Depressive Stunden wegen zu wenig Essen mit Medikinet?

Hallo ihr Lieben,

Ich finde leider nirgends eine Antwort.

Meine Frage lautet:
Ist es möglich, dass ich depressive Verstimmungen bekomme, weil ich zu wenig esse vor der Medikinet Einnahme?

Das Problem besteht nicht seit Anfang an, wobei ich zu Beginn der Medikinet-Therapie auch noch mehr gegessen habe vor der Einnahme (aber auch eine höhere Dosis eingenommen habe 40-20-0).

Jetzt bekomme ich meistens ab der zweiten Medikinet-Retard Tablette am Tag depressive Verstimmungen. Manchmal auch nicht, aber tatsächlich ziemlich oft und dann so stark, dass ich wirklich fast weinen muss.
Meistens kann ich es auch auf einen (sehr frühen) Rebound schieben. Ich scheine leider auch sehr schnell zu verstoffwechseln. Die Retard Tabletten halten max. 3 Stunden bei mir.
Ich versuche auch schon mit der Dosierung „auszuprobieren“ was besser funktioniert, aber irgendwie gibt es da bisher keine zufriedenstellende Antwort. (Habe 20-20-0, 30-20-5, 25-20-0 probiert)

Ich beobachte wirklich, dass Essen dabei hilft, wenn diese depressive Verstimmung kommt. Tatsächlich helfen irgendwelche fettigen/zuckerhaltigen Lebensmittel schneller und etwas besser. Es ist aber so, dass ich wirklich sehr sehr regelmäßig etwas essen muss, um diese Stimmung zu vermeiden.

Ist das bei irgendwem von euch auch so?
Mein Psychiater ist wirklich alles andere als hilfreich und hört nicht richtig zu.

Hat euch Elvanse oder ein anderes Präparat da besser geholfen? Es ist wirklich grauenvoll so…

Danke für eure Hilfe.

(Achtung, anekdotische Spekulation!)

Bei mir habe ich den Eindruck, dass das mit zu wenig Essen zusammenhängt, ja. Meine Vermutung ist, dass Medikinet für eine planmäßige Wirkstoff-Freisetzung ja eine gewisse Nahrungsmenge im Magen benötigt (ich meine, das hängt mit dem ph-Wert zum Auflösen der Kapsel zusammen, aber bei solchen Dingen bin ich mir echt super unsicher).

Am besten kannst du es testen, wenn du zwischendurch einen Müsliriegel oder so isst und beobachtest, ob mehr Essen vor und während der Einnahme präventiv wirkt, würde ich vorschlagen.

Edit: Du hast ja schon festgestellt, dass das hilft. Dann vergiss den Ratschlag und lies nur das „Kenne ich von mir ähnlich“. :sweat_smile:

3 „Gefällt mir“

Nein, nein alles was du schreibst bestätigt mich ja nochmal. Das hilft in dieser Ausführlichkeit sehr!

Welches Präparat nimmst du? Auch MPH?

2 „Gefällt mir“

Deine Feststellung ist korrekt.

Genauso ist auch das Thema Nahrung für das Gehirn wichtig. Wo keine Energie fürs Hirn, desto weniger kann es leisten und zeigt dann depressive Symptome als Warnzeichen - unabhängig von Medikamenten. Das Gehirn fängt also an Ressourcen zu rationalisieren. Das Gehirn gewinnt aus Nahrung relevante Botenstoffe wie Dopamin und Serotonin. :relieved:

1 „Gefällt mir“

Genau, Medikinet.

1 „Gefällt mir“

Ja das gleiche Problem hatte ich bei der Einnahme von Medikinet leider auch.
Ich habe auch Elvanse genommen ,da war mir aber die Dosis zu stark und ich war bereits mit 30 mg überdosiert.
Und könnte vor allem nachts schlecht schlafen hatte sogar morgens noch eine Restwirkung.
Jetzt nehme ich seit ca 6 Monaten Concerta
Gleicher Wirkstoff wie Medikinet aber andere Freisetzung.
Es flutet morgens langsamer an und wirkt auch ohne feste Nahrung da ich morgens z.B. immer einen Shake mit Banane,Quark,Mandeln , Haferflocken und Milch zu mir nehme
Und auch Mittags nur sehr kleine Mengen esse.
Angefangen habe ich mit 18mg jetzt nehme ich 27mg an stressigen Tagen mit wenig Sport und 27 mg wenn ich mich wirklich viel konzentrieren muss oder abends später noch kochen muss.
Klappt für mich sehr gut
Nur bei 27 mg kann ich nachmittags keinen koffeinhaltigen Kaffee trinken,da trinke ich jetzt koffeinfreien.
Ich habe auch lange gebraucht um das richtige Medikament zu finden

2 „Gefällt mir“

Ich hatte dasselbe Problem. Bin einfach kein Frühstücker und musste mich vor der Medikineteinnahme echt dazu zwingen, was zu essen. War es zu wenig, wurde ich wahnsinnig nervös und depressiv verstimmt.
Je „besser“ ich gefrühstückt hatte, desto besser ging es mir.
Ich weiß nicht, wie dir das jetzt helfen soll, aber vielleicht zur Beruhigung: Geht anderen auch so :wink:

2 „Gefällt mir“

Jetzt habe ich mir endlich ein Konto gemacht, um hier zu antworten. :smiley:
Ich habe das nämlich auch. Habe ich (am Tag) nicht genug gegessen, dann komme ich richtig richtig schlecht drauf. Das bedeutet für mich, dass ich seit zwei Monaten (seit meiner Diagnose) jeden Tag Nudeln essen will.
Tut mir richtig gut zu lesen, dass ich nicht die einzige bin, der es so ergeht.

1 „Gefällt mir“

Herzlich Willkommen :partying_face:

Hätte ich das doch mal früher gewusst, dass man dich mit Nudeln locken kann :adxs_grins:

Ernährung spielt wirklich eine enorme Rolle bei so vielem, was da im Körper abläuft.

Stimulanzien sollen auch ordentlich Glucose verbraten und die ein oder andere verloren geglaubte Wirkung des Medikaments kann man mit einem Snack (Banane z.B.) wiederbeleben.

Wenn man sich da ein wenig einliest wirds echt spannend, wie das alles so zusammenspielt.

Von Blut-Hirnschranke über Darm Gesundheit, Darm-Hirnschranke, wie das die Bildung von Neurotransmittern und vielem mehr unterstützen, sich auf die Signalqualität/Feuerrate im Hirn auswirken und überhaupt ganz ganz viel zum Wohlbefinden beitragen kann.

Bei vielen Medikamenten kann das dann wiederum die Bioverfügbarkeit und Freisetzung bis hin zur Wirkdauer beeinflussen.

Proteine / Aminosäuren… und und und.

Ich wünschte, ich könnte das alles so wiedergeben, was ich bisher in Fachbeiträgen im Netz und in Studien dazu lesen konnte.

Da ich aber eher selten solche Links speichere… :roll_eyes:

adxs.org ist allerdings voll von Wissen und verlinkten Studien. Von da aus gehts für mich dann meist quer durchs Netz.

Einfacher wäre ein USB Anschluss im Hinterkopf und dann einmal alles als Film abspielen.
Popcorn wäre dann gratis :see_no_evil:

Ja es tut so gut sich mit anderen auszutauschen. Mein Psychiater ist in diesen Dingen oft leider nicht die größte Hilfe.

Bin mittlerweile übrigens auf Concerta eingestellt, aber die Probleme bleiben.

Was esst ihr denn so um klarzukommen?
Als ich das mal bei Freunden und einem Ernährungs- und Trainingsfuzzi (nicht abwertend, mir fällt nur nicht das richtige Wort ein) angesprochen habe, kam nur der übliche Kram für stabilen Blutzucker, aber das scheint mir tatsächlich nicht das Problem zu sein, eher ein stark erhöhter Bedarf an Kohlenhydraten (mein Gefühl).

Das hängt alles miteinander zusammen.

Kohlenhydrate sind der wichtigste Treibstoff für Muskulatur und Gehirn und gelangen über das Blut in sämtliche Zellen.

Da gibts dann verschiedene Gruppen von Kohlenhydraten.

Langkettige sind besser, weil Blutzuckerspiegel steigt nur langsam an und bleibt konstanter.

Schneller Anstieg und schneller Abfall = Heißhunger

Also idealerweise:

  • langkettige KH
  • ausreichend Eiweiß
  • gesunde Fette

Ja, das ist aber eben die generelle Empfehlung für „gesunde Ernährung“ und ich komme aber seit der Medikation überhaupt nicht mehr mit dem hin, was ich sonst so esse, sondern muss alle zwei Stunden mindestens einen Snack essen, weil mir sonst schwindelig wird und nehme, ohne irgendeine Form von Sport zu machen, ab.

Seit Medikation ist mein Kalorienbedarf sogar gestiegen. Nehme trotzdem nicht zu.

Das Hirn verbraucht mit Stimulanzien laut Fachgedöns auch vermehrt Glucose.

Mehr Bedarf → mehr Nachschub (aber gesund)

Anfangs nahm ich übrigens auch paar Kilo ab.
Das wäre in vielen Fällen ja auch eine angenehme Nebenwirkung.

Wenn das aber dauerhaft so bleibt, bist du quasi im Kaloriendefizit. Verbrauchst also mehr Energie als reinkommt.

Wenn das unter der Wirkung vom Medikament dann sogar zu Schwindel führt, fehlt da scheinbar was. Das klingt jedenfalls nicht gesund.

Denn, wie du sagst, verlierst du an Gewicht bei gleicher Ernährung wie früher ohne Medikament.

Ich musste meine Ernährung jedenfalls an den erhöhten Stoffwechsel anpassen. Das unterstützt Medikation und Symptomatik dann auch wieder, wie ich oft lesen konnte.

Wegen Keto-Ernährung hatte ich, damals noch ohne Medikament, meinen Kalorien- und Makronährstoffe-Bedarf ausrechnen lassen, weil ich das alles in LifeSum getrackt habe.

Mit dem Kalorienbedarf von früher wäre ich heute jedenfalls ziemlich unterversorgt und Kohlenhydrate erschienen mir dann doch sinnvoller wegen der ADHS Stimulanzie.

Daher heute nur noch entspanntes LowCarb, dann aber überwiegend die guten Carbs + immer ausreichend Proteine.

Jetzt hab ich schon wieder so viel geschrieben.
Willste ma kurz… *puff … da ist es schon wieder passiert.