hier, ich kann aber nur von meinem Weg berichten @UlBre
Ich habe am 17.05 mein erstes Rezept nach der Diagnostik, für Elvanse, bei der Apotheke eingelöst; bei der Kasse & Beihilfe eingereicht und ohne Beanstandung oder Nachfragen erstattet bekommen.
Ich habe Elvanse auch ohne Probleme als Erstmedikament bekommen. Ich habe aber explizit darum gebeten.
Mein Freund hat ebenfall Elvanse als Erstmedikament. Das aber bereits vor einigen Jahren.
Mein Psychiater war darüber nicht informiert und hat die Behandlung bei mir mit Medikinet.adult gestartet. Als wir dann nach kurzer Zeit des Ausprobierens zu Elvanse gewechselt haben, entschuldigte er sich für seine Unwissenheit. Er sagte mir, dass man Elvanse definitiv auch gleich zum Beginn der Behandlung verschreiben darf. Das war im Juli 2024.
Ich hab meine Diagnose letzte Woche bekommen und mir wurde direkt Elvanse verschrieben. Mein Psychiater meinte, man bekommt das immer nur einen Monat verschrieben und ich musste ~7€ in der Apotheke zuzahlen
Da ist die Frage was der G-BA dazu sagt. Die bestimmen ja über Gedei und Verderb von allen Patienten in Deutschland.
War letzte Woche auf deren Seite und hab mir die PDFs bzgl Elvanse und der Frage als Erstlinienmedikament durchgelesen und habe dort in sofern nichts neues Erfahren.
Gibt ein langes PDF wo die G-BA ein Forschungsinstitut(?) beauftragt hat, eben zu Prüfen ob Elvanse einen Vorteil bzgl MPH als Erstlinienmedikament hat. Da steht ganz oft drin, dass das beauftragte Forschungsinstitut(?) keine Daten gefunden hat die darauf hinweisen.
Natürlich wird das von denen vor allem im Bezug auf Kosten/Nutzen für die Krankenkassen bzgl Erstlinienmedikation betrachtet.
Neulich haben wir ja (in einem anderen Thread) festgestellt, dass es jetzt auch Elvanse Generika von ALUID und STADA gibt. Aber nach dem was ich aus den Fachinformationen rauslesen konnte, nur für Kinder. Google hat mir, bei meiner Recherche eine Onlineapotheke angezeigt, die ein Generika bereits gelistet hat. Was mich verwundert hat war, dass das Generikum kaum günstiger als Elvanse ist.
MPH scheint ja gerade deshalb so viel günstiger zu sein, weil es eine Mehrzahl an Generika gibt.
Vllt ändert sich am Preis ja noch was, wenn Krankenkassen anfangen Rabattverträge für die Generika auszuhandeln.
Gibt’s denn mittlerweile neue Informationen, ob Elvanse Generika auch für Erwachsene in Deutschland eine Zulassung haben?
Bisher habe ich nur die Information aus den Fachinformationen, in denen es heißt
Erwachsene
Eine Fortsetzung der Behandlung ins Er-
wachsenenalter kann bei Jugendlichen an-
gemessen sein, deren Symptome bis ins
Erwachsenenalter persistieren und die von
der Behandlung eindeutig profitiert haben aus Lisdexamfetamin AL Hartkapseln ALIUD PHARMA Fachinformation
@BrainBuzz hast Du da vielleicht neuere oder bessere Informationen?
Mir sind keine neuen Informationen bekannt. Bei anderen Generika, die ähnlich für u18 zugelassen waren, umgingen die Krankenkassen diese Vorgaben mit Rabattverträgen so dass auch 18+ mitversorgt war. Ich meine es war ein Concerta-Generikum?
Generika bekommt man in erster Linie wegen diesen Rabattverträgen zwischen Industrie und Krankenkasse.
Wie funktioniert das? Ich meine entweder man hat eine Zulassung für Ü18 oder eben nicht!
Vielleicht meinst Du auch, dass die G-BA ihre Einwände bezüglich Erstlinienmedikament geändert hat, weil sich für sie das Kosten/Nutzenverhältnis (durch mögliche Rabattverträge) geändert hat.
Die Erstlinienzulassung des Bundesamtes für Arzneimittel und Medizinprodukte und die „Erstlinienzulassung“ des G-BA, sind aber zwei Paar Stiefel. Bei ersterem geht es um die grundsätzliche Möglichkeit ein Medikament einem Patienten zu geben, bevor nicht bereits ein anderes ausprobiert wurde. Also z.B. wenn ein Medikament ein höheres Potential für ernsthafte negative Nebenwirkungen, als ein bereits schon länger zugelassenes Erstlinienmedikament hat, kann dieses als Erstmedikation nur Offlabel verordnet werden.
Der G-BA nimmt für sich in Anspruch ein Medikament als Erstlinienmedikation oder nicht Erstlinienmedikation zu bezeichnen. Das hat aber, meinem Verständnis, nur Einfluss darauf was die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen.
Auf Privatrezepte (evtl auch auf Privatkassen) hat dies, meinem Verständnis nach, keinen Einfluss.
Ich habe eben nachgesehen. Das Concerta-Generikum stammt vom Neuraxpharm. Da (S. 2) steht dass es für Kinder und Jugendliche ab 6 Jahren ist.
Volljährig gewordene Patienten dürften es nur zur Fortsetzung der Behandlung erhalten - so zumindest die Theorie.
Ähnliches kann mit LDX-Generika passieren. Ich bin aber auch kein Experte für das komplexe Gebiet der Arzneimittelzulassungen. AL taucht in den Datenbanken aktuell nur als u18-Version auf. Ratiopharm hat neben dem auch die 18+ Varianten 30/50/70mg. Gut möglich, dass sie zunächst nur die drei Stärken vermarkten möchten.
Immerhin wird es wohl auch endlich 100er Packungen geben:
Das ist auf jeden Fall einen interessante Information.
Ich hab mich schon lange gefragt: " Gibt’s da nicht auch was von Ratiopharm? "
Bisher wusste ich nur von ALUID und STADA und da steht in den Fachinformationen nur was von <18
Finde ich gut!
Scheint auch preislich durchaus attraktiv.
Wenn dann noch Rabattverträge kommen, wird das ganze noch günstiger und irgendwann sagt der G-BA dann „Ja kannste als erstes Medikament verschrieben.“
Ich sag’s mal so: Viele Ärzte tun das bereits und das G-BA betrachtet auschließlich den Standardpatienten (Schema F). Ein erfahrener Arzt kennt neben dem Patienten auch seinen Spielraum um die Vorgaben der G-BA zu ignorieren ohne dass er geprüft wird. Dieses 0815-artige sieht man bereits im Beipackzettel wo generalisiert zur Erklärung von ADHS steht, dass Menschen mit ADHS Schwierigkeiten haben still zu sitzen.
Auf Reha wurde sehr oft mit LDX angefangen, Kostenträger war da aber auch überwiegend die RV.
Klar kann man machen. Es gibt ja meist eine gute Begründung, warum nicht zuerst MPH verordnet wurde. Wenn der Arzt aber viele ADHS Patienten hat und bei Neupatienten standartmäßig Elvanse verschreibt, meldet sich halt irgendwann die G-BA.
Es geht nur ums Geld