Elvanse Langzeitwirkung // Kombinationsmöglichkeiten // resistente "Symptome"

Aloha,

da ich grad nicht mehr so viel hier unterwegs bin, mach ich mal wieder einen Rundumschlag.

Zur Einleitung/Historie:
Ich bin seit April letzten Jahres neben ADHS jetzt auch offiziell mit ASS diagnostiziert und nehm jetzt glaub ich bald seit einem Jahr Elvanse.
Bin jetzt gerade wieder etwas in der Krise generell und versuch wie auch nach der Diagnose mich erstmal wieder auf die Lösung mit Medikamenten zu fokussieren…

Nach ner langen Experimentierphase mit zuerst Medikinet, dann Buproprion und dann Elvanse und einer nochmal so langen Experimentierphase bei der richtigen Dosis-Findung, bin ich zwischenzeitlich bei morgens 40mg und nachmittags 30 mg Elvanse gelandet und damit ganz gut gefahren
In der Zeit hab ich auch noch regelmässig Tagebuch geführt zur Wirkung, dass dann aber nach der bis dato stabilsten Kombo auch wieder aufgehört.

Vor einigen Monaten hab ich dann beschlossen zu reduzieren auf 50mg, vor allem um einen Vorrat anzusparen, falls ich es mal wieder nicht hinkriege rechtzeigig nachschub zu bekommen.
Aber ich hatte auch das Gefühl, es funktionierte etwas ZU gut: Ich war so „zufrieden“ mit mir selbst, dass ich sämtliches soziales Interesse verloren habe.

Was auch Sinn machte nach meiner zusätzlichen Autismusdiagnose.

Danach hab ich leider so viel anderen kram um die Ohren gehabt, dass ich das ganze nicht mehr priorisiert habe und dann eine eher „tagesform“-Abhängige Dosierung hatte:
Mal 30/20, später dann wieder 40/30.
Dazu kam, dass die Aufteilung nach der „Auflösmethode“ nur so mittelprächtig funktionierte:
Sobald ich zuviel Stress bei der Arbeit oder generell zuviel Hyperfokus habe, vergesse ich einfach die zweite Dosis…

Letzten Endes war ich aber auch schon an einem Punkt wo ich relativ klar sagen konnte, dass Elvanse für bestimmte Symptome GOLD wert ist und bei anderen nur mässig oder gar nicht hilft.
Zudem ich auch schon lange weiss, dass Medikation eben auch nur einer von drei Pfeilern ist und ich sowieso immer wieder am abklären bin, wo ich bessere Strategien/Techniken zur Bewältigung brauche und wo ich eben in der Therapie dran arbeiten muss, insbesondere auch daran zu akzeptieren, was ich nicht ändern kann.

Aber gerade der letzte Punkt nervt mich eben auch immer noch sehr, weil ich nach wie vor nicht das Gefühl habe, die medikamentöse Therapie ausgereizt zu haben.

Ich hab leider auch keinen besonders guten Arzt dafür an der Seite, die Dame kennt sich deutlich weniger aus als ich mich schon nach ein paar Wochen Recherche im Netz und vor allem hier…

So. Für den eigentlichen Teil antworte ich im nächsten Post…

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Symptome bei denen Elvanse gut bis sehr gut hilft:

  1. Stimmung
    Ich litt vorher vor allem Abends unter starker Dysphorie, die sich manchmal grenzwertig schon nach echter Depression anfühlte.
    Da das aber nie bis morgens anhielt, bzw. da dann sofort durch Hyperaktivität ersetzt wurde, hab ich das auch noch nie wirklich als Depression gesehen.
    Der Dysphorie-Begriff hat mir trotzdem nochmal mehr dabei geholfen, dass als das zu sehen, was es eben war:
    Schlechte laune wegen chronischer unterstimulation, weil ich eben für die Arbeit schon das ganze Dopamin aufgebraucht hatte…

Die Stimmung ist seither zumindes was das angeht weitestgehend stabil, je höher die Dosis desto besser, allerdings fängt bei 50-70mg auf einmal dann eine leichte Euphorie an, die ich eher als nervig empfinde, da ich weiss, dass das nicht „echt“ ist und die dann auch zu einem stärkeren Stimmungseinbrauch nach Ausklang der Wirkung führt.

Dabei gilt: Stimmung ist nicht gleich Emotion. Da gibt es nach wie vor eine grosse Bandbreite auch nach oben und unten, die relativ wenig mit der Medikation direkt zu tun hat (und ja auch nicht soll).

  1. Stimmungsschwankungen / emotionale Dysregulation

Tendenziell wirkt es auch insgesamt etwas ausgleichend, jedoch kann ich das aufgrund der schwankenden Einnahme nur mässig gut beurteilen.
Und wie gesagt: Ich leider nicht mehr an Unterstimulation, aber Überstimulation durch sensorische Reize, sozialen Stress oder sonstigen Stress führen immer noch regelmässig zu Meltdowns, auch wenn es insgesamt deutlich abgenommen hat.
Das führe ich aber insgesamt auch eher zurück auf das erhöhte Bewusstsein und neue Strategien zur Bewältigung, sowie langzeitwirkungen aufgrund von tatsächlich objektiven Verbesserungen im Leben, die ich seither erarbeiten konnte.

  1. Fokus/Ablenkbarkeit

Ablenkbarkeit war eigentlich noch nie mein Problem, vor allem solange ich mich mit meinen autistischen Special Interests (wozu glücklicherweise auch meine Arbeit gehört) beschaffen kann.
Aber auch sonst war schon immer eher da verschieben des Fokus das Problem:
Wenn ich was anfange, fällt es mir unglaublich schwer, dass dann auch wieder aufzuhören, bzw. meinen Fokus zu verschieben auf etwas anderes.
Da hat Elvanse leider meinem Eindruck nach kein bisschen geholfen und ich bin auch nicht sicher, ob das medikamentös überhautp behandelbar ist, insbesondere bei ASS.
Gibt da diesen spannenden „Monotropismus“-Test, bei dem ich „99% monotropischer als andere Menschen auf dem Spektrum“ abgeschnitten habe.
Also nicht nur 99% mehr als neurotypische…

  1. Motivation

Motivation ist ebenfalls ein schwieriges Thema.
Den grössten Unterschied den ich hier merke, ist dass ich ÜBERHAUPT wieder Motivation verspüre: Sowohl bei der Arbeit, als auch in der Freizeit.
Aber vor allem bei Dingen die ich eben nicht MUSS.
Die Motivation für unangenehme/langweilige Dinge ist dabei nach wie vor genauso schwer zu finden und hängt mit einer ganzen Reihe von Faktoren zusammen.
Wobei ich auch da eigentlich noch nie Probleme hatte, Dinge anzufangen, die wirklich gemacht werden MÜSSEN:
Sei es Müll rausbringen oder die Steuern machen, alles kein Problem.
Was aber auch sehr unterschiedlich zum Beispiel bei meiner Freundin zu sein scheint, die auch ADHS hat und gerade bei solchen Dingen am meisten schwierigkeiten hat mit der Motivation.
Nur die Dinge, die eben NICHT dringend sind, aber dann ggf. irgendwann dringend WERDEN, bei denen mangelts nach wie vor an Motivation.
Aber wie gesagt: Ich bin nicht sicher, ob das überhaupt medikamentös behandelt werden kann, ich denke dass ist eher ein Problem von langfristigen Änderungen und Umdenken und Tools.

