Hallo zusammen. Gestern erhielt ich meine Ergebnisse die sagen, kein ADHS.
Der Arzt meinte,dass ich mit meinen circa 24 Punkten in verschiedenen Bereichen, kein ADHS habe. Die Diagnose bzw. das erst Gespräch dauerte keine 30 Minuten, es wurde kurz gefragt wieso ich glaube ADHS zu haben, nicht wirklich Tiefgründig, der Arzt hat mich nichtmals wirklich angeschaut. Beim zweiten Termin an dem ich die Fragebögen abgegeben habe, dachtw ich finder ein langes Gespräch statt. Aber es dauere circa 15 Minuten,ich gab meine Bögen ab, autwortete auf seinen Fragebogen und das war es. Ah ja und es gab noch den Reaktionenstest. Keine weitere Untersuchungen, keine richtiges Interview. Nun heißt es kein ADHS sondern eine Persönlichkeitsstörung. Ich soll Sport Treiben…ich kann mich aber schwer davon begeistern und durchziehen. Habe schon vieles ausprobiert. Psychotherapie…Wartezeit von einem Jahr minimum… ich weiß gerade nicht weiter.
Ich muss sagen, ich ging fest davon aus,dass sich mein Verdacht Bestätigt. Das hätte mich auch unheimlich erleichtert.
Ich vergesse ständig Dinge, lege etwas zur Seite und ein Moment später weiß ich nicht wo es ist.
Ich lese etwas und frage mich, was hast Du gelesen. Letztens habe ich an der Kasse den Einkaufswagen vergessen, beim rausgehen aus dem Laden fiel es mir auf,dass ich ein hatte. Bei Gesprächen kann ich nicht immer verfolgen was mir gesagt wird, und schonmal sich das merken.
Sachen angehen und am Ball bleiben? Kenne ich nicht…viel wollen nichts hinkriegen.
Ständige Gedanken im Kopf und ein Overthinking…und so vieles mehr. Meine Beziehung leidet drunter, mein Mann sagt.mor oft,dass ich Dumm bin, weil ich mir nichts merke davon was er sagt oder was er von mor erwartet, weil ich Sachen mit dem halben Arsch mache,weil ich Dinge vergesse …Das tut einfach weh, ich fühle mich nicht verstanden.
Ich habe gehofft, eine Diagnose wird mein Leben ändern und erleichtern, aber so ist es nicht.
Jetzt überlege ich mir eine zweite Meinung zu holen, aber wie soll man einem anderen Arzt oder Therapeuten erklären, dass man eine Diagnose anzweifelt und Die Wartezeiten sind teilweise unzumutbar.
Vielleicht soll ich mich damit zufrieden geben und nun mal anerkennen,dass ich einfach nichts auf die Kette kriege.
Sorry wegen dem langen Text, aber ich habe das Gefühl, dass ich nur hier mich auskotzen kann und nicht als versager bewertet werde.
Hallo Anna,
also erstmal: Du bist nicht dumm, ganz egal was die Ursache deiner Vergesslichkeit ist!
Wenn mal etwas wichtiges deswegen richtig schiefläuft verstehe ich ja noch wenn deinem Partner das im ersten Ärger rausrutscht.
Das (wenn ich dich richtig verstehe) ständig zu äußern statt mit dir an Lösungen zu arbeiten ist kein bisschen hilfreich weil dann zur Vergesslichkeit noch Angst vor dem Vergessen und der negativen Bewertung dazu kommen → führt zu mehr Stress und noch mehr Vergesslichkeit.
Tipps auf die schnelle:
- Dinge nicht zwischen Tür und Angel absprechen
- wichtiges aufschreiben und klar kommunizieren wer was macht…und was Priorität hat wenn nicht alles schaffbar ist
- schauen wann am Tag/in der Woche Kapazität für dieses Absprechen bei beiden vorhanden ist. Bei mir ist (spät) abends der Ofen aus, da kommt nichts mehr an im Kopf und wird erst recht nich abgespeichert.
- Klare Kommunikation: Enttäuschung/Wut über Dinge die unausgesprochen geblieben sind nach dem Motto „ich bin davon ausgegangen dass du das machst“ sind nicht fair.
Zur Diagnostik:
Ob du ADHS hast weiss hier natürlich niemand, aber wenn du dich im Forum umschaust sind da leider einige die im ersten Anlauf, meistens von nicht ganz so expertigen Experten keine Diagnose bekommen haben und einen zweiten Anlauf starten mussten.
