ich hatte vor meiner ADHS Diagnose letztes Jahr schon immer mit „Ohrgeräuschen“ zu kämpfen. Ich nenne es jetzt mal Ohrgeräusche. Es geht um ein Geräusch (rauschen?), dass ich höre. Manchmal war es ganz weg, manchmal mehr, manchmal weniger. Aber bei Stress auf jeden Fall mehr.
Ich dosiere jetzt seit einigen Wochen Medikinet adult ein und es hilft mir. Hab zwar die passende Dosis noch nicht gefunden, aber die Nebenwirkungen sind fast gegen null.
Mein einziges Problem ist, dass ich nun dauerhaft Ohrgeräusche im Hintergrund höre. Mein Psychiater meinte ganz flapsig, dass das klar ist, wegen der Stimulanzien Wirkung. Na toll.
Ich könnte den ganzen Tag mit meinen Noise Chanceling Kopfhörern rumlaufen, so dass ich zumindest irgendein Geräusch auf den Ohren habe. Abends im Bett bei Ruhe höre ich es natürlich am meisten. Da mache ich dann irgendwelche monotonen Geräusche rein, dass ich nicht so sehr darauf achte.
Hat jemand das selbe Thema und kann den Umgang damit berichten? Kann sich das auch wieder legen mit der Zeit? Bin dankbar für jedes Feedback.
Tinnitus ist ne häufige Nebenwirkung von Stimulanzien.
Hab ich auch noch. Wird aber weniger altuell. Hab ich besonders, wenn ich am Tag mehr Stress hatte. Und… wenn ich nicht genug getrunken habe.
Nervt, aber ich bins gewohnt… insofern.
Sich beschäftigen und den Tinnitus ausblenden hilft. Sich nicht zu sehr darauf fokussieren und dann wird er auch weniger.
Wenn Du schreibst, dass die Ohrengeräusche bereits vor der Einnahme der Stimulanzien bestanden haben, dann sind diese wahrscheinlich nicht ursächlich den Stimulanzien zu zu ordnen.
Die Stimulanzien verstärken evtl die Wahrnehmung auf bereits vorhandene Ohrengeräusche. Es gibt Hörgeräte, die ein leises Rauschen verursachen, helfen z.b. bei Tinnitus.
Vielleicht ist das eine Option. Sonst Bitte mal beim HNO mit dieser Thematik vorstellen.
Ich selber habe seit MPH auch Ohrengeräusche. Kann damit aber leben. HNO scheint meistens sinnlos, wenn durch die Medikamente ausgelöst. So hab ich es gelesen und meine Ärztin meinte das gleiche. Schaden kann’s aber nicht den HNO aufzusuchen.
Hier ist ein interessanter Beitrag bei Tinnitus Talk. Klick
Mal sehen was der User noch so in Erfahrung bringt. Jedenfalls bereits mehr Infos als bei PubMed und co.
Danke für die Antwort. Das gibt mir Hoffnung Hast du Unterschiede bei den Dosierungen gemerkt? Dachte erst nur bei höheren Dosen, aber stelle mittlerweile fest, dass es nicht unbedingt lauter wird wenn höhere Dosis.
Ja das stimmt. Früher war es glaub Tinnitus bei Stress. Jetzt ist es eher so ein „Grundrauschen“. Ich rede mal mit dem HNO. Schaue aber auch ob es sich mit der Zeit ändert oder auch mit der Dosis. Bin noch in der Eindosierungsphase.
Ich hab leider viel Erfahrung mit Tinnitus seid ich mal einen Ausfall des Gleichgewichtorgans hatte ist das leider übrig geblieben.
Der Tinnitus ist unterschwellig eigentlich immer da, in unterschiedlicher Ausprägung.
Mein HNO hatte mit mir Trainings gemacht und zusammenfassend kann ich sagen, das was hilft ist die Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken. Ist am Anfang schwer, später hast du das drauf, es passiert automatisch.
Jetzt denk ich manchmal wenn es ruhig ist, oh da ist ja mein Tinnitus und im nächsten Moment ist der Gedanke weg. Gefühlt hab ich keinen Tinnitus mehr. Man kann das echt trainieren.
Versuch mal deine Aufmerksamkeit woanders hin zu lenken, irgendwann klappt das gut.
Alles Gute für dich
Das ist aber nett von deinem HNO, dass er solche Trainings mit dir gemacht hat. Ich spreche meinen mal an, Termin ist gemacht.
Vielen Dank für deine netten Worte die mir echt Hoffnung geben. Das mit der Aufmerksamkeit wo anders hinlenken fällt mich echt schwer. Aber wenn das Übungssache ist versuche ich dran zu bleiben
Wie sieht das bei dir aus mit der Aufmerksamkeit? Einfach auf was anderes konzentrieren oder benutzt du auch Geräusche im Hintergrund?
Ich steuere das über Gedanken. Also, konkret lenke ich meine Gedanken weg von dem Tinnitus. Ich nehme den.Gedamken wahr, „oh, da ist der Tinnitus wieder“ und lasse diesen Gedanken weiterziehen.
Anfangs klappt das nicht so gut, da hilft ein positiver Verstärker, zB auf was freust du dich morgen? Das dann bildlich vorstellen und detailliert ausmalen.
Auf Geräusche kann man ablenkend auch setzen, aber da macht man sich abhängig. Was, wenn das Akku vom handy leer ist, du unterwegs bist und die Airpods nicht funktionieren?
Besser auf etwas konditionieren, was unabhängig von Technik funktioniert.
Es hilft tagsüber auch einen Gegenstand zu fokussieren und zu beschreiben. ZB eine Pflanze, Autos, Möbel, Architektur…
Und nachts das beschreiben auf was du dich freust, Pläne schmieden, Sommer vorstellen…alles was du magst und das dann konkret ausmalen.
Wenn du trotzdem nicht schlafen kannst wg dem Tinnitus kannst ihn gedanklich auf eine Wolke setzen, wegziehen lassen, spüren wie er leiser wird… die wolken weiter ziehen lassen.
Das ist auch ein schönes Bild und eine gute Technik
Das hilft wenn du nicht schlafen kannst
Okay, das ist sehr interessant. Vor allem das mit dem positiven Verstärker. Ich bin halt so ein krasser Analysierer. Feine Antennen nach außen und nach innen.
Um das beschreiben zu können auf was man sich freut muss man aber auch Pläne haben. Ich habe zwar meine Wochen- und Tagesstruktur relativ gut gestaltet, merke aber immer wieder, dass ich Bedürfnisse nach mehr sozialen Kontakten, Gemeinschaft, gemeinsames Unternehmen habe.
Da hilft es schon sehr wenn man im Voraus was geplant auf das man sich freuen kann
(Vor der Medikation)
Hast du Unterschiede bei den Dosierungen gemerkt? Dachte erst nur bei höheren Dosen, aber stelle mittlerweile fest, dass es nicht unbedingt lauter wird wenn höhere Dosis.