Elvanse und Coffein strategisch kombinieren

Hallo liebe Leute,

ich nehme jetzt seit 2,5 Monaten täglich 30mg Elvanse und komme sehr gut damit zurecht. Es sind mittlerweile fast alle Nebenwirkungen weg, und auch die letzte verbliebene, die Appetitlosigkeit, ist längst nicht mehr so stark wie anfangs.

Leider habe ich auch das Gefühl, dass die Wirkung am Nachmittag doch deutlich nachlässt – was blöd ist, denn ich arbeite bis abends. :sweat_smile:
Ich nehme meine Pille 8:30 mit dem Frühstück, 9:30 merke ich die Wirkung. Schon ab ~14:00 wird die signifikant schwächer, ab 15:30/16:00 bin ich wieder „auf mich allein gestellt“. Ich könnte in Absprache mit meiner Psychiaterin auf 50mg hochgehen, bin aber nicht sicher, ob ich das momentan möchte. Denn die Wirkung der 30mg am Vormittag ist perfekt und ich will gerade nicht nochmal diesen Nebenwirkungszirkus mitmachen, bis sich das wieder eingependelt hat.

Bisher habe ich konsequent auf Koffein verzichtet, ist ja auch wichtig, gerade während der Eingewöhnung. Vorgestern war ich nach wenig Schlaf extrem müde und habe am Nachmittag eine kleine Cola getrunken (entspricht ca. 30mg Koffein). Und ich hatte das Gefühl, dass mich das wieder für einige Stunden auf einen grünen Zweig gebracht hat, ohne unangenehme Nebeneffekte.

Nun meine Frage an die Community: Gibt es unter euch Leute, die auf diese oder ähnliche Weise planvoll Elvanse und Koffein kombinieren, um eine Wirkzeitverlängerung/-verstärkung zu erreichen? Mir ist bewusst, dass es zu dem Thema keine Forschung gibt, deswegen bin ich auf der Suche nach hilfreichen Anekdoten.

Danke im Voraus für eure Tips!

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Hey Juno,

ich habe tatsächlich (entgegen aller Ratschläge, sorry community :see_no_evil:) weiterhin so Kaffee getrunken wie immer. Frühstücken mit Kaffee so gegen 8/8:30 Uhr, entspannt alles wegräumen, bisschen fertig machen im Bad, sodass ein bisschen Zeit vergeht nach dem Kaffee und dann nehme ich gegen 9:30 Elvanse (20mg bei mir). Mittags und spätnachmittags trinke ich meistens auch noch einen Kafee - also immer so 3 Stück am Tag mit viel Hafermilch.

Ich merke tatsächlich überhaupt nicht, wann und wie meine Medikamente aufhören zu wirken (außer ich stehe in dem Moment z.B. in einem überfüllten Supermarkt oder muss mega langweiligen Gesprächen lauschen) und habe auch nie einen müden Punkt im Laufe des Tages. Wichtig zu sagen ist aber, dass ich halt mega den guten Schlaf habe - sofort einschlafen, 8 Stunden durch wie ein Stein, morgens ohne Wecker wieder auffwachen, weil ich erst später arbeite. :smiley: Das ist sicherlich SEHR hilfreich um tagsüber keinen müden Punkt zu bekommen.

Ich habe nicht das Gefühl, dass Kaffee meine Medikamentenwirkung in irgendeiner Weise negativ beeinflusst, außer ich trinke direkt vor/zu/nach der Einnahme (also so im 10 Minuten Kreis) einen Kaffee - dann kriege ich bei Beginn der Wirkung und abends beim Nachlassen Herzrasen/Herzstoplern.

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Oh, da hänge ich mich auch mal dran. Ich habe mit 50mg Elvanse bei nachlassender Wirkung auch immer extreme Müdigkeit. Ich hab auch schon überlegt dann gezielt einen Kaffee zu trinken um die vorhandenen Restwirkung noch etwas zu pushen.
Mit Medikinet adult war Kaffee keine gute Idee. Auch nicht als ich nachmittag dachte dass die Wirkung schon durch ist :sweat_smile:

Als ich am Anfang einmal versehentlich eine Teemischung mit wenig Koffein drin getrunken hab, ging es mir schon gescheit mies, mit Herzrasen, Übelkeit, einem „high“ Gefühl, … bei mir ist also definitv das Potential für Wechselwirkungen vorhanden.