  1. Stress/ innere Unruhe/ Hyperaktivität

Auch wenn ich insgesamt seit meiner Autismusdiagnose manchmal fast vergesse, dass ich ADHS habe:
Das ist so das deutlichste Symptom, dass leider auch nicht viel profitiert hat von Medikamenten bisher.
Dabei ist das auch ziemlich fies, weil es sich eben in SO viele Bereiche unbemerkt reinschleicht und oft erst im Nachhinein bei eingehender analyse klar wird: Was auch immer da als "spezifisch begründbarer "Stress wahrgenommen wurde, war eigentlich AUCH nur die konstante Hyperaktivität.

Das Gefühl von „Ruhe“ ist mir nach wie vor komplett fremd: Entweder bin ich im Stress sozial, oder sensorisch oder wegen Arbeit oder sonstiger Problemlösung oder weil ich mich mit meinen Specialinterests befasse…

Meditation ist absolut unmöglich, allein schon weil ich dafür 0 Motivation aufbringen kann, wenn immer 100 Dinge grade stressiger und daher auch dringender sind.
Bzw. eben so wahrgenommen werden.

Das letzte mal, dass ich das bewusst wahrgenommen habe, war als ich vor ca. 20 jahren das letzte mal tatsächliches Amphetamin zu mir genommen hatte, allerdings in eher kleinen Dosen.

Daher bin ich schon auch noch am Überlegen, ob ich doch nochmal ne Weile mit 70mg probiere und sich dann das „euphorisierende“ Gefühl hoffentlich legt und nur die Ruhe bleibt, ob ich vielleicht auch mal über die Empfohlene Höchstmenge drüber gehen soll oder ob vielleicht ein anderes Medikament, was beispielsweise eher auf das Noradrenalin wirkt als Kombination dazugenommen werden könnte.

Insbesondere hier wär ich um konkrete Erfahrungsberichte sehr dankbar.

  1. Vergesslichkeit

Auch hier leider: NULL verbesserung.
Ich denke das hängt aber vielleicht auch einfach mit der Hyperaktivität zusammen: Wenn ich mal aus welchen gründen auch immer einen tatsächlich eher „Stress“ freien tag habe (gibt ja schon auch tatsächlich OBJEKTIVEN, also externen Stress), dann mach ich denk ich auch nichts anderes, als eben meine „Antivergesslichkeits“ Tools zu verwenden, anstatt eben „keine Zeit“ dafür zu haben mir nen Wecker zu stellen.
Wobei eben dann auch kein Wecker der Welt was bringt, wenn ich in schneller ausschalten kann, als ich ihn registrieren kann…oder eben erst gar keinen Stelle, weil ich eben nicht wahrnehme, dass etwas NICHT objektiv EXISTENTIELL wichtig ist und daher eh ALLES an Strategien obsolet macht…

Ich pflege mittlerweile zu sagen, dass das fieseste Symptom von ADHS ist, dass man vergisst dass man ADHS hat.

So frei nach „Der grösste Triumph des Teufels war es die Menschen davon zu überzeugen, dass es ihn nicht gibt“…

  1. Andere „physische“ Wirkungen/Nebenwirkungen.

Eine erhoffte Wirkung hat sich auch nur bedingt eingestellt: Meine Magenprobleme (die auch klar psychosomatisch und Stressbedingt sind) sind zwar insgesamt besser geworden, aber nicht komplett verschwunden.
Ich kann zumindest mittlerweile da als klarsten Zusammenhang Schlafmangel identifizieren, aber ansonsten kommen sie immer mal wieder ohne unbedingt DIREKT mit klar identifizierbaren externen Stressoren zusammenzuhängen.

Was ich aber durchaus auch wahrnehmen kann mittlerweile: Dass sie auch oft mit einem Stimmungseinbruch einhergehen, wobei dann unklar ist, was wirklich zuerst da ist.
Also Stimmungseinbruch der zu Magenproblemen führt oder Magenprobleme die zu Stimmungseinbruch führen.

