmal auch im Rebound.
Mein Hauptproblem war sonst aber eher das Gegenteil, dass ich zu gedämpft und zu verpeilt war.
Inzwischen bin ich auch mit Concerta unterwegs.
Mir ist es ab dem Moment leichter gefallen die Nebenwirkungen durchzustehen, als ich gemerkt habe, wie sehr es mir trotzdem hilft und damit eine Idee davon bekommen habe, wie gut das irgendwann vielleicht mal werden kann. Das hat irgendwie ´ne Art Sportsgeist bei mir geweckt.
Hm, bei der Eindosierung würde ich eher versuchen, Pausen nur im Ausnahmefall zu machen. Du arbeitest ja aber doch abends, oder? Vielleicht funktioniert es ja für dich, wenn du morgens relativ früh eine Tablette nimmst, sodass dann die Wirkung und - falls das bei dir ein Thema werden sollte - der Rebound am Abend schon durch sind.