Eindosierung Elvanse - kann Wirkung nicht einschätzen

Hallo,

hab lange überlegt wie ich das schreibe, Beziehungsweise beschreiben soll was gerade los ist. Hoffe ich mache es verständlich, wird wahrscheinlich etwas länger.

Also. Ich hatte am 19.09 meinen Ersttermin bei meiner Psychiaterin. Das war schon nicht leicht für mich aber dringend nötig. Ich war zu dem Zeitpunkt chronisch überreizt, müde, erschöpft und hatte viele Meltdowns. (Im Tagebuch Berichte ich gerade Stück für Stück wie es dazu kam, möchte es hier nicht sprengen)

Ihre Diagnose: Depressionen durch unbehandelte ADHS, Erschöpfung, quasi kurz vorm Burnout.

Erster Eindruck war auch richtig gut, sie hat mich angehört, Zeit genommen, Verständnis gezeigt.

Ich hab dann mit 30 mg Lisdexamfetamin angefangen. Die ersten 5 Tage hatte ich starke Kopfweh, Magen Darm Beschwerden, Pappmaul. Am Tag 11 war ich wieder bei ihr in der Praxis, weil ich so fertig war. Den Tipp, ich solle es mal Versuchen in Wasser aufzulösen und über den Vormittag nehmen brachte…nix. Als hätte ich sie nicht genommen. Also bin ich wieder hin denn:

Kurz:

Kopf war ruhig, hatte etwas mehr Geduld mit den Kindern, aber saß nur noch teilnahmslos in der Ecke, schlief fiel, teilweise schon um 20 Uhr.

Hatte überlegt, ob ich jetzt, wo der Kopf ruhig ist, das geriebene weg ist, einfach volle Wucht die Erschöpfung spüre. Tatsächlich hat sich aber auch herausgestellt, dass ich einfach schon raus war aus der Wirkung. Noch nicht mal 6 Stunden. Hab sie um 7:30 genommen, 1,5 Stunden später spürbar Wirkung, 15:30 war ich durch mit dem Tag, dann kam zur Antriebslosigkeit noch Erschöpfung dazu. Ich ertrug das nicht mehr.

Bekam dann 50 mg Elvanse (immer mit den Hinweis, was ich super finde: das ich nicht aufgeben soll, es gibt noch einige Möglichkeiten und auch Kombinationen die wir ausprobieren können, zb. wenn die Depression nicht in Griff zu bekommen ist…und fühle mich wirklich gut aufgehoben)

Ja und nun weiß ich auch nicht. Bin bei Elvanse 50 mg Tag 26. Und vermag mir, aus folgenden Gründen, und da wäre ich über einen Blick von außen sehr dankbar, keine klare Einschätzung zur Wirkung abgeben.

Die erste Woche war okay. Kopf ruhig, Kopfschmerzen blieben Gott sei Dank weh, aber hatte ordentlich mit dem Darm und mit Appetitlosigkeit zu tun. 3 kg sind seitdem runter, aber ich halte gut, esse zum Frühstück wieder porridge und schau das es am Ende des Tages hinhaut.

Trinken vergesse ich aber voll oft.

Also erste Woche: Ich rede seit meiner Kindheit wie ein Wasserfall. Das würde gefühlt verstärkt. Aber ich rede “gerade aus” und nicht mehr im Zickzack, bleibe beim Thema. Habe aber auch einen leicht erhöhtennpuls bemerkt.

Hab angefangen, bis heute, die Tablette zwischen 10&11 zu nehmen. Sie wirkt dann oftmals so um 12. Und um 18 Uhr ist Schluss, oft bemerke ich es schon um 17:30. Und es war wie bei 30mg, ich war Sau müde

Und hier wird’s schwer für mich mit der Einschätzung:

Dann bekam ich meine Periode. Das war interessant. Ein Tag der Erschöpfung löste einen Tag der wirkungslosigkeit ab nur um am nächsten Tag die totale Unruhe zu haben, Kaltschweißig und gefühlt im Zombiemodus.

Ich hab eine langen Zyklus, späten Eisprung und eine lange Periode von 9+10 Tagen. An Tag 7 bis 9 ist die Blutung sehr heftig und genau in der Zeit bekam ich einen Infekt.

