Ich vergleiche ADHS-Medikamente zu dopaminergen Drogen („dopen“) gerne so:
Stell dir eine Landstraße vor. Wenn da ein dickes, fettes Schlagloch ist, das mal so richtig die Achse krachen lässt (das ADHS), füllt ein passend gewähltes und dosiertes Medikament genau dieses Schlagloch auf. Das ist medizinische Behandlung.
Wenn da kein Schlagloch ist, und jemand nimmt Drogen, dann macht das nicht nur das Schlagloch zu, sondern packt noch einen Berg drauf - das ist Rausch.
Medikamente normalisieren also, schaffen den Ausnahmezustand ab; Drogen schaffen dagegen einen Ausnahmezustand.
Loch gegen Berg ist der erste, kategoriale Unterschied.
Der zweite Unterschied ist dimensional:
Drogen bewirken einen schnellen und hohen Anstieg von Dopamin, der viele Rezeptoren gleichzeitig besetzt. Das dann folgende schnelle Wiederabsinken des Spiegels schafft Sucht.
ADHS-Medikamente sind dagegen so gebaut, dass ein langsamer und niedriger Anstieg erfolgt, der möglichst lange anhält und dann langsam wieder absinkt.
Das ist gemeint mit „Die Dosis macht das Gift“.
ADHS-Medikamente stellen zudem erst die Lernerfahrung wieder her: Da Dopamin ein neurotropher Stoff ist, also für die Neuroplastizität (vulgo Lernen) notwendig ist, führt der ADHS-typische Dopaminmangel zu Lernbeeinträchtigungen. Und das meint gar nicht mal so sehr Vokabeln, sondern vor allem die Fähigkeit zur angemessenen Adaption an Umweltanforderungen.
Schau doch mal, was unbehandeltes ADHS für Folgen mit sich bringt:
Diese Seite erläutert, warum Medikamente die wichtigste Behandlungsform sind, und was man nichtmedikamentös noch zusätzlich sinnvolles tun kann - und welche Behandlungsformen eher Mumpitz sind:
Alles Gute Euch