Auch auf meinen Schlaf haben die Medikamente bisher kaum Wirkung gezeigt: Also weder negativ ,noch positiv.
Mein Problem ist hier auch eher Motivation als Müdigkeit/Einschlafprobleme: Wenn ich im Bett liege, schlaf ich auch meist recht schnell ein.
Aber ich hab eben NIE Lust ins Bett zu gehen, egal wie müde ich bin.
Es fällt mir durchaus leichter, wenn ich insgesamt weniger Stress habe, weil ich dann auch neben dem Alltag und der Arbeit noch ausreichend ressourcen habe um mich zu bewegen, Zeit mit der Familie zu verbringen oder meinen Hobbies nachzugehen.
Also alles Dinge die zu einer höheren „Grundzufriedenheit“ führen und es dann leichter machen Abends irgendwann tatsächlich das Gefühl zu haben, dass es „reicht“…anstatt dann eben weiter nach Dopamin graben zu müssen…

Möglicherweise wäre das auch noch ein Fall für ein Antidepressivum, damit hab ich bisher noch gar keine Erfahrungen, is ja nicht nur das Dopamin an der „Zufriedenheit“ beteiligt.
Da kamen eben in den letzten Jahren ein paar Studien raus, die mir da etwas die Zuversicht genommen haben, dass die überhaupt was bringen und was die Dysphorie angeht wirkt Elvanse ja auch schon wunder.

Sonst war ich lange komplett Nebenwirkungsfrei.
Seit einigen Monaten kam aber dann eine Augentrockenheit dazu, die vor allem Nachts recht unangenehm wird, weil ich dann unbewusst eben rumreibe.
Meine Sicht hat sich ausserdem etwas verschlechtert und das steht ja auch quasi in den offiziellen Nebenwirkungen…kann aber auch die solangsam eintretende Altersweitsichtigkeit sein, bin ja jetzt auch schon 46…

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be mir wäre das überdosis, für mich ist „künstliches Gefühl“ zusammen mit „ich mag das eigentlich nicht“ ein warnzeichen.

  1. je fitter du bist, desto besser funktioniert es. ich weiß nicht wie du da aufgestellt bist, du hast nichts dazu gesagt.

  2. ich benutze medikinet für neugier und antrieb, elvanse für emotionen rausfinden.

  3. bin ebenfalls autist mit adhs.

  4. alle stimulanzen brauchen energie.

wenn du ohne stimulanz körperlich erschöpft bist, wird das mit stimulanz entweder nichts, oder aber du musst realitv viel nehmen, und es wirkt auch irgendwie nicht so dolle, eigentlich zeitverschwendung.

augen:

meine lieblingshypothesen sind hier zu hoher blutzucker oder fuselalkohole durch histaminschub, acetataldehyd, so kram.

passt zu magen problem. pilz im magen macht acetataldehyd.

aber das sind nur gedankenspiele.

erkennst du daran, daß du morgens kleinen mini kater hast, und die augen kaum aufbekommst und sie sind rot. verstopfte nase eventuell, kopfschmerzen die weggehen, trockener hals. rote augen werden schnell wieder klar, liegt glaub an organen, die in hypermodus gehen, weil du aufgewacht bist.

augen werde nach 2 tagen nichts essen plötzlich ultrascharf. daran erkennst du es.
vor allemnachts kannst du ultra gut HD sehen, in 4k.

versuche ein antihistamin mittel aus der apotheke.

Unruhe, Hyperaktivität, stress etc. dürften wohl besser auf Guanfacin oder Clonidin ansprechen, das nehmen viele genau deswegen zusätzlich zu Stimulanzien

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Trockene Augen können sehr viele Gründe haben.

Bist du sicher, daß es durch die Stimulanzien kommt oder könnte das andere Gründe haben?

Alter, du hast Verstopfte Tränenkanäle, Allergien, zu trockene Luft, hat deine Tränenflüssigkeit genug Lipide um einen langhaltenden Film der nicht verdunsten kann auf dem Auge hält (Augenarzt)?

Hast du die Angewohnheit du reißt unter Stimulanz die Augen zu weit auf, du blinzelst zu wenig?

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Auf jeden Fall!!!

BItte meinen Beitrag so verstehen, daß es das ist, was ich weiß, und das ist nicht so viel.

davon hab ich noch nie gehört, ich check das mal aus :wink: gruselig.

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Sowas in der Art hat mir, in der Jugend :see_no_evil: die Kontaktlinsen vergrätzt. Ich habe einfach zu wenig Tränenflüssigkeit und hätte dann dauernd künstliche Tränenflüssigkeit zuführen müssen.

Hat mich auch erst letztens der Augenarzt wieder drauf angesprochen, ob ich etwas zusätzliches brauche, aber mit Brille macht mir das keine spürbaren Probleme :four_leaf_clover:

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Ich greife mal Deine Auflistung für einen Vergleich auf.

Ich wurde letztes Jahr diagnostiziert, ADHS, ohne wesentliche Hyperaktivität.
Dazu schleppe ich schon seit bestimmt 15 Jahren eine Depression mit mir rum, die immer schlimmer wurde, trotz Therapien u.s.w.
Durch die ständige Antriebslosigkeit und Müdigkeit habe ich außerdem auch ein beträchtliches Übergewicht aufgebaut. Das hatte ich früher durch Sport noch im Griff, aber so ab 2010 fielen so langsam sämtliche Aktivitäten und Hobbies weg, damit auch der Sport.

Seit November letzten Jahres nehme ich jetzt Elvanse, inzwischen 70mg.

  1. Stimmung
    Es ging mir ähnlich wie Dir, daß die depressiven Symptome oft abends am stärksten waren, Allerdings ist die Depression bei mir diagnostiziert und auch keine Fehldiagnose. Ich nehme auch noch immer Antidepressiva. ADHS ist vermutlich einer der Hauptfaktoren für meine Depression.
    Mit Elvanse ist meine Grundstimmung merklich positiver geworden.

  2. Stimmungsschwankungen / emotionale Dysregulation
    Bei mir waren Stimmungsschwankungen natürlich auch deutlich durch die Depression mitverursacht, meine oft aufbrausenden Reaktionen auf teilweise nur geringe Anlässe schreibe ich aber seit ich mich mit dem Thema beschäftige klar dem ADHS zu.
    Hier hatte ich am Anfang eine deutliche Verbesserung, die aber inzwischen nicht mehr so stark ist.
    Von dieser leichten Reizbarkeit abgesehen ist meine Stimmung auch insgesamt in ein etwas seichteres Fahrwasser gekommen.

  3. Fokus/Ablenkbarkeit
    Für mich war die Ablenkbarkeit ein massives Problem, speziell bei der Arbeit. Das ging so weit, daß ich teilweise ganze Tage nicht richtig arbeiten konnte und mich durch meine schon auf 5 Stunden pro Tag verkürzte Arbeitszeit regelrecht hindurchgequält habe.
    Im privaten führte das dazu, daß ich, wenn ich mich mal aufraffen konnte, etwas zu tun (z.B. Haushalt) immer von einem zum anderen kam und am Ende, statt eine Sache zu erledigen, eine Spur durch etliche verschiedene Tätigkeiten gezogen habe und jeweils kaum etwas geschafft habe.
    Ich komme jetzt etwas besser damit klar, aber ganz weg ist das Problem nicht.
    Bei der Arbeit hat es sich massiv verbessert, ich kann mich, außer wenn es im Großraumbüro mal wieder zu laut ist, erheblich besser auf die Arbeit konzentrieren, es macht sogar wieder Spaß und manchmal muß ich mich zum aufhören zwingen. Ich schätze, meine Produktivität hat sich mindestens verdoppelt.

