Depression und weitere Komorbitäten - ein Link zur Diskussion

Liebe Leute!

Der Link unten beinhaltet einiges zum Thema ADHS und Depression, Zwang, Somatisierungsstörungen

Doch genau wie unter dem Thread https://adhs-forum.adxs.org/viewtopic.php?f=8&t=485#p5232
schon erwähnt, lösen die Texte der Autorin bei mir eher eine Blockade aus als dass ich sie als hilfreich empfinde. (empfanden in dem Thread welche ähnlich)

Ich erinnerte mich daran das mir das bei einem Artikel der Autorin schon mal so ging
Verwirrend finde ich bei diesem Artikel den zweit letzten Absatz ganz unten „ADHS und posttraumatische Belastungsstörungen“
Ich hatte Ney-bartmann und ADHS Deutschand angemailt , dass ich diesen Absatz für sehr kritisch geschrieben sehe. Aus meine Augen könnte der auch jemanden triggern zweitens ist es so oder so für Opfer schwierig Schuldgefühle abzubauen und dieser Text suggeriert Betroffenen ja was ganz anderes.

Ich habe aber da keine REaktion drauf bekommen.
Aber es findet auch nicht jeder diesen Text so schlimm.

Was ist eure Meinung?

http://www.adhs-deutschland.de/Home/Begleitstoerungen/Depression/ADHS-und-Depression-Zwang-Somatisierungsstoerungen.aspx

Meine innere Feministin bäumt sich auf… klassische Täter-Opfer-Umkehr:

„So werden sie häufiger Opfer von Verbrechen, weil sie leichtsinnig sind, eventuell zu viel Alkohol trinken und dann Situationen nicht mehr richtig einschätzen können und weil es ihnen sowieso schwer fällt zwischen Freund und Feind zu unterscheiden. Insbesondere Mädchen werden häufiger vergewaltigt, weil sie naiv und gutgläubig sind und keine Vorsicht und Umsicht walten lassen.“

Mädchen werden vergewaltigt, weil Männer sie vergewaltigen. Punkt.

Mag sein, dass Mädchen mit ADHS in einem gefährlicheren Umfeld leben, dann ist es aber ein gesellschaftliches Problem.
Oder dass Mädchen mit ADHS gerne mal mit Männern „interagieren“, die ebenfalls ADHS haben und eine entsprechende Frustrationstoleranz… meinetwegen, aber auch nur mit Zahlen und sauberer Empirik nachzuweisen, ansonsten üble Nachrede.

Für eine Korrelation zu „Gutgläubigkeit“ - keine Ahnung - hat sie da Zahlen?
Ich war ein sehr sehr misstrauisches Mädchen - also wenn ich davon ausgehe, dann könnte man ebenso das Gegenteil behaupten.

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Ich verstehe, was du meinst, aber ich kann dir da nicht recht geben!

Wenn du mit Experten für Gewaltprävention sprichst dann wirst du deinen Satz sicherlich noch einmal überdenken. Weil dann - ich habe schon mehrfach Vorträge zu dieser Thematik gehört - wird aus deinem Satz:
Es werden die Mädchen von Männern vergewaltigt, die für die Männer leichte Opfer sind!

Das ist keine Täter-Opfer-Umkehr, sondern ein psychologisches Phänomen…Gewalttäter gehen psychologisch sehr versiert vor. Sie haben ein sehr gutes Gespür dafür, mit wem sie leichtes Spiel haben und bei wem nicht.
Das lässt sich an der Körperhaltung, Sprache und dem Blick erkennen…

Das ist eine Tatsache und damit gibt man nicht dem Opfer die Schuld an der Tat, sondern man erklärt damit lediglich, warum einige Menschen eher zu Opfern von Gewaltverbrechern werden und andere eben nicht. Das ist das Phänomen des sogenannten „Opfertyps“, den es leider nun mal gibt.

Damit erklärt sich auch das Phänomen, dass Frauen, deren Väter gewalttätige Alkoholiker waren, häufiger an eben solche Partner geraten als Frauen mit anderem familiärem Hintergrund.

@Andromache
Sie schreibt ja hier nicht von Frauen sondern von Mädchen also auch Kindern.

Es geht mir ja auch nicht um den Inhalt sondern so wie es geschrieben wurde. Ich habe Frauen/Mädchen vor Augen die so ein Text triggern könnte.

Opfertyp ist das eine , aber es werde schon auch noch genug Jungs und Mädchen erst zu Opfern gemacht, gerade in der Familie.

Sie will ja ausdrücken das die Gefahr durch ADHS bedingt größer ist ggf. traumatisiert zu werden und es ist auch wichtig darauf hinzuweisen weil es ja auch noch mal verdeutlicht wie wichtig eine Behandlung ist.

In dem Sinne ist ja sogar davon auszugehen das Frauen die ADHS haben auf diesen Text stossen und zugleich dieser Aussage entsprechen.
In dem Falle ist an dieser Stelle es mal eben so sachlich niederzuschreiben aus meiner Sicht nicht so günstig. Zumal so ein Text unabhängig zum Trauma das ganze ADHS-System hochfahren könnte vor allem wenn noch weitere Komorbitäten mit im Spiel sind.

Es ist einfach nur sehr ungünstig ausgedrückt


Ja sorry, ich meinte Mädchen und Frauen.

Und bei allem anderen bin ich vollkommen bei dir, aber mein Post bezog sich ausschließlich auf die unterstellte Täter-Opfer-Umkehr von Hibbelanna. Und das ist nun mal nicht der Fall. Aber klar, unter den Gesichtspunkten, die du beschreibst, ist es sehr unglücklich formuliert.

Sachlich als „Phänomen“ stimmt das ja mit Täter-OPfer .
Aber Menschlich hat Hibelanna schon recht

Der Täter und ja es gibt auch Täterinnen haben dafür zu sorgen das sie nicht zu Tätern werden. Egal wie schmackhaft das angehende Opfer scheint oder sich als Opfer bietet.
Eine Grenze ist immer überschritten wo auf körperliche Eben ein Nein überhört wird und eine Angst, ein Unwohlsein nicht gesehen wird. Das gilt auch zwischen Menschen im „gleichen“ Alter.

Ein Supermarktbesitzer bietet sich ja auch nicht zum Opfer an nur weil er die Ware so offen im Regal als „Diebesgut“ dem Täter anbietet.

Ich habe mir mal mit einem Unbekannten Mann auf einer Wanderung eine Schutzhütte geteilt.
Er war Polizist und wir kamen auf das Thema, „OPfer“ weil ich alleine als Frau unterwegs war.
Er sagte das ich aber durch mein Auftreten nicht unbedingt in ein Täterbild passe.
Aber sagte zugleich: "Ich bin ein Mann und ich bin ein Polizist und selbst das ist keine Garantie, ich habe immer Pepperspray dabei. Mir kann ein tollwütiges Tier begegnen aber ebenso auch ein Mensch der sich so benimmt. Da habe auch ich als Mann und als Polizist keine Chance.

Gibt es denn eigentlich Zahlen aus Studien die die Aussage konkret belegen.
Dann ist es ja noch fataler wenn sich aus dem Trauma heraus PTBS und weitere Komorbitäten sich über das ADHS legen.

Vielleicht schreibe ich ADHS Deutschland nochmal an und weise nochmal darauf hin.

Ich teile deine Ansicht, dass die Schuld immer und in voller Gänze beim Täter liegt!!!
Aber du fixierst dich zu sehr auf den Täter!
Ein Täter hat kriminelle Energie und nimmt keine Rücksicht. Niemand kann darauf bauen, dass Täter ihr Fehlverhalten einsehen und von ihrer kriminellen Energie ablassen.

Daher muss jeder daran und an sich arbeiten, das Risiko ein Opfer zu werden, zu minimieren.
So sollte sich eine Frau nicht darauf verlassen, dass ein normal ausgesprochenes NEIN einen potentiellen Täter abhält, sondern Frauen und Mädchen sollten selbstbewußter und auch aggressiver werden.
Mir hat auch ein Polizist einmal sehr gut erklärt, dass wir Frauen aufgrund unserer Sozialisation immer noch zu nett seien und uns Aggressivität scheinbar aufgrund unserer Erziehung unbewußt selbst verbieten würden.
Wird zum Beispiel ein Mädchen oder eine Frau in einem öffentlichen Verkehrsmittel von einem Mann zunächst nur verbal belästigt, bleiben diese in den meisten Fällen erstmal ruhig und bleiben sogar sitzen. Richtig wäre den Typen sofort laut anzuschreien und den Platz zu wechseln. Nur von einem solchen Verhalten läßt sich ein potentieller Täter davon abhalten, seine Übergriffigkeiten fortzusetzen.

Was ich damit sagen will: Täter sind nun einmal leider Täter. Die können wir leider nicht ändern.Daran zu glauben ist nun wirklich naiv.
Aber Mädchen und Frauen können sich ändern und selbst schützen, indem sie aufmerksamer, selbstbewußter und aggressiver werden.

Ich verstehe beispielsweise bis heute nicht, dass Frauen mit Kopfhörer durch den Wald joggen. Denn damit nehmen sie das, was um sie herum passiert gar nicht aufmerksam wahr und riskieren damit, zum Opfer zu werden.
Auch ich gehe sogar zum Teil in der Dämmerung noch allein im Weinberg spazieren, aber habe stets all meine Sinne beisammen, damit ich im Notfall schnell reagieren und flüchten kann.

Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.
Es wird kaum ein Gewalttäter daran arbeiten, nicht mehr Täter zu werden. Darauf zu warten, ist ziemlich aussichtslos.
Aber wir können daran arbeiten, den Täter entweder davon abzuhalten, uns auszuwählen oder, wenn er uns doch angreift, vorbereitet zu sein, um uns so gut wie möglich zu schützen.

Ja, ich weiß, das klappt leider nicht immer. Aber das sollte uns nicht davon abhalten, denn wenn die Täter Angst und Unsicherheit spüren, ist es meistens zu spät…

Na ja eigentlich fixiere ich mich nicht so sehr auf den Täter . Ist hier irgendwie als Diskussion entstanden .

Mich nervte ja eher die aus meiner Sicht ungünstige Darstellung und Wortwahl in dem Text.
Als wünschte mir da nur einen sensibleren Wortlaut.

Die Autorin schneidet ja ein sehr wichtiges Thema an

Meinem Vater wurde in den USA vor 40 Jahren geraten „Look alert, be alert“ - also interpretierend übersetzend würde ich es so verstehen: "Aufmerksam und leicht unter Strom erscheinen wollen und es auch tatsächlich sein "

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Komiker Kurt Krömer - Wege aus der Depressionsschraube (deutschlandfunkkultur.de)

Zitat:

„Dass ein Depressiver nicht lustig sein könne, sei eines der Missverständnisse, die es über die Krankheit gebe, sagt Alexander Bojcan. Die Aufführungen seien eine helle Insel in einer Welt voller dunkler Gedanken gewesen.“

Nein, es ist kein Missverständnis. Wirklich Depressive können tatsächlich nicht lustig sein. Aber vielleicht ist es ja bei ihm eine dieser mysteriösen atypischen Depressionen - ihr wisst schon: die, bei denen die beste Freundin anruft, und die Laune dreht sich spontan um 180 Grad von zu Tode betrübt zu himmelhoch jauchzend… :wink:

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