Elvanse + Nebenwirkungen

Hallo zusammen,

ich nehme seit Freitag Elvanse 30 mg.

Irgendwie geht es mir seitdem schlechter.

Ich merke zwar - wie in einem vorherigen Beitrag meinerseits bereits erwähnt - , dass es im Kopf viel ruhiger ist, aber ich fühle mich morgens total gerädert + habe innere Unruhe, tagsüber verspüre ich eine Benommenheit, fühle mich matschig im Kopf und das Sehen fühlt sich irgendwie komisch an. Der Schlaf ist auch nicht super, so ca. 4-5 Std.

Ich muss dazu sagen, dass ich auch an (k)PTBS leide und aktuell in Therapie bin (alle 4 Wochen aktuell). Ich leide immer wieder auch an Dissoziationen.

Diese gewünschte Klarheit im Kopf und eine verbesserte Konzentration blieben bisher aus (bin aber auch ungeduldig). Aber ich arbeite Vollzeit und muss irgendwie auch funktionieren

Ist meine Dosis zu hoch oder zu niedrig? Ich nehme ca. 18 mg morgens und nach 5-6 Std nochmal den Rest (12 mg).

Kennt ihr solche Nebenwirkungen?

Ich danke euch sehr. :slight_smile:

Hey Brillo, erstmal ist es normal, dass dein Körper bzw. dein Nervensystem sich an das Medikament gewöhnen muss. Ich glaube es ist von Person zu Person sehr unterschiedlich wie stark die Nebenwirkungen am Anfang sind und ich könnte mir vostellen, dass ein kPTBS das negativ beeinflussen kann, weil das Nervensystem eh schon auf Hochtouren läuft. Ich habe vor drei Monaten auch mit einer sehr niedrigen Dosis gestartet (ca. 10 - 15 mg), weil ich auf alles mögliche empfindlich reagiere und Angst hatte, dass die 30 mg am Anfang zu viel sind. Manchmal habe ich wie du eine zweite Dosis genommen und viel rumexperimentiert. Ich habe auch eine kPTBS. Erst als ich hier im Forum gelesen habe, dass eine zu niedrige Dosis starke Nebenwirkungen machen kann bei einer höheren Dosis die Nebenwirkungen verschwinden, habe ich mich getraut mit der Dosis hochzugehen. Und tatsächlich geht es mir jetzt mit 50 mg am besten. Dennoch sind die ersten 3 - 4 Tage einer neuen Dosis immer wieder mit Nebenwirkungen verbunden. Gibt es einen Grund warum du die 30 mg aufteilst? Bei mir hat das Aufteilen auch zu stärkeren Nebenwirkungen geführt. Vor allem die Nebenwirkungen, die du auch beschreibst. Das Medikament ist eigentlich nicht zum aufteilen gedacht. Es gibt zwar Leute, die damit gut klarkommen, aber dann hat das soweit ich weiß mit einem schnellen Stoffwechsel zu tun. Wenn du einen normalen Stoffwechsel hast, aber die zweite Dosis erst spät nimmst, kann das natürlich den Schlaf negativ beeinflussen. Außerdem wirkt das Medikament nicht, wenn du zu wenig schläfst. Deshalb würde ich es entweder mit 30 mg morgens versuchen oder mit einer kleineren Dosis, aber dann keine zweite. Außerdem musst du undbedingt auf Koffein und Nikotin verzichten. Beides sind ebenfalls Stimulanzien und verstärken die Wirkung des Medikaments meistens auf eine sehr unangenehme Art und Weise.

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Hi Jurouse,

lieben Dank für deine ausführliche Antwort.

Ich bin da relativ sensibel bzw. von Angst geplagt, was Medis angeht und wollte deshalb erstmal mit weniger anfangen. Ich habe damals schon Medikinet nicht vertragen (Kreislaufprobleme).

Mir fällt es total schwer, das alles richtig einzuordnen. Ich habe mir hier gerade mal die Symptome für Unter (U)- und Überdosierung (Ü) durchgelesen. Es scheint Symptome zu geben, die sowohl bei Ü als auch bei U vorkommen. Wie soll man das als Anfänger/Laie auseinanderhalten? Und mit Trauma ist das natürlich auch keine coole Sache (da spielt zumindest bei mir immer die Angst vor Kontrollverlust mit).

Und ja die kPTBS spielt auf jeden Fall eine Rolle. Das Nervensytem ist absolut überreizt bzw läuft ja ständig auf Hochtouren. Das macht das Ganze in der Tat nicht einfacher.

Wahrscheinlich geht es mir auch so schlecht, weil ich viel rauche (fast ne Schachtel am Tag - gefühlt wird das Verlangen danach auch gerade mehr - vielleicht Unterdosierung?). Das war mir anfangs gar nicht klar bzw. dachte ich da, das wird schon funktionieren mit der Raucherei.

Ich ärgere mich gerade über mich selbst. Ich hätte einfach die 30 mg am Anfang nehmen sollen, stattdessen experimentiere ich herum. Jetzt habe ich den Salat. Der Rebound am Abend ist ziemlich unangenehm (Panik/Angst, Innere Unruhe, leicht erhöhter Puls).

Nun weiß ich nicht, was ich tun soll. Der Arzt wird mir auch nicht helfen können und mir nahelegen, es auszuprobieren. Einfach absetzen ist vermutlich auch keine Option.

Wie ging es dir denn nachdem Du die Dosis erhöht hattest? Wurde es dann schnell merklich besser?