  4. Motivation
    Im großen und ganzen kann ich mich da Deinen Ausführungen anschließen. Wenn ich etwas tun muß hab ich zumindest ein gute Chance, mich dafür zu motivieren und nicht schon im Vorfeld beim Gedanken daran zu verzweifeln.
    Insgesamt kämpfe ich aber immer noch damit, ungeliebte Tätigkeiten zu beginnen und auch in Bezug auf Freizeitaktivitäten komme ich nicht so richtig aus dem Quark.
    Ich vermute, daß da vieles auch erlernte Vermeidungsstrategien sind, die ich erstmal wieder loswerden muß.

  5. Stress/ innere Unruhe/ Hyperaktivität
    Da bei mir kaum Hyperaktivität und auch kein oder nur gering ausgeprägter Autismus vorliegt (in meinen Unterlagen steht zumindest ein Verdacht auf eine Autismusstörung, aber viele meiner Eigenheiten, die darauf hinweisen könnten, lassen sich nun auch durch ADHS erklären), Ist die Ausgangssituation eine andere.
    Unruhe äußerte sich bei mir vor allem über das Gefühl, egal was ich tue, ich müßte eigentlich etwas anderes tun, dazu kam eine dauernde Überforderung.
    Mein Stresslevel ist mit der Medikation etwas gesunken, die Innere Unruhe deutlich.

  6. Vergesslichkeit
    Hier merke ich eine leichte Verbesserung, allerdings auch nicht bahnbrechend.

  7. Andere „physische“ Wirkungen/Nebenwirkungen.
    Tatsächlich als solche identifizierbare Nebenwirkungen hatte ich eigentlich nur am Anfang, ansonsten kaum noch - bis auf eine.
    Diese eine wesentliche Nebenwirkung ist für mich äußerst erwünscht, nämlich ein deutlich reduzierter Appetit. Seit ich Elvanse nehme, habe ich ca. 8kg abgenommen, ohne es wirklich zu versuchen. Ich hatte früher einen irren Heißhunger auf Süßigkeiten, der jetzt deutlich reduziert ist. Schmecken tut mir das Zeug aber immer noch.
    Auch wenn es um die Hauptmahlzeiten geht, sehe ich eine deutliche Verbesserung. Ich bin mit kleineren Portionen zufrieden, an den meisten Tagen komme ich mit einem kleinen Frühstück, einer richtigen Mahlzeit und ein paar Snacks aus.
    Seit ich Elvanse nehme, erlebe ich auch regelmäßig wieder ein tatsächliches Hungergefühl, das vorher bei mir gar nicht auftreten konnte, weil ich schon vorher aufgrund von Appetit etwas gegessen hatte. Was das trinken angeht, muß ich aber jetzt stärker darauf achten, daß ich es nicht vergesse.
    Meine erheblichen Schlafprobleme sind nur geringfügig besser geworden. Das was Du hier beschreibst (keine Lust ins Bett zu gehen trotz Müdigkeit), kommt mir schon bekannt vor, ich würde es aber schon eher als einen Widerwillen beschreiben, der mich oft wach hält.
    Mein Rhytmus hat sich da nur leicht verbessert. Ich kann abends oft nicht schlafen, bin teilweise so gar nicht müde, aber am Morgen brauche ich 2 - 3 Stunden, bis ich so weit bin, daß ich mir zumindest vorstellen kann, etwas zu tun.

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eine mögliche Ursache für adhs heißhunger:

Gehirn will unbedingt gerne funktionieren. UM JEDEN PREIS

Nimmst du stimulanzien, dann braucht das Gehirn diesen Trick nicht mehr.

Die Gewohnheit bleibt aber eine weile.

hunger: körper will energie und nährstoffspeicher auffüllen. normal.

heißhunger: energiespeicher und nährstoffspeicher spielen keine rolle. können leer oder voll sein, es ist wurst.

das Gehirn quält dich solange, bis es energie bekommt. und am meisten energie bekommt es mit zucker und Kohlenhydraten. Das Gehirn weiß das.

hunger kannst du managen, heißhunger ist unwiderstehlich.

