Der Tag nach dem Hyperfokus

hallo zusammen

ich wollte mal so allgemein in die Runde fragen, was ihr bei euch so beobachtet habt, nach dem ihr in den Hyperfokus gekommen wart. Bei mir ist der nächste und eig sogar die nächsten 2-3 tage danach gelaufen. ich bin dann ultra schlapp und komme zu GAR NICHTS ich muss mich quasi von diesem hyperfokus erholen.

Als side-info bei mir läuft der hyperfokus so dass ich mehrere stunden (fast den ganzen Tag (so ab nachmittag) bis spät in die Nacht) sehr konzentriert (am schreibtisch) arbeiten kann ohne zu essen (aber mit viel energiedrink oder kaffee - der zudem auch meinen appetit bremst) und ohne ermüdungserscheinungen oder konzentrationsschwächen.

Das ist natürlich ein wirklich tolles erlebnis aber die tage danach bin ich aus produktiver sicht gar nicht zu gebrauchen kriege mich kaum zu etwas hoch bin sehr müde und oder traurig und habe kaum kognitive kapazitäten…

wie ist das bei euch? meint ihr das kommt vom hyperfokus oder ist das eher so ein hormonelles ding (ich hab nämlich auch starke zyklusstörungen…

der hyperfokus ist toll aber so ein mittelding wäre halt wesentlich besser…

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TL,DR Werde erst Antriebslos und dann Hyperfokusiert

Hi, bei mir ist das anders. Erst kriege ich nichts hin (egal ob es Dinge sind die ich machen will oder soll) dann kriege ich Stress/Panic weil es sich halt super mies anfühlt nen Tag wegzuwerfen und der Hyperfokus kickt. Ich mach dann was bis spät in die Nacht, schlafe schlecht oder gar nicht und bin deswegen am nächsten Tag nicht zu gebrauchen.

Ja das kenne ich, da ich keinen Zyklus mehr habe, Meno Pause, glaube ich nicht das dass Phänomen Hormon bedingt ist.

Mir geht’s im Hyperfokus natürlich auch ähnlich, esse, trinke und schlafe kaum und blende die Umwelt und körperliche Bedürfnisse oder auch Zeit ziemlich allumfassend aus.

Im Nachhinein bin ich immer komplett erschöpft, körperlich und emotional. Vor allen die emotionale Komponente macht mir zu schaffen. Bin da einerseits wirklich down, weil ich im HF alles gegeben habe und auch gewissermaßen hoch oben in mehreren Aspekten war und dann plötzlich wieder auf dem Boden der Tatsachen und im „normalen“ Zustand zu landen, ist deprimierend und tut weh.
Andererseits missachte ich währenddessen alle Pflichten und mir/für mich eigentlich wichtige Dinge, sodass dann auch Selbstvorwürfe folgen, plus der Stress, der durch das Chaos und das wieder in den Rhythmus Einfinden entsteht.
Lesen (bis auf Sachbücher) z.B. habe ich mir deswegen schon vor Jahren „verboten“, da ich weiß, dass ich dadurch unweigerlich in einem unkontrollierten Hyperfokus lande und erst aufhöre, wenn das Buch fertig ist. Das lässt sich aber mit meinem Leben nicht vereinen und eine andere Lösung habe ich dahingehend leider nicht.

Ich kann dir bezüglich deiner Frage von Zusammenhang zwischen Zyklus und Tag nach Hyperfokus empfehlen bzw. sagen: Die meisten Dinge sind sowieso immer eine Kombination aus mehreren Ursachen/Umständen, die zusammenspielen. Bei dir (und mir) vermutlich auch so.
Du könntest aber eine Art Tagebuch führen oder mit Hilfe einer App („Moodflow“ finde ich super, vor allem, wenn ich die tägliche Motivation hätte, es tatsächlich zu nutzen haha :wink: ) gewisse Umstände und Stimmungen tracken und dann nach der Zeit mögliche Zusammenhänge erkennen, die dir so bisher entgangen sind(/diese damit erhärten) und zu neuen Erkenntnissen verhelfen.

Ich bin kaum mal mehrere Stunden im Hyperfokus, dafür sind meine Tage irgendwie zu fragmentiert. Aber ich kenne das Gefühl trotzdem, dass ich danach erschöpft bin und mich kaum zu was aufraffen kann.
Ich sehe allerdings auch an meinen neurotypischen Kolleg.innen, dass die in den Tagen nach einer (geistig) anstrengenden Arbeitsphase ein bisschen Papierstapel von links nach rechts schieben und Konfetti mit dem Locher machen. Nach einem Marathonlauf muss man ja auch mal die Füße hochlegen. :slight_smile: