Der Speiseplan wird immer schmäler

…von Sohn, 11 Jahre und die 3 Gerichte die er noch mag- und da sind Pizza und Nudeln und Pfannkuchen schon dabei- er selbst ist davon auch schon komplett angeödet- und beschwert sich bei uns darüber…unsere ursprüngliche Essenskultur liegt am Boden, Kochen eigentlich gerne, jetzt ist das aber zur reinsten Stressaktion geworden- wir sind echt demotiviert. Selbst wenn wir Pizza selbst machen. Irgendwas findet er immer was nicht daran stimmt = nicht essbar. Man könnte der nahenden Pupertät die Schuld gebenn, allerdings war es schon ab Beikostalter Thema, also schon immer.Dass er sich so an Kleinigkeit stört , obwohl die grobe Richtung stimmt ist neu…
An den Medis kann es nicht liegen es geht um das Abendessen unter der Woche- da weder Vater, Tochter noch Sohn AbendBROTfans sind- geben wir uns Abend für Abend diesen Murks, irgendwie muss ja was auf den Tisch. Unsere Tochter ist zum Glück nicht so pingelig. Im Zimmer vom Sohn sind immer wieder Chipstüten und Süßkram zu sehen. Appellieren kann man sich sparen und Einsammeln, wird die Situation auch nicht gerade entspannen…

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…abgesehen davon, dass es uns nervt, geht ihm ja wichtige Nährstoffe flöten…
Sowas kennen bestimmt einige von euch, wie geht Ihr damit um?

Ist halt immer so mit den Gewohnheiten: Ihr gibt da nach, er sieht dass er sich so durchsetzen kann.

Ähnlich bei Snacks und Getränken.

Er ist 11, da schaut er schon alle durch und weiß wie er was bekommt. Ihr habt ein Pubertier in der Rebellion. Da hilft ignorieren und überhören, keine Aufmerksamkeit bei Mumpitz.

Unpopulärer Gedanke: Wenn Snacks gehen und er sie ungeniert im Zimmer liegen lässt, dann würde ich diese Snacks ignorieren, aber genauso auch sein wählerisches Essverhalten und darauf erst gar nicht eingehen. Einfach etwas zum Essen auftischen was die anderen essen. Kein Thema daraus machen. Aber bzgl des Essens auch keine weiteren Verbote machen wie Fernsehverbot. Er bekommt ja was zum Essen. Wenn er nicht isst: Eher sein Problem und ihr könnt ihn nicht „zwangsmästen“ wie eine Gans - kontraproduktiv aus psychologischer Sicht. Natürlich passiv beobachten wie es ihm geht. In diesem Alter sind Wachstumsschübe normal und paar Tage ohne Essen passiert da nichts wenn er sonst nicht bereits abgemagert ist. Vermutlich kommt er dann selbst in einem vernünftigen Ton und sagt dass er Hunger hat.

Die Leute wissen heute gar nicht was Hunger ist. Geben tut es solche Fälle, aber die sind eine andere Richtung. Hunger heißt heute eher „ich habe Appetit auf …“

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Vielleicht sollte er selber die Pizza für alle backen bis die „perfekt“ ist und dann nölt ihr herum😉

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Hier ist es ähnlich. Eine zeitlang hat sich unser Sohn von Fischstäbchen ernährt, dann chicken nuggets. Mittlerweile hat er genug davon, im Moment sind Nudeln und Brötchen angesagt.
Ich finde es auch sehr schwierig. Was aber aktuell gut geht, ist geschnittener Apfel oder Gurke zwischendurch. Da bin ich schon froh drum.

Ich würde paar Wochen lang keine Chips kaufen.

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Sicher, dass es nicht an Medis liegt?

Bei uns war es ähnlich. Sohn hat irgendwann jedes Fischstäbchen untersucht, bevor es gegessen wurde.
Jetzt nach 3(?) Monaten ohne Medikinet wird er wieder deutlich lockerer, nicht nur bezüglich essen.

