Diagnostik – unklare Kindheit

Also ich würde mich definitiv als nicht hochsensibel bezeichnen und bin diagonstiziert und denke, dass ich da nicht der einzige bin.

Ich glaube (Betonung auf glaube/nehme war, habe da keine wissenschaftliche Quelle oder so.), diese oft postulierte Hochsensibilität (und auch die Kreativität), die wird bei ADHS etwas zu oft betont.

Natürlich gibt es diese, keine Frage.
Aber es gibt immer wieder Links/Videos etc, die sagen. ADHSler sind Hochsensibel und/oder kreativ.
Nein, das kann sein, muss aber nicht.

Das Problem kann auch sein, dass du durchaus sehr vieles wahrnimmst, aber durch den fehlenden Filter eben nichts richtig und dadurch das Gefühl entsteht, nichts oder wenig wahrzunehmen.

Vieles kann sich auch nur innen (also im eigenen Kopf abspielen). „Hyperaktivität“ im Kopf.
Ich springe dann von Gedanken zu Gedanken, Idee zu Idee.
Manchmal im Minutentakt.
Extern etwas wahrnehmen ist dann unmöglich, mein Gehirn ist völlg ausgelastet mit Dingen, die in der aktuellen Situation gar nicht relevant sind.

Aber bezgl. Sensibilität/Wahrnehmung Emotionen:
Ich bin z.t. sehr sensibel (wurde mir auch von meiner Mutter vor der Diagnose mehrfach gesagt), reagiere emotional auf Filme/Musik/Zeitungsberichte (so sehr, dass ich gewisse Themen der Welt meide, obwohl sie mir wichtig wären, aber ich kann das emotional nicht).
Aber im zwischenmenschlichen habe ich mir Schutzschilde aufgebaut.
Ich denke sowohl gegen meine Emotionen, als auch gegenüber anderen.

Somit nehme ich Emotionen z.t. nicht wahr oder weiss nicht wie darauf reagieren, weil ich es schlecht gelernt habe. Weil es unangenehm war.

Also langer Text, eigentlich kurze Aussage :smiley:
Mach dir nicht zuviel Gedanken darüber bezgl. Hochsensibilität.
Das kann, muss nicht. (der Begriff wird eh zu inflationär benutzt).
Oder es ist ein Copingmechanismus?
Oder dein ADHS spielt sich primär nach innen gerichtet ab :slight_smile:

Hat sich das mit den Medis verändert?

Ich fand das auch schwierig.
Würde dir ein Medikationstagebuch empfehlen.
Einerseits die Tabelle aus dem Forum (oder was eigenes) und zusätzlich aber auch eins in Textform. Ich finde die Kombination aus Tabelle und richtigem Tagebuch bringt am meisten.

Hast du gleich mit 50mg angefangen?
Normalerweise beginnt man mit 30mg.
Kann aber auch sein, dass du dich einfach daran gewöhnen musst.

Ich habe mal IM Kinderzimmer im Spielzeugzelt ein Lagerfeuer gemacht mit einem Feuerzeug, was ich draußen beim rumstromern irgendwo gefunden habe. Aber da ich schlau war, habe ich zumindest auf den Teppich einen Topf gestellt, in dem Das Feuer angezündet wurde. Einen Plastiktopf :slight_smile:

Der Rest Deiner Kindheit klingt auch nach mir…immer am klettern, es konnte nicht wild genug sein, etc. Aber in der Grundschule war ich top. Außer meiner Schrift und evtl Heftführung. Ich bin zwar manchmal im Unterricht eingeschlafen, aber ich war immer weit voraus im Wissen (hat sich später geändert…).

Ja, kann man. Ich empfinde es ganz ähnlich wie du, ich käme auch nicht auf die Idee hochsensibel zu sein.

Hi @Enmaja,

der Thread ist zwar schon älter, aber ich antworte trotzdem.

Hochsensibilität ist eine eigenständige „Neurodivergenz“ und muss nicht mit einer ADxS zusammenhängen.

Hochsensibilität und Reizoffenheit sind nicht gleich. Bei Ersterem kommt eine hohe emotionale Sensibiliät und eine hohe Empathie (affektiv und kognitiv) hinzu.

Je nach Ausprägung kann man die Stimmungen anderer „spüren“ wie ein emotionaler Seismograph.

Meine Zeugnisse waren immer unauffällig, was an der Stärke der Symptome aber nichts ändert. Ab der 8. bis zum Abi waren die Leistungen sehr inkonsistent.

VG