Fazit: Periodenschmerzen, Heiser, Kreislaufprobleme, pure Erschöpfung, hoher Puls, antrieblos.

Das war letzte Woche. Und bis heute ist die Praxis natürlich auch im Urlaub ..

Letzte Woche fiel es mir nicht schwer einfach dann auch nichts zu tun. Besorgte mir Eisen, weil mein Gedanke, der Blutverlust, der Infekt und Elvanse Haut ja auch um.

Periode war dann vorbei, dann soll hormonell ja alles super sein aber der Infekt hält sich hartnäckig. Meine Stimme ist bis heute noch nicht wieder da.

Und diese Woche war Zombiemodus. Ich steh auf, Bring die Kinder in den Kindergarten, Leg mich hin oder aufs Sofa, frühstücke, nehme die Tablette und bleibe hier bis mein Mann von der Arbeit kommt und die Kinder abholt. Ich bin so verdammt müde, trotz genug Nachtschlaf. Immer Mal wieder hier Puls, Kaltschweiß und muss aufpassen das ich nicht vergesse zu essen zwischendurch.

Wenn die Wirkung aufhört werde ich zudem auch noch richtig zickig und überreize schnell.

Ich wollte nicht absetzen, weil ich erstens nicht von vorne anfangen möchte, und es dann ja wieder ein paar Tage braucht, bis man die Wirkung gleichmäßig hat, ich oft gelesen wenn man krank ist es beim Absetzen sich schlimmer anfühlen kann und ich aber auch immer die Hoffnung hatte, naja vielleicht hab ich es ja morgen überstanden!

Ich hab Anfang nächster Woche den nächsten Termin. Und kann ihr nur das erzählen, aber nicht, ob es wirklich wirkt, weil in meinem Körper so viel los war. Andererseits hab ich auch den Gedanken, ist es noch zu wenig? Zu viel? Oder einfach das falsche Medikament?

Die Emotionale Regulation finde ich Klasse. Aber das Häufchen Elend auf dem Sofa nicht :pensive_face:

Wenns mi t Periode supi war könntest du ggf mit 10mg überdosiert sein, weil im Zyklus 10mg mehr ist nicht unwahrscheinlich

1 „Gefällt mir“

Hallo Kathy,

hab noch mal in meine Aufzeichnung geschaut.

Tatsächlich war es so, das ich das Gefühl hatte, eher keine Wirkung zu haben. Am stärksten Tag der Periode fühlte ich mich wie ein Zombie, aber da Schuh auch der Infekt zu.

Was aber immer da ist, das ich den erhöhten Puls merke.

Aber es könnte natürlich auch Trotzdem so sein.

1 „Gefällt mir“

Nachtrag:

Ich hab gestern gelernt, das Eisen und Zink mit Vitamin C im Abstand zu Elvanse genommen werden soll…hab mich sehr geärgert und hoffe da nicht zu sehr rein gefuscht zu haben. Habe das nun angepasst und nehme meine Supplements über den Tag verteilt nach Plan ein.

Habe mit Omega 3 und Vitamin D noch begonnen, zwischenzeitlicher Mangel war bekannt, dann im hohen Norden Deutschlands und Büro quasi im Keller, macht da Sinn. Und Magnesium.

Ich mach das jetzt, weil ich Hoffnung habe udm Frage mich, ob einfach so machen, überhaupt gut ist .

So wie ich Elvanse mit dem Eisen+ Vitamin c und dem Zink genommen habe, sollte es ja angeblich wohl die Aufnahme erschweren.

Heute habe ich nach Plan gegessen, morgens hatte ich ein Toast mit Butter und Käse und einen Müsliriegel, hab Omega 3, Vitamin D und Magnesium genommen (Magnesium ist mit B Vitaminen, daher nicht am Abend, weil sie anregend sein sollen) oh und um 9 einen kleinen Cappuccino.

Ne Stunde später gefrühstückt mit gut Rührei, halbes Brötchen und Elvanse genommen. Das war gegen 11.

Vor einer halben Stunde Eisen + Vitamin c.

Heute Nachmittag nehme ich dann noch Zink mit einem Snack ,da soll man ja auch einen Abstand haben, zum Eisen.

Ich weiß, erster Tag so, aber ich bin richtig zittrig.

So langsam glaube ich auch, also wenn jetzt mit der zeitlich richtigen Aufnahme der Supplements, Elvanse richtig wirkt, das die Dosis doch zu hoch ist.

Ich will mich endlich besser fühlen. Man.

Hallo Dela,

Dass du dich endlich besser fühlen möchtest, ist logisch und wünsche ich dir.

Du schriebst über Wirkung von 9 bis 15:30 Wirkung von 30mg Lisdex. 6,5 Stunden Ist doch ne ordentliche Zeitspanne. Sieht bei mir als Schnellverstoffwechseler auch so aus. Wenn dir 50 mg Einzeldosis zu heftig ist und zu schnell abgebaut wird, könntest Du aufteilen. Dazu weiter unten.

Noch eine persönliche Ergänzung von mir. Meine Frau (nicht ADHS) und ich (ADHS) werden ärgerlich reizbar ungeduldig und so weiter, wenn wir nicht rechtzeitig etwas (kohlenhydrathaltiges) gegessen haben und der Zuckerspiegel zu niedrig ist. Daran ändern dann auch ADHS-Medikamente nichts.

Meine Erfahrung mit Lisdex sagt: Appetit hin oder her, für die Wirksamkeit der ADHS Medikamente mit Methylphenidat oder Lisdexamfetamin ist rechtzeitiges Essen und Trinken ganz wesentlich. Notfalls auf die Schnelle Traubenzucker, Trockenobst. Das verhindert außerdem auch das Erschöpfungsloch, wenn die Wirkung nachlässt.

Je höher die einzelne Dosis, desto länger die Wirkung gilt grundsätzlich. Damit bei mir die Wirkung nicht zu heftig ist und zu schnell nachlässt, teile ich mir die Dosierung auf. Erste Dosis früh morgens zweite Dosis gegen Mittag, nur nicht später, sonst kriege ich Schlafschwierigkeiten. Weil es Lisdexafetamin von Ratio nur in 30, 50 oder 70 mg gibt sind das dann 2 x 30mg. Die Umgewöhnung von Medikinet adult auf Lisdex ging recht schnell. Ich schätze, nach 3 Tagen war ich im “steady state”, d.h. pro Tag hat mein Körper 60mg abgebaut. Genau so viel mg wie eingenommen. Im “steady state” merke ich das Ansteigen bzw. das Abfallen der Wirkung nur wenig. Kann sein, dass ich nicht mehr so darauf achte wie anfangs.

Schwankungen in der Tagesform gibt es immer. Das war bei mir auch schon vor den Medikamenten so. Deswegen führe ich nicht jedes Missbehagen auf das Medikament zurück.

Ich empfehle die Aufteilung in zwei Dosierungen aus folgendem Grund.
Vereinfachtes Rechenbeispiel:
Bei 50 mg Einzeldosis ist nach ein paar Tagen ein Mindestspiegel von 50 mg im Blut (also morgens) . Wenn dann die nächste Einzeldosis kommt, dann kommst du anfangs auf etwas unter 100mg Blutspiegel - eine Erhöhung um fast 100%.
Kleinere Einzeldosen (weniger als 30mg) gehen mit Lisdex von Ratio nicht) aber mit Elvanse.
Ich rechne dir es mit meine Dosierung vor frühmorgens kurz vor 7 30mg und kurz vor 12 nochmal 30mg. Mit Elvanse könntest du dann ja weniger nehmen.

Nach ein paar Tagen bin ich mit 60mg Blutspiegel im “steady state”. Wenn ich dann morgens 30mg einnehme, steigt der Spiegel auf auf knapp 90mg - eine Erhöhung um weniger als 50%. Bis Mittag ist der Spiegel wieder gesunken, bevor dann die zweite Dosis kommt. Danach wird wieder bis zum nächsten Morgen der Blutspiegel abgebaut.

Ich habe noch zwei Fragezeichen:
Wie hoch dosierst du Magnesium? Magnesium wirkt hilfreich an der Stelle, wo wir es brauchen. Außer es ist zuviel. Dann stört es, hab ich bemerkt. darum supplementiere ich nur noch 1 Kapsel mit 220mg.
Ich nehme an, du weißt, dass Koffein vor der Einnahme von Lisdex einige Rezeptoren besetzt und Wirkung verhindert?

Ist ein wenig lang geworden, der Text. Nix für ungut und schönen Sonntag. :grinning_face:

Hallo Iwan!

Danke für deine Antwort!

Also,

Aktuell bin ich mir meinen 50mg bei 11 Uhr Einnahme und merke 17 Uhr rum das es vorbei ist. Der Verdacht, dass ich alles schnell verstoffwechsel kam tatsächlich mal beim Zahnarzt, als sie bei der Füllung das 6te mal nachspritzen musste…und gehe davon aus, dass es beim Elvanse auch so ist.

Ich Versuche das mit dem Essen wirklich. Mein Frühstück sieht aktuell so aus, das ich mit entweder porridge mit granola und Obst esse, ober Brot und Quark. Nur direkt nach dem Aufstehen essen kann ich nicht, dann wird mir schlecht. Den Kaffee lasse ich im Prinzip komplett weg aber manchmal hab ich Sinn auf Cappuccino, und da ich elvanse ja so spät nehme denke ich mir morgens, ein kleiner ist okay.

Hab hier mittlerweile auch eine Vorrat an Müsliriegeln usw, ich Snacke eigentlich nie, aber gewöhne mir das jetzt gerade an.

Das mit dem Aufteilen werde ich definitiv ansprechen. Denn die aktuelle Wirkzeit passt nicht in meine Realität.

Ich bin aktuell noch krank geschrieben, da ist die späte Einnahme kein Problem. Wobei es auch nicht vorteilhaft ist, das ab 17 Uhr vorbei ist.

Während der Einnahme bin ich meinen Emotionen nicht mehr so ausgeliefert, bin ruhiger. Das ist super, denn ich brauche das, damit ich ruhig und auf Augenhöhe mit meinen Kindern agieren kann…

Bin dann aber, nach Wirkungsabfall müde, alles zu laut und zu viel und die Anstrengenste Zeit fängt Erst noch an, Abendroutine und bettgehzeit der Kinder.

Und mein Alltag sieht ab nächster Woche wieder so aus:

6:30 aufstehen, Kinder zur Kita um 8, um 9 auf der Arbeit sein, zu Hause um 17:30 und dann noch die Kinder begleiten. Ich brauche die Wirkung schon auf der Arbeit, nicht erst im 12:30, und eigentlich auch länger, mindestens 20 Uhr.

Nach Wirkungsabfall werde ich richtig zickig…

Aktuell 400 und auch erst Tag 3 jetzt. Hab es lange vermieden, in der Schwangerschaft wirkte es abführens und hab mich nicht getraut.

Ja, als ich mit Elvanse angefangen habe bin ich auch erstmal auf Entzug.

2-3 mal hab ich morgens einen kleinen Cappuccino getrunken, wenn mir der Abstand groß genug erschien :blush:

Alsoooo Zeit für News.

Ich hab nun zwei Tage gehabt, und das trotz krassen Schlafmangel dank kranken Kind, die wirklich okay waren. Müde bin ich, ja.

Aber ich fühle mich nicht mehr so gerieben, der Puls macht mich nicht mehr so fertig, Laune war gut und erschlagen fühlte ich mich erste gegen Abend.

Obs an den Nahrungsergänzungsmitteln liegt? Das der Infekt fast überstanden ist? Am Zyklus? Oder das mein Mann Urlaub hat und hier nicht mehr alleine bin?

Keine Ahnung. Ich beobachte weiter.

Donnerstag hab ich wieder einen Termin, und werde auch Mal ansprechen, dass ich gerne zwei Dosen über den Tag nehmen würde. Ich muss nächste Woche wieder arbeiten, aber so wies schwierig. Ich möchte auf der Arbeit “da” sein, aber am Ende des Tages auch die meine Kinder. Vielleicht finden wir da eine Lösung.

Bis dahinten, aktuell ist es in Ordnung , auch wenn ich immer noch gerne etwas mehr Antrieb und etwas weniger müde wäre.