Das mit dem „Post-Party-Effekt“ hatte ich mir tatsächlich auch schon überlegt. Allerdings hätte ich erwartet, dass ich dann insgesamt vorher wacher und aktiver hätte sein müssen, was nicht der Fall war. Ich mache eher weniger als mehr den Tag über im Vergleich zu vor der Einstellung.
So rein theorötisch würde ich die 30er Kurve nehmen und an dem Punkt starten lassen, wo du bei deiner zuerst eingenommenen Dosis zum Zweiteinnahmezeitpunkt gerade bist.
Da die mehrfache Einnahme ja nur für Schnellverstoffwechsler infrage kommt, wäre zuvor die Zeitbeschriftung noch entsprechend anzupassen.
Danke
Das war auch wirklich nur thötötörötisch gedacht.
Ich dachte nämlich, wenn man nach 4h (quasi gerade den Peak der 50mg Kurve erreicht) nochmal 30mg einnimmt, dann dauerts wieder 4h und dann ist die 50er Kurve noch immer recht hoch (ausgenommen, man wäre Schnellverstoffdingselbums).
Dann addiert es sich also auf und man wäre so in etwa beim Peak von 1x 70mg, wenn nicht sogar ein bisschen drüber.
Und wieder - alles nur vong Theorie her
Na, wie läuft es bei Dir?
Bei mir hat das Nachdosieren mit Attentin sehr gut funktioniert. Was komisch war, ich hatte mit Attentin erstmals das Gefühl, dass der Fokus besser ist. Mit Elvanse bin ich bisher nur ruhiger geworden und die Impulsivität war besser, der Fokus hat gefehlt. Sollte ja eigentlich keinen Unterschied machen, da gleicher Wirkstoff.
Ich wollte das lange Wochenende mal nutzen, um auf 50 mg Elvanse hochzudosieren, um für mich mal zu schauen, ob vielleicht der Fokus noch nachzieht und ob es nachmittags dann länger wirkt. Außerdem, um mich mal ein bisschen ranzutasten, wie sich „zu viel“ anfühlt. Ich finde es total schwierig zu unterscheiden, was zu viel und was zu wenig ist.
Gestern bin ich also auf 42 mg hoch und war irgendwie matschig im Kopf, außerdem habe ich um 13:00 Uhr versucht ein Buch zu lesen und bin prompt eingeschlafen. Jetzt frage ich mich, ob sich so bei mir die Überdosierung äußert? Also matschig und müde? Ich wundere mich halt, weil viele von einer Verbesserung des Antriebs schreiben. Das habe ich so gar nicht, werde ruhiger und bin etwas ausgebremst, was meine Hyperaktivität anbetrifft (das ist ja auch erwünscht, noch mehr Antrieb wäre total kontraproduktiv).
Moin @Albinomaus
Also bei mir ist eine Überdosierung ganz klar mit deutlich gesteigerter ADHS Symptomatik, gesteigertem Puls, starkem schwitzen und so verbunden.
Quasi das „klassische Klischee“ wenn man so möchte.
Das was hier immer wieder beschrieben wird, dass plötzlich Erschöpfung da ist, bei Dingen die im Endeffekt vorher "ja auch immer geklappt haben "…
Wir sind nahezu alle vorher auf über 200% gelaufen.
Jetzt merken wir auf einmal: „Ey Stop, das ist zuviel! Mach mal langsamer / ruhiger / weniger / was auch immer“.
Diese Erschöpfung ist auch nicht von heute auf morgen erledigt. Es muss / sollte gescheit und nachhaltig daran gearbeitet werden.
Also im Endeffekt erstmal schauen, dass alles reduziert wird, akzeptieren wenn etwas eben nicht so klappt wie erwartet, Ruhephasen einplanen (und auch wirklich machen! ), vielleicht schauen, was man optimieren kann, um weniger Arbeit / Stress zu haben…
Das nur so als meine Gedanken und Erfahrungen.
Ja, da hast Du sicherlich Recht. Bei mir ist auch tatsächlich das Problem, dass ich mein ganzes Leben gefühlt auf Hochtouren gelaufen bin und mir schlicht die Bremse gefehlt hat. Also Unzufriedenheit bei Inaktivität ganz klar vorhanden. Ich habe vieles komplett überkompensiert (deshalb vermutlich die späte Diagnose) und die Erschöpfungsdepression war vorprogrammiert.
