Ein Vater macht sich Sorgen um einen bevorstehenden Medikamentengebrauch

Ich vergleiche ADHS-Medikamente zu dopaminergen Drogen („dopen“) gerne so:

Stell dir eine Landstraße vor. Wenn da ein dickes, fettes Schlagloch ist, das mal so richtig die Achse krachen lässt (das ADHS), füllt ein passend gewähltes und dosiertes Medikament genau dieses Schlagloch auf. Das ist medizinische Behandlung.
Wenn da kein Schlagloch ist, und jemand nimmt Drogen, dann macht das nicht nur das Schlagloch zu, sondern packt noch einen Berg drauf - das ist Rausch.
Medikamente normalisieren also, schaffen den Ausnahmezustand ab; Drogen schaffen dagegen einen Ausnahmezustand.
Loch gegen Berg ist der erste, kategoriale Unterschied.

Der zweite Unterschied ist dimensional:
Drogen bewirken einen schnellen und hohen Anstieg von Dopamin, der viele Rezeptoren gleichzeitig besetzt. Das dann folgende schnelle Wiederabsinken des Spiegels schafft Sucht.
ADHS-Medikamente sind dagegen so gebaut, dass ein langsamer und niedriger Anstieg erfolgt, der möglichst lange anhält und dann langsam wieder absinkt.
Das ist gemeint mit „Die Dosis macht das Gift“.

ADHS-Medikamente stellen zudem erst die Lernerfahrung wieder her: Da Dopamin ein neurotropher Stoff ist, also für die Neuroplastizität (vulgo Lernen) notwendig ist, führt der ADHS-typische Dopaminmangel zu Lernbeeinträchtigungen. Und das meint gar nicht mal so sehr Vokabeln, sondern vor allem die Fähigkeit zur angemessenen Adaption an Umweltanforderungen.

Schau doch mal, was unbehandeltes ADHS für Folgen mit sich bringt:

Diese Seite erläutert, warum Medikamente die wichtigste Behandlungsform sind, und was man nichtmedikamentös noch zusätzlich sinnvolles tun kann - und welche Behandlungsformen eher Mumpitz sind:

Alles Gute Euch :slight_smile:

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Es ist sehr interessant was ich hier von Euch lesen kann - vielen Dank! Bisher bewegte ich mich nur in der Lehrer und Ärzte Welt (wenn ich es mal so nennen soll). Die Notwendigkeit das etwas geschehen muss. Für mich es es natürlich auch ein Lehrnen. Heute bekam mein Sohn erstmalig Medikinet 5mg. Natürlich saß ich anfangs wie ein Löwe bei ihm, versuchte Veränderungen zu erkennen . . . Dann machte ich mir einen Tee, kam zwei Stunden später zu ihm und begann mit Hausaufgaben. Alles im allem kam er mir ein wenig aufgeräumter vor.

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Das klingt doch wie ein sehr guter Start! :blush:

Für mich ist das dieser Medikamente halt alles völlig neu. Zwischenzeitlich hatten wir auch TERROR Diagnosen bekommen, die sich im Nachhinein als falsch heraus gestellt hatten. Da fragt man sich schon: Wem kann ich hier trauen, - vertrauen?
Wie bereits geschrieben, manchmal kam für mich bei meinen Sorgen über Medikamenten der Tenor rüber: Mensch, hau ihm das Zeug halt rein, dann haste endlich deine Ruhe. Ich dachte mir: Geht man so mit seinen eigenen Kindern um?
Wofür habe ich Kinder bekommen?
Nun gut, heute war erst die erste Pille . . . mal sehen, wie es weiter geht. Mir war es überaus wichtig noch vor Weihnachten wenigstens eine Tendenz erkennen zu können. So könnte mein Sohn dann mit besseren Vorzeichen ins neue (Schul)Jahr starten.

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Auch für uns, die erst als Erwachsene diagnostiziert wurden, ist das mit den Medikamenten neu. :adxs_zwinker: Wir müssen und mussten uns da auch erst „einfuchsen“.

Dein Sohn hat einen sehr großen Vorteil:
Einen Vater bzw. Eltern, die hinter ihm stehen und achtsam sind. :adxs_wub:
Und eine Lehrerin, die es gut mit ihm meint. Das sind sehr gute Voraussetzungen für Deinen Sohn, trotz ADHS ein glückliches, mit sich selbst zufriedenes Kind zu werden.

Da hast Du völlig Recht. So sollte man nicht mit seinen Kindern umgehen.

Solche Eltern wissen es nicht besser. Viele sind selbst mit solchen Ansichten groß geworden - als „Störfaktor“ ihrer Eltern und leben das weiter, was sie als Kinder gelernt haben.

