Einstellung und Wechselwirkung

Hallihallo in die Runde…
hab gestern mein erstes Rezept für Medikinet bekommen.
Viel Aufklärung gab es seitens meines Arztes leider nicht.
Ab morgen nun soll ich 5mg über vier Wochen einnehmen.
Ich nehme seit Jahren Blutdrucksenker und Escitalopram ein.
Hat jemand Erfahrungen mit Wechselwirkung zwischen den Medikamenten?
Hab irgendwie ein mulmiges Gefühl vor der ersten Medikinet Einnahme.

Danke schonmal für Eure Antworten und gerne auch Ratschläge.

Hallo annickel und :willkommen

Nein, mir ist nichts bekannt über Wechselwirkungen. Beide Medikamente sind zusammen mit Medikinet Adult gebräuchlich.

Ich nehme selber Blutdrucksenker (Candesartan, Lercanidipin), und die Kombination Methylphenidat und Antidepressiva haben hier auch Verschiedene.

Je nachdem, wie das Medikinet anschlägt und wie stark deine Depression ist, könntest du vielleicht später das Escitalopram weglassen, aber bevor die Einstellung abgeschlossen ist behalte es besser bei.

Mich wundert allerdings die Dosierung. Hat dein Arzt Erfahrung mit ADHS-Medikation?? Die Dosierung 5 mg ist sehr gering. Diese Dosis vier Wochen lang zu nehmen, hat eigentlich kaum Sinn.

Man könnte damit beginnen, würde dann aber spätestens nach einer Woche steigern. Vielleicht spürst du gar nichts, oder wenn es besonders schlecht läuft, nur die (zu Anfang vorhandenen aber später verschwindenden) Nebenwirkungen. Aber herausbekommen, welches Potenzial Methylphenidat bei dir hätte, wirst du so erst einmal leider nicht.

Dazu kommt, dass eine Kapsel nur für den knappen halben Tag wirkt, um Wirkung über den ganzen Tag zu haben, muss man (nach-)mittags nachlegen.

Hat dir der Arzt erzählt, dass du Medikinet Adult unbedingt zusammen mit einer Mahlzeit einnehmen musst?

Erzähl gerne mehr von dir - wie es zu der Diagnose ADHS kam, ob und welche Depression du hast und was du dir erhoffst.

Viele Grüße und alles Gute
Falschparker

Hallo Falschparker! Danke für deine Informationen.
Leider hat mein Arzt mit mir nichts über die Einnahme durchgesprochen ausser das ich 5 mg morgens nehmen soll und weitere Dosierung nach den 4 Wochen. Erst da habe ich wieder einen Termin.

Und zu meiner Vorgeschichte nehme seit 15 Jahren Antidepressiva. Aber so richtig ging es nie vorwärts. Mal besser mal schlechter.
Vor 3 Jahren ging es mir so mies das ich nicht mehr arbeiten konnte.
Durchweg krankgeschrieben dann mir selbst eine Reha gesucht, die nix gebracht hat. Im Jahr 2019 Antrag auf Erwerbsminderungsrente gestellt leider mit Ablehnung dann Widerspruch über VdK und nun dies Jahr einen Termin beim Gutachter. Dieser meinte nach 90 Minuten Gespräch, das hört sich nach ADHS an und suchen sie sich eine Ambulanz die darauf spezialisiert ist.
Nun ist das ja nicht so leicht. Habe jetzt einen Termin im November in der Charité.
Irgendwie musste ich ja meinen behandelnden Arzt von dieser möglichen Diagnose erzählen. Er war nicht begeistert wollte Behandlung beenden. Gab mir dann doch einen 2 seitigen Test mit das wars. Vorgestern ihm das vorgelegt und ohne jegliche Erklärung…
Probieren sie medikinet und wir werden sehen in vier Wochen…
Das wars.
Da ich mich ja seit dem Gutachtertermin intensiv mit dem Thema Adhs beschäftige, lese ich von wöchentlicher Erhöhung.
Vielleicht dann alleine erhöhen… keine Ahnung.
Morgen werde ich erstmal mit Medikinet anfangen. Bin sehr aufgeregt und erhoffe mir einfach des es bergauf geht und der Rummel in meinem Kopf auch mal Sendepause hat.

Übrigends ab 1.10. 2021 bekomme ich Erwerbsminderungsrente rückwirkend seit 2019.
Sorry für den langen Text.
Liebe Grüße Atschi

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Der Text ist nicht zu lang! Die Informationen hättest du ja schlecht in weniger Text unterbringen können.

Also wie ich vermutete: Der Arzt hat von ADHS keine Ahnung (was nicht schlimm ist, er behauptet es ja auch nicht) und verschreibt dir „irgendwas“ damit du zufrieden bist. Wir werden sehen - mit der Dosis wirst du nicht viel sehen. Fehlte bloß noch dass der Arzt dann sagt, es hilft nichts, also ist MPH nichts für sie, und ADHS haben Sie auch nicht. :lol:

Eine 5-mg-Kapsel ist halt eben sehr sehr wenig. Aber selbstständig steigern ohne Rücksprache mit dem Arzt solltest du besser auch nicht. Vielleicht erreichst du ihn telefonisch?

Von ADHS-Ambulanzen bin ich auch nicht so überzeugt. Die Frage ist ja, was käme danach. Dein Arzt wird die Behandlung nicht auf Dauer weiterführen können, besser ist du findest einen Psychiater (weibliche mitgemeint), der ADHS bei Erwachsenen als Schwerpunkt hat. Die gibt es nicht an jeder Ecke (meiner ist 150 km entfernt), und die die es gibt nehmen teilweise keine neuen Patienten mehr auf. :oops:

Das Schlimme ist ja, warum wirst du 15 Jahre behandelt, ehe jemand auf ADHS kommt? Falls du es wirklich hast meine ich natürlich.

Und was genau ist es, das den Gutachter auf ADHS schließen lässt? Und was dich für eine Erwerbsminderungsrente berechtigt? Denn ADHS ist ja eigentlich nichts was arbeitsunfähig macht. Aber (bisher) ohne Behandlung, und mit vielen Komorbiditäten natürlich durchaus. Gibt es auch hier im Forum.