Drogentest bei Suchtdiagnose?

Hello,

ich habe in Kürze einen ersten Termin bei meiner neuen Psychiaterin. Meine Diagnose habe ich in einer Suchtklinik erhalten und die Ärztin hat meinen Entlassbericht und den Arztbrief vorliegen. Somit ist sie natürlich über die Suchtdiagnosen (es sind mehrere) im Bilde.

Ich habe nach der Therapie wieder angefangen zu kiffen und habe halt das Gefühl, dass es mir sogar hilft. Bzw. dass mein Atomoxetin nicht wirklich ausreichend ist, um mein Suchtverhalten zu reduzieren. Irgendwo dazwischen siedle ich mal die Wahrheit an. Vorsichtshalber habe ich im Vorfeld pausiert, um einen möglichen Drogentest zu bestehen.

Weiß jemand aus Erfahrung wie die Psychiater in der Praxis (haha Wortwitz) damit umgehen?

Optimal wäre es ja offen zu sein, aber das ist beim Thema Sucht leider oft kontraproduktiv. Zumal ich mir schon auch erhoffe auf ein Stimulanz umgestellt zu werden. Atomoxetin hilft für die Struktur, aber es füllt nicht die Leere. Amphetamin hilft mir meiner Erfahrung sehr gut, nicht nur weil ich den Drive für die Sachen entwickle auf die ich eigentlich Lust habe, sondern auch gegen Suchtdruck. Wenn ich früher gezogen habe (Amphetamin nasal appliziert habe xD), habe ich manchmal 3 Stunden lang an einem Bier genuckelt, ohne könnte ich eins nach dem Anderen trinken…

Auf Alk verzichten ok, aber auf Cannabis? Die richtige Sorte (eine medizinische Indica z.B. oder etwas mit mehr CBD-Anteil) hilft mir schon subjektiv betrachtet. Sogar bei der Konzentration. Und ohne bin ich viel depressiver als vorher.

Wie soll ich das mit der Ärztin besprechen? Was sind eure Erfahrungen.

Btw Atomoxetin wirkt trotzdem ganz gut, könnte mir vorstellen, dass es sich gut mit MPH ab Mittags verträgt. Naja.

Hallo,

nicht offen sein ist ja für dich keine Option mehr, da deine Suchtvergangenheit ja bekannt ist. Daher musst du mit der Ärztin oder die Ärztin mit dir die Bedingungen für Stimulanzien aushandeln. Wenn sie sagt, wenn Stimulanzien dann kein Cannabis, dann musst du dich entscheiden.

Und selbst wenn es so wäre, empfehle ich dir, es zu versuchen. Eventuell geht es dir damit trotzdem besser.

Also meine Erfahrung ist, dass man mit dem Thema möglichst nicht offen umgehen sollte.

Gerade bei Cannabis klingeln bei Medizinern sofort die Alarm Glocken. Sag lieber dass du jeden Tag drei Bier trinkst aber wehe, du rauchst einen Joint pro Monat. Das ist dann regelmäßiger Konsum und du musst Drogentests machen.

Aus irgendeinem Grund sind sich die Mediziner auch einig, dass Stimulanzien und Kiffen auf keinen Fall zusammen passen. Ich konnte dafür aber bisher nirgends Belege oder auch nur Indizien finden. Steht auch nix in der Packungsbeilage.

Aber was du jetzt machen sollst weiß ich auch nicht. Ich kann dir nur prophezeien, dass du kein MPH bekommen wirst wenn du sagst dass dein Suchtdruck damit nachlassen würde. Bei Sucht sehen die einfach alle rot. Im Prinzip musst du denen klar machen dass du geheilt bist auch wenn das Bullshit ist weil Sucht ein Teil vom Menschsein ist.

MPH hat meiner Meinung nach übrigens nicht viel mit Speed zu tun, auch wenn das viele gerne behaupten.

Selbst Elvanse wirkt anders als Speed. Speed ist racemisches Amphetamin, Elvanse das L-Isomer + Verzögerungsmechanismus.

Aber: glaube nicht, dass der Suchtdruck mit Stimulanzien plötzlich weg ist. Das Problem an Stimulanzien ist, dass sie eine Wirkkurve haben, nicht wie Atomoxetin einen konstanten Pegel.