Hallo zusammen,
ich (30, m) wurde vor etwa einem Jahr mit ADHS diagnostiziert (späte Diagnose im Erwachsenenalter) und teste seither verschiedene Medikationen. Ich habe bereits Medikinet adult, Bupropion und Elvanse ausprobiert – aktuell bin ich bei Elvanse 20 mg morgens gelandet, das ich seit mehreren Wochen einnehme.
Kurz zu meiner Vorgeschichte:
- Medikinet adult hat anfangs gut gewirkt (besserer Start in den Tag, Fokus, weniger Oversharing), aber zunehmend zu depressiven Rebounds und emotionaler Gereiztheit geführt.
- Elvanse (getestet in 20–50 mg) war ab 30 mg zu stark (Hyperfokus, Dämpfung, Grübeln, Dopamingrinding durch Handy, zunehmend depressives Grundgefühl), aber 20 mg gibt mir eine gute emotionale Basis: Ich bin fröhlicher, kreativer, offener.
- Problem bei 20 mg: Ich spüre häufig eine leichte innere Unruhe, nicht zwingend nur mental, sondern vor allem körperlich – aber nicht als hätte ich Energie, die ich einfach rauslassen muss. Eher aber keinen Fokus oder Drive. Ich schaffe es nicht meine Sachen anzugehen und zu erledigen (das war bei MPH bspw viel besser) Ich bin dann reizoffener, bleibe oft länger im Bett, bin eher im „Trance-Modus“ und habe weniger Fleiß und Motivation.
- Ich habe vor kurzem versucht, Elvanse 20 mg mit Bupropion 150 mg zu kombinieren, aber fühlte mich dadurch emotional stark abgedämpft, selbstzweiflerisch, antriebslos und zunehmend pessimistisch.
→ Ich habe Bupropion gestern Morgen abgesetzt und beobachte nun, wie sich Elvanse allein anfühlt. Ich weiß, dass es noch ein paar Tage dauern wird, bis Bupropion wirklich „raus“ ist.
Was ich aktuell suche, ist eine Lösung, um:
- die gute emotionale Wirkung von Elvanse zu behalten,
- aber gleichzeitig mehr Fokus, Drive und Handlungskraft zu haben – besonders ab dem späten Vormittag (mein Biorhythmus ist eher spät, ich bin selten vor 9 wach, ich mache mehrmals die Woche vormittags Sport).
Meine Überlegung:
Ob eine kleine Dosis unretardiertes MPH (z. B. 5–10 mg ab ca. 12:00) als Add-on zu Elvanse 20 mg sinnvoll wäre – nicht täglich, sondern nur an fokussierten Arbeitstagen.
Hat jemand von euch damit Erfahrungen?
Wie empfindet ihr die Kombination Elvanse + MPH – speziell im Hinblick auf innere Unruhe, Wirkungskurven oder emotionale Balance?
Oder wäre es besser, Elvanse zu pausieren und z. B. Ritalin Adult als alleinige Medikation zu testen? Ich würde ehrlich gesagt ungerne Elvanse aufgeben, aber die Nebenwirkungen bei den eigentlich erst wirksamen Dosierungen (im Hinblick auf die ADHS Symptome) macht es nicht leicht.
Mein Gefühl sagt mir, dass Elvanse als Grundbasis mit MPH als ergänzender Booster vielleicht Potenzial hat. Aber da ich immer so schnell mit mentalen Nebenwirkungen reagiere, bin ich unsicher.
Ich bin für jede Rückmeldung, Erfahrungswerte oder Impulse dankbar – auch gerne zu Dosierungen oder Einnahmezeiten, die euch geholfen haben.
Viele Grüße und danke euch schon jetzt