Danke, hab mir den Thread angesehen, aber ich glaub ich möchte den Thread hier behalten, weils bisschen spezifischer klingt, wenn man die Kombination später mal googled/sucht hier…
Kam vor paar Tagen ausm Urlaub zurück und war zwei Tage bei meinem Kumpel und das Problem hat sich leider nicht gebessert.
Ich bin mit chronologischer Reihenfolge immer noch super schlecht, daher kann ich nicht 100% sagen, ob dann parallel oder davor oder danach, aber jetzt hat er auch noch fiese Kieferverspannungen und an Tag 2 meines Besuchs kam noch ein zweiter Tinnitus-Ton dazu.
Er hatte nach dem ersten absetzen dann wohl wieder recht schnell mit Elvanse angefangen und erst jetzt dann wieder abgesetzt, da er das auf jedenfall ursächlich sieht.
Jetzt gehts im noch beschissener, er meint er hat krasse Entzugserscheinungen.
Ich hab allerdings dann jetzt auch erst erfahren, dass er grad 80mg nimmt und das obwohl er fast zwei Köpfe kleiner ist als ich und entsprechend weniger wiegt…
Gewicht soll ja nicht unbedingt eine Rolle spielen, aber das find ich schon bisschen spooky.
Vor allem, da er vor ner ganzen Weile ja schon mal erwähnte, dass seine Neurologin erst feststellte, dass seine Dosis zu hoch sei und jetzt aber anscheinend ok findet, dass er einmal 50 und einmal 30 am Tag nimmt.
Meine Theorie wäre also erstmal eigentlich, dass das ne klare Überdosierung ist, hab dazu aber nichts konkret gefunden.
Er will aber auch nichts davon wissen dann die Dosis zu verringern, im Gegenteil, er will am liebsten gar nichts mehr mit den Meds zu tun haben.
Und zwar nicht nur unbedingt akut wegen den Nebenwirkungen (die ja aber auch erst Monate nach der ersten Einnahme auftraten meines Wissens nach), sondern weil er das Gefühl hast ohne nicht mehr zu können und von nichts im Leben so abhängig sein will…
Das ganze ist irgendwie total frustrierend irrational, da er ja derjenige war, der mich ständig warnte, nicht zuviele Erwartungen an Medikamente zu haben, als ich grad frisch am ausprobieren und eindosieren war.
Ich denk auch, dass er damals schon viel projiziert hat, ich sah und sehe das ja eigentlich ziemlich differenziert (zumindest mittlerweile), auch wenn ich ne zeitlang super frustriert war, bis ich mit Elvanse was fand, was für mich zu funktionieren scheint:
Es ist nur einer von drei Stützpfeilern:
A) Medikamente um Motivation und Lernfähigkeit f+r Veränderungen zu erzeugen, durch einen erhöhten Dopaminspiegel. Inklusive weniger abhängigkeit von Impulsen und anderen Dopaminerzeugenden schlechten Strategien…
B) Therapie
C) Psychoedukation.
Er nimmt ausschliesslich Medikamente und war die ganze Zeit genervt davon, dass ich nur noch über ADHS reden wollte, anstatt sich begeistert mit der Thematik auseinanderzusetzen…
Er hat zwar nach der Diagnose (vor 10 Jahren) schon ne Therapie gemacht, aber erstaunlicherweise war da das ADHS quasi kein Topic whatsoever…
Er leidet zusätzlich ja auch noch seit Jahren an massiven Magenproblemen, gab zwar zwischendurch mal „Hoffnung“, dass das eben nicht NUR psychosomatisch ist, sondern evtl ein Fall vom (noch) relativ unbekannten/unerforschten „Mastzellenaktivierungssyndrom“.
Aber Fakt ist auch, dass er in den letzten 3 Jahren mehrere ihm nahe Menschen verloren hat, keinerlei feste Struktur hat (da mittlerweile soviel geerbt, dass er nicht wirklich arbeiten muss) und sich seit 2-3 Monaten mit einem Riesenwust an Projekten zugeschüttet hat, die sein Zuhause komplett im Chaos versinken haben lassen…
Und dann kommen plötzlich Kieferverspannungen und Tinnitus, aber es ist allein die Schuld von den bösen Medikamenten?
Ich weiss gar nicht genau, was ich mir hier erhoffe, ausser vielleicht noch mehr konkrete Erfahrungen/Tips für ihn, aber ich finds wieder so einen absolut frustrierenden Fall von Ignoranz gegenüber dem Thema, die dann zu mehr Problemen führt, obwohl die Diagnose an sich ja nicht in Frage gestellt wird…
Ich meine, auf der anderen Seite hat er quasi einen Wandschrank voll mit Medikamenten, weil er zusätzlich hypochonder ist und nimmt jeden Tag ein Dutzend Pillen oder mehr (wo man ja auch durchaus zumindest befürchten könnte, dass die mit all den Neben und- Wechselwirkungen auch für das eine oder andere Problem verantwortlich sein könnten), aber verteufelt jetzt das Elvanse…
Das ist halt auch generell etwas, das ich einfach nicht nachvollziehen kann, warum so viele Menschen bei pharmakologischen Medikamenten so einen krassen Unterschied machen zu „normalen“ medikamenten.
Keiner käme auf die Idee Schilddrüsenhormone oder Insulin auf diese Art und weise zu verteufeln, obwohl deren Mangel durchaus auch massive Auswirkungen auf die Psyche haben kann…