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Gefährlich nur weil du meinst, daß das keine Probleme macht. Hatte der Augenarzt angefärbt, ob du Verletzungen der Hornhaut hast?

Bei mir hatte es so gerieben, und ich war ja schon bei der Augenärztin 2 Jahre bevor die Praxis übergeben wurde mit trockenen Augen und hatte täglich 5 verschiedene Präperate selbst gekauft.

Erst die neue Augenärztin fand dann Schäden heraus und verschreibt eine Rezeptur von Augentropfen, die nur in einer Apotheke in Deutschland hergestellt werden kann, weil sie bei 120 Grad und 10 bar Druck filtriert werden müssen. Und dieses Gerät ist so teuer, daß das keine weitere Apotheke anschafft.

Es hat 2 Jahre gedauert bis die Hornhautschäden verschwunden waren und ich endlich wieder ganz normal und scharf sehen konnte. Das war schlimm, als innerhalb von 3 Monaten die Sehkraft um ca. 30% nachließ.

Daher trockene Augen nicht auf die leichte Schulter nehmen…

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Wie Michael Jackson in Thriller sah ich aus :adxs_ai: hab ich mich erschrocken, so habe ich geleuchtet im Schwarzlicht…

Das liest sich übel, nein ansonsten, außer der Fehlsichtigkeit und beginnendem Star, ist da nichts…

Ohje, Horror :adxs_scary:

Auf gar keinen Fall, einer der wenigen Termine, die seit Jahrzehnten gesetzt ist, die jährliche Augenkontrolle :adxs_daumen:

Diesen Satz kann ich definitiv bestätigen.
Wenn ich jetzt Süßigkeiten zuhause habe, ist natürlich immer noch die Versuchung da, aber ich kann mich entscheiden, ihr nicht nachzugeben und sitze dann nicht wie vorher wie ein Junkie auf Entzug da und werde wie durch Zauberhand immer wieder zum Schrank gezogen, in dem das Knabberzeug liegt.

Sorry für die späte Rückmeldung, ich kriech grad wirklich aufm Zahnfleisch mit so allem möglichen.

Hab jetzt auch nicht so viel Zeit, da ich gleich los muss, aber bevor ichs wieder 2 Wochen nicht schaffe/vergesse, hier das wichtigste:

  1. War jetzt beim Augenarzt, hab auf jedenfall schon eine leichte Kurzsichtigkeit.Kann mir da aber erstmal mit billigen Lesebrillen von Amazon weiterhelfen.
    Was ich natürlich wieder nicht geschafft habe war dann hartnäckiger nachzufragen, ob das von den trockenen Augen/vom Reiben kommen kann oder nur altersbedingt.

  2. Blutinnendruck wurde getestet und ist normal, allerdings könnte Blutdruck etwas zu hoch sein, das soll ich auch anfangen zu testen. Auch ne gute Idee sowieso, is ja auch ne Nebenwirkung von Elvanse…UND von ADHS, soweit ich weiss…
    Wie das konkret zusammenhängt wollte ich eigentlich eh noch recherchieren, hauptsächlich weil meine Freundin auch ADHS UND Bluthochdruck hat, aber von Medikamenten nichts wissen will…

  3. Augentrockenheit wurde auch mit so nem Test gemessen und ist deutlich zu hoch.
    Der Arzt hat mir hier empfohlen einen kleinen Eingriff zu machen: 80% der Tränenflüssigkeit fliesst wohl über den unteren Kanal wieder ab und da wird so ein mini-Stöpsel drauf gemacht, der das verstopft. Insofern man überhaupt noch Tränenflüssigkeit produziert, hilft das anscheinend DEUTLICH mehr als sämtliche Augentropfen.
    Die ganze Praxis war extrem schnell getaktet und smooth im Verkaufen:
    Hab mir direkt auch noch zwei Vorsorgeuntersuchungen aufschwatzen lassen, die auch was gekostet haben.
    Prinzipiell ja gut, aber ich hab eben grad wirklich Geldsorgen und kann überhaupt nicht Nein sagen und fühlte mich etwas überrumpelt und das führt dann zu einem Vertrauensabfall bei mir, weil ich mir eben nicht sicher bin, ob der Eingriff wirklich nötig ist oder nur was verkauft werden soll…

Aber die Erklärung wirkte schon einleuchtend und er würde das vermutlich auch nich behaupten, dass er das noch nie rückgängig machen müsste, wenn die Leute nicht wirklich zufrieden wären…

Ich berichte, falls ich das machen lasse…

Andere Gründe kann ich natürlich nicht ausschliessen, aber ist bei mir schon eher selten, dass so zeitliche Korrelationen dann komplett zufällig sind.
Hatte sowas ähliches auch mit Bupropion, worauf ich eine allergische Reaktion hatte, die mir erstmal keiner geglaubt hat, aber die dann im Nachhinein auch klar darauf zurückzuführen war und eben auch im beipackzettel stand…

  1. Ich hab jetzt einfach nochmal versucht 70mg zu nehmen und bis jetzt ist es ok.
    Wie schon seit Beginn finde ich es eben super schwierig da klare Aussagen zu treffen, wenn ich es nicht schaffe das regelmässig unter denselben Bedingungen zu testen:
    Ich hatte jetzt die letzten 3 Tage keinerlei Euphorie oder Überstimulationssymptome, kann schon sein, dass da beim letzten mal auch mal wieder der psychologische Faktor eine grössere Rolle gespielt hat bei der Wahrnehmung:

Ich probier meist nur eine Änderung aus, wenn ich grad objektiv weniger Stress habe…weil ich sonst Angst habe etwaige negative Auswirkungen eben nicht ordentlich auffangen zu können.
Und wenns mir eh schon besser geht, weil ich weniger Stress habe…dann kanns natürlich auch sein, dass ich dass dann der höheren Dosis zuschreibe.

Allerdings hab ich die Dosis dann auch erst gegen Mittag genommen und ehrlicherweise hab ich mit dem Kaffee morgens auch zu keinem Zeitpunkt komplett aufgehört:
Zum einen weil ich mir einfach generell extrem schwer mit Veränderung von Routine tu, zum anderen weil ich ca. 1 tasse espresso auf eine Kaffeetasse Milch mische und das dann auch über mehrere Stunden erst leer trinke (ich wärm mir das immer wieder auf und trink eigentlich immer nur einige Schlucke): Bei der geringen Menge Koffein fand ich etwaige Interferenzen mit Elvanse eher unwahrscheinlich.
Aber auch das kann natürlich dazu beigetragen haben, dass es sich die 2-3 mal die ichs zuvor mit 70mg probiert hatte als zuviel anfühlte.

Und letzten Endes hab ichs jetzt schon so lange eher aus Routine genommen, als ich noch am Eindosieren war, war meine Wahrnehmung sowieso viel zu überzogen und ich hab seither eh generell deutlich relativiert, wie viel es eben allein ausmacht (ohne Entwickeln/umsetzen weiterer Strategien etc).

Werd das jetzt aber auf jedenfall noch die nächsten 1-2 Wochen weiter beobachten und dann nochmal berichten.

  1. Clonidin/Guanfacin.
    Klingt gut.
    Wie gesagt, meine Neurologin ist leider nicht sehr experimentierfreudig, aber ich schaffe es eben auch nicht mich um eine alternative zu kümmern, aber ist sowieso demnächst mal wieder ein Kontroll-Termin fällig, dann versuch ich das nochmal zu argumentieren…

Wahr jetzt auch schon wieder viel zu ausführlich, aber ich versuch trotzdem die Tage nochmal im Detail auf einzelne Posts einzugehen, danke schon mal für alle Beiträge!

Clonidin kann jeder Arzt verschreiben.

Hausarzt oder über TeleClinic App