ja, es ist wohl in jns allen drinnen, von wegen Impulsivität/Störung der Impulskontrolle, aber in all den Jahren erfolgreicher Medikation bekomme ich nicht das letzte Fitzelchen aus mir raus. Ich will gefühlsmäßig nicht tot sein aber es gibt doch immer wieder und weiterhin Situationen, in denen ich was kommentieren muss und zwar so, dass es jeder mitbekommt und am besten auch noch die, die es betrifft, was mich leider auch schon bis zu non verbalen-Situationen gebracht hat. Da gehts dann um Dinge, die mich nerven, die ich nicht so machen würde oder doch, aber wenn es andere machen, finde ich es „Warum darf der das jetzt und hält sich nicht an die Regeln?“ - besonders im Straßenverkehr. Ich schüttel sichtbar mit dem Kopf, tu so, als wenn ich lauthals lachen würde. Sehe dann immer son alten Sturkopp-Opa, der alles und jeden anzeigt und finde mich selbst lächerlich, schäme mich.
Dabei will ich all das nicht! Ich will nichts kommentieren, zumindest nicht so, dass man es hört. Ich will nicht mit dem nackten Finger auf angezogene Leute zeigen.
Vllt hab ich auch da was in mir, was nur ich habe und sonst kein anderer (hier)?!
Falls das jemand von Euch kennt, was macht ihr dagegen und/oder was habt ihr dagegen gemacht, dass ihr Eure Finger bei Euch behaltet und besonders Eus Klappe haltet?
spannendes Thema…
Mal als erste Frage: kommt das eher aus einem emotional heißen Overfrust oder aus einem kühlen Regelwahrungswunsch?
Ist es emotional wütend oder eher kognitiv unfair, dass andere sich was erlauben, was du dir nicht?
Mithin: ist es eher verwandt mit Aggression oder hat es eher was von Autismus?
Eher Overfrust, weil ich Regeln selbst nicht mag, andere sollen sich aber an Regeln halten, an die ich mich nicht immer halte(n kann). Es gibt da bei mir immer Ausreißer. Ich kann tagelang ein und dieselbe Strecke mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit fahren, rege mich dann aber innerlich über die auf, die mich überholen und somit zu schnell fahren, bis ich dann mal an einem Tag von einem Raser so getriggert bin, dass ich auch rase, schneller rase, den nicht überholen lasse … Ich fahre dann auch leider sehr riskant.
Hmmm … vllt erst unfair, dann aber schnell wütend. Ich kann leider bei manchen Kleinigkeiten von jetzt auf gleich auf 360. :-/
Hey Unbeugsamer, du beschreibst hier ziemlich genau meinen Mann. Er kann es nicht. Vielleicht könnte er sich angewöhnen, kurz nachzudenken, ob es sinnvoll ist, jetzt gerade etwas zu kommentieren. Sein Versuch der Zurückhaltung endet mit einer Garantie von 95% in Andeutungen, die die betroffenen Personen seltenst unkommentiert stehen lassen, nachhaken und er im Moment der bereits einsetzenden Reue das angedeutete spezifiziert.
Oder es wird in den Raum gesagt, laut genug, dass man es hören kann. Da lasse ich ihn herum grummeln. Wenn es vor dem Kind passiert, rede ich dazwischen und unterbinde den Redefluss, der oft nicht für Kinderohren bestimmt ist vor Außenstehenden bin ich als Frau die relativierende Nachhut.
Ich glaube es hilft nur vor dem Sprechen tief durchzuatmen und sich im selben Moment zu fragen, ist es sinnvoll? Ist es hilfreich? Ist es nett? Bei mindestens 2/3 neins: nichts sagen. Aber ich weiß es ist schwer, unabhängig von der Medikation.