Ich freue mich im Übrigen sehr für Dich, dass Du deine Dosis gefunden hast. :slight_smile:

Lieben Gruß

Oh man, das tut mir leid!!

Ein Facharzt hat mir mal einen guten Hinweis gegeben. Er meinte im Gehirn wirkt das Medikament immer gleich. Aber das Nervensystem bzw. auf körperlicher Ebene kann sich die richtige Dosis falsch anfühlen. Das sind dann, wenn ich ihn richtig verstanden habe, Eindosierungssymptome, die mit der Zeit weggehen oder Faktoren wie zu wenig Schlaf, Stress, andere Stimulanzien oder auch Angst, die das Nervensystem befeuern.
Es gibt also keine Toleranz. Aber man muss sich trotzdem an das Medikament gewöhnen. So habe ich ihn verstanden. Das würde also bedeuten, dass du um herauszufinden, ob die Dosis richtig ist, darauf achten musst was in deinem Kopf passiert und weniger auf der körperlichen Ebene. Bei einer unterdosierung wirkt das Medikament, nach meiner eigenen Erfahrung, sehr viel stärker auf das sympathische System. Also mehr Noradrenalin, Blutdruck steigt, körperliche Symptome wie bei Angst/Panik und danach die Erschöpfung (im dem Fall Rebound?).

Das Rauchen macht mir gar keinen Spaß mehr, weil mir kotzübel davon wird. Vielleicht ist das auch bei dir so wenn du erstmal der richtigen Dosis näher kommst? Und hatte bei den niedrigen Dosierungen auch mehr verlangen nach Nikotin. Auch mein Verlangen nach Kaffee fast komplett verschwunden.

Aber das sind natürlich nur meine Erfahrungen und auch wenn ich Wirkungsmäßig eine gute Dosis gefunden habe (auch erst seit 10 Tagen), ist mein Nervensystem auch noch nicht zu 100 % happy. Aber ich habe die Hoffnung, dass es einfach zeit braucht.

Vielleicht kannst du versuchen Schlaf nachzuholen, ausreichend essen und wenn du morgens einigermaßen ausgeschlafen aufwachst, die 30 mg Ausprobieren? Dann wird es vermutlich trotzdem so sein, dass dein Körper reagiert, aber du fühlst dich dabei insgesamt besser. Wichtig ist auch, dass du insbesondere am Vormittag genügend trinkst und isst. Ich habe am Anfang wirklich viel Wasser in mich reingeschüttet und eine große Portion gegessen.

Falls du menstruierst und gerade in der zweiten zyklushälfte bist, kann das auch Probleme machen. Aber das schaffe ich gerade nicht mehr zu erläutern :smiley:

Ich drücke die Daumen, dass es besser wird!

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Super lieb von Dir, dass Du so ausführlich antwortest.

Ich habe die Nacht vllt 2 Std geschlafen, ich hatte Ängste/Panik und Herzklopfen.

Bereits gestern Abend habe ich für mich entschieden, dass ich heute keine weitere Dosis nehmen werde. Ich werde es mit meiner Therapeutin nochmal besprechen und dann in ein paar Wochen nochmal den Versuch mit 30 mg als Einmaldosis wagen. Denn das ist kein Zustand, ich brauche meinen Schlaf (auch wenn es nur 4-5 Std sind). Ich glaube, dass das Rauchen in der Kombi mit dem Medikament auch nicht gut ist.

Menstruieren tue ich nicht, bin ein Mann. lach :smiley:

Danke für dein Ohr.

Ok, das klingt vernünftig. Dann hoffe ich, dass du heute Nacht schläfst & ein erneuter Versuch besser läuft!

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Hey,

18mg als Erstdosis scheint zu wenig zu sein und oft hat man bei einer Unterdosierung mehr Probleme und Nebenwirkung, als bei der Überdosierung (bzw. natürlich der richtigen Dosierung).
Ich glaube es wird empfohlen direkt mit 30mg zu starten.
Ich bin auch noch relativ am Anfang, aber hab besprochen, dass ich auf jeden Fall nach ein paar Wochen auf 50mg erhöhe um zu sehen, ob das nicht vielleicht noch besser klappt.

Aktuell bin ich auch immer noch etwas unruhig, habe aber wie du mehr Stille im Kopf. Wegen der Unruhe habe ich mich auch direkt gefragt, ob es zu viel oder zu wenig ist. Dann versuche ich mich daran zu erinnern, dass der Körper sich erst mal damit anfreunden muss.
Bin nicht der geduldigste Mensch (das kennst du sicher :stuck_out_tongue_winking_eye:), aber versuche es nun erst mal abzuwarten.

Ich hoffe, dass sich bei dir alles soweit einpendelt. Gibts notfalls vielleicht eine Möglichkeit was zum Schlafen zu bekommen?
Mir hilft das, weil ich um einiges mehr Angstsymptome habe, wenn ich nicht genug schlafe.
Liebe Grüße :blush:

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Wie Jurouse schon erwähnt hat ist das Aufteilen von Elvanse nicht vorgesehen und nur für einige wenige sinnvoll. Elvanse hat eine recht lange nicht so deutlich spürbare Wirkung. Wenn Du also so spät (nach 5-6 Stunden) die zweite Dosis nimmst kann es einfach daran liegen, dass Du nicht schlafen kannst.
Auch das was Du als Rebound beschrieben hast kann ein unglückliches Zusammenspielen der beiden Einnahmen sein.

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