Hallo
Vielleicht kann mir ja hier jemand bei der Beantwortung meiner Fragen helfen, da meine Therapeutin, meine Psychiaterin und auch in der Selbsthilfegruppe leider nur wenig Erfahrungen damit gemacht wurden.
Meine Diagnose habe ich nun seit 1 Jahr und von August letzten Jahres bis Juni diesen Jahres nahm ich Medikinet 25-15-0, was auch sehr gut geholfen hat, ich war super fröhlich, die Arbeit war gar nicht stressig und ich konnte wirklich gut mein eigenes Verhalten reflektieren, was zu einem harmonischeren Umfeld führte. Leider war die Wirkung über den Tag und auch im Monatsverlauf (Periode etc.) stark schwankend, ebenso hatte ich heftige Magenprobleme aufgrund des Medikaments, oft auch den ganzen Vormittag über sowie massiv erhöhten Puls und tägliches Herzrasen, was mir Angst machte. Das war dann auch der Grund wegen dem ich bei meiner Psychiaterin um einen Wechsel gebeten habe.
Nun nehme ich seit Ende Juni Elvanse z.Zt. 30-0-0. Die Nebenwirkungen mit dem Magen sind komplett verschwunden, das Herzrasen auch zu 95%. Mein Puls ist auch nach Wirkeintritt im grünen Bereich, was mich alles wirklich glücklich macht. Zudem schaffe ich es plötzlich viel besser, mich zu pflegen. Also nicht nur das duschen und der elementare Kram, auch weiterführend Dinge wie zum Frisör zu gehen, sich auch mal auf eine gewagtere Frisur einzulassen und sowas. Ich achte wirklich viel mehr auf mich in dieser Hinsicht, das fehlte mir beim Medikinet. Und es fühlt sich natürlicher an, auf Medikinet war ich manchmal einfach wie ein Roboter ohne Hirn und ohne Persönlichkeit.
Nun ergibt sich folgendes Problem mit Elvanse: ich habe wirklich keine Ahnung, ob die Dosis von 30mg wirklich gut ist. Ich hatte es langsam eindosiert (in Wasser aufgelöst & abgemessen), erst 10,15,20,25 und dann nun seit 1 Woche 30mg. Egal bei welcher Dosis hatte ich nach etwa 9-10 Stunden eine „Downtime“, also ich schaffe dann gar nichts mehr, wie der Rebound vom Medikinet nur irgendwie anders. Damit kann ich ja auch noch leben, leider fange ich in dieser Zeit teilweise wieder mit alten Verhaltensmustern an… wie genervt sein von allem und jedem, negativer Hyperfokus gepaart mit Verständigungsschwierigkeiten, Unlust auf Arbeit etc., manchmal hab ich auch das Gefühl, dass mich Elvanse irgendwie dümmer macht?! Meine Leitung ist dann echt endlos lang und ich bekomm auch wenig von dem mit, was links und rechts um mich herum passiert. Vormittags geht das alles noch, manchmal denke ich: „Die Wirkung könnte besser sein“, allerdings hab ich dauernd Angst vor einer Überdosierung oder dass ich dann in einem unangenehmen, übertriebenen Dopamin- und Noradrenalin-Rausch bin (ein kleines Überbleibsel-Trauma aus meinen Erfahrungen mit ADs). Ich weiß einfach nicht, ob ich mich an eine höhere Dosis trauen sollte oder nicht. Ich habe auch schon versucht, den einen Kaffee, den ich morgens trinke, weg zu lassen… Die Wirkung war dieselbe. Ich frühstücke jeden morgen gut, da ich über den Mittag einfach nichts runter bekomme. Abends esse ich auch normal dann.
Dass mir hier keiner einen ärztlichen Rat geben kann, das ist mir klar und den suche ich auch gar nicht (Ärzte wissen auch nicht alles). Es geht mir mehr um Erfahrungsberichte von euch, wie sich die Wirkung von Elvanse bei euch anfühlt, welche Veränderungen ihr bei Reduktion/Steigerung der Dosis bemerkt habt usw… Das würde mir wirklich helfen. Ich will das Elvanse nicht einfach kampflos aufgeben, denn es hilft mir ja und deshalb denke ich, dass eine Anpassung der Dosis vielleicht schon die Lösung für mein Problem wäre.