@Klarundklipp1

Hier ist mir noch etwas eingefallen:

Wenn er nicht isst, den Teller so wie er ihn hinterlassen hat in den Kühlschrank stellen und es mitteilen dass er sich das Essen in der Mikrowelle aufwärmen kann bei Hunger. Ggf. konkretere Instruktionen wie lange. Hilft ein bisschen zur Selbstständigkeit.

Das kann man die nächsten Tage dann so fortsetzen. Dann gibt es Mal für alle anderen bspw. Pizza (oder etwas was er mag), aber er bekommt wirklich nur den unberührten aufgewärmten Teller vom Vortag. Am nächsten Tag gibt’s dann aber keine aufgewärmten Pizza-Reste weil er das vlt. erwartet. :adxs_zunge:

Essenswünsche können erhört werden so lange er sich normal benimmt. Ansonsten: Essenwünsche bleiben unerhört.

Und wie immer bei Pubertieren: Keine Diskussionen bei Kleinigkeiten wie dem Essensthema, führt sowieso zu nichts und beide Elternteile sollen an einem Strang ziehen.

Konsequent ohne leere Drohungen aber nicht streng handeln.

So funktioniert Umgewöhnung. :adxs_tanz:

Ach das finde ich immer noch ein bisschen streng.

Mit 11 kann und muss er auch seine eigenen Erfahrungen mit Wünschen, Hunger und Appetit machen. Und ich finde, da sollte man ihm keine Psychotricks vorsetzen, sondern eher mal Fünfe gerade sein lassen bevor man sich Unfrieden an den Abendbrottisch holt.

Wäre natürlich schön, wenn er an den Punkt kommt seine Wünsche sinnvoll äußern zu können.

Wenn ihr Pizza macht, kann er sich den Belag dann selbst aussuchen?
Kann man den Sohn mit einbeziehen in die Zubereitung oder den Einkaufsprozess?
Ich glaube es wäre gut ihn darin zu unterstützen, rauszufinden, was für ihn funktioniert, was ihm schmeckt.

Und wenn es dann nur Kartoffelbrei ist, könnt ihr immer noch Kompromisse finden. Kartoffelbrei + Rahmspinat oder so.

Es gibt sicher noch andere Gerichte, die man modulieren kann. Oder zum selbst zusammenstellen anrichtet. Reisbasis und Gemüse, Tofu, Soßen… Oder Sommerrollen, Fondue.
Ich finde Essen ist einfach etwas sehr persönliches und erfüllt nicht selten noch andere Bedürfnisse als Hunger oder Nährstoffaufnahme. Es geht ums Wohlfühlen, um Emotionen und um Lust und Familienkultur.

Würde außerdem noch über Konsistenzen und Texturen nachdenken.
Wir ADHSler:innen können ja sehr empfindlich sein, was sensorischen Input angeht. Dann sind Pilze plötzlich zu glibberig und Tomatensoße zu stückig und Vollkornnudeln kratzen im Hals.

Und wie andere schon erwähnt haben. Die Medis würde ich nicht gänzlich ausschließen.
Seitdem ich Medikinet nehme, esse ich wie ein Kind.
Unkomplizierte Konsistenz, einfache Kohlenhydrate, Nudeln, Kroketten, Cracker, Müsli, Bananen… Gekochte Karotten sind noch das vitaminliche Highlight :sweat_smile:
Und das auch am Abend nach Wirkungsende.

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Ich bin etwas anders aufgewachsen und sehe die Dinge bei der Ernährung anders als der Durchschnitt. Zwar bin ich nicht in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, aber dennoch wurde sehr bewusst eingekauft. Einfache Verhältnisse trifft es gut. Sowas wie Lebensmittel zu entsorgen gab es nicht. Der Kühlschrank war eher leer als voll. Fertigwaren gab es nicht, weil das zu teuer war im Vergleich zum Selbstkochen. Da wurde immer vorgekocht. Pizza gab es 1-2 im Jahr und auswärts essen war eine Urlaubssache und selbst da etwas besonderes. Den ersten Döner hatte ich mit 9 Jahren und dann erst irgendwann mit 14 immer wieder Mal vom Taschengeld (10, später 15€). Süßkram gab es eigentlich nur zu speziellen Zeiten (Ostern/Geburtstag/Adventszeit) außer Oma/Opa/Tante/Onkel haben etwas mitgebracht. Das war etwas ganz besonderes, nichts alltägliches. Statt gekauften Pudding gab es eher selbstgemachten Pudding/Grieß/Milchreis, statt Fruchtjoghurt einfachen Joghurt mit Früchten (Heidelbeeren, Pflaumen, Erdbeeren, Brombeeren etc) die eingefroren waren. Alle paar Wochen gab es selbst gemachte Kuchen/Torten als Nachmittagssnack. Obst gab es immer und stand immer offen da. Wenn ich sagte dass ich Hunger hatte, gab es ein Stück Brot mit Butter. Ich bin einer der letzten Millennials, also definitiv keine Nachkriegsgeneration. Hunger hatte ich nie.

Mein Problem war eher immer dass der Teller leer sein musste, auch wenn ich längst voll war. Das war nicht gut.

Ich habe bereits als Kind bei vielen anderen gleichaltrigen Kinder diverse Verhaltensweisen bei Besuchen und Schullandheimen bemerkt, die ich heute als „verwöhnt“ bezeichne: Vor dem Essen mit Süßigkeiten vollstopfen, aber dann beim Essen quängeln. Statt zu essen was auf dem Tisch steht rumquängeln dass man lieber dieses und jenes will und eine Szene machen. Oder dass das Essen nicht berührt worden ist und dann beim Abräumen im Müll landete. Das Pausenbrot wurde entsorgt und stattdessen im Kiosk eine „Mohrenkopfsemmel“ gekauft (dass die Schule so einen Fraß überhaupt anbot…). Es musste alles übersüßt sein. Ich war verwundert während des Besuchs bei Freunden als eine ganze Auswahl an Cola, Sprite und Fanta auf dem Tisch stand wo es bei mir privat nur abgekühlten Tee gab.

Die Sachen die für mich besonders waren, waren für sehr viele gewöhnlich und „Grundnahrungsmittel“. Dafür war normales Essen für andere vielfach besonders, wurde aber dank der Verwöhnung abgelehnt. Selbst im Schullandheim wurde nur Spaghetti (Tomatensoße mit viel Zucker und Nudeln), Lasagne, Kartoffelpuffer mit Apfelmus, Kaiserschmarrn, Fischstäbchen mit Pommes aufgetischt. Morgens hat sich die Mehrheit darüber aufgeregt dass es kein original Nutella gab, aber dennoch haben sich die anderen eine Ladung auf das Gebäck geschmiert genauso bei Cornflakes - Hauptsache die Milch hatte nur 1,5% Fett.:rofl: Also auch auf schulischer Seite ein Komplettversagen.

So entsteht kein Verhältnis zu einer ausgewogenen Ernährung, so sehe ich aber auch das Problem in der gesellschaftlichen Entwicklung als bei den Kindern und ihren Eltern die daran nur systematisch gewöhnt werden. Ich bin echt froh dass ich in diesen einfachen Verhältnissen aufgewachsen bin, es war am im Nachhinein doch ein Luxus. Ein Luxus zu wissen, was für eine Vielfalt an Lebensmitteln es gibt, wie echte Lebensmittel schmecken und dass man damit finanziell besser über die Runden kommt als mit TK-Fraß und sonstigen verarbeiteten Lebensmitteln.

Natürlich gab es durch höheres Taschengeld dank verbesserter Verhältnisse in meiner späteren Pubertät sowie dem Azubi-Gehalt mehr „Fraß“, womit ich aber auch über die Jahre einiges an Gewicht zunahm. Mittlerweile bin ich zurück bei meinen Wurzeln und habe gezielt sehr viel abgenommen. Süßkram ist wieder was besonderes. Softdrinks gibt’s beim Auswärtsessen mit anderen oder wenn ich beim Einkauf eine einzelne 0,3-Liter-Dose kaufe weil ich Lust habe. Die kostet mit 0,60 € gefühlt ein Vermögen im Vergleich zur 2-Liter-Cola für 1,30€ in Aktionen, ist dadurch aber etwas besonderes. Man genießt viel bewusster. Da gönnt man sich auch eher fancy Softdrinks für mehr Euronen.

Früher waren die Leute nicht so „fett“. Es wurde angemessen eingekauft und gegessen, Süßkram war etwas anderes und Imbisse auch eher ungewöhnlich. Fertigfraß eher die Ausnahme als die Regel. Die Auswahl war aber auch kleiner. Ich kenne noch Erzählungen der ganz alten Generation die froh war über ein trockenes Stück Brot, obwohl man da vorher den Schimmel rausgeschnitten hat - damals wusste man es nicht besser.

Es ist also eine reine Gewohnheitsangelegenheit. Stattdessen werden bei Lebensmitteln Alibi-Lösungen durch Light-/Fitness-Produkte, Verteufelung von Fetten, Fleisch, Butter, Eiern und Molkereiprodukten angegangen. Gesagt wird man soll mit Honig statt Zucker süßen. Dabei ist die Lösung aller Ernährungsprobleme ganz wo anders.:cry:

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Hallo @Klarundklipp1 !

Oh je. Familiäre Esssituationen sind Himmel und Hölle zugleich :upside_down_face: aus eigener Erfahrung.

Was meinst Du, ist es die Konsistenz? Oder eher: Das schmeckt immer gleich und dann auch wieder nicht (Pizza/Nudeln/Pfannkuchen) und deshalb könnte ich meine Energie darauf verwenden, zu essen, statt ängstlich im Essen rumzustochern, aber wer weiß, ob ich überrascht werde und das nicht mag?

Seitdem ich öfter meine sozialverträgliche ADHS-Maske abnehme, kann ich z. B. nicht mit harten oder knackigen Texturen in „weichen“ (Crispies in Schokolade oder Jogurt, Nüsse im Salat).

Was ich mich gefragt habe, ohne Dir zu nahe treten zu wollen: Habt ihr an eine, vielleicht beginnende, Essstörung gedacht? Die Snacks und Chips im Zimmer könnten ja ein Indiz sein. Und wenn er dann voll ist mit Chips und Süßem macht er euch das Essen madig?Binge Eating ist ja auch ein Adhs-Symptom…es geht ja eben gerade nicht um Essen, wenn es eins der beiden Ursachen sein sollte, sondern um schnelles Dopamin oder eben auch was tiefergehendes, falls es eine (sehr vorsichtig formuliert) Essstörung ist.

Vielleicht noch zu mir, falls dich das interessiert: ich bin mit sehr viel Frischgekochtem aufgewachsen (Mama ist türkisch) und sehr viel gemüsigem. Von klein auf war ich aber eher für nacktes😄, helles Essen zu begeistern ( Jogurt ohne alles, Nudeln und Kartoffeln ohne alles, Brötchenhälfte mit Philadelphia, Pudding, aber nur Vanille).
Viele Gewürze, Fleisch im Essen (Ragout mit viel Gemüse, Türlü nennt sich das) und undefinierbare Füllungen mit zwei drei Komponenten in den pikanten Teigwaren waren, bis ich etwa 20 war, kein Genuß und Qual für mich. Ich habe es mir nicht anmerken lassen und trotzdem gegessen. Dein Kind kann wenigstens sagen, dass er das nicht mag.

Was sehe ich aber in den letzten Jahren bei meinen Eltern? Meine Mutter kocht nach wie vor frisch, bunt und vorzüglich, mein Vater kocht sich aber immer noch seine Nudeln und seinen plain Reis und verspeist es so (von wem ich mein ADHS wohl habe?), mit ein zwei Löffelchen vom Essen meiner Mutter, damit es keinen Stress gibt. Jetzt mit über 70 entdeckt er, dass er vieles nicht mag: Tomaten, Okraschoten, Spinat zB.

Ich habe mittlerweile eine gute Alternative mit meinen Kids gefunden (klappt auch nicht immer): Der Große hat auch ADHS mit stark autistischen Zügen. Bei ihm kam der Zugang zum Essen als er mal zu Weihnachten ein selbstgeschmiedetes Kochmesser bekam, da war er 13 oder 14. Dann ging es so weiter. Er wünschte sich Pfannen, einen Le Creuset-Topf, Gewürzmörser und anderes lustiges Zeug und fing an, selbst zu kochen.

Zum Glück! Asiatische Gerichte macht er gut, wenn er Bock hat (Currys, Brokkoli-Rinderfilet-Pfanne, wenn ich das Fleisch schneide, Bratnudeln mit Gemüse) und den Rest puzzlen wir uns zusammen. Der Kleine isst von Kleinauf erwachsene Sachen wie Blauschimmelkäse und Knoblauch, kann aber gekochte Möhren und Erbsen nicht ausstehen. So versuchen wir die Balance zu halten, klappt nicht immer, aber öfter. Manchmal gibt es eben nur Pellkartoffeln mit Quark, was meinen inneren Monk besänftigt.

Fur mich sehr wichtig: Beim Essen lachen und quasseln wir, immer, jeden Abend. Zur Not erzählen wir dumme Witze (Kommt ein Pferd in den Blumenladen: Hamse Mageritten?), sowas. Schwere Themen bleiben außen vor. Das habe ich mir von meinen Eltern abgeguckt, wir blieben an Sonntagen manchmal stundenlang am Frühstückstisch, haben Tee getrunken und Blödsinn gemacht.
Geht jetzt nicht immer, klar, aber die Kids dürfen am Wochenende beispielsweise ihre neue Lieblingsmusik als Tischmusik mitbringen und erzaehlen mir was zu der Band oder zur Entstehungsgeschichte.

Lange Rede, kurzer Sinn: Essen ist auf mehreren Ebenen ein Erlebnis und kann schön sein.

@BrainBuzz: Verstehe dich, Disziplin scheint dir ein guter innerer Kompass zu sein. Ist aber nicht für alle geeignet und könnte (!) Essstörungen verschärfen. Du bist mir im Umgang mit Kindern zu hart. Hast du eigene?

Machts gut!

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Wow, Danke für eure Antworten. Viele Aspekte davon habe ich auch schon in meinen Kpf hin und her bewegt. Immer auf der Suche nach Lösungen, neuen oder anderen Wegen. Mein Mann eher so: er soll essen was auf dem Tisch steht. Ich so: Klappt nicht, wir brauchen nen guten Plan…Vieles probiert, dann wieder Focus auf andere Baustellen und bunter Alltag. Mein Sohn schneidet alkes ganz genau mit und weiss wann ich eine Chipstüte in seinem Zimmer toleriere und wir ihm breitwillig eine Pizza bestellen würden. Er ist ein schlaues Kerlchen und wir sind ja auch nur Menschen.
Ja, das. wichtigste ist Strenge im Sinne von gelassener Klarheit und Konsistenz ( Junkffod wenn du vorher normal isst, Probiere erstmal was auf dem Tisch steht oder iss sonst Haferflocken mit Milch o.ä). er braucht ja Zeit
sich anzupassen. Vll geben wir zu schnell immer wueder auf oder er ist schon voller Snacks…
Ja das. genauso wichtige: gute Atmosphäre am Tisch. Bei uns funktiniert gut das Spiel Ja/Nein/Vielleicht ( darf man nicht sagen).Habt Ihr auch sowas?
Soweit die Theorie…wir versuchen es nochmal…ich werde berichten…

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Bei mir zuhause gab es mit den Kindern allgemein klare Regeln, klar geregelte Essenszeiten, klar geregelte zu Bett geh Zeiten, und so weiter.

Wer nicht konsequent ist, muss sich nicht wundern wenn einem die Kinder auf dem Kopf herum tanzen.

Ich war nie streng, aber liebevoll konsequent, Kinder brauchen Regeln, einen sicheren Hafen, etwas verlässliches, nicht heute so, und morgen dann wieder anders, damit sind sie überfordert.

Ich wurde von meinen Eltern vernachlässigt, auch von wegen „gesunde Ernährung“, dass war zu teuer, aber irgendwie waren meine Eltern auch zu dumm dazu, und ich und meine Brüder waren ihnen ja sowieso nicht wichtig, im Gegenteil, wir waren ihnen ja nur ein Klotz am Bein, jedenfalls gab es hauptsächlich Essen das satt machte und wenig kostete.

Heutzutage werden handkehrum viele Kinder übermässig verwöhnt und überbemuttert, behandelt als seien sie rohe Eier von denen man nichts erwarten dürfte, als müsste sie jeder immer nur mit Samt Handschuhen anfassen.

Kinder denen man jeden Wunsch von den Lippen abliest, und anscheinend der Meinung ist das man sie vor jedem Unbill der Welt beschützen müsste.

Aber auch Helikopter Eltern vernachlässigen ihre Kinder, weil sie die natürliche Entwicklung ihrer Kinder behindern, und sie dadurch zu lebensuntauglichen Menschen machen, die dann später, ohne ihre Eltern, in ihrem eigenen Leben nichts hinbekommen, oder ihre Eltern später im Leben vielleicht insgeheim sogar hassen.

Wie auch immer, zuverlässige Regeln und eine sichere Struktur sind für Adhs Kinder extrem wichtig, das weiss ich aus eigener Erfahrung.

Du hast recht: Es bringt nix wenn man selber noch mit rumeiert.Aber die Realität ist:
Aber man kriegt einfach verschiedene Bereiche in der Erziehung nur unterschiedlich gut hin.- und es einfach viel und es löst sich mit elterlicher Gradlinigkeit nicht alles in Wohlgefallen auf. Ich glaube auch nicht, dass du das meintest Abrissbirne:-)
Jesper Juul meinte mal Eltern machen ungefähr 30 Fehler am Tag…uff da liegen liegen wir zumindest nicht drüber.

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Wie kommen die denn dahin? Woher?

Konsequent keine Chips und nix Süßes mehr kaufen.
Hunger macht flexibel…

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@Klarundklipp1 Nein das meinte ich nicht so, und klar auch die besten Regeln können gebrochen werden, spätestens dann wenn die Kinder in die Pupertät rein kommen, zwar?, „kann“ passieren „muss“ aber zum Glück nicht so passieren.

Aber das ist ja auch gut so, und ausserdem total normal, dass gehört halt auch zu einer gesunden menschlichen Entwicklung dazu, viele waren mal rebellisch in ihrer Pupertät, also ich jedenfalls schon, und zwar sowas von. :smirk_cat:

Der Mensch kommt ja nicht perfekt auf die Welt, und er beisst auch nicht perfekt ins Gras.

Das Leben besteht an endlosen aneinander Reihungen von Fehlern, wenn man selbst mal keine macht, machen sie dafür andere, und jeden Tag können wir immer nur wieder auf’s neue probieren unser bestes zu geben. :person_shrugging:t3:

Jedenfalls, nicht deto trotz, haben Regeln bei mir und meinem Ex-Partner und den beiden Kindern eigentlich zum grössten Teil meistens gut funktioniert. :heart:

Auf jeden Fall nicht von uns. Er kauft sie vom Taschengeld

Ich sehe einfach wählerisches, trotziges Essverhalten mit Bezug auf die Pubertät. Ja, das Gehirn ist da in dieser Zeit alles andere als logisch und nachvollziehbar. Ansonsten müssten die Eltern herausfinden was stört. Manchmal ist die Sache doch eher „einfacher“ als „komplex“. Chips und Süßkram scheinen ja kein Problem zu sein. Bei einer Binge-Eating-Essstörung würde man keine Verpackungen offensichtlich finden, gerade um den Ärger mit den Eltern zu vermeiden. Da spreche ich aus eigener Erfahrung als „trockener“ Binge-Eater. Da wird alles getan damit die Verpackung nicht gefunden wird weil man sich für das „Fressen“ schämt.

Wir wissen halt in dem Fall nicht ob das Kind über/untergewichtig ist. Bei Übergewicht wäre tendenziell Mobbing in der Schule ein Thema. Das kann ich aus dem Essverhalten aber nicht herauslesen.

Und ich bin da sicher nicht zu hart im Umgang, suche eher den Kompromiss. Siehe auch hier:

Das scheint nicht zu funktionieren und eher zu eskalieren. Ich habe geschrieben:

Das bedeutet auf Streitereien zu verzichten und ihn damit überraschen. Disziplin wäre wieder ganz etwas anderes. Da würde man das Essen gezielt erzwingen („Du setzt sich hin und gehst erst weg vom Tisch wenn der Teller leer ist!“). Mein Grundgedanke ist: „cool bleiben“, kein Streit, kein Druck

Das Gegenteil davon ist problematisch (also der Typ übervorsorgliche Helikoptereltern). Auch ein gut gemeintes Zureden bringt nichts. Pubertierende ticken halt anders, für Eltern ist diese Transformation absolut unbequem und gerne werden die Augen vor der Realität verschlossen. Da geht es um die Loslösung vom Lebensstil der Eltern, und der kann gerne in Rebellion mit den Essgewohnheiten anfangen. Aufregung und Übervorsorge bringt es zu nichts. Das alles wird auch bei Kindern mit selektiver Essstörung so empfohlen.

Kinder habe ich keine. Aber ich war in der Vergangenheit mehrere lange Sommerferien Betreuuer während Jugendreisen eben dieser Altersgruppe hinter mir mit entsprechenden Seminaren und da war Pubertät, Konfliktpotenzial und Essgewohnheiten ein Thema. Je mehr aktive Beachtung man dem Problemen schenkt, desto eher eskaliert. Ein “Es ist mir egal” bewirkt da Wunder. Ein liebevolles zureden und fragen was der Herr denn gerne Essen will führt eher zu weiteren Blockaden und einseitiger Nahrung. Zudem selbst das unberechenbar ist: Am Vortag sprach man am Vortag über Essenspläne wo alles abgenickt wurde und am nächsten Tag ist alles anders. Es gibt halt einen gewaltigen Unterschied zwischen der Zeit vor und nach der Pubertät.

:arrow_right:Ansonsten gibt es für Probleme mit der Nahrungsaufnahme Spezialisten wie Ernährungsberater und tatsächlich auch Logopäden. Da einfach vorher mit dem Kinderarzt reden. Vielleicht lenkt das Kind bereits vor dem Termin ein.

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Schade. Das wäre aber auch zu einfach gewesen ;-)))

Jup. Und Taschengeld zu streichen ist auch kontraproduktiv. :grin:

Wenn ich an meine beiden älteren Brüder denke, fällt mir dazu ein, dass die beiden trotz ungesunder Nahrung ziemlich gross und kräftig wurden. :wink:
Vielleicht machen wir uns manchmal auch einfach viel zu „verückt“. :crazy_face:
Und wenn ich mich an meine eigenen Teenie Jahre zurück erinnere, okay, auch wenn das noch in den tiefen 80er Jahren war, dann habe auch ich mich, wenn auch meistens mit „schlechter Ernährung“, trotzdem gesund und kräftig entwickelt, und bin für eine Frau aus diesen Zeiten, sogar ehr etwas zu gross gewachsen.
Meine Klassenkameradinnen waren jedenfalls meistens einen Kopf kleiner als ich. :sweat_smile::joy:

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