Elvanse und mögliche Depression als Nebenwirkung

Hallo zusammen,
Ich bin W29 und befinde mich seit zwei Wochen in der Eindosierung von Elvanse. Ich nehme 20mg am Tag. Die ersten Tage waren bis auf den hohen Puls echt gut. Habe dort aber schon gemerkt, dass meine positiven Emotionen immer weniger wurden und ich mich eher emotional abgestumpft gefühlt habe. Seit dieser Woche geht’s mir psychisch immer schlechter. Ich habe stark gedankenkreisen, denke permanent an die Arbeit oder private Probleme und bin sehr unruhig. Bin dauerhaft den Tränen nahe und habe ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Ich arbeite seitdem auch super viel und habe irgendwie so einen Performancedruck. Hatte letztens schon das Gefühl dass ich gar keine Zeit habe, Urlaub zu nehmen und erkenne mich nicht mehr wieder. Habt ihr auch Erfahrungen damit gemacht, dass Elvanse euch depressiv macht? Oder liegt es an der falschen Dosierung?
Habe erst in zwei Wochen einen Termin bei meinem Psychiater. Fühle aber, dass ich es nicht aushalte, weiter die Medikamente zu nehmen. Fliege in 5 Tagen auch in den Urlaub und möchte dort eine gute Zeit haben..
teilt gerne mal eure Erfahrungen, vielen Dank :heart:

Willkömmchen :adxs_wink:

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass es dosis-abhängig ist.

Während der Eindosierung beginnt man eben irgendwo und findet so heraus, ob man auf den Wirkstoff anspricht und probiert in der Regel wöchentlich steigernd in kleinen Schritten aus, gewöhnt den Körper daran und findet für sich die optimale Dosierung, die von Patient zu Patient individuell völlig unterschiedlich ausfallen kann.

Es kann sowohl bei zu niedriger, als auch bei zu hoher Dosis zu unerwünschten Effekten und Nebenwirkungen kommen.
Das muss man leider für sich herausfinden, wo die passende Dosis liegt.


Dieser beschriebene „Performance Druck“ klingt für mich nach Hyperfokus. So, als wärst du unterwegs, wie ein Duracell-Häschen.

Wenn man sich dann z.B. nicht regelmäßig ausreichend mit Nährstoffen und Flüssigkeitszufuhr versorgt und ohne regelmäßige Pausen durchpowert, dann landet man schlimmstenfalls nach kurzer Zeit in der Erschöpfungsfalle.

Wenn dich der aktuelle Effekt bei 20mg nach zwei Wochen im Alltag so sehr beeinträchtigt, dann vielleicht die Praxis anrufen oder eine Email schreiben und fragen, ob du die Dosis reduzieren oder erhöhen darfst.

Da 20mg die kleinste verfügbare Dosis ist, ginge eine Reduzierung nur durch Auflösen des Kapselinhalts in Wasser.
Das ist zwar vom Hersteller nicht so gedacht, aber möglich und auch sinnvoll, weil die individuell optimale Dosis nunmal auch zwischen zwei verfügbaren Dosisstärken liegen kann.

Zum Beispiel 20mg in 20ml Wasser geben.
Dann entspricht 1ml = 1mg.

Zwischendurch immer wieder mal verrühren und nach ~5 Minuten die gewünschte Wirkstoffmenge abmessen, einnehmen und ein Glas Wasser hinterherspülen.

Den Rest verschlossen im Kühlschrank lagern und am nächsten Morgen verwenden.

  • Das Lisdexamfetamin löst sich ratzifatzi vollständig auf.

  • Die anderen Bestandteile in der Kapsel sind Füllstoffe etc. und setzen sich am Boden ab. Die kann man einfach mit einnehmen. Die haben keinerlei Einfluss auf die Wirkung und dienen u.a. bloß der schnelleren Auflösung der Kapsel und der Freisetzung des Lisdexamfetamins im Magen, würde man die Kapsel schlucken.


Wenn du Erfahrungsberichte anderer suchst, oben über die Lupe in die Suche z.B. „Elvanse depressiv“ eingeben und nach Relevanz sortieren.

https://adhs-forum.adxs.org/search?context=topic&context_id=28377&q=Elvanse%20depressiv&skip_context=false

Oder auch „Elvanse Eindosierung“.

Es gibt hier eigentlich „keine“ Fragen, die nicht bereits gestellt wurden.

Vor allem zur Eindosierung, wie man da für sich den passenden Wirkstoff und die Dosierung herausfinden kann, mögliche Nebenwirkungen, Kombinationen mit Antidepressiva und anderen Medikamente - und ganz ganz ganz viel mehr :adxs_woo:

Aber letztendlich ist das Wirkempfinden auch individuell unterschiedlich. Vergleiche mit anderen sind also toll, aber nicht in allen Fällen hilfreich :slight_smile: