Elvanse Depressionen

Guten Tag liebes Forum liebe Mitglieder,

Ich befinde mich zurzeit in einer extremen depressiven Phase.
Ich habe die Angst, dass mich jahrelanger Elvanse 70mg depressiv hat machen lassen.
Als ich Elvanse kennenlernte 2017, war es wie ein Wundermittel.
Ich hatte endlich klare Sicht, den Antrieb, die Energie und die Glücksgefühle, die ich nie zuvor im Leben hatte.
Seit 2010 bin ich wegen Depression in Behandlung.
Ich hatte vorher nie Kontakt mit Amphetaminen gemacht.
Am Ende brauchte ich Elvanse um überhaupt aufstehen zu können, weil ich sonst zu nichts Antrieb hatte und einfach nur traurig und depressiv war.
Kann es sein, dass ich Elvanse missbraucht habe um zu funktionieren?
Wie erwähnt, ich konnte mit Elvanse nur noch leben und konnte keinen Tag darauf verzichten.
Ist es nicht so, dass auch Langzeitschäden wie bei Speed Konsumenten entstehen können?
Hätte man mich aufklären müssen?
Speed Konsumenten berichten doch auch davon, dass sie ihren Botenstoff Haushalt so ruiniert haben, dass sie kein Glück mehr ohne Amphetamin erleben konnten?
Genau so fühle ich mich!!
Ich bin so verzweifelt…
Ich würde mich freuen, wenn es ein paar Ratschläge geben würde…

Lg

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Hi @Meisterlo

Ich glaube so sollte sollte Elvanse nicht wirken (bis auf den klaren Blick). Das klingt für mich sehr nach aufputschender Wirkung und somit zu hoher Dosis.

Elvanse wirkt eher subtil im Hintergrund. Ich „merke“ gar nicht, dass ich es genommen habe - mir gehen die Dinge trotzdem leichter von der Hand.

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Hm, also eigentlich wirkt Elvanse sogar Antidepressiv, also ganz im Gegenteil zu dir. Das war bei mir die letzten Tage in der ADHS WhatsApp Gruppe Thema, kann ich hier leider nicht teilen. Aber anscheinend ist es auch bestätigt, dass es Antidperessiv wirkt.

Dann Verträgst du es vielleicht aus welchen Gründen auch immer nicht mehr? Dosis sollte mal angepasst werden?

Meine richtige Dosis sind 50 mg.

Hab auch schon 60 mg probiert. Da schlich sich mit der Zeit eine Überdosierung wodurch ich mich depressiv fühlte. Bei 50 mg passiert mir das nicht.

Ggf. hat sich dein Stoffwechsel verlangsamt, wodurch insgesamt mehr Wirkstoff im Körper verbleibt. Durch den „Steady state“ bei Elvanse „potenziert“ es sich dann auf lange Sicht.

Ich persönlich würde mal mit dem Arzt sprechen um Elvanse vorübergehend absetzen. Pausen sind manchmal ganz gut. Alternativ kann man dann andere Mittel, bspw. Ritalin Adult versuchen. Ich nehme in meinen Elvanse-Pausen Ritalin Adult - so umgehe ich das Elvanse-Absetzdown dass so 1-2 Tage nach Absetzung kommt.

Das kann man dann 2-3 Wochen machen und dann wieder Elvanse (in reduzierter Dosis, bspw 50 oder 60 mg) ausprobieren und beobachten.

Ein Pepkonsum hinkt im Vergleich, da

  1. man deutlich mehr Wirkstoff (mit vielen weiteren unbekannten Stoffen) zu sich nimmt,

  2. die Dosierung inkonsistent ist da es keine kontrollierte Substanz ist und

  3. durch die deutlich höheren Dosierungen der Dopamin-Spiegel extrem erhöht ist. Das ist bei LDX/Elvanse nicht der Fall, da es deutlich geringere Mengen sind.

Undiagnostizierte ADHSler nutzen Pep sehr gerne unbewusst als Selbstmedikation. Die Abhängigkeit kommt da durch die kaum kontrollierbaren höheren Mengen und starken Wirkspitzen durch das schnelle Anfluten. Würde man stattdessen medikamentöse Dosierungen bei Pep anwenden, gäbe es deutlich weniger Suchtprobleme.

LDX flutet durch die Verstoffwechselung eher langsam an.

Bzgl. der Depression würde ich die Sinne offen halten, gerne gibt es die eine unbemerkte Ursache. Eine, an die man sich gewöhnt hat, das können energiezehrende Menschen, verdrängte Erfahrungen, Stress/Überarbeitung, Konflikte oder auch finanzielle Sorgen sein.

Ich würde auch die Jahreszeit in den Raum werfen. Vielleicht zog diese die letzten Jahre nicht so sehr herunter, aber auch das kann sich ändern.

Vielleicht etwas gesundes Dopamin jagen? Etwas tun, was gut tut oder man früher gern gemacht hat. Gut essen, altes Hobby wiederbeleben, Sauna/Wellness-Tag, Buch lesen, Kurzurlaub ins Warme…

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