Hi an alle,
Ich habe Ende Februar meinen ersten Neurologentermin, wo meine ADHS erstmalig pharmakologisch angegangen werden soll. Mittlerweile bin ich mir nach Einlesen im Forum sehr sicher, dass es auf Elvanse hinauslaufen wird, weil ich
A) nie vor 11:00 „frühstücken“ kann
B) unter binge eating leide
C) impulsivität eines meiner Hauptthemen ist
Ich habe ein Mal in der Woche eingeführt, dass ich meine Buchhaltung machen will (Freiberuflerin) und das hat die letzten 8 Jahre 0,0% geklappt. Die Aufschieberitis führte am ende sogar dazu, dass aus meinen wöchentlichen Bürotag einmonatlicher wurde – weil mir das Geld natürlich ausging, wenn ich nicht zeitnah meine Rechnung für erfolgte Aufträge rausgeschickt habe. Ich hatte dann jedes Mal einen riesigen Stapel an Rechnungen, die ich noch schreiben musste, musste parallel auch noch den Geldeingang auf meinem Geschäftskonto im Blick behalten, und noch irgendwelche Quittungen für meine Steuerberaterin sortieren. Kurz: es war eine voll Katastrophe, ich habe ein und die selbe Rechnung teilweise sechs mal geschrieben, weil immer wieder Fehler drin waren– und auch dann war die Korrekturschleife noch riesengroß. Ich gehe inzwischen kaum noch einen Briefkasten, weil ich genau weiß, dass irgendwelche Kostenträger meine Rechnungen monieren, kürzen, und mich auffordern, sie neu zu schreiben. Das kommt dann natürlich zum schon wartenden Stapel und top dazu und macht mich regelrecht fertig. Deswegen wäre eigentlich mein Plan, dass ich unter der Woche ganz normal mit Stimulanzien (Elvanse) fahre, und ein Mal die Woche für maximalen Fokus die 3-4h mit medikinet im Büro die Verpestung über mich ergehen lasse. Allerdings weiß ich nicht, wie das ankommt, wenn ich bei meinem ersten Termin direkt mit der Tür ins Haus falle, und meine Forderung so formuliere.
Daher würde ich aus strategischen Gründen vielleicht erst mal vorfühlen, Wie meine Ärztin so drauf ist, und ob sie mir dann wenigstens Elvanse verschreibt. Und je nachdem, wie damit die Eindosierung läuft, könnte ich dann bei einem weiteren Termin immer noch fragen, ob ich zusätzlich Medikinet als Bedarfsmedikation bekommen könnte…?
Zu meiner eigentlichen Frage: ich mache sechs mal in der Woche Sport, davon vier mal hoch intensives Intervalltraining, mit 25 KM/H Sprints auf dem Laufband – ich schaue dann auch manchmal mit Sportuhr, ob ich es schaffe auf 200 Herzschlägepro Minute zu kommen – bisher mache ich aber in der 30. Sekunde schon bei einer Herzfrequenz von hundert 95 schlapp. Naja, ich bin auch schon 33 Jahre alt – vielleicht Ist da auch einfach irgendwann Schicht im Schacht
Wie auch immer, ich mache das immer in den Morgenstunden. Bei bestimmten Kursen, die gibt es um 7:00 Uhr, 8:00 Uhr, oder 9:00 Uhr… Die hyrox-Kurse dauern insgesamt 50 Minuten. Weil Elvanse bekanntermaßen die Herzfrequenz erhöht, möchte ich auf keinen Fall, dass mir das den Sport versaut… Generell ist es eigentlich so, dass der Sport bei mir solche Dopaminkicks verursacht, dass ich kurze Zeit später noch sehr beseelt davon bin… Daher würde ich eigentlich am liebsten die Tabletten erst nach dem Sport nehmen. Allerdings könnte das dann sein, dass ich die Tablette unter Umständen erst um 9:50 Uhr einwerfe (angenommen, ich gehe zu der 9:00 Uhr Zeit zum Kurs, weil ich nicht so früh aufstehen möchte). Mich würden eure Erfahrungswerte interessieren, bezüglich der Halt der Zeit und den Einschlafprobleme… Viele nehmen ja ihre Medikamente schon um 7:00 Uhr, damit sie dann gut einschlafen können. Meint ihr, dass eine Einnahme gegen 10:00 Uhr für den Schlaf sehr nachteilig wäre? Ich habe auch schon überlegt, wie das wäre, wenn ich die Tablette kurz vor dem Training einwerfe. Also sagen wir zum Beispiel um 8:59 Uhr, und um 9:00 Uhr startet der Kurs. Dann würde das Medikament vielleicht im Hintergrund langsam an Fluten – und ab der 40. Minute die volle Wirkung entfalten, wo der Kurs sowieso schon fast vorbei ist?
Praktiziert das so jemand von euch schon? Und wie sind da die bisherigen Erfahrungen? Irgendwelche besseren Vorschläge?
Ein anderer Gedanke, der mir Sorgen bereitet: wenn man täglich einen solchen Sport betreibt, verlieren dann die Medikamente schneller ihre Wirkung durch den beschleunigten Stoffwechsel? Ich weiß zum Beispiel, dass Botox bei mir zwischen sechs und acht Wochen nur wirkt, weil ich auch viel in der Sauna bin, und darüber hinaus durch den Sport Viel verbrennen… Ich weiß allerdings nicht, ob das für alle Medikamente gilt, oder einfach eine BotoxToleranzEntwicklung ist.
Was ich eigentlich nicht möchte, sind Wechselwirkungen zwischen Sport und Stimulanz, die am Ende dazu führen, dass ich immer höher dosieren muss, weil sich die Wirkung durch den Sport aufhebt… Ich bin eine kleine und normalgewichtige Person (gerne 5kg weniger, aber naja) und würde am liebsten mit einer Einmaldosierung von 30 mg am Vormittag auskommen… Wenn ich das splitten und nachlegen müsste, Wäre das nicht so gut für meinen Schlaf… Neben den 4x Hyrox/woche In den Morgenstunden, mache ich an 2-3 Abenden die Woche Luft, Artistik. Mir wäre es also sehr recht, wenn die Wirkung des Medikaments sich abends abgebaut hat, damit ich nicht mit einem rasenden Puls in 8 m Höhe irgendwelche Figuren mache. generell wirkt Sport bei mir eher auf Peitschen, so dass ich sowieso spät abends nach Hause komme, und erst nach Mitternacht ins Bett gehe… Ich möchte auf keinen Fall, dass sich das durch die Medikation noch weiter nach hinten schiebt, weil ich ja dann meistens trotzdem immer pünktlich um 7:00 Uhr den Wecker klingeln höre…
Weil der Text jetzt so lange war, zusammenfassend meine Fragen
- Um wie viel Uhr nehmt ihr spätestens eure erste Dosis Elvanse am Tag und wann geht ihr ins Bett?
- Inwieweit wirkt sich das Sportpensum auf euren Medikamenten Stoffwechsel aus?
Sorry für die Rechtschreibfehler, es ist richtig frostig und meine Finger sind total steif😅