Elvanse wirkungslos, Medikinet leider unverträglich

Moin!
Die Überschrift sagt es ja bereits. Nach meiner Diagnose letzten August bekam ich zunächst Medikinet adult. Es wurde langsam gesteigert bis auf 30mg. Für meine Konzentration passte das wunderbar. Fühlte mich an sich super, konnte mich prima konzentrieren…alles bestens, wenn nicht mein zu hoher Blutdruck wäre. Mein Puls ist eh zu schnell unterwegs, mit Medikinet war es noch schlimmer. Dies aber unabhängig von der Dosierung. Nun ja, dass das nicht angenehm und letztlich auch nicht gesund ist, ist klar. Nach ein wenig Hin und Her meinte kein damaliger Psychiater, wir versuchen Elvanse. Auch dies bekam ich als adult. Es wurde nach und nach hochdosiert bis auf 50mg. Aber da blieb die Wirkung völlig aus. Ob ich das nun nahm oder nicht, es machte keinerlei Unterschied.
Anfang November war ich dann ja noch zur Reha wegen meiner Depressionen. Dort wollte man nicht ran an die Medikation, ließ Elvanse adult weiter so laufen. