Elvanse Nebenwirkungen / Verzweifelung

Hallo zusammen,
Das ist mein erster Post, deshalb danke ich euch schonmal für die Antwort(en) und diese coole Community (:
Also, zu meiner Person:
Ich bin 26 Jahre alt und seit 3-4 Monaten ca mit ADHS diagnostiziert. Früher hatte ich schon als Kind eine ADHS Diagnose, doch habe vorsichtshalber noch eine gemacht. Darüber hinaus habe ich eine diagnostizierte Depression sowie eine körperdismorphe Störung, bin deshalb auch aktuell in Therapie, was mir sehr gut hilft!
Ich studiere Kunst und Reli auf Lehramt und gehe sehr gerne ins Gym (3x die Woche).
Anfangs hatte ich wegen meiner ADHS Medikinet adult bekommen. Dort hatte ich jedoch vermehrt sehr starke suizidale Gedanken, schlechte Stimmung, Angstzustände und noch mehr Nebenwirkungen gehabt. Nachdem ich auf 20mg (10mg morgens, 10 mittags) aufgestockt hatte, und sich die Symptome nicht verbesserten, brach ich in Rücksprache mit meinem Neurologen die Behandlung ab und wir probierten Elvanse aus.
Auf einmal: Mindblowing :0 klarere Gedanken, ich habe mich endlich angekommen gefühlt. Weniger gereizt, wenig hibbelig und weniger Lärmbelästigung. Dennoch war das Gedankenkarussel immer noch da. Nach ca 1-2 Wochen kamen Angstzustände dazu, die vermutlich wegen der Verhaltenstherapie verstärkt wurden.

Weitere Nebenwirkungen waren bei 30mg: Druck auf der Brust (wobei das wahrscheinlich mit meiner Angststörung zu tun hat), Ich konnte mich überhaupt nicht aufraffen und konzentrieren, vernebelter Kopf, Kopfschmerzen, Sehstörungen (Störung bei Scharfstellung), gelegentliches Augenblinzeln (fast schon wie ein Tick, vermutlich wegen den Sehstörungen), nicht mehr kreativ (schwierig, wegen Studienfach), Abgeschlsgenheit und Schwierigkeit sich aufzuraffen, Herzrasen (Puls anfangs erhöht, dann normalisiert nach 1 Woche ca), Aggressivität, bzw. leicht gereizt und ich nehme Umgebungsgeräusche wieder stärker wahr.
Die Sehstörungen ließen auch nach ca 1-2 Wochen nach, der Rest blieb.

Nach Absprache mit meinem Neurologen haben wir dann auf 50mg erhöht.
Danach: noch mehr mindblowing :0 ich konnte mich endlich gut konzentrieren und auch motivieren, Dinge zu tun!
Doch meine Ängste wurden etwas stärker. Sie waren auch ständig da, also seit den ersten Tagen, als ich die Tabletten erhöht hatte. Die Angststörung hat sich quasi durch meine ganze Elvanse-, sowie auch bei Medikineteinnahme gezogen.

Nach 3 Wochen:
Die selben Nebenwirkungen. Wieder schneller gereizt, katastrophisieren, Druck auf der Brust, die Sehstörungen kamen plötzlich wieder, u. v. m… Ich habe nichts wirklich in meinem Leben verändert, außer, dass ich seit ca. 2 Wochen auch kreatin fürs Training nehme. Die haben beide aber keine bekannten Wechselwirkungen und schon bei damaliger Kreatineinnahme hatte ich keinerlei Nebenwirkungen, außer halt öfters aufs Klo zu müssen. Ich fühle mich wirklich nicht gut und nun weiß ich nicht, pb ich die weiter erhöhen sollte, oder verringern, oder vielleicht sogar vorerst mal ganz weglassen sollte.

