Elvanse und Venlafaxin - Apathie, Gleichgültigkeit, paradoxe Wirkung

Hallo liebes Forum,

Ich nehme seit einem Dreivierteljahr wieder Venlafaxin (75mg) gegen meine generalisierte Angststörung und Depression und seit etwa einem knappen halben Jahr Elvanse (im Schnitt etwa einmal 30mg morgens/mittags).
Klar, die anfängliche Honeymoonphase ist lange vorbei und ich habe versucht das Elvanse wirklich täglich zu nehmen in der Eingewöhnungszeit, um zu wissen welche Dosis die richtige ist. Auch stets auf Koffein verzichtet. Meinem Empfinden nach kam eine Phase, in der ich etwa eine Stunde nach Einnahme des Elvanse die Wirkung leicht gespürt habe, durch eine leicht gehobene Stimmung für etwa maximal 10 Minuten, und nach etwa 4 Stunden kam dann schon gegensätzlicherweise eine Apathie, Gereiztheit, ein sogenanntes Down. Ich hab nachwievor keine Ahnung ob es der Rebound ist, oder nicht.
Nun aber ist gefühlt eine neue Phase eingeleitet worden, und zwar empfinde ich seit Wochen eine nahezu konstante Apathie und Gleichgültigkeit, bin sehr lustlos und emotionsarm. Nichts macht mir einen Unterschied scheint es. Wenn ich etwas gefragt werde, antworte ich mit einem Wort, nicht weil ich böse bin, sondern weil mir jegliche Fantasie, jegliche Motivation fehlt und dieser Zustand fühlt sich sehr sehr hohl und leer an. Ich frage mich ob das womöglich vom Venlafaxin kommt, schließlich ist das ja eine der Wirkungsweisen oder Ziele eines SNRIs, denn so richtig depressiv bin ich nicht, ich kann meine Launen gut rationalisieren und erklären, so aber auch alles an Positivem und vielleicht Estrebenswertem, und so bleibt ein Zustand der totalen Gleichgültigkeit, der nicht ganz verstimmt nihilistisch ist, aber definitv auch nicht lebensbejahend.
Nun habe ich für einige Tage das Elvanse sein lassen und fühle mich überraschenderweise etwas „lebendiger“ - es ist kein allzu großer Unterschied aber zumindest merke ich schon, dass ich etwas beseelter bin, etwas weniger leer, etwas weniger gleichgültig. Und nun verstehe ich gar nicht mehr wirklich wie das Elvanse auf mich wirkt, wo es eine Wechselwirkung zum Venlafaxin ist, usw. Denn die letzten Tage ohne Elvanse haben sich fast schon so angefühlt wie die ersten Monate MIT Elvanse,

Der Text ist lang, ich weiß, aber vielleicht liest ihn ja sogar wer und fühlt sich angesprochen von diesen apathischen Symptomen. Medis nehme ich, um therapiebarer zu sein und vorwärts zu kommen, aber in diesem chronisch apathischen Zustand hat man absolut gar keinen Willen vorwärts zu kommen. Es fühlt sich für mich so an als stünde ich vor einer leeren Wand, einer Sackgasse und als könnte ich stundenlang einfach nur sitzen und nichts tun, denn nichts scheint meine Seele wirklich zu berühren.

Ich freue mich in jedem Fall auf Antworten und wünsche Euch alles Gute!