Man kann versuchen, ihnen die Augen zu öffnen:
Kein Kind ist mit Absicht „anstrengend“. Kein Kind ist „schwierig“, um seine Eltern zu ärgern. Wenn ein Kind so ist, dann kann es nicht anders. Dann muss man ihm helfen - nicht strafen oder „ruhigstellen“.
Kinder sind nicht berechnend. Sie wollen nicht „so“ sein und leiden selbst darunter - auch wenn sie es nicht zeigen (können).

Du machst das wirklich gut!

Den Löwen darfst Du aber trotzdem etwas zähmen. :adxs_zwinker:
Je normaler Du Dich verhältst, desto leichter fällt es Deinem Sohn, sich auf die Medis einzulassen und sie als „normal“ zu empfinden.

Alles Gute!

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Ich wußte vor vielen Jahren schon, daß mein Weg den ich gehen der richtige ist, als ich folgende Frage als ich vor dem Kindergarten auf meine Tochter wartete, aufschnappte:
Wofür habe ich Kinder?

Als jemand, der (endlich) Medikinet bekommt: Ich wäre froh gewesen, hätte man mir als Schüler schon Medikamente gegeben. Vielleicht nicht mit 7, aber spätestens auf dem Gymnasium hätte ich es echt gut gebrauchen können, auch wenn meine Noten gut waren.
Ich kann aber natürlich nicht sagen, ob ich es mit 9 auch so gesehen hätte.

Es ist bestimmt schlau, mit dem Kind, von Anfang an, zusammen zu erforschen, wie es wirkt, wann, was besser geht, was nicht usw. – Außerdem immer im Auge behalten, dass es Monate dauern kann, die richtige Dosis zu finden. Und bloß nicht so eine große Sache daraus machen, als Kind merkt man doch sofort, wie die Eltern über etwas denken. Es ist auch tatsächlich gar keine so große Sache.
Das Schöne ist (die einen sagen so, die anderen so), dass die Medikamente relativ sofort für x Stunden wirken und dann ist Schluss. Der Vergleich mit Brille auf- und absetzen ist so verkehrt nicht. Der Akt, eine Brille zu benutzen, ist ein banaler Vorgang, besser sehen zu können ist aber alles andere als banal.

Und: Neben der reinen Dosis-Einstellung lernt man als Betroffener auch nach Monaten immer noch Dinge darüber, wie einem die Medikamente helfen (oder nicht).

Aus meiner Innenperspektive: Die Medikamente verändern meine Persönlichkeit, im Gegensatz zu anderen Substanzen, nicht.
Die Außenwelt nimmt das vielleicht so wahr, aber das liegt dann nur daran, dass ich mit den Medikamenten eben andere Prioritäten setzen kann (oder überhaupt Prioritäten), ein bewussteres Erleben von Zeitabläufen habe und innere Anstrengungen hier und dort wegfallen und Platz machen, damit sie dann an anderen Stellen wieder auftauchen können :smiling_face_with_tear:

Medikamente werden die Probleme nicht lösen, mit ihnen hat man aber einen erweiterten Handlungsspielraum, ist in manchen Dingen weniger eingeschränkt und weniger angestrengt. Rechne einfach mal hoch, was das über die kommenden 10-12 Jahre Pubertät bedeutet. Mit Zinseszins.
Es ist ja nicht so, als hätte man als Teenager nicht schon genug andere Probleme.

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Hallo und willkommen!

Was ich noch ergänzen möchte: Die Dosis von 5 mg ist sehr gering und das ist erfreulich!
Ich möchte das kurz erklären. Es gibt nicht wenige Ärzte, die gleich zu Beginn eine höhere Dosis verordnen. Die Gefahr, dass dann Nebenwirkungen auftreten und das Medikament abgesetzt wird ist hoch, obwohl es sich eigentlich nur um Symptome der Überdosierung handelt.
Bei 5 mg kann es also sein, dass noch gar nicht viel passiert, vielleicht auch gar keine Wirkung sichtbar wird.
Ich finde es aber sehr lobenswert, dass eure Ärztin hier so sensibel vorgeht und lieber erstmal mit weniger startet. Auch auf die Gefahr hin, dass erstmal keine Besserung eintritt. Dosis hoch nehmen ist aber besser als zu hoch eingestiegen zu sein.

Welchen Eindosierungplan habt ihr eigentlich bekommen? Also wann sollst du Rückmeldung geben und wann soll erhöht werden?

Ich bin übrigens Pädagogin und erlebe selbst Kinder, die mit Medikamenten starten. Bisher habe ich eigentlich nur positive Verläufe gesehen. Manchmal musste über einen längeren Zeitraum geforscht werden, welches Medikament in welcher Dosis funktioniert, aber am Ende hatten wir immer Kinder, die mit sich selbst mehr im Reinen sein konnten. Auch ich sehe Medikamente als Hilfsmittel wie eine Brille. Ohne kann man sich noch so sehr anstrengen, man wird immer Probleme haben. Aber niemand kann sehen, was man selbst sieht und so fehlt das Verständnis.