Ich würde deswegen auch nicht gleich mit Kaffee starten, der ja gleich eine recht hohe Dosis mitbringt. Vielleicht eine Cola oder ein dünner Tee.

Ich glaub, Kaffee wird gern unterschätzt. Eine Cola hat circa 30mg Coffein, ein Kaffee schnell mal 100mg. Da macht sicher auch die Dosis das Gift.

Würde mich auch sehr interessieren ob es da Menschen gibt die das nach Plan machen. Ich habe vor einiger Zeit oft Nachmittags einen Latte Macchiato getrunken, was mich noch mal auf ein angenehmes Level gebracht hat.

Ich brauche leider wohl wirklich meinen Mittagsschlaf nach der Arbeit (am Wochenende geht es meistens ohne), weswegen mehrfach Einnahme und Dosiserhöhung für mich nicht gut funktioniert haben, weil ich dann meistens nicht runterkommen konnte.
Wenn ich allerdings aufwache ist die spürbare Wirkung meistens futsch, und das Koffein konnte sie noch mal auffrischen.

Nachteil war dass mein Magen manchmal zu empfindlich reagiert, und dass ich keine Möglichkeit habe nur einen Espresso zu kochen, weswegen ich es dann auch nicht mehr gemacht habe als niemand mehr da war um mit mir einen zu trinken.

Wenn ich ihn aber zu früh getrunken habe weil ich nicht geschlafen habe, dann ist es auch über das Ziel hinaus geschossen, da sollte man sich also wirklich vorsichtig rantasten.

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Ich habe das schon öfter gehört oder gelesen, das betroffene Stimulation mit Koffein kombinieren. Und dabei war auch die Kombination, dass beim Nachlassen der Stimulanzien die Wirkung mit Koffein verlängert wird.
Dafür gibt es kein Patentrezept. Das muss jeder für sich ausprobieren. Du beschreibst eine Wirkung von gut 7 Stunden. Das ist ein durchaus üblicher Wirkzeitraum für ein Einzeldosis von Elvan. Die vom Hersteller angegebenen 12 Stunden sind ein Aktien maximal wert, der gerade bei Amphetamin Medikamenten häufig nicht erreicht wird. Deshalb kommen viele Betroffene mit zwei Einzeldosen sehr viel besser über den Tag. Also bei dir vielleicht einmal 30 morgens und einmal 20 mittags anstatt einmal 50. Bei Amphetamin Medikamenten verlängert eine erhöhte Einzeldosis die Wirkdauer. Das kann aber dann mit einer Phase von Überdosierung einhergehen.
Andere stellen fest, dass sie nach einer Weile 30 mg mit zu kurzer Wirkung mit 50 mg eine passende Wirkung und eine akzeptable Wirkdauer haben.
Aber das musst du mit deinem Arzt besprechen und ausprobieren.

Es betrifft in etwa die Hälfte der Betroffenen, dass Koffein zusammen mit Stimulanzien (während der Wirkzeit der Stimulanzien) ziemlich böse Nebenwirkungen verursachen kann, die einer Überdosierung ähneln, aber auch ganz andere Späße mit sich bringen können.
Deshalb rate ich, während der ein Dosierung Koffein konsequent wegzulassen. Wenn man mal weiß, wie Stimulanzien bei einem wirken und wirken sollen, kann man ja gerne probieren, ob man gleichzeitig Koffein trinken kann. Wir haben nur oft genug erlebt, dass mit gleichzeitigem Koffein während der Eindosierung der Eindruck entstand, die Stimulanzien würden nicht vertragen. Und das kann eine ganz böse Sackgasse sein, wenn man sich das wichtigste Hilfsmittel, das es gibt, abschießt.

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