Schau mal was es da so an Tipps zur Vorbereitung gibt, bspw. ein Symptomtagebuch zu führen, Erinnerungen an die Kindheit zu notieren wo einem was ADHS-mäßiges einfällt etc. und dass dann mit zur Diagnostik nehmen.
Das ist auch gut für die eigene Psychoedukation, da fällt einem oft erst so richtig auf wo man überall Hürden im Alltag hat.
Gerade wenn du das Gefühl hast dass der Arzt (hat er denn spezifische ADHS-Expertise?) die Diagnostik nicht ausführlich genug gemacht hat würde ich das nochmal angehen, es lässt dir sonst doch keine Ruhe.
Natürlich kann auch dann rauskommen, dass du kein ADHS hast, aber dann sollte doch ein bisschen mehr und besser erklärt werden was auf eine PS hinweist und da gibt es doch sicher mehr Behandlungsmöglichkeiten als Sport machen
Viel Erfolg dabei und herzlichen Glückwunsch dass du es geschafft hast diesen epischen Text zu lesen
edit: Meine Wurstfinger haben aus jedem zweiten i ein o gemacht, daher die edits
P.S.: Hier gibt es irgendwo einen Thread mit Buchtipps und anderen Ressourcen, da findet sich sicher einiges mit Strategien die man auch ohne Diagnose anwenden kann.
Das hat mir vor zwei Jahren die 10 Monate Wartezeit auf meine Diagnostik definitiv geholfen da schonmal etwas tun zu können.
Ich habe zuletzt das Buch „How to ADHD“ von Jessica Mccabe gelesen, das bietet gute Erklärungen und Tools.
Bisher gibt es das leider nur auf Englisch, sobald das ins Deutsche übersetzt wird verschenke ich das an alle meine (nach mir ebenfalls diagnostizierten) Familienmitglieder
Den How to ADHD Youtubekanal kann ich auch sehr empfehlen.
Hey du,
ich habe meine Diagnose ganz frisch. Ich war in einer speziellen psychotherapeutischen-psychiatrischen Praxis, dort Arbeiten Psychotherapeuten und Psychiater zusammen, neben dem erstellen von Diagnosen gibt es dort auch Therapieangebote und medikamentöse Therapie. Kurz, die sind wirklich spezialisiert auf u.a. ADHS. Meine Diagnose bestand aus 3 Sitzungen a 50 Minuten (Gespräche, Interviews, Tests am PC), ich musste zuhause viele Fragebögen ausfüllen, meine Eltern mussten Fragebögen ausfüllen, ich musste meine Schulzeugnisse- und Berichte (sofern vorhanden) einreichen. Das Abschlussgespräch, wo ich dann die Diagnose mitgeteilt bekam, fand dann mit einem Psychiater und einer Psychotherapeutin statt, 4-Augen-Prinzip. Ich habe mich dort sehr gut Aufgehoben gefühlt und wurde kompetent Beraten, auch wie es nach der Diagnose weitergeht. Die Diagnose hat mich knapp 300€ gekostet, übernimmt ja leider nicht die KK.
Bei dir klingt es nicht wirklich umfangreich, war es denn eine spezialisierte Praxis? Nicht jeder Arzt/Psychiater kann auch eine Diagnose stellen, hat mir meine Hausärztin gesagt. Sie war es, dir mir geraten hat, wirklich nach einer Spezialisierten Praxis /Klinik zu suchen.
Na ich glaube so mal eben auf die Schnelle kann man auch keine Persönlichkeitsstörung diagnostizieren
Und ich wusste gar nicht , dass Sport dagegen helfen soll
Hat er denn die Kindheit in der Diagnostik miteinbezogen?
Hol dir bloß eine Zweitmeinung ein, dass würde man bei körperlichen Dingen ja ggf. auch tun.
Hab das auch schon mal wegen einer anderen falschen psychischen Diagnose gemacht. Die Ärztin war gar froh das ich nach einer zweiten Meinung gesucht habe, weil mir so erst geholfen werden konnte .
Ja, es kann helfen und das wird von der Forschung auch so bestätigt. Man sollte den Sport natürlich in den Lebensstil einplanen für den besten Effekt. Fang lieber wenig intensiv aber dafür regelmäßig damit an und bevorzug Kardio (Laufen, Radfahren). Eine halbe Stunde gehen am Tag das du nach ein paar Wochen mit kurzen Laufeinheiten mischt bis du dann die 5km durchläufst. Damit kämpfst du auch gegen die verkürzte Lebenszeit an die mit ADHS einhergeht.
Na, der Arzt hat es ja bei Persönlichkeitsstörung empfohlen.
Danke für die tollen Tips! Ich werde definitiv nach den Bücher Treads suchen und schauen was passt. Ich hatte eigentlich Notizen mit den Beispielen dabei, aber dies wurde von dem Arzt nicht verlangt.
Eigentlich ist die Klinik auf ADHS Diagnostik spezialisiert, deswegen ging ich von einem umfangreichen Ablauf aus. Natürlich fanden frei Termine plus ein Telefonisches Gespräch mit der Mitteilung des Ergebnisses statt, jedoch dies wurde sehr schnell abgearbeitet.
Ja die Klinik ist drauf spezialisiert. Die punkte die du genannt hast bzw. Der Ablauf war bei mir gleich,nun eben (habe ich das Gefühl) schnell abgearbeitet.
Bezüglich meiner Kindheit ist es nicht so einfach…meine Mom hat zwar diesen Bogen ausgefüllt, aber keine Ahnung inwiefern das sp stimmt was drauf stand. Meine Eltern sind trockene alkoholiker ( in der Schwangerschaft wurde nicht getrunken) …dazu kommt, dass meine Schwester aufgrund einer Nebenwirkung nach einer Impfung, eine Behinderung erleiden musste …also der Fokus lag woanders.
Ich selbst habe wenige Erinnerungen an dieser Zeit
Ja⁸ das hat mich auch etwas gewundert…vor allem es wurde Anhand der Bögen und nicht so wirklich persönlichen Gesprächen festgestellt…
Du hast Rechr,Sport ist in jedem Fall sinnvoll, auch unabhängig davon ob man irgendwelche „Krankheitesbilder“ hat oder nicht. Allerdings der Schwerpunkt müsste eventuell woanders liegen.
Tägliche Spaziergange finden tatsächlich mit meinem Hund und meiner Tochter statt, das tut definitiv gut !
Hallo Anna,
Ich habe eine ähnliche Erfahrung hinter mir. Mein erster Diagnoseversuch war deinem ähnlich.
Fragebögen ausgefüllt, EEG (was dann noch falsch abgespeichert wurde und unauffindbar war), 10 Minuten Gespräch: Warum ich glaube Adhs zu haben?Wie war ich als Kind? Kurz auf die Blätter geschaut und zack: Nee Adhs haben Sie nicht.
Mir ging es wie dir. Ich dachte,ich hätte den Schlüssel gefunden und dann : ätschi bätsch, is nicht. Ich kam mich so doof vor. Klein und war völlig missverstanden. Danach meldete ich mich hier im Forum an.
Ich wurde er mutigt eine zweite Meinung einzuholen. Und das möchte ich bei dir auch machen. JA! Geh einen zweiten Versuch an. Denn wie deine Diagnostik ablief, ist nun mal sehr oberflächlich. Da gehört etwas mehr dazu.
Du musst dem Psychiater gar nichts sagen. Mach dir einen Termin woanders. Vielleicht fragst du vorab schon mal,wie die Diagnostik abläuft. Dann bekommst du schon mal ein Gefühl und Sicherheit.
Ein Tipp den hier auch bekommen habe: führe Tagebuch oder mach dir Notizen ins Handy, wann du dein eventuelles Adhs spürst. In welchen Situationen? Erinnerungen an die Kindheit. Alles was dir dazu einfällt.
Ich habe beim zweiten Versuch gar nicht erwähnt, dass ich schon woanders war. Ich wollte ein weißes Blatt Papier sein. Ich habe meine Notizen mitgenommen und bereits beim Erstgespräch bei Doc2 meinte meine wundervolle Psychiaterin,dass sie meine Vermutung teilt und wir die Diagnostik machen. 4Monate später:
Ich habe sowas von Adhs. Habe hoch gescort und endlich Frieden.
Also nur Mut. Auch wenn es vielleicht dauert,eh du irgendwo anders unter kommst. Es kann sicb lohnen.
Und zu deinem Mann: Das finde ich wirklich schrecklich zu sagen , du seist dumm. Wir adhsler machen uns eh schon genug selbst fertig für unsere Verpeiltheit. Das hat nichts mit Dummheit zu tun. Und von meinem Partner würde ich eine andere Kommunikation erwarten. Ja, er kann verärgert sein,wenn du was vergisst. Völlig fein. Aber den anderen beleidigen und klein machen,geht gar nicht.
Ich drück dir die Daumen für deinen Weg.
Vielen lieben Dank! Es macht mir Mut und tut gut.
Natürlich ist noch ein weiterer Weg vor mir,unabhängig ob es ADHS ist oder nicht ,aber irgendwie ist da etwas Licht im Tunel.
Bei mir wurde kein EEG gemacht. Wirklich alles oberflächlich.
Es kam mir erstmal falsch vor, einem anderen Therapeuten nicht zu sagen, dass ich bereits eine ADHS Diagnostik hinter mir habe…weil ich sogesehen die Fragebögen bereits kenne…aber deswegen ist mir wichtig, dass ein richtiges Gespräch stattfindet, weitere Untersuchungen ect. Vielleicht hast Du Recht, wenn ich es nicht erzähle, dann werde ich unvoreingenommen behandelt🤔
Ich werde nach eiem neuen Termin schauen .
Den Gedanken mit den Fragebögen verstehe ich aber letztlich sind die ja im netz auch zu finden und jeder könnte die so ausfüllen, dass man die Diagnose bekommt. Aber keiner,der wirklich einen Leidensdruck hat und den Weg und vielleicht,wie in unserem Fall ,einen Umweg machen muss, kreuzt unehrlich an. Da bescheisst man sich ja selbst. Ich habe beim zweiten Anlauf die Bögen zu hause gehabt und erst mal nur mit Bleistift gekreuzt. Das war im Oktober 23. Kurz vor Abgabe im Dez 23 habe ich den Kuli genommen ( meine Adhstrigger waren in der Zeit bereits reduzierter). Im Endeffekt hab ich bei manchen Fragen noch mal reflektiert und statt " sehr stark ausgeprägt " nur noch "stark ausgeprägt " oder sogar „teils-teils“ angekreuzt.
Ich war auch erst unsicher ,ob ich es verschweigen soll. Aber letztendlich darf man auch anzweifeln und eine zweite Meinung einholen wenn das Bauchgefühl das sagt. Es sind nicht alles Götter die nen Kittel tragen.
Gute Diagnostiker wissen auch, dass es schlechte gibt.
Ich war in meiner Jugend bei einem Psychiater der sehr schrecklich war aber vom Ruf her angeblich ne Koryphäe. Wenn ich später anderen Fachleuten darüber berichtet hielt man sich immer sehr bedeckt, schob das Problem eher auf mich . Meine ADHS Psychotherapeut, der vermutlich auch ADHS hat, weil er so manchen Spruch losließ sagte dazu: „Dem hätte ich niemals meine eigenen Kinder in die Hände gegeben!“
Hi,
ich vermute, der Arzt meinte Persönlichkeitsdimension (subklinisches ADHS) und nicht Persönlichkeitsstörung (was heftig wäre). Eine PS könnte und dürfte er mit der Testung nämlich gar nicht feststellen.
Um eine Idee zu bekommen, ob, wie stark und mit welcher Ausprägung du ADHS haben könntest, kannst du den ADHS-Symptomtest auf ADxS.org machen. Es handelt sich um ein Onlinescreening. Eine richtige Diagnostik kann immer nur ein erfahrener Arzt oder Therapeut machen.
Viele User hier im Forum kennen den Test, sodass das Ergebnis hilft, deine Beschreibung besser einzuordnen.
Wenn du das Ergebnis nennst, können wir damit besser beurteilen, ob eine Zweitdiagnose sinnvoll sein könnte.
Viele Grüße
Ich habe eine Psychotherapeutin gefunden, die bereits im Januar mir ein Ersttermin anbieten könnte. Überraschend schnell…sie hat mir ein Vertrag zugeschickt, falls ich den Termin wahrnehmen möchte. ISt das normal, dass ein Behandlungsverttag unterzeichnet wird?
Bei der Kontaktaufnahme habe ich ihr nicht erzählt, dass ich bereits eine negative Testung hatte. jetzt bin ich mir unsicher ob das richtig war.
Bewertungen zu Ihrer Person habe ich im Netz nicht gefunden .
Danke Euch!!
46,5 % der Symptome ermittelt (20 von 43).
Ich habe den Test bereits vor ein paar Monaten hier gemacht. Da waren es 23 von 43 Symptomen. Ich muss aber ehrlich sagen, dass bei einigen Antworten wo ich mir nicht sicher war in welche Richtung es gehen sollte, ich weder noch a gekreuzt habe.
Der Test ist sehr stark auf die jetzige Situation bezogen, in der Diagnostik spielt die Kindheit eine relevante Rolle. Die Errinerungen dazu sind jedoch etwas eingeschränkt. In der Schule war ich eher unauffällig . Zuhause…war ich voll aktiv und überall.
Hast Du bei dem Psychotherapeuten die Diagnosen gemacht?
Wenn ja hat er auch ein Vertrag verlangt?