Ihr Lieben,
Mein Freund hat dieses Jahr seine ADS Diagnose bekommen, nachdem er jahrelang schon in medikamentöser und therapeutischer Behandlung wegen Burnout/Depressionen/Panikattacken (speziell beim Autofahren/Flugreisen wurden unmöglich) war.
Diagnostiziert wurde er von einer recht schroffen Ärztin, die ihm Ritalin verschrieb und sagte, dass das Escitalopram, das er jahrelang genommen hat, komplett falsch für ihn wäre. Er hat dann morgens 10 mg Ritalin genommen, was bei ihm auch Panik ausgelöst hat und Escitalopram ziemlich abrupt abgesetzt.
Der rebound-Effekt vom Ritalin war ganz schlimm für ihn und er fühlte sich von Ärzten damals sehr schlecht betreut. Deshalb beschloss er, überhaupt keine Medikamente mehr zu nehmen.
Über die letzten Monate hat sich sein Zustand aber so sehr verschlimmert, dass er schon daran dachte, sich selbst einweisen zu lassen, dass ich mich kaum traue, ihn tagsüber alleine zu lassen.
Er war ganz aufgewühlt, panisch, kam nicht zur Ruhe. Aktuell nimmt er Tavor, um einigermaßen klar zu kommen. Das war für ihn eine große Überwindung und ihm ist auch klar, dass das keine Dauerlösung ist. Deshalb bitte keine Kommentare bezüglich Abhängigkeitspotential etc. Escitalopram nimmt er auch wieder. Das hat seine Ärztin ihm auch geraten, weil es antidepressiv und angstlösend wirkt.
Der nächste Schritt wäre Elvanse, aber er hat Sorge, dass er dann noch unruhiger wird, Herzklopfen bekommt oder eine Panikattacke. Das liegt vor allem daran, dass es ihm mit Ritalin nicht gut ging. Er hat eine riesengroße Angst vor Medikamenten entwickelt. Im Moment ist Unruhe und Gedankenkreisen sein Hauptproblem.
Es wäre super, wenn ihr ihm ein bisschen Mut machen könntet mit positiven Erfahrungen, die ihr mit Elvanse gemacht habt. Die Ärztin hat eine Dosis von 10-20 mg morgens vorgeschlagen.
Liebe Grüße!
Sissi