Dosierung von Elvanse & der Zyklus

Hallöchen, ich schreibe nun selbst zum ersten Mal etwas in diesem Forum. Ich hoffe, ich verstoße nicht unbeabsichtigt gegen irgendwelche Regeln.:see_no_evil:

Ich bin 17 J. alt und seit Anfang des Jahres offiziell mit ADHS diagnostiziert. Dem gingen ca. 3 Jahre Nachforschen voraus, mehrere Ärzte und ein Klinikaufenthalt in 2022 (angesprochen hatte ich das Thema dort bereits, dennoch wurde es als Symptome meiner derzeit starken Depression angesehen und behandelt, zusätzlich nehme ich seitdem Sertralin 50mg ein).
Seit genau dem 1. März begann ich erst mit der Einnahme von MPH, dies hatte aber starke Nebenwirkungen (bis hin zu Gedanken, ob die Welt nicht ohne mich besser wäre, gelinde gesagt).
Ich sprach mit meiner Ärztin, und wir probierten Elvanse 30mg aus.
Ich stellte schnell fest, dass 30mg definitiv zu viel waren, obwohl meine Konzentration sich schon einmal verbesserte und ich nicht solch starke Nebenwirkungen verspürte wie bei MPH, wenn auch trotzdem zu Beginn nicht wenige.
Seit ein paar Wochen nehme ich nun nach Absprache die Hälfte der Kapsel (15mg) aufgelöst in Wasser ein (nach langem Rühren, sodass das Pulver sich auch wirklich sichtbar verteilte, las ich dann vorhin einen Beitrag, in dem stand, dass das Medikament selbst sich auflöst und nur Trägerstoffe sichtbar zurückbleiben, die nichts mehr mit dem Wirkstoff zu tun haben. Hätte man mir das mal vorher gesagt😅).

So viel zur Vorgeschichte. Ich hatte am Anfang Nebenwirkungen wie starke Zukunftsängste und Sorgen, die jeweils mit Eintritt der Wirkung aufkamen, danach starke Müdigkeit (ich vergleiche das Gefühl gerne mit der Stimmung nach einer Panikattacke, komplett ausgelaugt und im Eimer für den ganzen Tag).:face_with_peeking_eye:
Das ist nun ebenfalls besser gewesen, zumindest in den letzten Wochen. Da komme ich nun auch auf mein Thema; denn in meinem Zyklus hörte ich, und erlebte nun selbst, dass die Wirkung des Medikaments dadurch beeinträchtigt werden kann. Ich selbst kann verzeichnen, dass die Wirkung an einem Tag (ca. 2 Wochen vor Beginn der Periode) scheinbar komplett ausblieb, was mich wunderte. Normalerweise bekam ich eine merkliche Veränderung meiner Wahrnehmung und war, selbst nach kurzen Nächten, nicht sehr müde, wenn die Wirkung einsetzte.
Es wurde über die zwei Wochen bis zur Periode deutlicher, dass in dieser Zeit 15mg wohl nicht ausreichen würden. Den genauen Zusammenhang mit dem Zyklus habe ich gerade nicht im Kopf, aber dieses Phänomen wird bestimmt einigen bekannt sein.
Nun ist die Periode vorüber, und ich merke, wie die Wirkung immer deutlicher zurückkehrt. Das ist schön und gut, jedoch habe ich das Gefühl, dass die Dosierung für die erste Zyklusphase, trotz Halbierung der 30mg, immer noch zu hoch ist, wie ich es bereits vermutet hatte, da ich äußerst empfindlich auf Medikamente reagiere (ich bin klein und zierlich, ich schätze, ich brauche einfach nicht viel).
Ich denke, ich werde ab morgen 10mg probieren, und eventuell ein paar Updates dazu geben. Vielleicht ist ja jemand in einer ähnlichen Lage, ich habe bis jetzt wenig über eine ähnliche Erfahrung finden können. :slight_smile:

Zu den Nebenwirkungen, die nun in der ersten Zyklusphase wieder auftreten, in der zweiten also nicht vorhanden waren, gehören:

  • Anfängliche Antriebssteigerung bei einsetzender Wirkung
  • starker Abfall des Antriebs ca. 2 Stunden nach Wirkungsbeginn
  • dadurch resultierende Müdigkeit und Erschöpfung, sowohl mental als auch körperlich, hohes Schlafbedürfnis (2-Stunden-Schläfchen schaffen ganz gut Abhilfe)
  • Gereiztheit (in den letzten Wochen nur bei Abklingen der Wirkung zu spüren, jetzt wieder ganztägig).

Dazu muss ich sagen, dass ich mich in einer Klausurenphase befinde, die auch noch Stress erzeugt. Das ganze spielt natürlich ebenfalls in meine Empfindungen.
Ich hoffe, mit einer niedrigeren Dosis kann ich Nebenwirkungen verringern. Hat von den 30mg auf die 15mg auch schon etwas bewirkt.
Falls hier noch jemand mit starker Empfindlichkeit gegenüber Medikamenten umherschwirrt würde ich mich über andere Erfahrungen freuen. Ich fühle mich sehr unsicher auf dem Gebiet der ADHS-Medikation, da es wenige Personen gibt, mit denen ich mich darüber austauschen kann. Ich frage mich auch, ob diese Nebenwirkung „normal“ sind, da ich selten davon höre, bis auf die Müdigkeit etc.:hugs:

Vielen Dank fürs Lesen!

Hallo, ich bin auch Anfang des Jahres offiziell diagnostiziert und hatte meine Schwierigkeiten mit MPH. Seit April nehme ich Elvanse 30 mg und komme damit besser zurecht. Was heißt besser? Es ist einfach viiiiiiiel besser ABER genau wie bei dir setzt die Wirkung in 1 bis 1½ Wochen vor Periode irgendwie nicht so schön ein ,wie sonst. Das war bei MPH genau so. Das hat wohl etwas mit der Hormonumstellung zu tun und kommt sehr sehr häufig bei Frauen vor.
Du könntest deinen Doc fragen, ob er dir evtl 20 mg aufschreibt. Dann hast du etwas mehr und müsstest es vielleicht nicht auflösen.
Ich werde mit meiner Psychiaterin am Mittwoch auch nochmal darüber sprechen.
Alles Gute für dich, Frieda

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Hi,

willkommen im Forum :adxs_winy:

Die Müdigkeit könnte eine Eindosierungsnebenwirkung sein, die sich nach einiger Zeit gibt. Das berichten viele.

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Schau mal nach der Eindosierungshilfetabelle im Downloadbereich. Die bildet auch den Zyklus an, sodass du nach einigen Runden ein besseres Gefühl dafür bekommst, wie stark der Einfluss in welcher Phase ist.

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Woran hast Du denn gemerkt, dass die 30mg zuviel waren und wie lange hast Du die 30mg genommen?

Die Nebenwirkungen könnten auch von einer zu niedrigen Dosis kommen. Ich hatte bei zu niedrigen Dosis ähnliche Nebenwirkungen und dachte lange die Dosis wäre zu hoch, weil ich bei MPH nur eine ganz geringe Dosis brauchte.

Manchmal sind auch 30mg am Anfang zuviel und nach langsamer Steigerung passen sie dann wieder.

Wenn ich sehr stressige Phasen oder schlechte Tage habe merke ich die Wirkung von Elvanse nicht so stark. Ich vermute, eine höhere Dosis würde da sich nicht helfen, sondern ich müsste den Stress reduzieren und da mehr für mich Sorgen damit Elvanse überhaupt richtig wirken kann. Das kann auch unabhängig vom Zyklus auftreten.

Hast Du die Wirkungsänderung nur bei einem Zyklus beobachtet? Um auszuschließen dass da noch andere Dinge (wie die Klausurenphase) mit reinspielen wäre es gut dass noch weiter zu beobachten.

Ich probiere es mal. Hab mir das gestern angesehen und muss mich da erstmal reinfuchsen.

Leider sind die 20mg bei uns anscheinend nicht lieferbar. Beim Termin letzte Woche Dienstag schrieb sie mir das Rezept, aber auf Nachfrage bei den Apotheken waren sie nicht verfügbar. :frowning:

Ich werde es auch in diesem Zyklus wieder beobachten. Der Vorteil ist, diesmal ist die Klausurenphase fast abgeschlossen, nur noch eine morgen und eine nächste Woche (davor 2 Wochen lang jeweils 3 in einer, da ist eine pro Woche im Vergleich nicht mehr schlimm). So werde ich also ein besseres Bild davon machen können, ob es wirklich nur am Zyklus, am Stress oder beidem lag.

Die 30mg nahm ich ca. 2 Wochen lang. Ich hatte täglich nach Einsetzen der Wirkung ein „Hoch“, das allerdings mit, wie bereits erwähnt, plötzlich auftretenden Sorgen und allgemeiner Verunsicherung und Ängstlichkeit einherging. Dies endete immer nach ca. 2 Stunden, wobei dann ein „Tief“ kam (weniger extrem als bei MPH, aber vom Prinzip her das gleiche), das begleitet wurde von Müdigkeit, Erschöpfung, einem hohen Schlafbedürfnis und teilweise Kopfschmerzen.

Ich schrieb daraufhin meiner Ärztin eine E-Mail, mit der Bitte, etwas weniger auszuprobieren, und sie schlug vor, die Dosis zu halbieren.
In den ersten 3-4 Tagen hatte ich nur noch leichte Hochs und Tiefs, die letztendlich vollkommen „verschwanden“. Da kam ich dann wieder ca. 2 Wochen gut mit klar, sogar meine Interaktion im sozialen Bereich fiel mir leichter und mein allgemeines Selbstbewusstsein schien durch weniger Gedankenkreisen stabiler.
Da ich bis ca. zur 2. Zyklushälfte kaum irgendwelche Probleme mit den 15mg hatte, schien es mir passend.
Dann kam das, was ich bereits über das Ausbleiben der Wirkung und die Zeit bis jetzt berichtete.

Das Hoch ist in der Anfangszeit recht normal und verschwindet meist nach einiger Zeit.
Ich hatte genau diese Tiefs plus extreme Gereiztheit von einer zu niedrigen Dosis. Letztendlich musst Du es einfach ausprobieren.

Ich würde an Deiner Stelle aber eher langsam hochdosieren als runter. Du bist ja noch recht am Anfang der Eindosierung. Wenn 15mg erst gut waren und dann nicht mehr kann das in dieser Phase auf eine zu niedrige Dosis hindeuten.

Es kann natürlich auch anders sein. Ich bin da sehr auf meine eigene Erfahrung geprägt. Ich habe echt monatelang immer wieder mit Elvanse gestartet und war der festen Überzeugung dass ich eine ganz geringe Dosis bräuchte. Erst als ich den Gedanken zugelassen habe, dass es zu wenig sein könnte konnte ich langsam hochdosieren und die Nebenwirkungen sind echt schnell verschwunden. Inzwischen bin ich bei 40mg und ich glaube das passt ganz gut so.

Ich lass das erstmal bei den 40mg und werde irgendwann nochmal schauen ob ich die Dosis zyklusbedingt anpasse. Da ich sehr empfindlich auf Dosisänderungen regiere und das meinst ein paar unangenehme Tage bei mir sind war das bis jetzt noch nicht so erfolgreich.

Vielen Dank für diese Informationen. Die Eindosierung ist echt kompliziert, und oft traue ich mich nicht, neues auszuprobieren. Aber mit dem Rückhalt, dass andere bei solchen Erfahrungen auch Lösungen gefunden haben, bin ich zuversichtlicher und beruhigter.
Ich habe von vielen Seiten gehört, das Eindosieren soll in möglichst kleinen Schritten erfolgen, da auch kleine Veränderungen große Wirkungen haben können. Was wäre deine Empfehlung, wie man das angehen kann?
Ich habe es bis jetzt so gemacht, dass ich gewartet habe, bis die unangenehmen Nebenwirkungen abgeschwächt waren und habe beim MPH z.B. dann erst hochdosiert, immer um 5mg. Bei 30mg Kapseln Elvanse ist das schwieriger, da kann ich vermutlich nur in 10er Schritten gehen, und ob individuell nach Befinden oder einer festen Zeit erhöht werden sollte, ist auch die Frage.

Ich habe mich mehr oder weniger an die Eindosierungsempfehlungen von hier gehalten.
Da ich auch so empfindlich reagiere habe ich um 5mg gesteigert (Kapsel in Wasser aufgelöst). Ich bin mindestens eine Woche, meist 2 Wochen bei einer Dosis geblieben. Teilweise hatte ich sehr unangenehmen Nebenwirkungen, da habe ich schneller hochdosiert, weil sie für mich wirklich unerträglich waren.

Dann werde ich jetzt erstmal bei meinen 15mg für ein paar Tage bleiben. Je nachdem, wie mein Befinden ist, steigere ich es nach dem gleichen Prinzip. Irgendwann muss ich mich trauen, wenn ich mein Optimum finden möchte. Vielen Dank für die Hilfe!

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Darf ich fragen, wie ob es letztendlich ein happy end mit Elvanse gab? Meiner Tochter geht es am Anfang der Eindosierung ähnlich und ich wäre interessiert ob es gut verlaufen ist? Liebe Grüße