Dysphorie bei Inaktivität - wie zeigt sie sich ganz konkret

Nimmst dein handy mit und hast dein Partner Pokemon ausgewählt sammelst du ganz nebenbei Bonbons um das Pokemon weiter zu entwickeln. Oder du brütest ein ei aus dabei…

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Haha ok jetzt bin ich wirklich neugierig!
Glaube ich lade mir das später glich mal runter :smiling_face_with_three_hearts:

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Sag Bescheid dann kannst mich adden (oder andersrum) dann können wir uns gegenseitig Geschenke schicken :wink:

Häufiger Freunde einladen?
Z.B. regionale AD(H)S-ler, die sich über Gegenbesuch als Aufräummotivation freuen…

Oder jemanden hier im Forum suchen, der sich auch nicht aufraffen kann und sich zum gemeinsamen aufräumen (mit gleichzeitigem Telefonat/ Videotefefonat verabreden.
Stichwort „Body Doubling“

Wir könnten dafür eine Börse aufmachen:
„Such Aufräumpartner für Donnerstag Abend“, „Wer lernt mit am Mittwoch?“

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Sorry, aber :adxs_lach:. Ich stelle es mir bildlich vor, wie sie im Wald hockt und ein Ei versucht zu brüten :adxs_lol:

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Ich hätte eine andere Frage.

Ist es nicht richtiger, das als “Dysphorie bei Inaktivität und/oder Desinteresse” zu benennen?

Ich bin dysphorisch nicht nur wenn ich inaktiv bin sondern auch dann wenn ich an die bestimmte “Aktivität” kein/wenig Interesse habe. Meine Dysphorie besteht weiter wenn ich rausgehe ohne Lust zu haben rauszugehen. Z.B., ich gehe mit einem Kollegen raus, ein paar Bier zu trinken. Aber ich hab kein Interesse daran und mache ich es nur weil er bald kündigt. Wir sitzen uns hin, bestellen Bier, aber kommt die Langeweile und ich muss mich zwingen um weiterzumachen.

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Hat vielleicht was mit dem gestörten Belohnungssystem zu tun?
Ich meine, das nachvollziehen zu können und würde es bei mir als ein Reinschrauben in Enttäuschung benennen.
Ausbleibende Belohnung meets emotionale Dysregulation.
Und dann brechen alle Dämme und man ärgert sich über die unbefriedigenden Gespräche und je unzufriedener man wird, desto schwieriger ist es sich einzulassen auf die Situation…

Könnte sein, ja…

Ja, es könnte sein, glaube ich. Oder es könnte auch das da unten sein, glaube ich :):

Ich habe gemerkt, dass solche Aktivitäten, Aufräumen, die Wohnung schön einzurichten, sich schick anzukleiden, Bügeln usw. für mich sinnlos sind. Ist das ADHS oder einfach ich, kann ich nicht sagen aber ich glaube es ist ADHS. Wenn ich an Aufräumen usw. denke, ich bekomme sofort den Gedanken: „Wofür? Das ist Zeitverschwendung. Wen juckt das? Es gibt wichtigeres/spannenderes zu tun.“ Das hat nichts mit dreckig sein zu tun.

Deshalb finde ich: Es muss eher mit Stress zu tun haben, wie UlBre schreibt. Wir leben nicht für ewig und wir wissen, dass wir irgendwann sterben werden. Also, warum die wertvolle Zeit verschwenden? Ich konzentriere mich lieber auf das, was für mich wichtig ist/mir Spass macht. Ich muss so viele Sachen wie möglich erledigen (die für mich wichtig sind)/so viel Spass haben wie möglich bis ich sterbe, weil ich kein Vampir bin. Ein unaufgeräumtes Haus ist kein Stressor für mich, scheiss darauf. Aber Tod ist ein Stressor für mich, obwohl nicht durchgehend bewusst sondern unterbewusst. Also, ich verbringe meine Zeit auf dieser Erde so gut wie möglich.

Ist mir persönlich etwas zu romantisierend. Es geht ja nicht darum, ein Problem herbeizureden, das nur am Level von Innenarchitektur aufgehängt ist oder an der T-Shirt-Falt-Technik von Marie Kondo.

Wichtige Dinge - ständig - nicht zu finden, kann z.B. doch ein erheblicher Stressor sein.

Ebenso kann es ein erheblicher Stressor sein, keine intrinsische Motivation aufbringen zu können für ganz grundlegende administrative Themen, die einem - sofern unerledigt - wirklich schnell den Boden wegziehen können. Aber andere als intrinsische Motivation greift eben auch nicht…

Desinteresse an so etwas kann zu einem früheren Tod führen, aus vielerlei Gründen. Und selbst das interessiert einen dann vielleicht nicht, bevor es so weit ist.

