Elvanse/Methylphenidat und SSRI

Meine Therapeutin die auch Psychiaterin ist macht sich Gedanken über mögliche Nebenwirkungen von Elvanse mit Sertralin, weil beides den Serotoninspiegel erhöht und vielleicht die Gefahr für das Serotoninsyndrom wäre. Auch weil die leichten Nebenwirkungen vom Medikament ähnliche Symtome bei mir sind bzw. ich diese auch generell manchmal habe.
Kann jemand etwas sagen zu der Kombination? Und ist es bei Ritalin/Medikinet auch so?
Ich nehme 100mg Sertralin und in den letzten 1,5 Wochen meines Zyklus 150mg. Elvanse hab ich meistens 30mg genommen auch manchmal zweimal am Tag. Methylphenidat 2-4 mal am Tag 7,5mg.
Meine eigentliche Psychiaterin hat nichts angesprochen zu der Kombination Elvanse und SSRI…

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Bzgl. Elvanse / D-Amphetamin

„Vorsicht bei Kombination mit SSRI (Risiko eines zentralen Serotoninsyndroms), TZA, Sympathomimetika, Lithium.“


  • „Blockade des NA- und DA-Transporters (NET, DAT), dadurch Wiederaufnahmehemmung von DA und NA aus synaptischem Spalt.
  • Transportervermittelte Freisetzung von DA und NA aus den präsynaptischen Vesikeln.“

Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie
14. Auflage, 2023, S. 851 + S. 849,
Otto Benkert / Hanns Hippius Hrsg., Springer
https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-67685-1

Serotoninsyndrom wäre trotzdem selten und auch dosisabhängig.

Ich nehme 50mg Elvanse + 50mg Sertralin und lebe noch.
Für mich funktioniert die Kombi unproblematisch.

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Danke für die Antwort. Ist dann die Frage ob es mit 150mg auch ok ist…

Das ist individuell. Du hast Nebenwirkungen, dann muss man die beobachten und schauen, ob es ein Serotoninsyndrom ist bzw. ob die Nebenwirkungen zu Schäden führen könnten. Dann muss man entscheiden, ob man etwas an den Medikamenten ändert oder nicht.
Risiko -Nutzen -Abwägung wie bei allen Medikament und Nebenwirkung.

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Das Serotoninsyndrom ist eine Nebenwirkung, die auftreten kann und die Ärzte müssen darauf hinweisen. Wenn Du Nebenwirkungen hast, die darauf hinweisen könnten, ist es gut, wenn die Ärzte vorsichtig sind.

Mein Arzt war auch vorsichtig, als er mir zu Elvanse noch Escitalopram (SSRI) verschrieben hat. Ich nehme aber außerdem noch andere Medikamente bei Bedarf, die in Kombination ebenfalls das Serotoninsyndrom auslösen können. Ich musste ihm versprechen, dass ich die anderen Medis jeweils nur einzeln nehme und nicht auch noch mehrere davon am selben Tag.

Ich nehme häufiger morgens Elvanse + Escitalopram und Mittags noch Medikinet retard. Bisher ohne Probleme. Es kann also gut gehen - ist aber immer individuell zu betrachten.

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Hallo,

das Thema Sertralin und Elvanse in Kombination beschäftigt mich derzeit auch. Ich nehme 100mg Sertralin seit 7 Jahren, Elvanse 40mg hab ich jetzt seit 2 Wochen. Davor Methylphenidat, aber das hat keine Wirkung gezeigt.
Wurde von meiner jetzigen Psychiaterin auch über das Serotoninsyndrom aufgeklärt. Der vorherige Psychiater hat das nie erwähnt und meinte das wäre „Quatsch“, dass sich die Medis ggf. nicht vertragen…was ja faktisch nicht stimmt, es kann ja durchaus der Fall sein, wenn auch selten.

Laut meiner aktuellen Psychiaterin soll ich eben auf Symptome wie Herzrasen, Schweißausbrüche, Zittern achten, die bei dem S.Syndrom auftreten können und mich dann notfallmäßig beim Hausarzt oder gleich in der Notaufnahme vorstellen. Da ich Methylphenidat und auch Elvanse aber in der Kombi mit Sertralin gut vertragen habe, wird es mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht dazu kommen.

Es ist denke ich wichtig, dass man darüber aufgeklärt ist, wie sich das Serotoninsyndrom äußern kann und auch regelmäßig ein EKG schreiben lässt (lt. meiner Psychiaterin spätestens alle 6 Monate, ich werd versuchen es alle 3-4 Monate machen zu lassen). Dazu halt auf Nebenwirkungen achten und auch auf den Blutdruck/Puls, so handhabe ich es bisher.
Und ich versuche, mir keine Sorgen darum zu machen, da ich mich gut aufgeklärt fühle und keine Nebenwirkungen spüre, bis auf meinen Puls, der sich hin und wieder „stärker“ anfühlt, aber komplett im Normbereich liegt. Mein Körper ist aber gerade auch noch dabei, sich auf das Elvanse einzustellen, denke ich.

Deine eigentliche Psychiaterin, @Lena16, hätte dich darüber aufklären müssen. Es tritt natürlich dennoch selten auf, aber so weiß man, was ggf. los sein könnte, wenn entsprechende Symptome auftreten und wie zu handeln ist.

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