Insofern ist diese Entspannung und gewissermaßen der Rückgang des Antriebs eine erwünschte Wirkung. Gleichzeitig merke ich einfach nach konsequent 8 h einen Rückgang der Wirkung und das ist in meinem Alltag einfach nicht ausreichend. Die Müdigkeit ist das eine Problem (die ist aber nicht täglich da), das andere ist die Unruhe und die Reizbarkeit bzw der noch schlechtere Fokus. Das stört mich auf der Arbeit (Besprechungszeit ) aber vor allem zuhause mit der Familie. Vor allem für meine Familie soll sich eigentlich was verbessern.
Bezüglich der Überdosierung hatte meine Ärztin sowas erwähnt, dass das dann mit Müdigkeit und matschig im Kopf einhergeht… So kenne ich das auch von meinen Kindern „Zombie-Modus“ und so.
Ich hab meine Diagnose auch erst vor 2 Jahren bekommen.
Also im Endeffekt mit Anfang 30.
Verstehe absolut was du meinst und wie du dich fühlst.
Ich habe jetzt etwa n halbes 3/4 Jahr gebraucht, um wirklich zu akzeptieren, dass ich eben nicht immer so kann wie ich gerne würde. Eben weil ich auch (mal mehr, mal weniger) Pausen machen muss.
Wobei der Punkt mit dem Pause machen und danach erholt sein, ein Problem für sich ist
Ich bin übrigens bei 60mg am Tag, jedoch gesplittet auf 3 Einnahmen (Einstellung erfolgte im stationären Setting). Komme mit hohen Dosierungen einfach nicht klar. 50mg = Überdosierung, 2 x 30mg und ich schlafe die Nacht nicht… Ergo. 3 x 20 (abgewogen per Feinwaage).
Der Vorteil ist, ich komme so auf eine Gesamtwirkdauer von knapp 13h (war damals Grundvoraussetzung, da ich damals noch länger funktionieren musste und Wirkdauern von 7-8h einfach inakzeptabel waren. Es soll ja nicht nur das gesamte Leben um die Wirkdauer aufgebaut werden müssen sondern die Wirkdauer um das gesamte Leben. Auch wenn mir in der Vergangenheit schon oft genug von Idioten in weißen Kitteln (die im Endeffekt ja nicht davon betroffen waren) gesagt wurde, ich müsse es einfach so hinnehmen. Nein, muss ich nicht.).
30mg hatten bei mir in der Eindosierung auch nicht länger als 6-7h gewirkt wenn ich mich recht entsinne.
Das Thema Reizbarkeit in Besprechungen kommt mir nur zu bekannt vor.
Lass mich raten:
Das sind im wesentlichen Besprechungen um ihrer selbst willen, die jedoch als „extrem wichtig“ deklariert werden?
Alles dreht sich nur im Kreis, nichts wird wirklich entschieden, alles immer nur nochmal aufgewärmt und todgequatscht?
Sowas regt mich binnen Sekundenbruchteilen so dermaßen auf, dass ich da echt aufpassen muss, nicht allzu ehrlich zu werden (war zum Glück das letzte mal bei meinem ehemaligen AG so, beim aktuellen gar nicht).
Bitte versuche auch die Müdigkeit zu akzeptieren.
Dein Körper braucht Zeit, sich zu erholen.
Egal wie schwer es auch fällt. Es lohnt sich.
Ich wünsche dir von herzen, dass du die Depression dann hinter dir lassen kannst.
Und auch dafür ist Elvanse übrigens echt gut.
Es wirkt von Natur aus leicht antidepressiv
Möchte nicht wissen, wie es mir sonst gehen würde.
So langsam verstehe ich, was Du meinst… da muss man das Ganze wirklich nochmal aus einer anderen Perspektive betrachten, da muss ich jetzt mal länger drüber nachdenken
Ja, die lieben Besprechungen . Also diese Art von Besprechungen die ins Nichts laufen, habe ich zum Glück morgens während der Wirkzeit
. Da hilft das Elvanse auch echt gut. Mittags werden von mir oft Entscheidungen und Mitdenken erwartet, das ist dann etwas schwierig
. Und reizbar bin ich vor allem dann mit der Familie.
Aye.
Der mentale „step back“ ist da definitiv hilfreich.