Ich finde es toll, dass du dich so um deinen Sohn kümmerst und so achtsam bist. Gerade bei Hochsensibilität ist das wichtig. Auch, wenn du jetzt schon sehr viel neues zu Lernen hast und zu Viel des Guten erschlagen kann, möchte ich trotzdem noch erwähnen, dass es die Diagnose Hochsensibilität so nicht gibt. Es ist lediglich eine Ausprägung/Erscheinungsform von ADHS und/oder Autismus.
Dein Sohn erinnert mich von deinen Beschreibungen her stark an meinen Sohn (inzwischen 18). Sehr schlau, „der kleine Professor“, nachgewiesen auch wirklich sehr intelligent, aber auf der anderen Seite schnell reizüberfordert und ADS plus LRS. Die Natur hat auf der einen Seite eine Schippe drauf, dafür muss auf der anderen Seite was runter.
Dieser kleine Junge war seit jeher ein gern gesehener Gesprächspartner und hat schon immer mit Erwachsenen tiefsinnige Gespräche geführt, über Politik, Ethik, Wissenschaft, Spezialinteressen. Und dann konnte niemand glauben, dass er in der Schule Probleme hat.Im Laufe der Jahre haben wir dann gemerkt, dass er auch in vielen anderen Lebensbereichen Schwierigkeiten hat. Da hätte uns eine behutsame Medikamentengabe viel helfen können.
Ich wünschte, wir hätten damals Zugang zu dem Wissen gehabt, was wir heute haben. Ihr seid da viel weiter und habt dadurch viel bessere Chancen. Und offensichtlich auch ein viel besseres Netzwerk an Fachkräften um euch herum. Ihr könnt es leichter haben als wir zu jener Zeit.

Ich wünsche dir, dass du jetzt mit mehr Ruhe und Gelassenheit in den Prozess der Medikamentengabe gehen kannst.
Und nach und nach wirst du noch vieles über ADHS lernen, neue Fragen stellen, verblüffende Erkenntnisse gewinnen. Du bist ein tolle Vater und kannst stolz auf dich sein!

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Hallo lieber besorgter Vater,
ich finde es ganz toll, dass Du Dich hier mit Deinen Vorbehalten ggb. den Medikamenten äusserst und zeigst, diese artikulierst und gleichzeitig offen bist, Deine Einstellung zu überdenken und weiterzuentwickeln.
Als Selbst-Betroffene erlebe ich eine weit verbreitete Skepsis, Klischees, Vorurteile und Stigmata zu ADHS als auch den Medikamenten. Teilweise wird die Existenz von ADHS an sich abgesprochen. Das erlebe ich als sehr schmerzhaft, und erneut ausgrenzend. Eigentlich kann ich es niemandem verübeln, bis zu meiner Diagnose wusste ich auch nicht viel darüber. Dass Du hier in Dialog trittst, macht Hoffnung !!
Wie gut auch, dass allmächlich auch in der Öffentlichkeit mehr und mehr darüber bekannt und gesprochen wird (wenn auch leider teilweise beschönigend, zB wie toll die einhergende Kreativität sei - wobei ich niemandem seine individuellen Erfahrungen in Abrede stellen möchte), sooo viele Menschen sind davon betroffen.
Zu den Medikamenten habe ich vor längerer Zeit etwas interessantes gelesen, dass sie in manchen Fällen in der Wachstumsphase dem Gehirn sogar bewirken können, nachzureifen und die Defizite auszugleichen.
@ulbre hat diesen Link bereits geteilt, ich kopiere Dir hier noch den entsprechenden Abschnitt:

4.3. Langfristige Medikation

Es gibt Hinweise, dass eine längerfristige Medikation eine Nachreifung derjenigen Gehirnstrukturen bewirken könnte, die bei ADHS von einer Entwicklungsverzögerung betroffen sind.

Bei ADHS sind die dysfunktionalen exekutiven Funktionen mit einer verringerten Menge an Hirnsubstanz im Cortex assoziiert.
Bei Kindern mit ADHS ist das Wachstum der Hirnsubstanz im Cortex signifikant verringert, wobei die größten Verzögerungen im PFC und im ACC bestehen. Erwachsene ADHS-Betroffene, die mit Stimulanzien behandelt werden, haben eine deutlich größere Gehirnmasse in den relevanten Hirnregionen als Erwachsene ADHS-Betroffene, die nicht mit Stimulanzien behandelt wurden. Dies könnte darauf hindeuten, dass eine Behandlung mit Stimulanzien die Entwicklungsverzögerung aufholen bzw. ausgleichen kann.
Bei ADHS-Betroffenen, die auch als Erwachsene noch die vollen ADHS-Symptome zeigten, war keine Nachreifung (i.S.v. Anwachsen) der Hirnmasse in den relevanten Hirnregionen erkennbar.

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Hallo @besorgter-Vater ich habe mit Freude diesen Thread gelesen: Einen besseren Papa kann ich mir gerade nicht für deinen Sohn vorstellen, mach weiter so!
Ich wünschte, ich hätte mehr von deiner Klarheit in Bezug auf meine beiden, Sohn 11, Tochter 10.
Und danke auch euch ForistInnen, die ihr hier antwortet, @Schusselflummi beispielhaft sei dein Beitrag genannt: Wenn ein Kind so ist, dann kann es nicht anders. Dann muss man ihm helfen. DANKE!

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@jhnns
Danke für Deine Gedanken . . . so ähnlich dämmert mir das langsam auch.
Mein Schlüsselsatz (oder besser Gedanke) war der, daß meine Einstellung (also erstmal dagegensein nicht schlecht sei ) nur, hat mein Soh nichts davon.
Um den gehts es mir aber und so lernte ich über meinen Schatten zu springen.

@Hobbyhopper
Auch ich bin sehr dankbar, das die behandelnde Ärztin mit einer niedrigen Dosis anfängt. Dem gingen aber auch intensive Gespräche voraus.
Einen Eindosierungsplan haben wir nicht bekommen, wohl aber die nächsten Termin. Nachdem ich erfuhr, das dieses Ärztin 10-12 Monate Wartezeit hat. Allerdings hatte ich auch auf allen Kanälen (Telefon, eMail und Handy) tierisch Druck gemacht, wofür ich mich später auch bei ihr entschuldigte.
Dein angesprochenes Thema Reizüberflutung ist mir sehr, sehr wichtig. z.B: Fernsehen, Zeichentrickfilme, Handy usw. Hier muß ich mich oft massiv gegen meine Frau stellen, die stets den Weg des geringsten Wiederstandes wählt. Die Umwelt meines Sohnes gestalte ich so ordentlich und reizarm wie es möglich ist. Mir war schon sehr früh aufgefallen das meinem Sohn machmal sein Speicher einfach überläuft als es ihm zu viel wurde und er darauf hin nach außen agressiv wahrgenommen wurde. Ich hatte das nie als Aggression wahrgenommen als vielmehr als Hilferuf : Lass mich jetzt in Ruhe!

@Lebensfluss
Aus vielen Gesprächen mit Mütter hörte ich sehr oft das primäre Unverständnis für manche Situationen mit ihren eigenen Kindern heraus. Möglicherweise auch Überforderung. Wenn ich dann fragte: Hast du dich mal gefragt warum dein Kind so reagiert? Schaute ich nicht selten in große, fragende Augen. Hier leiste ich bei einigen Eltern Auflärungsarbeit um ein besseres Verständnis für das Verhalten ihrer Kinder zu erreichen. Und wundere mich, daß die da nicht selbst drauf kommen.

Wer mag es denn Kindern verübeln, wenn sie in ihrer maximal aufmerksam fordernden Umwelt irgendwann einfach mal die Orientierung verlieren? Wenn ich sehe was mein Sohn in der zweiten Klasse schon lernen (und begreifen) muß . . . da hatte ich es in der Grundschule einfacher. Dazu diese elende Handy-Seuche. Die digitalen Medien machen, gerade bei Kindern wie mein Sohn, eine ganze Menge kaputt oder blockieren es zumindest sehr stark.

@Weihnachten
Danke für Deine aufbauenden Gedanken.
Ich hatte mir immer gesagt: Warum kann ich andere nicht anders sein lassen? Für mich ist mein Sohn eine maximale Bereicherung in meinem Leben. Meine Aufgabe sehe ich nun darin ihn, mit seinen wunderbaren Begabungen, in richtige Bahnen zu lenken.

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Ein Aspekt würde hier glaube ich noch nicht erwähnt:

Unbehandelte ADHS erhöht das (spätere) Suchtpotenzial. Man weiß aus Studien, dass ADHSler, die keine Medikamente bekommen, oft zu Suchtmitteln greifen, um sich selbst zu behandeln.
Medikinet etc sind jedoch keine Suchtmittel bei ADHSlern - auch wenn sie unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Sie sind nur in dem Gesetz, weil nicht Betroffene es missbräuchlich genutzt haben.
Oft gibt es Jugendliche, die mal spontan mit den Medikamenten pausieren bzw die Einnahme zeitweise ablehnen. Entzugserscheinungen gibt es keine.

Wir hatten es Sonntag. Das Kind muss die Tabletten am Wochenende nicht durchnehmen, darf es aber. Auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt fiel es mir dann auf: sie plapperte in einem fort auf dem Radweg, konnte nicht zuhören.
„Kann es sein, dass wir die heute keine Medikamente gegeben haben?“ Sie" oh ja. Mist". Die Reizüberflutung auf dem Weihnachtsmarkt war nicht gut für sie. Aber sie kam dank Therapie besser damit zurecht als letztes Jahr vor den Medikamenten (obwohl sie da auch schon länger in Therapie war).
Wir haben dann den Weihnachtsmarktbesuch kurz gehalten und werden nochmal mit eingenommenen Tabletten hingehen.

Ich sehe es an meiner Tochter: durch die Medikamente ist sie erst therapierbar geworden. Ihr freundliches Wesen kommt jetzt regelmäßig zu Tage und die Lehrerinnen sind ganz begeistert. Sie ist weiterhin aufgeweckt und fröhlich, aber viel Selbstreflexionsfähiger. War sie vorher oft in einem Tunnel unerreichbar, klappt es jetzt viel besser - auch über die Wirkdauer der Medikamente hinaus. Wir merken nun wie anstrengend ein Tag ohne Medikamente für sie sein muss. Ein gechillter Tag ohne Stress für sie (wie einfach Wandern im Wald) ist ohne Medikamente kein Problem. Aber ein Schultag mit all den Mitschülerinnen und dann ihr Bedürfnis für alle da zu sein - das geht schief. Mit Medikamente kommt sie besser zurecht.kann Situationen besser einschätzen, Hilfe holen wo nötig etc und schafft eben auch sich auf ihr Lernheft zu konzentrieren.

Lange Rede, kurzer Sinn: die Nichtgabe von Medikamenten, wo sie eigentlich angebracht sind, hat auch dramatische Folgen (z.B. Gefahr von Suchtmittelmissbrauch).

Und ja, wir kämpfen mit Nebenwirkungen (Appetitlosigkeit, Einschlafstörungen, Dopaminabfall bei nachlassen der Wirkung), aber unsere Tochter ist sehr froh über die Medikamente und bittet auch manchmal am Wochenende darum, dass wir sie ihr geben.
Bis auf die Appetitlosigkeit haben wir mit dem Arzt gemeinsam für alle Nebenwirkungen bisher gute Lösungen gefunden. Die Appetitlosigkeit verschwindet oft mit der Zeit. Darauf setzen wir. Und bis dahin koche ich oft abends noch was schönes Eiweißhaltiges mit vielen Kalorien, damit das sehr schlanke Mädchen nicht noch dünner wird. Vor den Medikamenten war sie schon sehr schlank und hat eher sehr viel gegessen (und sich sehr viel abgerannt). Ihr Bewegungsdrang ist geblieben - aber sie lässt ihn jetzt in den Pausen und in der Freizeit raus - nur der Appetit fehlt jetzt und sie muss zum Essen verführt werden (Obstteller hinstellen etc).

Für deine Tochter und Frau wünsche ich mir auch eine Diagnostik und Behandlung sofern noch nicht erfolgt. Das kann ein Gamechanger für eure ganze Familie sein. Fröhliche Spielenachmittage statt frustriertes Fernsehen und Streitigkeiten.

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@Pflegemama
Sehr herzlichen Dank für Deine ausführlichen Gedanken zu diesem Thema!
Deine beschriebenen Situationen, mit vielen Menschen und vor dem damit zusammenhängendem Lärm, kenne ich nur zu gut. Ich schütze meinen Sohn davor, denn er will dann lieber alleine sein und sagt das auch. Oftmals habe ich daraufhin lebhafteste Unterhaltungen mit meiner Frau, die das einfach nicht verstehen will (oder besser kann).

Meinen Sohn (7 JAhre) binde ich grundsätzlich in alle Entscheidungen (wie auch die Medikamente) mit ein, damit er weiß was Sache ist und warum das so ist. Über seinen Kopf hatte ich noch nie etwas entschieden. Denn ich nehme ihn, seine Gedanken und seine Wünsche sehr ernst. Dafür ist er mir auch dankbar.

Sehr interessant finde ich auch Deine eingangs geschriebenen Anmerkungen zu dem Thema Betäubungsmittelgesetz. Aus der Perspektive hatte ich das tasächlich noch nie betrachtet. Vielen Dank für den, mir sehr wichtigen Gedanken!

Hallo, auch ich möchte mich meinen vielen Vorredner*innen anschließen. Toll, dass du so bereit bist, herauszufinden, was deinem Kind hilft! Ich war früher auch so ablehnend. Als die Lerntherapeutin das erste mal mit dem ADHS-Verdacht ankam und dabei auch von Medikamenten sprach, war ich höchst entrüstet. Mittlerweile nimmt nicht nur das eine Kind, sondern auch das andere und ich selbst auch welche. (Aklle drei diagnostioziert, der Lerntherapeutin und ihrem Anstoß sei Dank!) Und uns alles dreien hat es so gut getan. Meine Tochter hat tatsächlich mal den Satz gesagt, durch die Medikamente könne sie endlich mehr sie selbst sein! Dadurch, dass sie mit ihrer Hilfe die Dinge, die sie tun will, viel einfacher tun kann, ist sie viel weniger frustriert und unglücklich. Sie leibt schon immer Geschichten, konnte aber nie lange genug bei der Sache bleiben, um mal ein Buch zu Ende zu lesen. Nun liest sie mit großer Freude. Bei der anderen war es tatsächlich so, dass sie schon auf dem Weg in die Depression war, weil ihr Selbstwertgefühl so unter dem permantenten Scheitern gelitten hat. Auch das ist viel besser geworden.
Versteh mich nicht falsch, Medikamente sind nicht der Heilsbringer. Aufgaben, die keinen Spaß machen, werden dadurch nicht toller. Sich für Dinge zu motivieren, die unattraktiv sind, ist nicht plötzlich easypeasy. Aber sie vielleicht trotzdem hinzukriegen, wenn man sich überwunden hat, sie zu Ende zu machen und hinterher erleichtert oder sogar stolz zu sein, dass man sie trotzdem geschafft hat, das wird leichter.
Wir haben lange herumexperimentiert, erst haben die Kinder Medikinet bekommen, das war am Anfang gut, hatte aber irgendwann zu unschöne Nebenwirkungen inkl. des schon beschriebenen Rebound. Andere mir bekannte Kinder kommen damit super zurecht. In der Pubertät, in der jetzt beide schon länger sind, haben wir nun auf Elvanse gewechselt, was beide sehr gut vertragen. Es kann also a) dauern, bis man das richtige Präparat und die richtige Dosierung gefunden hat und b) sich auch wieder ändern und dann muss man neu suchen.
Ich wünsche euch guten Mut und viel Erfolg und Geduld!
Und manchmal bin ich wirklich traurig, dass sich diese Mythen, wie böse doch medikamente sind (Systemkonfoprm dopen, ruhigstellen, pesrönlichkeitsverändernd etc.) so penetrant halten. ich glaube, vielen könnte es besser gehen, würde es diese Mythen nicht so hartnäckig geben.
Unsere KJP hat es mal so ausgedrückt: Wen jemand kurzsichtig ist, sagt man dem doch auch nicht, er soll sich doch einfach mehr mit Gucken anstrengen und ihm die Brille verweigern. So sehe ich die Medikamente inzwischen tatsächlich, als Hilfsmittel, wie eine Brille, die das Leben einfacher macht und mir und den Kindern einiges an unnötiger Qual erspart.
Herzliche Grüße!

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Hi @besorgter-Vater,

ich hätte gern als Kind Medikamente erhalten, wobei ich auch gerne im Heim aufgewachsen wäre, aber dies ist eine andere Sache.

Ich kann mich meinen Vorredner nur anschließen,
v.a. @UlBre die Folgen einer nicht behandelten ADHS sind geradezu desaströs.

Um so mehr ihr euch mit seinen Symptomen und seiner Ausprägung auseinandersetzt, je höher die Chance seine Besonderheit so zu regulieren, dass er damit bestmöglich leben kann, so wie er es für richtig hält.

Viel Erfolg
VG

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Hi, also zu aller erst muss ich dass du meinen größten Respekt hast, weil du so verantwortungsvoll mit dem Thema ADHS und Medikamenten umgehst.

Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich keine Medikamente hatte als ich klein war obwohl ich adhs hatte. Meine Leistung ist in der 5. und 6. Klasse daher stark gesunken, obwohl ich mich wie verrückt angestrengt habe.
Dadurch bin ich sitzten geblieben und dass hat mir noch Jahre dauern selbst hass und Frustration gebracht, was mit adhs meist sowieso an sich schon oft vor kommt.
Und jetzt bin ich in der 12. Klasse, im Wirtschaftsgymnasium und bin einer der Klassen besten in den meisten Fächern.
Deutsch kriege ich nach wie vor immer noch nicht hin😅.
Was ich damit sagen will ist, dass du schon die Verantwortung für deinen Sohn (und deine Tochter) trägst. Aber ihr beide zusammen neue Dinge ausprobieren müsst. Medikamente müssen ja nicht immer eingenommen werden. Dennoch ist es im Kindesalter wichtig gut in der Schule sein zu können. Ansonsten konnten Selbsthass, der Verlust von Freundschaften und allgemein eine unschöne Kindheit die Folgen dafür sein.

PS: Nehme selbst auch Elvanse (20mg mit 18 Jahren) und mir gibt es kein sucht Gefühl.

Außerdem die das wichtigste wenn er Medikamente nimmt auch dass er lernt dass auch ohne die Medikamente ein genialer Junge ist und dass es seine Benachteiligung auch zu seiner Superkraft machen kann.

Bei mir ist dass so dass ich durch die 1000 Gedanken die mir im Kopf umher schwirren meist auch schnell Komplizierte Prozesse schneller verstehe oder Probleme anders angehe als nerodivergente Klassenkameraden.

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Wenn ich nun so lese, was Ihr hier alles an positiven Gedanken und Situationen (be)schreibt, muß ich mir allmählich den Vorwurf machen, daß ich nicht schon viel eher in einem Forum dazu etwas gelesen hatte . . . :relieved:

@Löwenmama
Wenn es etwas gibt was ich über mich sagen kann, dann ist die Tatsache, daß ich mich nicht für beratungsresistent halte. Nur hat es im Bezug auf meinen Sohn eben etwas länger gedauert. Es wird der Tag kommen, da werde ich mich bei meinem Sohn entschuldigen, das ich diesen Schritt nicht schon eher gegangen war.
Auch verstehe ich Dich in der Hinsicht „Heilsbringer“ nicht falsch, wirklich nicht. Es war halt über die viele Jahre gewachsene Abneigung gegen diese Medikamente. Ich schrieb es ja bereits schon, öfters hörte ich lediglich die Meinung (wenn ich mich mal einer Mutter vorsichtig gegenüber diesen Sorgen und Thema öffnete): Hau ihm halt die Pillen rein, dann haste deine Ruhe! Aber dafür habe ich keine Kinder in die Welt gesetzt!
Mittlerweile, und auch dank Eurer vielfältig positiven Meinungen, hat sich meine Einstellung dazu gewandelt. So gesehen habe ich jetzt keine Gurken, oder Tomaten :tomato: mehr auf meinen Augen. Dafür danke ich Dir / Euch sehr herzlich!

Zarte Frage am Rande:

Wie definierst Du irgendwann ?
Ich meine die Zeit bis es negative Auswirkungen gab? Ein Monat, 1 Jahr oder länger? Ich kenne nämlich den Sohn einer Mutter, der eben diese Auswirkungen hatte. Diese Zuckungen hatten mich nachhaltig verstört und ich kann heute nicht mehr sagen, ob es Gleichgültigkeit, Ignoranz und Unwissen war warum die Mutter nicht handelte. Möglicherweise kam daher auch die Panik vor Medikamenten.

@DerSuchende
Langsam dämmern mir auch eher die Nachteile des nicht handelns mehr und mehr. Ich erkenne, daß mein nichtstun eher negativ für das u.a. Befinden in Schule meines Sohnes ist. So gesehen habe ich in dem letzten 1/4 Jahr eine 180° Kehrtwende gemacht und das nicht nur weil ich u.a. das hier lese, sondern weil ich die Notwendigkeit erkenne.

@damian
Danke Dir für Deine aufbauenden Worte und ehrlichen tiefen Gedanken zu diesem Thema. Ihr hier im Forum seit so ganz anders als das was ich aus anderen Foren erfahre. Die haben aber auch nicht mit ADHS zu tun.
Die schulische Leistung meines Sohnes (2.Klasse) nahm massiv ab, überproportional dazu dann wuchs sein Frust, besonders auf Schule. Nach nur 2-3 Monaten in der ersten Klasse war ihn schon klar, das er anders als seine anderen Mitschüler war. Er nahm sich schon in frühen Jahren so völlig anders und viel genauer wahr als seine Altersgenossen. Aufgefallen war mir auch, das er immer mit älteren Kinder spielte - und die auch mit ihm.
Eigentlich müßte er von seinen schulischen Schreibleistungen her die erste Klasse direkt nochmal wiederholen. Nur dank seiner sagenhaften Lehrerin, die ihn einfach mitnahm weil sie an ihn glaubte, sitzt der da wo er jetzt ist. Vom Kopf her müßte der schon in der 4. oder 5. Klasse sitzen, nur eben mit dem Schreiben / Lesen will es eben überhaupt nicht klappen. Und das, obwohl unsere ganze Bude voller Bücher ist. Also als bildungsfern würde ich uns nicht bezeichnen wollen. So kam auch die ADHS Diagnose zustande.
Was das Medikament angeht, mache ich wirklich alles mit ihm zusammen! Ich zeige ihm die Pille, erkläre ihm ausführlich warum er die braucht. Auch frage ich ihn wie es ihm damit geht. MIr sind seine Rückmeldungen sehr wichtig. Und wenn es z.B. von die Schule nach Hause kommt (ich hole ihn von der Mittagsbetreuung ab) und die Hausaufgaben schon gemacht sich (ick wundre mir und staune bloß noch :heart_eyes:) denke ich, das wir auf dem richtigen Weg sind.
Was Du so treffend mit deinen 1000 Gedanken (be)schreibst, hab ich bei meinem Sohn immer mit: Der hat den Speicher voll beschrieben. Hab ich weiter oben drüber geschrieben.

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:adxs_winy: Willkommen @besorgter-Vater, ohne deinen Einsatz schmälern zu wollen, bei allem Respekt :adxs_daumen: ihr lebt aber schon als Familie zusammen, oder?

Hast du auch mal, so von draußen, hier auf deinen Thread geschaut? Mir fehlt da die „andere Hälfte“, wo stehen bei all deinen Ambitionen deinem Sohn gegenüber, Frau & Tochter :adxs_gruebel:

Bitte nicht falsch verstehen, ich kann es nur nicht so richtig fassen, zumal dein Junge sieht ja auch, wie es bei seiner Schwester läuft, oder eben auch nicht. Ich finde, sowas darf auch nicht ausser Acht gelassen werden…

Ihr seid doch ein großes Ganzes und ob bzw wie Medikation wirkt, oder auch nicht, steht & fällt auch mit den häuslichen Gegebenheiten, so mein Erleben.

Vielleicht ist mein weibliches RSD auch gerade einfach zu dominant, aber ich wünschte mir, du würdest ebenso für die weiblichen Menschen deiner Familie fighten, aber bisher bist du auf einzelne Nachfragen nicht eingegangen…

Ok hast du vielleicht auch deine Gründe für, kein Problem, aber andererseits äußerst du dich so…

Das soll alles keinesfalls übergriffig klingen, das ist nur so eine Momentaufnahme von mir, aus Leserinnen Sicht.

Vielleicht muss ich das später auch von einem Mod unkenntlich machen lassen, aber in diesem Augenblick, als übesehenes Mädchen aka spät diagnostizierte alte Frau, war es mir ein starkes inneres Bedürfnis, deinen Blick darauf zu lenken…

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Nicht nur. Auch Scheidungen, Depressionen, Unfälle, Versagen in Schule und Beruf, frühe Schwangerschaften, Straffälligkeit und vieles mehr. Bei ADHS-Behandlung geht es nicht um ein bequemeres Leben, sondern um Vermeidung schlimmer Folgen.

Damit will ich nicht sagen, gibt deinem Sohn die Medikamente, sonst landet er später im Knast. Die meisten ADHS-ler werden nicht straffällig, aber umgekehrt stimmt es: Ein Drittel aller Menschen in Haft sind (meist unerkannte) ADHS-ler.

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Hallo Silberlocke,

Du bist eine aufmerksame Leserin.
Wie Du schon richtig erkannt hast, läuft es bei uns schon längere Zeit ziemlich schlecht.

Die hier beschriebene Sohn-Einseitigkeit beruht darauf, das der Grund meines Threads hier vorrangig die Sorgen um meinen Sohn und seine ersten Medikamente war.
Aus vielen Gesprächen mit Ärzten wurde mir irgendwann einmal klar, das ich nicht alles auf einmal machen / stemmen / erledigen - oder wie Du es fighten nennst - kann.

Meine Frau hat mit den Jahren Phasen entwickelt, da kann niemand mit ihr konstruktiv reden, man kommt an sie argumentativ und gefühlsmäßig nicht an sie heran. Folglich gab es immer und immer wieder Auseinandersetzungen die sie nicht nur mit mir sondern auch mit den Kindern hat. Bei vielen Themen fehlt meiner Frau jeder Einsicht in die Notwendigkeit auch mal selbst etwas zu tun. Das sie Depressionen und ADHS hat, hat sie selbst schon festgestellt. Mehrmals habe ich ihr schon gesagt: Du bist nicht alleine, ich bin bei Dir. Ich begleite Dich auf all Deinen Wegen, nur - den ersten Schritt mußt du machen! Und auf den warte ich schon seit Jahren.

Merkwürdigerweise bekomme ich von allen anderen Beteiligten (also Lehrerin, Ärztin und Therapeuten) Zuspruch für mein derzeitiges Vorgehen. Mich hat das über die Jahre viel Kraft gekostet und körperlich schwer beeinträchtigt. Magen / Herz und nun auch noch Asthma.

Die Ärztin meines Sohnes brachte es recht gut auf den Punkt:
Immer der Reihe nach: Erst ist der Sohn dran, er ist der jüngste, dann geht es weiter.

Meine wunderbare Tochter liebe ich selbstverständlich genauso. Ihr habe ich natürlich erzählt was derzeit mit ihrem Bruder passiert und warum ich gerade nicht so viel Zeit für sie haben kann. Sie hat dafür Verständnis und unser Umgang ist deswegen nicht weniger innig und wertschätzend. Vermutlich könnte ich in einem halben Jahr das gleiche, was ich hier über meinen Sohn schrieb, über meine Tochter schreiben. Mit dem Unterschied, daß ich jetzt etwas mehr dazu gelernt habe.

Und selbstverständlich liebe ich meine Frau auch noch, auch wenn es sich derzeit wandelt und eine andere Art von Begegnungen ist.

Deinen Einwand empfinde ich daher keineswegs auf übergriffig - alles in Ordnung.

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