Hallo, ich habe hier schon öfters um Hilfe zu den Medikamenten nachgefragt.
Bei mir würde erst vor einigen Wochen ADHS diagnostiziert. Ich bin 68 Jahre alt.
Die Diagnose hat mir insofern geholfen, da ich jetzt sehr vieles aus meiner Vergangenheit verstehen kann.
Mein Problem ist, dass ich mit den Medikamenten nicht klar komme.
Mein Arzt verschrieb mir zuerst Medikinet.
Aber selbst bei der geringsten Dosis ging es mir nicht gut damit.
Höherer Puls und Blutdruck, Depressionen und keinerlei Motivation.
Zudem immer dieses Wattegefühl im Kopf.
Danach hat er mir 30 mg Elvanse verschrieben.
Ich wurde dadurch zwar innerlich etwas ruhiger, aber nicht konzentrierter. Ich habe das Gefühl das ich irgendwie emotionsloser bin und mir wird es auch nachmittags schwindelig.
Mein Mann und meine Tochter haben mich schon mehrmals gefragt, was mit mir los ist.
Ich wäre so vergesslich und irgendwie merkwürdig.
Nächste Woche habe ich einen Termin bei meinem Arzt.
Was meint ihr, soll ich ganz auf Medikamente verzichten? Vielleicht sind sie bei älteren Leuten nicht mehr geeignet.
Ich nehme zusätzlich wegen Ängsten und Zwängen noch 150mg Venlafaxin.
ich denke, das Alter ist der geringste Grund, warum irgendein Medikament nicht genommen werden sollte.
Du hast ja erst seit Mitte Dezember Elvanse und auch nur in der Dosis 30 mg. Ich bin jetzt nicht der Elvanse-Experte, daher weiß ich nicht ob Hochdosieren auf 50 mg besser wäre oder Basteln mit einer geringeren Dosis, dafür eventuell mehrmals täglich. @Justine oder @ZappelPhilipp, was meint ihr denn?
Moin @Anna55
Ich hab grad mal n Wechselwirkungscheck gemacht…
Elvanse und Venlaflaxin sollten auf keinen Fall gemeinsam genommen werden.
Ich zitiere, ohne die Intention Panik verbreiten zu wollen:
„… können, vermehrt auftreten wie beispielsweise starkes Schwitzen, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Herzrasen, Zittern, krampfartige Muskelzuckungen, Unruhe, Verwirrung, Krampfanfälle oder Fieber.“
Wundert mich ehrlich gesagt dass dein Arzt das nicht aufm Schirm hat.
Gibt es eine alternative zu Venlaflaxin?
Ansonsten hilft dir dieser Link (da hab ich kurz geschaut):
Ist zumindest für n ersten Eindruck nicht verkehrt
Ich habe auch die Vermutung, dass sich Elvanse mit Venlafaxin nicht verträgt.
Meinen Arzt habe ich auf die Wechselwirkungen hingewiesen.
Er tat es quasi als nicht relevant ab.
Ich nehme die Medikamente mit einem Abstand von mindestens. 3 Stunden ein.
Bei den Wechselwirkungen ist es theoretisch egal wie der Abstand ist…
Nur als Beispiel:
Ich habe Anfang letzten Jahres zusätzlich zu Elvanse noch Trazodon genommen.
Das Trazodon (Spiegelmedikament) abends, das Elvanse u.a. morgens.
Im Endeffekt war ich überdosiert, da beide gleich Metabolisiert werden und sich so beeinflussen.
Dass dein Arzt das als „nicht relevant“ abtut, ist aber sehr freundlich von dem.
Er hat ja nicht die Probleme
Wann hast du denn den Termin?
Wie lange nimmst du das Venlaflaxin eigentlich schon?
Ich nehme Ssri’s schon sehr lange. Velafaxin seit ca. 3 Monaten.
Davor Fluoxetin.
Da dieses aber nicht lieferbar war, musste ich wechseln.
Ich habe nachgesehen, SSRI’s haben alle Wechselwirkungen mit Elvanse.
Da ich diese aber einnehmen muss, habe ich keine andere Wahl. Oder ich nehme das Elvanse nicht mehr ein.
Sry ich verstehe nicht ganz warum du zwingend SSRI`s nehmen musst, aber gut.
Ansonsten würde nur ein Wechsel zu einem anderen Medikament bleiben.
Bspw. Concerta, Ritalin oder Medikinet (grade letzteres ist jedoch für seine negative Wirkung auf den Appetit bekannt).
Alle 3 sind übrigens beim check auch Wechselwirkungen unauffällig gewesen.
@ZappelPhilipp
Hallo, ich war heute bei meinem Doc. Er hat mir Elvanse 20 mg verschrieben und Venlafaxin soll ich im Abstand von ca. 3 Std. nehmen.
LG Petra
Er hat mich gefragt, ob ich es wegen der Nebenwirkungen niedriger dosiert nehmen möchte. Venlafaxin werde ich weiter nehmen, da der Warnhinweis auch für andere SSRi’s im Wechselwirkungscheck steht.
Das hatte/habe ich auch immer mal wieder obwohl ich seit ca 6 Jahren Medis nehme.
Aber es wird ja alles regelmäßig kontrolliert und durch die Medikation/Diagnose lebe ich wiederum gesunder , achte noch mehr auf die Ernährung und nehmen Sublementes.
Vermutlich hätte ich die letzten Jahre ohne Medikation ungesunder gelebt oder den Weg aus dem BirnOut nicht geschafft, dass wäre dann die andere Seite der Medaille.
Es ist halt ein abwägen der jeweiligen möglichen Konsequenz von einem Leben mit oder ohne Medikation.
@Nelumba_Nucifera,
genauso ging es mir vor Jahren, als ich an Panikattacken, Zwängen usw. litt.
Ich fuhr keinen Bus etc. mehr und alleine in der Stadt einkaufen war ein Ding der Unmöglichkeit.
Trotz Psychotherapie schaffte ich es nicht mich daraus zu befreien.
Erst als mich eine Bekannte darauf hinwies, dass mir SSRI’s helfen könnten ( sie litt selbst unter Depressionen, Ängsten und Zwängen),
ließ ich mir Paroxetin verschreiben. Obwohl ich davor auch Angst hatte.
Durch das Medikament begann für mich nach 11 Jahren ein neues Leben.
Es war wie ein Wunder.
Es waren so schlimme Jahre. dass ich nie mehr darauf verzichten werde.
Und deshalb werde ich nochmal mit Elvanse starten.
LG Petra
Elvanse hat mein Leben zum positiven verändert.
Ist in meinem Fall das einzige Medikament was funktioniert (hatte bei medikinet schwere Nebenwirkungen, seitdem habe ich massive Panik vor MPH).
Kann mich damit wenigstens halbwegs konzentrieren und endlich der Mensch sein der ich sein möchte.
Ist für mich im Endeffekt ein Geschenk des Himmels