Nimm dir Zeit dafür und setz dich nicht unter druck
Und da hast du nicht das Verlangen, den „negativen Faktoren“ zu sagen, wo die sich ihre Zeitverschwendung mal hinstecken können?
Ja gut, wenn die Wirkung nachlässt, ist es Problematisch.
Verstehe ich absolut.
Also wenn die Wirkung raus ist und die Erschöpfung einsetzt?
Die gute Nachricht ist, dass kann / wird sich mit der Zeit geben.
Die schlechte ist, dass es vermutlich noch eine ganze Zeit dauern wird und mit sehr viel persönlicher Arbeit verbunden ist.
Und es wird, bevor es besser wird, vermutlich erstmal noch schlechter werden.
Eben weil die Eindosierung, grade wenn die Ambulant erfolgt, nochmal deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt.
Hab da echt Glück gehabt.
Nur als Beispiel: Die 50mg hab ich exakt 2 Tage genommen.
Am ersten Tag hatte ich Erkältungssymptome und hab eh nicht viel mitbekommen.
Am zweiten Tag hab ich die Überdosierung gemerkt und bin dann ne Stunde oder zwei nach Wirkeintritt zum Stationsarzt und hab eben gesagt dass das (wie zuvor vorhergesagt) deutlich zu viel ist.
Bei ambulanter Einstellung wartet man ja oft zwei oder 4 Wochen bis zum nächsten Termin. Klar, geht auch normalerweise nicht anders…
Oh ja, das mit dem Lernen wo die eigenen Grenzen sind ist so ne Sache… da stehe ich auch noch ganz am Anfang
Ich habe bisher erst einen Tag 50-30 genommen - da ich die Ostertage frei habe, war das ansonsten nicht erforderlich. Ich fands eigentlich ganz gut. Habe mich nicht überdosiert gefühlt sondern weiterhin ganz normal. Vielleicht etwas ruhiger noch als mit 50mg allein. Und ich bin so auf eine Wirkdauer von 13 Stunden gekommen von daher bin ich erst mal zufrieden.
Ich verstehe, dass ihr alle Attentin besser findet und dass es viel einfacher zu dosieren ist. Aber bringt ja nichts wenn mein Arzt das nicht möchte bin jetzt mal gespannt, wie sich das so entwickelt.
Das ist interessant. Ich hatte auch den Eindruck, dass Fokus und Kozentration mit Elvanse nicht ganz so gut sind. Das fand ich z.B. mit Medikinet deutlich besser.
Falls es dir hilft: ich habe bisher auch weder bei Medikinet noch bei Elvanse einen gesteigerten Antrieb festgestellt. Ich werde auch eher ruhig und müde. Das ist auch nach wie vor so. Nur diese bleierne Müdigkeit und Erschöpfung hat sich irgendwann gebessert. Dafür bin ich jetzt eben abends sehr müde und brauche viel Schlaf. Ich denke das hat wirklich was damit zu tun, dass man vorher sich einfach zu viel zugemutet hat und jetzt spürt man plötzlich, dass eigentlich keine Energie mehr da ist.
Gut formuliert aber ein bisschen ernüchternd ist es schon weil man sich ja die Hälfte des Tages wie ne faule Socke vorkommt, weil man wieder irgendwas nicht gemacht hat, was man eigentlich machen wollte/sollte.
Also, hier jetzt mal ein Fazit von meinem langen Wochenende: Ich bin nur unwesentlich schlauer als vorher
Habe jetzt 3 Tage 50 mg Elvanse genommen. Das Anfluten war jeweils sehr unangenehm und ich dachte schon „da ist sie, die Überdosierung“. Nach ca. 30 Minuten wurde es dann aber besser und ich hatte den Rest des Tages das Gefühl, so könnte es gut passen. Der Kopf war irgendwie auch klarer als mit den niedrigeren Dosierungen. Bis auf heute, heute hatte ich zu viel Zeit zum reflektieren und hatte das Gefühl, es ist zu viel, ohne das an irgendetwas festmachen zu können. Hatte lediglich durchgängig ein bisschen zu schnellen Puls, mehr eigentlich nicht. Die Wirkdauer kann ich noch nicht ganz beurteilen, würde aber behaupten, dass der Abfall sanfter war.
