Elvanse, Euthyrox ADHS und Schilddrüse

Ihr lieben,ich brauche eure Hilfe.

Seit 6 Monaten nehme ich Elvanse. Erst 30mg jetzt, seit fast 4 Monate 50mg.
Ich hatte bisher immer den Eindruck gut zu spüren, ob ich über,- oder unterdosiert bin. (Zyklusbedingte Schwankungen)
Manchmal hatte ich den Eindruck, ich bin 5mg drunter, mal 5mg drüber.

Wenn ich das Elvanse vergessen hatte ging es mir mies. Überreizt und gereizt.

Vor 6 Wochen ist bei mir eine chronische Schilddrüsenentzündung festgestellt worden und ich nehme seitdem 75mg Euthyrox. (Einschleichen inklusive)

Beim Eindosieren war ich gereizt, ca 5, 6 Tage, dann war eigentlich alles echt gut.
Jetzt seit 6 Tagen habe ich den Eindruck es stimmt gar nichts mehr.

Freitag war ich zitterig, Samstag war ich total lustlos, Sonntag weiß ich nicht mehr, und durchgehend gereizt (enorm) unruhig, atmenlos und absurd angespannt.

Gestern habe ich dann Elvanse runterdosiert auf 40mg und dachte es sei zumindest besser. Heute allerdings habe ich wieder den Eindruck es passt gar nicht. Unruhe, gereizt, angespannt…

Überdosis Euthyrox, Überdosis Elvanse und Nebenwirkungen von Euthyrox sind sehr ähnlich und mein Schilddrüsendoc meinte, das Eutyrox verändert ja den Stoffwechsel und somit auch die Wirkung vom Elvanse.

Wenn ich morgens aufwache bin ich ganz gut drauf und auch recht fit, wenn das Elvanse ankommt geht es mir richtig gut. Etwas unruhiger vielleicht, aber nicht sehr. Etwa 3,4 Stunden nach Einnahme geht es mir nur noch eklig.

Normalerweise spüre ich mich ganz gut, aber ich bin gerade etwas ratlos.

Mit dem Elvanse runter? Euthyrox aussetzen? Was ganz anderes?

1 „Gefällt mir“

Das macht mich etwas stutzig, L-Thyroxin ist ein Medikament was quasi einen Wirkspiegel aufbaut. Das ist nicht vergleichbar mit Elvanse.
Normalerweise schleicht man L-Thyroxin ein. Gängig wäre z.B. 4 Wochen 25µg, dann 4-6 Wochen 50µg. Dann einmal Blutwerte (wichtig ist, dass möglichst nicht nur TSH, sondern auf fT4 und fT3 bestimmt werden) bestimmen. Symptome, Befinden und die Blutwerte kann man immer erst nach 4-6 Wochen konstanter Dosis beurteilen.
Und dann weiter je nach Befinden und Werte ggf. steigern auf 75µg. Wieder 6 Wochen beibehalten, Blutwerte bestimmen. Usw.
Wichtig ist auch zu wissen, dass 25µg große Dosisschritte sind. Das ist am Anfang total okay, später braucht es aber ggf. kleiner Schritte von 12,5µg oder sogar nur 6,25µg (erreicht man durch Tabletten teilen). Und je mehr es in die Feineinstellung geht, desto länger auch die Dosis gleichbleibend halten (also eher 8 als 6 Wochen).

Deine Organe müssen sich erst dran gewöhnen, dass sie wieder ausreichend versorgt werden mit Schilddrüsenhormonen. In der Zeit des Mangels haben sie ihre Rezeptoren auf den Zellen vermehrt, um möglichst viel von dem zu wenig abzubekommen. Wenn jetzt wieder mehr kommt, muss sich die Menge der Rezeptoren erst wieder anpassen. Das ist ein Gleichgewicht was sich einstellen muss. Daher Geduld. Ich kann dir aber aus eigener Erfahrung sagen es lohnt sich.

Falls du zum Thema chornische Schildrüsenentzündung noch Empfehlung für seriöse Quellen suchen solltest, kann ich dir empfehlen:
http://www.hashimotothyreoiditis.de/ oder falls du eher eine Buch-lese Person bist: Hashimoto-Thyreoiditis von Leveke Brakebusch | ISBN 978-3-86371-300-3 | Buch online kaufen -
Autoimmune Schilddrüsenerkrankungen (tolles Forum)

Zum Elvanse kann ich dir nichts sagen, da ich MPH nehme. Nur so viel, es ist gut, immer nur an einer Schraube zu drehen und nicht mehrere Sachen gleichzeitig. Sonst kannst du nicht einschätzen was passiert.
Das Problem ist, dass sowohl eine Schilddrüsenunterfunktion als auch ADHS sehr viel überlappende Symptome habe. Besprich mal mit deinen Ärzten, ob es ggf. sinnvoll sein könnte Elvanse für die Zeit der Schilddrüseneinstellung etwas niedriger zu dosieren. Die Schilddrüse gut einzustellen. Dann die Dosierung von Elvanse neu anpassen. Und dann natürlich nochmal Schilddrüsenhormone im Blut testen, ob es weiterhin passt.

Langer Rede kurzer Sinn:
Wie lange nimmst du schon die selbe Dosis L-Thyroxin? Wenn es schon in Richtung 6 Wochen sind, wäre es sehr sinnvoll möglichst bald Blutwerte bestimmen zu lassen. Dann weißt du ob du da evtl. für den Moment schon überdosiert bist oder nicht. Und ob deine aktuellen Symptome daher kommen könnten.
Schilddrüseneinstellung ist in sofern einfacher, da man zusätzlich zum eigenen Befinden noch die Blutwerte hat. (Der Teufel liegt irgendwo im Detail, damit will ich dich aber nicht jetzt überschütten)

1 „Gefällt mir“

Erstens meinte ich natürlich µg, nicht mg.

Der Doc, der es diagnostiziert hat, hat einen sehr, sehr guten Ruf. Er hat mir von vorn herein die 75er Tabletten aufgeschrieben mit der Ansage eine Woche lang nur die halbe Tablette zu nehmen.
Dass das sehr große Schritte sind habe ich mittlerweile gelesen, aber naja… ich mache das ja seit 6 Wochen und bis vor ein paar Tagen war alles ok.
Ich rufe morgen mal den Doc an.

Er sagt mir auch, dass der Körper damit erstmal zu schaffen hat. Kontrolltermin habe ich in 4 Wochen.

Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, dass du früher schon neue Blutwerte bestimmen lassen kannst (vorausgesetzt du nimmst die 75er stabil seit mindestens 4 Wochen), un die Symptome aktuell einschätzen zu können. Es braucht ja nicht unbedingt einen großen Termin, manche besprechen auch kurz per Telefon ob und in welche Richtung Dosis verändern.

1 „Gefällt mir“