Mahlzeit,
hat jemand eine Angst- und Panikstörung als Komorbidität und das Problem, dass wenn er etwas zuviel Elvanse nimmt komplett unfähig ist was zu machen, weil er so unter Angstlähmung leidet, bis das Elvanse wieder deutlich nachlässt?
Bei mir ist das Maximum 30mg, sobald ich auf 40mg gehe fängt das an und wird stärker falls ich noch höher gehe, bis hin zu Panikattacken bei 70mg (die hab ich normalerweise nicht mehr, nur noch Angstzustände). Ab 50mg kommen dann noch Suizidgedanken und ein tiefes emotionales Loch dazu, wenn die Wirkung nachlässt.
Allerdings sind 30mg deutlich zu wenig für mein ADHS und selbst wenn ich 8 Stunden nach Einnahme 20mg nachnehme (10mg machen kaum etwas) tritt für 1-2 Stunden wieder diese starke lähmende Angst auf, obwohl ich da schon deutlich merke, dass die 30mg nicht mehr wirklich wirken.
Also kann es ja eigentlich keine Überdosierung sein, da ja immer noch deutliche Symptome vorhanden sind (wobei Elvanse die Angst schon verbessert, aber eben nur bis 30mg, Konzentrationsprobleme, Impulsivität, Antriebslosigkeit, Gedankenchaos und Co. sind aber immer noch stark vorhanden). Weniger als 30mg ist bei mir, als würde ich gar nichts nehmen. Ich denke also, dass ich schon deutlich mehr bräuchte, aber das geht halt nicht, weil sonst die Angst überwiegt und ich mich nicht mal traue an den Briefkasten zu gehen. Bei 30mg ist die Angst so im Rahmen, dass ich mein Alltag bewältigen kann, wären da die ADHS Symptome nicht.
Methylphenidat hab ich schon durch, hat mir kaum geholfen und ich war den ganzen Tag wie auf schlechten Drogen gemischt mit Alkohol, total neben mir.
Ich nehme momentan noch Lorazepam/Diazepam, kann es sein dass Elvanse die Wirkung davon aushebelt ab einer gewissen Dosis und ich deshalb in Angst verfalle, weil die dann eben nicht mehr wirken? (Bin schon am entziehen davon, gegen den Entzug hilft Elvanse sogar relativ gut, hab auch schon Pausen gemacht um zu schauen obs Entzugssymptome sind, aber es liegt eindeutig an der Elvanse Dosierung, die Entzugssymptome fühlen sich anders schlimm an.)
Mein Psychiater hat auch keinen richtigen Rat dazu, da ich mit den Benzos ein ziemlicher Einzelfall in seiner Praxis bin. Er meint, dass wenn die Benzos weg sind, man das Elvanse wohl erst richtig einstellen kann, da ja Angststörungen bei ADHSler sehr oft auftreten und damit eigentlich deutlich verbessert werden sollten, daher kann er sich auch keinen Reim bei mir daraus machen. Normal hebeln Benzos ja die Wirkung von Stimulanzien aus und man braucht dann mehr davon, dass Stimulanzien Benzos aushebeln ist mir unbekannt (Hab mal in Drogenforen recherchiert, da werden Benzos ja gerne missbraucht um von Stimulanzien herunterzukommen, aber das sind ja ganz andere Dosierung als bei ADHS).
Vor meiner Diagnose hab ich Amphetamin öfters missbraucht, da ich ja gemerkt habe es hilft mir, weswegen ich erst auf den Verdacht mit ADHS kam. Da war ich definitiv weit über den ADHS Dosierungen, hatte aber noch keine Angst- und Panikstörung, hatte nie Benzos genommen und nie Probleme mit Ängsten (zumindest nicht diese übersteigerten, krankhaften Ängste) daher kann ich mir nicht erklären, warum ich jetzt so empfindlich auf wenige mg Veränderung reagiere.
Nehme auch Venlafaxin 150mg eben gegen Depressionen und Angst und er meint, dass man das dann sogar absetzen kann, weil auch Depressionen oft nur Begleiterscheinungen von schlecht eingestelltem ADHS sind.
Grüße