Was mich auch ein bisschen irritiert ist, dass viele hier so homöopathische Dosierungen brauchen, während ich, die ich eher nur leicht von ADHS betroffen bin, anscheinend mehr brauche. Ich frage mich, habe ich was verpasst? Erwarte ich zu viel?
Da hast Du Recht, das ist ambulant schwierig. Mich verunsichert halt auch viel und ich mache mir viel zu viele Gedanken, das wäre stationär bestimmt auch anders. Trotzdem bin ich froh, dass ich ambulant sein darf .
Und die Überdosierung hast Du an was gemerkt? Du schriebst ja mal mit Herzrasen, Schwitzen, Unruhe? Ich habe irgendwie Sorge, dass ich nicht merke, wenn ich mich überdosiere, weil vieles bei mir Kopfsache ist. Objektivierbar war heute z. B. nur die Herzfrequenz (um die 90), als ich das gemerkt habe, hat mich das wiederum nervös gemacht, ob das jetzt allerdings mein Kopfkino, oder das Elvanse war, das weiß ich nicht. Ich warte jetzt mal, was meine Psychiaterin sagt.
Ja, stationär ist es einfacher.
Da hatte ich wahnsinniges Glück.
Aber der Preis dafür warum ich da war…
Die deutliche Überdosierung macht sich bei mir in der Tat mit Herzrasen, Ratlosigkeit, starkem schwitzen und so bemerkbar.
Halt absolut unangenehm.
Hatte die Überdosierung übrigens als ich grade in der Physio war. (War nach dem Frühstück und der Medi Einnahme der erste Termin des Tages.)
Kam echt geil wenn man eigentlich versuchen soll zu entspannen
Im Endeffekt solltest du das etwas beobachten und halt auch vergleichen.
Meiner persönlichen Erfahrung nach, ist Elvanse zuweilen sehr schwierig einzudosieren.
Eben weil es so subtil im Hintergrund wirkt.
Das ist jedoch etwas, was es für mich so angenehm macht
Das ist komplett individuell.
Es gibt keine Vorhersage, wieviel eine bestimmte Person braucht.
Die, die mit 30 oder 50 out of the box super zurechtkommen, schreiben seltener als die, die kämpfen müssen und mühsam die richtige Dosis suchen.
Erwachsene brauchen meist niedrigere Stimulanziendosen als Kinder, ASS-Betroffene brauchen oft auch weniger.
13 % der Erwachsenen brauchen 20 mg oder weniger, 11 % 10 mg oder weniger.
Das hilft einem Einzelnen aber wenig.
Puh ja, das kann ich mir vorstellen
Ich habe einfach nur Angst, dass mir sowas auf der Arbeit passiert. Aber nach 3 Tagen zuhause, warum sollte da was neues passieren?
Das Ding ist, ich weiss das ja eigentlich auch, hängt vom Metabolismus, Enzymstatus usw. ab, aber bei mir selbst, fange ich dann trotzdem immer wieder an zu zweifeln, das gilt immer nur für die Anderen
Naja, theoretisch KANN da schon was sein.
Nur, wie wahrscheinlich ist das?
Und wenn was passiert, hat das eher andere Ursachen.
Also ich würde mir da grade bei Elvanse eher weniger Sorgen machen.
Wo mir nach mehrfacher Einnahme plötzlich was passierte, war bei Medikinet.
Und das ist etwas, was ich persönlich halt echt nicht vertrage
Es hilft auch, wenn du weißt, wann deine Wirkung einsetzt.
Also dass du das grade die ersten Tage so abpassen kannst, dass die zuhause vielleicht einsetzt?
Apropos Arbeit… Sollte mich jetzt langsam fertig machen
Ist mir mega oft auf der Arbeit passiert. Sogar 2x 50 mg genommen, weil ich’s vergessen hatte.
War alles kein Problem. Muss man dann halt einfach mal durch. Was Schlimme kann dir da nicht passieren. Ich war sogar soooo ruhig…eigentlich cool
Also, Augen zu und durch
danke, das hilft. Bin gerade auf dem Weg zur Arbeit und total geflasht davon, dass es so viel besser ist, als befürchtet. Hatte gestern vor lauter Angst nochmal 30 mg genommen und war damit so verschusselt, dass ich dachte, heute muss ich das mit den 50 mg einfach durchziehen.
Ja genau so habe ich das gemacht und es klappt