Diagnostik Erwachsene

Hallo moog, bei mir waren die Noten ab ca. der Mittelstufe nur noch im mittleren Bereich oder schlechter. ICh habe auch nie gelernt für Klassenarbeiten. Es gab auf diesen Zeugnissen mal den Hinweis, dass Mitarbeit im Unterricht nicht ausreicht und auf unentschuldigtes Fehlen. Aber das ist ja laut Diagnosekriterien zu spät. An der Uni habe ich dann kaum noch was „auf die Reihe gekriegt“. Es hat mich vieles sehr interessiert, aber das Zielstrebige fehlte mit derart, dass ich 3 Präsenzstudiengänge und ein Fernstudium angefangen und nichts davon abgeschlossen habe.

Die Noten sind eigentlich irrelevant. Es wird nur auf die Bemerkungen/den Kopftext geachtet. Bei meiner Diagnose haben auch wirklich nur die Grundschulzeugnisse interessiert. Meine Zeugnisse waren laut Ärztin eindeutig :wink:

Hallo Justine,

So kann man das über mich auch sagen.
Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist, die Zeugnisse nicht zu zeigen, da es ja nun mal eine Voraussetzung für die Diagnose ist, dass Symptome vorgelegen haben in der Grundschulzeit. Ich habe auch ADHS typisch weiß Gott was verbummelt aber ausgerechnet die Zeugnissmappe hat überlebt :crazy_face:
Ich werde es wohl so machen, dass ich meine Erinnerungen dazu aufschreibe, und meine mögliche „Erklärung“. Mein Sohn z.B., der die Diagnose hat und auffällig war in der Grundschule, wäre trotz vorhandener Hyperaktivitätssymptomatik zu meiner Grundschulzeit unter den Bedingungen nicht so stark aufgefallen. Dies liegt meines Erachtens daran, dass die „moderne Grundschule“ vieeel mehr organisatorische und selbstgesteuerte Leistungen verlangt, als zu meiner Zeit. (Grundschulzeit 1981 bis 1985)
Alleine die Gestaltung des Klassenraums … gut gemeint („kindgerecht“ und bunt, total überladen mit Deko und Wörterlisten an den Wänden, Geburtstage der Kinder gross an den Wänden… Tische nicht mehr zentral ausgerichtet…) aber eine Albtraum aus Reizüberflutung und Ablenkung für ADHSler.
Ich erinnere mich an einige Situationen, in denen ich geträumt habe, die krasseste war, dass wir in der Turnhalle waren zum Sportunterricht und ich in einen Tagtraum verfallen bin, während die Lehrerin etwas erklärte, und ich schließlich aus meinem Traum gerissen wurde, als die ganze Klasse meinen Namen rief, weil ich auf das vorherige Ansprechen der Lehrerin nicht reagierte. Sowas hatte aber offensichtlich nicht so eine Bedeutung für die Lehrerin, dass sie es hätte in die Zeugnisse mit einfließen lassen :woman_shrugging:
Werde diese Erinnerungen mit schildern. Kann natürlich sein, dass das trotzdem nicht ausreicht, wenn meine Leistungen trotzdem noch so gut abrufbar waren zu der Zeit …

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Hallo bernard,
ja stimmt, mir ging es auch eigentlich um den Kopftext aus den Grundschulzeugnissen. Dort steht nur mustergültiges Zeug, konnte sich konzentrieren, hilfsbereit, schnelle Auffassungsgabe, arbeitete zügig und ordentlich…

Hallo curiouscat,

darf ich fragen, wie du deinen Lebenslauf und die Biographie schreibst?
Ich soll das auch machen (vor dem ersten Termin und mindestens eine Woche davor hinschicken) und weiß nicht, ob ich das so richtig ausführlich mit Eckdaten schreiben soll, oder ob das nur eine Symptomliste mit Beispielen dazu werden soll.
Vielleicht hat ja noch jemand anderes Erfahrung damit? :slight_smile:

LG

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Also ich soll sowohl einen stichpunktartigen Lebenslauf als auch eine „möglichst ausführliche Biografie“ schreiben. Im Anschreiben wurde auf eine Internetseite verwiesen, wo Beispiele aufgeführt sind.Daran werde ich mich orientieren. Darf ich die Seite wohl hier verlinken? Vielleicht kann mir jemand einen Hinweis geben?

Mach einfach so wie du es für richtig haltest. Ruhig auch ausführlich.

Niemand erwartet dass es perfekt wird (Stichwort: Perfektionismus). :smiley:

Du kannst da nichts falsch machen. Es ist keine Bewerbung für einen Job und auch keine Kandidatur für ein politisches Amt. Bilde dich und dein bisheriges Leben ab, was dich bewegt hat, Erinnerungen an Situationen die du mit ADHS in Zusammenhang bringst. :slight_smile: