[quote="Nymphaea alba" post_id=22471 time=1610658826 user_id=1103]
Elvanse und ich sind leider auch beim zweiten Versuch noch keine Freunde geworden. :jammer
Ich habe jeden Morgen, ca. zur selben Zeit, 10 mg genommen.
In den ersten Tagen der Einnahme waren Konzentration, Reizfilterung, Geduld und Rejection Sensitiviti leicht verbessert. Leider hat das schon ab Tag 4 nachgelassen. Ab Tag 7 war keinerlei gewünschte Wirkung mehr spürbar, teilweise haben sich die Symptome sogar verschlechtert (Konzentration, Motivation, Stimmung). Dazu kamen noch leichte Kopfschmerzen, innere Zittrigkeit, unscharfes Sehen (als könnten meine Augen sich nicht richtig scharf stellen), ab und zu Schwindel.
Elvanse macht irgendwas an meiner Durchblutung, seit ich es nehme ist mir oft sehr kalt, besonders die Füße und auch die Finger. Für mich ist es sehr ungewöhnlich, dass ich im warmen Zimmer zwei Paar Wollsocken trage, die Füße auf einer Wärmflasche stehen und sie immer noch eisig sind. Gestern war ich ca. 10 Minuten draußen und konnte plötzlich meine Finger kaum noch bewegen. Das finde ich irgendwie gruselig. :ai
Dieses mal ist das Gefühl von Rebound, (beim ersten Versuch 20-21 Stunden nach Einnahme) anders bzw. nicht jeden Tag, nicht mehr zur selben Zeit und auch nicht immer so deutlich spürbar, dafür manchmal deutlich länger.
Abends konnte ich meistens recht gut einschlafen, nur leider war der Schlaf an sich überhaupt nicht erholsam. 8-9 Stunden Schlaf fühlten sich eher nach 4-5 an, somit wurde das (gefühlte) Schlafdefizit von Tag zu Tag mehr. Zudem hatte ich das Gefühl, dass mich Elvanse noch zusätzlich müder macht, wenn es wirkt/eigentlich wirken sollte. Nach 12 Tagen war ich so übermüdet, dass ich eine Pause eingelegt habe um mal wieder richtig schlafen zu können.
Nach drei Tagen Pause (und Beseitigung des Schlafdefizites) habe ich gestern wieder mit der Einnahme begonnen, jetzt mit 15 mg.
Eine Stunde nach der Einnahme wurde ich müde, obwohl ich genug geschlafen habe und mich zuvor auch wach fühlte.
Damit hat sich leider mein verdacht bestätigt, dass Elvanse mich in der Zeit, in der es eigentlich wirken sollte, müde macht, aber ohne dann schlafen zu können. Und nachts ist der Schlaf nicht erholsam bzw. ich liege immer wieder wach, weil scheinbar noch zu viel Wirkstoff im Körper ist/ er zu langsam abgebaut wird.
Von erwünschter Wirkung war gestern und heute leider nichts zu spüren. Geschlafen habe ich letzte Nacht sehr bescheiden.
Ich werde jetzt alle paar Tage steigern, um zu sehen wann/ob eine vernünftige Wirkung eintritt.
Wenn dann bei einer Dosis die Wirkung da ist, werde ich dabei bleiben und dann sehen ob ich irgendwann wieder besser schlafen kann. Ich bin mir nicht sicher, ob Elvanse das richtige Medikament für mich ist, von da her möchte ich nicht ewig bei der gleichen Dosis bleiben ohne zu wissen ob überhaupt je eine vernünftige Wirkung eintritt.
Liebe Grüße
Nymphaea
P.S. Mein Psychiater hat meinen Termin von dieser Woche auf den 29. Januar verschoben. Ich hoffe bis da hin Klarheit zu haben, ob Elvanse wirkt oder nur Nebenwirkungen verursacht. Gegebenenfalls werde ich dann um ein anderes Medikament bitten.
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Hallo @Nymphaea alba ,
ich habe ähnliche Erfahrungen wie du:
Ich habe mit 20mg angefangen. Der erste Tag war super. Hoher Antrieb, keine Ängste mehr (Rejection Sensivity etc.), Freude auf den Tag etc.
Habe aber, genauso wie du, zwar 8-9 Stunden geschlafen aber fühlte sich ebenfalls wie 5-6 Stunden an. Dafür war aber mein Kopf nicht mehr so „matschig“ in der früh. Erholsam fühlte sich der Schlaf nicht an, definitiv!
Tag 2 und 3 waren vom Antrieb her genauso gut, der Schlaf wurde leicht besser, fühlte sich aber immer noch nicht erholsamer an. Am Tag bin ich zum Peak hin kurzzeitig müde geworden. Ich hatte ein Gefühl der Überdosierung durch Addition der Restdosis von den Vortagen.
Am 4. Tag bin ich dann auf 10mg runter. Die Wirkung war wieder super, zum Abend hin wurde ich auch endlich müde und die Nacht war echt erholsam.
Am 5. Tag wieder 10mg und nun aber kaum positive Wirkung, am Nachmittag wurde ich müde und antriebslos, wurde sogar weinerlich weil ich wieder ins tiefste ADHS zurückgefallen bin. Konnte ich mir dann nur so erklären, dass die 10mg vom 4. Tag sich mit der Restdosis der 20mg vom Vortag zu irgendetwas dazwischen addiert hatten und deshalb wirkten.
Nun bin ich, ebenfalls wie du, am hin und her überlegen, selbst anzupassen und mit der Dosis rumzuspielen bis es passt. Denn mein nächster regulärer Termin wäre erst ebenfalls Anfang Februar. Bis dahin habe ich eigentlich keine Geduld.
Jetzt ein paar Gedanken:
Ich habe hier schon öfter von einer längeren Anpassungsphase bei Elvanse gelesen. Ich habe gelesen, dass der Kopf zunächst mit Stress reagiert und die Nebenwirkungen wie bspw. schlechter Schlaf irgendwann besser werden. Die positive Wirkung soll in machen Fällen nach erneuter Erhöhung der Dosis, nach Abklingen der NWen auf der vorherigen Dosis, sogar noch besser werden. Auch habe ich schon gelesen, dass dieses selber Experimentieren am Anfang nicht gut sein soll, dass der Körper sich an eine feste Dosis erst gewöhnen muss um Besserungen zu erzielen.
Bei mir löst meine innerliche Ungeduld auf schnelle Besserung + die hohe Selbstbeobachtung enormen Stress aus. Der addiert sich mit dem Stress im Kopf durch die Eingewöhnung. Resultat ist hohe innere Unruhe und Hektik obwohl eigentlich die positive Wirkung wirklich gut ist.
Daher habe ich gestern für mich einen Schlussstrich gezogen und höre jetzt auf mit dem Experimentieren. Ich nehme die 20mg jetzt einfach durch und schaue, was in ein paar Wochen sein wird und werde mich trotz halb gutem Schlaf nicht noch mehr verrückt machen. Die Einstellung wird einfach anstrengend und genauso gut, denke ich, wird das Resultat sein, wenn die richtige Dosis für mich festliegt.
Vielleicht hilft dir das weiter :knuddel