PS: Tut mir Leid, ich bin wahrscheinlich beim Thema Ordnung zu angefasst gerade. Ich halte es für einen wesentlichen Knackpunkt beim Umgang mit (meinem) ADxS, einen Teufelskreis zu durchbrechen: unterdurchschnittlichen Antrieb zu Ordnung zu haben, aber gerade überdurchschnittlich der Ordnung und Struktur zu bedürfen. Denn eine solche „Grundordnung“ könnte auch über besonders chaotische Phasen noch ein wenig hinwegtragen.

Für mich fühlen sich Dysphorie bei Inaktivität und Desinteresse aber unabhängig davon unterschiedlich an.

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Hallo Pietz

Ich kann dir leider nicht helfen!
Aber diese Beschreibung paßt zu 100% auf meinen Mann ist schon gruselig!
Aber ich vermute da eher Ads!

Mein ex hat putzen und aufräumen ect. auch immer als sinnlos bezeichnet, erstens weil er wusste das sowieso immer ich putze ect. und zweitens es in seinem privaten Bereich dann deshalb auch ausgesehen hat wie bei Hempels unterm Sofa und zu allem dazu nach alten Socken gerochen hat. Keine Ahnung ob Du Single bist, dann ist es natürlich egal wenn Dir solche Sachen unwichtig sind, aber wenn Du in einer Partnerschaft lebst, dann wird das möglicherweise ein ernsthaftes Problem wenn Du Ordnung für sinnlos hälst aber Dein Partner:in das total anders sieht, dann wäre Dein Verhalten rücksichtslos, oder?. Ich weiss nur eins, seit ich damals zum Glück schon in jungen Jahren entdeckt habe das Ordnung halten etwas vom besten ist was mir je passiert ist, seit dort halte ich mich daran, denn ich finde meine Sachen schneller, dass putzen fällt mir dadurch auch leichter, ich kann mal jemand spontan zum Kaffee eingeladen und es stinkt nicht nach alten Socken, also eigentlich alles nur Vorteile und meiner Meinung nach alles andere als sinnlos. Ich persönlich würde es als sinnlos betrachten meine Lebenszeit nur damit zu verbringen von einer Party zur nächsten zu stürmen während es in meinem zuhause ungemütlich und chaotisch ist, im Grunde damit mein inneres nach aussen spiegelt, aber Menschen sind eben verschieden, jede:r setzt seine Prioritäten anders, solange Du mit Deinem Lebenstil glücklich und zufrieden bist ist ja eigentlich alles ok, solange es keine anderen betrifft.

Weil ich meine Sachen immer an dem gleichen Ort lege, es ist für mich kein Problem etwas zu finden, also gut kompensiert. Aber klar, wenn man nicht allein wohnt oder Besuch hat, dann kriegt man Stress und unter Stress, wir funktionieren super.

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Na dann ist ja alles Super, schön zu hören wenn es gut geht. :+1::heart:

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Manche Leute bezeichnen auch das schon als „aufräumen“. :wink: In jedem Fall eine sehr sinnvolle Aktivität oder Angewohnheit…

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Habe nachdem ich 1 Jahr lang Escitslopram genommen hab nach Recherche mir meine Umstände erklären können. Hatte Vor der Einnahme viele Hochs und Tiefs. Hochphasen waren gut weil ich endlich mal aus dem Quark kam.

Auf Medikamenten dann dauer grau und seit dem auch ohne Höhen mehr.

Frage mich ob die Wirkung dauerhaft etwas in meinem Kopf verändert hat.

Ist schwer nachzuvollziehen weil Umstände sich geänderter haben.

Grüße

Bin aktuell in einer Tagesklinik. Ziemlich viel Sozialer Stress den ich auch genauso mitbekomme. Alles ist viel zu viel. Aber auch schön irgendwie von den Leuten her.

Und ich erkenne mich sehr stark wieder in den Symptomen der Dysphorie bei Inaktivität

momentan auch gar keine Puffer.

Ich merke das nach dem Essen wenn die Ruhephasen kommt, es steil wirklich steil Berg ab geht. Da wird auch mal in einem laufenden Gespräch das Handy ausgepackt und dadurch das Gespräch abgewürgt.

Es war jetzt kein super interessantes Gespräch.
Aber die Kraft reicht einfach nicht und ich merke selber wie meine innere Stimmung abflacht.

Das gleich nach Mediationen. Die Entspannung führen nur dazu das meine Energie flöten geht.

Ist sehr interessant wie ich das ganze erfahre. Hab jetzt abgebrochen und freue mich auf 2 Jahre Wartezeit für eine Diagnose
Tips wie es schneller gehen könnte …. gerne per DM Danke

Hallo,

2 Jahre müssen es nicht werden. Braucht aber Ausdauer und Geduld beim Ärzte abklappern… Keine AD(H)S- Tugenden :wink:

Du kannst bei ADxS.org Adressen von Ärzten und Therapeuten mit Bezug zum Thema AD(H)S anfordern, sofern Du zusagst, Deine eigenen Erfahrungen mit den von Dir kontaktierten Adressen später zurückzugeben.
ADxS.org kennt 1650 Adressen in Deutschland sowie etliche in Österreich und der Schweiz.
Du musst dort eine existierende PLZ angeben, dann bekommst Du die 70 nächstgelegenen Adressen zugemailt.

Hier ist der Link zur Anleitung:

Viel Erfolg :slight_smile:

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Ich hab im Forum nach dem Begriff Dysphorie gesucht - und auch das hier bestätigt mir voll und ganz, dass meine E-Low z.T. auch „Dysphorie“ sind.
Wie gut kann ich mich mich mit @Chihiro identifizieren, wo ich im Job war und mich am Freitag auf WE freute, aber im laufe des Morgens so absackte, dass ich am WE quasi gar nichts unternahm.
Und aus der miesen Energie, war ich auch dann unfähig aus mir selbst mir ein Ziel zu stecken und z.B. Freunde zu mobilisieren.
Was ich für mich noch sagen kann, dass ich in wirklich fast „depressive“ Zustände fallen kann, wenn ich etwas angehe, was zu grösse Widerstände gibt. Ich hatte eine Zeit, wo ich nach 1/4-Stunde versuche die
Posteingänge im Büro zu erledigen, ein einen Zustand von „depressiver Verstimmung“ fiel, der mich stunden lang lahmlegte. (ist vielleicht nicht Dysphorie, aber nur Beschäftigung hilf mir nicht bei guter Laune zu bleiben).

Meine Schwester lief während der Coronazeit auch in ein Burn-out.
Da wir ja eine verwandte Genetik habe, uns die gewisse Issues in Bezug auf Kontakte mit Leuten i.a. könnte meiner Meinung nach auch etwas dahinterstecken.
Auf jeden Fall durch das HomeOffice, dann einem sehr unangenehmen Nachbarschaftsstreit - ich glaube es ihr, mit schikanösen Nachbaren - abgesehen dasss der Schwager gravierende Narzistische Eigenschaften hat. Und meine Schwester ja auch grosse Mühe hatte mit Mutter und dann erst recht mit ihrer Depression.
Sie lief also in ein Burnout, hatte Angstörungen, wo sie wieder reduziert arbeiten wollte bekam sie die Kündiung.
WEnn ich sie sehe, sie sie ist nicht mehr wie vorher… im übrigen habe ich andere Bekannte, die auch wegen AD(H)S/ASS in Burnout liefen, dann sich nicht mehr auf dem freien Arbeitsmarkt eine Stelle fanden.
Meine Schwester „darf“ nun noch zu 64. Geburtstag stempeln, und das aber nur quasi als Zückerli, das sie nicht mehr wirklich vermittelbar wäre (wie ich es verstanden habe).

Na, nach dem ich schon ein paar andere Sachen betreff Motivation herausgefunden habe,
und gewisse Tiefs effektiv einfach daraus entstehen, weil man nicht in die Gänge kam, kann man sich ev. durch Tricks etwas helfen.
Oft mache ich ja nicht gern ab, weil ich Angst habe, dann aus einem Loch etwas machen zu müssen, vielleicht ist gerade diese Angst unberechtigt, zumindest, wenn ich die Abmachung „gerne“ mache.
Oft wechselt eben auch meine Bewertung der Abmachung von „gerne“ auf „unangenehm bis peinvoll“.
Muss ich noch beobachten…

Escitalopram hat mir mal geholfen aus wirklich Tiefen zu kommen, die man als depressiv bezeichen kann, wenn man über eine längere Weile das GEfühl hat, den TAg nicht zu überleben.
Ansonsten hab ich mit dem Medi eigentlich keine Veränderungen an funktionieren meines Gehirns entdeckt… Aber es hilft mir nicht gegen die Dysphorie.