Hallo! Ich (35 Jahre, Frau, in Deutschland) nehme seit Anfang August zum ersten Mal Medikamente und bin jetzt in der 4. Woche der Eindosierung.
Zu Anfang hat mir die Apotheke Methylphenidat Zentiva 10 mg (mit veränderter Wirkstofffreisetzung) anstelle von Ritalin Adult gegeben, das habe ich dann 2 Wochen genommen. 7 Tage 10 mg morgens, dann 7 Tage 20 mg morgens.
Die 10 mg haben bei mir keine wahrnehmbare Wirkung gehabt (soweit ich das bei „mit veränderter Wirkstofffreisetzung“ verstehe, sind das ja auch eigentlich nur 5 mg auf 2 Dosen verteilt), mit 20 mg habe ich vielleicht an 2 von 7 Tagen eine leichte Wirkung gespürt (am ersten Tag fühlte sich mein Kopf langsamer an, so metaphorisch von 120 km/h auf 100 km/h runtergebremst, dann 3 Tage später hatte ich einen Tag an dem ich mich aktiver und produktiver gefühlt habe, an den anderen sonst nichts wirklich gemerkt).
Dann hatte ich wieder einen Termin beim Psychiater zur Besprechung (schon nach 2 Wochen, weil er danach in den Urlaub ist) und er meinte, ich soll einfach mal so weitermachen mit der Steigerung, und hat mir schon mal Ritalin Adult 30 mg verschrieben. Da habe ich dann in der Apotheke auch Ritalin Adult 30 mg (wieder mit veränderter Wirkstofffreisetung) bekommen. Der Umstieg auf 30 mg Ritalin war erst mal recht vielversprechend. Ich konnte die ersten 3 Tage damit produktiv arbeiten, ohne das Bedürfnis nach Ablenkung oder so zu haben. Das kam dann ab dem Ende des 3. Tages wieder etwas zurück und die restlichen Tage der Woche war die Wirkung von 30 mg nur noch leicht. Am ehesten habe ich eine Wirkung dadurch gemerkt, dass ich zuverlässig um die 8 Stunden nach der Einnahme eine Müdigkeitsphase hatte.
Jedenfalls, jetzt ist es an der Zeit auf 40 mg zu steigern. Aber ich habe ja nur Ritalin Adult 30 mg und Methylphenidat Zentiva 10 mg. Jetzt ist die Frage, kann ich morgens dann eine Kapsel Ritalin 30 mg und eine Kapsel Zentiva 10 mg mischen? Heute für den ersten Tag habe ich jedenfalls dann 4 Kapseln Zentiva 10 mg genommen. Praktischer wäre natürlich, wenn 30 mg Ritalin + 10 mg Zentiva gehen würden, dann wäre die Steigerung auf 30 mg + 2 x 10 mg in einer Woche möglich, ansonsten wäre mein Zentiva alle und ich müsste direkt auf 2 x 30 mg gehen, wenn mir die 40 mg immer noch nicht reichen.
30 undc10 klein Probleme sind nur andere Hersteller, doch bist du sicher das du keine positive Wirkung hast oder wartest du auf einen dicken Knall, der dann plötzlich alles verändert?
Hast du mal verglichen was du so an einem Tag vor der Medikation geschafft hast und mit dem verglichen was du jetzt schaffst? ? ?
Wenn du keinen positiven Effekt hast, gerade bei 30 mg als Einzeldosis.
Bei 80 mg Gesamttagesdosis ist Schluß lt. Packungsbeilagen und Richtlinien, wenn du die Einzeldosis zügig hochsteigerst ist halt die Frage, ob du dann irgendwann mit 1 Dosis am Tag leben mußt, weil nicht jeder Psychiater bereit ist offlable höhere Dosen zu verschreiben. Hattest du mal 2 oderv3 Tage ausgesetzt und geschaut was ohne Medikament anders ist. Gibt es wirklich keinen positiven Effekt oder bekommst du nur den Effekt nicht mit und bemerkst ihn erst, wenn du mal 2 bis 3 Tage das Methylphenidat nicht nimmst?
Wir haben ja schon manchmal eine Wahrnehmungsstörung.
Ich würde statt steigern mal 2 bis 3 Tages aussetzen, vielleicht findest du dann sehr deutlich was Ritalin und sein Generika verändert. Würde ich da keinen Effekt spüren würde ich dann erst steigern. Vielleicht sind die Endorphine oder so unter Medikation gerade so überflutend, das viel Wirkung nur nicht wahrgenommen wird. Wirkung muß man manchmal auch erst richtig begreifen weil es ja nicht wie vei einem starken Schmerzmittel sein muß, daß man dann die Schmerzfreiheit als Wirkung zuschreiben kann, aber der Tag dann doch besser gelaufen ist, man viel mehr geschafft, viel weniger genervt, viel ruhiger und ausgeglichener auf schwierige Situationen reagiert hat => wad deutliche Anzeichen einer sehr guten Wirkung für Methylphenidat sprechen würde
Ja, ich weiß, dass ich keine Wunder erwarten darf und sich in der Anfangsphase noch viel einpendeln muss. Ich führe auch brav ein Tagebuch, in das ich eintrage, wenn ich irgendwie wahrnehme, dass etwas anders ist, als sonst. Wie erwähnt, habe ich erst ab 30 mg (was laut Fachinfo bedeutet, 15 mg werden sofort freigesetzt, dann ca. 4 Stunden später noch mal 15 mg) wirklich eine Besserung wahrgenommen. In den ersten 3 Tagen habe ich gemerkt, dass ich Gedanken länger halten kann, dass es mir leichter fällt, mit Dingen anzufangen, bei denen ich normalerweise prokrastiniere, und mein Gehirn dann auch nicht nach zusätzlicher Stimulierung - wie z.B. sich nebenbei mit Musik oder Youtube beschallen - schreit. Und auch dabei zu bleiben und sich nicht super leicht ablenken zu lassen.
Aber diese Empfindung hat nach ein paar Tagen wieder nachgelassen. Ein bisschen ist noch da, aber ich würde es noch nicht als gute Wirkung beschreiben. Schaffe wieder weniger, bin ablenkbar und verplant wie immer, brauche noch viel Kraft, die Dinge zu tun, die ich tun muss. Ich habe zum Glück aber auch keine großartigen Nebenwirkungen bisher, erst ab 30 mg mal ganz leichter Spannungskopfschmerz oder kalte Hände (habe grundsätzlich einen sehr niedrigen Blutdruck).
In der Woche mit 20 mg hatte ich auch meine Periode und wie mein Zyklus die Wirkung von MPH beeinflusst, kann ich noch gar nicht beurteilen.
Ausgesetzt habe ich bisher noch nicht, ich wollte mich erst mal genau daran halten, was mir mein Psychiater gesagt hat. Der sagte 1. Woche 1 Kapsel 10 mg pro Tag, dann 2. Woche 1 Kapsel 20 mg pro Tag… usw. bis 4. Woche 1 Kapsel 40 mg pro Tag und dann schauen, ob da die Wirkung nicht mehr besser wird, oder sich sogar verschlechtert und dann wieder niedriger gehen.