Außerdem:

  1. ich ernähre mich eigentlich soweit ganz ausgewogen, achte auch drauf genug zu essen und trinke kein Koffein während der Eindosierung.
  2. Irgendwie habe ich, seitdem ich Elvanse nehme, entweder Durchfall oder keinen festen Stuhlgang. Seitdem ich vor Elvanse frühstücke, ist etwas besser geworden, jedoch ständig da.
  3. Die Eindosierung von Elvanse war straight mit 30mg, also nicht off Label. Und dann von 30 auch straight auf 50. auf Rücksprache des zerteilens riet mir mein Neurologe von ab.
  4. Bei beiden Dosierungen kamen nach 2-3 Wochen mit den Nebenwirkungen außerdem das Gefühl dazu, als würde ich eine rosarote Brille vom Kopf gerissen bekommen, also quasi wie ein heftiger Kater, in dem ich die ganzen Nebenwirkungen verspüre. Sie

Ich wollte, bevor ich zu meinem Neurologen gehe, erst mal Infos von euch einräumen, ob das die richtige Entscheidung wäre. Bzw. wozu ihr mir raten könntet, entweder weiter rauf auf 70 (oder 60 entlegenen dem Rat meines Neurologen), oder wieder runter auf 30 (oder erst 40 und dann weiter runter?), oder vielleicht mal für eine gewisse Zeit (vlt. 1 Woche oder so) komplett weglassen und schauen, ob die dauerhaften Symptome wie Angstzustände, Durchfall, o. Ä., vielleicht verschwinden und doch wegen den Tabletten herkamen? Ich habe nämlich mit nur einen Tag Auslassung nach medikinet direkt Elvanse genommen.

Ich weiß halt auch nicht, ob ich ohne Tabletten vielleicht besser dran wäre. Ich mein klar, ich habe dann mehr Impulsschwierigkeiten,

Ich freue mich auf Antworten und wünsche euch einen schönen Tag :slight_smile:

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Paar Gedanken von mir:

Ich sehe da eine Verhältnis. Elvanse kann Angstzustände aber auch verstärken.

Wie sieht es mit dem Schlaf aus? Dein Alltag sieht anspruchsvoll aus. Schlechter/zu wenig Schlaf kann diverse Probleme mitverursachen, vor allem über längere Zeit hinweg. Ich mache auch viel Gym. Wenn ich in der Nacht dann nicht meine 8 h Schlaf habe, kann man mich am nächsten Tag vergessen. Gleiches beim Essen: Esse ich zu wenig funktioniere ich nicht. So eine Gym-Session nimmt bei mir locker 500-700 kcal in Anspruch die ich zusätzlich essen muss (Abnehmen ist nicht mehr das Ziel).

Hat an sich eine gute Wirkung zur Erhöhung der Hirnfunktion und wirkt etwas antidepressiv. Problem ist da nur, dass ein Nebenwirkung Durchfall sein kann. Gerne nach Pausen wo vorher keine Probleme bestanden.

Du kannst ja ruhig die Tage von 40mg versuchen. Du kannst ruhig auch paar Tage auslassen.

Eindosierung ist immer ein bisschen experimentieren. Kan

Danke für die schnelle Antwort! Meinst du, dass meine Symptome eher eine Überdosis sind? Weil als ich von 30 auf 50 gegangen bin, dann waren ja viele Nebenwirkungen erst mal weg, die ich bei 30mg hatte… Ich weis halt nicht, ob mehr oder weniger nun die Lösung ist :smile:

Grundsätzlich kann es sein, dass eine Unterdosierung sehr ähnliche Symptome macht wie eine Überdosierung, bei manchen Menschen sogar noch unangenehmere. Wenn es eine Weile gut war und nach ein paar Wochen schlechter wird, klingt das für mich erstmal nach einer Unterdosierung, manche müssen nach einer gewissen Gewöhnung von ein paar Wochen bis zu einigen Monaten die Dosis nochmal erhöhen, das ist nicht ungewöhnlich.
Manche Nebenwirkungen lassen auch mit der Zeit nach, besonders die Magen/Darm-Probleme, wobei ich auch mal testweise eine Weile das Kreatin weglassen würde.

Also, ja, ich würde wohl den Arzt fragen, ob du 70mg testen kannst. Ich halte nicht so viel von den festgesetzten Dosen und würde eher erstmal 60 testen, aber das ist halt Off-Label und muss mit dem Arzt abgesprochen werden.

Eventuell brauchst du aber auch ergänzend etwas gegen die Angststörung und die Depression, solange bis die VT da besser greift oder? Elvanse ist da zwar besser geeignet als MPH aber es ist ja nicht direkt stimmungsaufhellend geschweige denn angstlösend.

Auch wenn viele hier im Forum von Offlabelerfahrungen berichten, um Wissen auszutauschen:
Arzt ist immer der Maßstab!

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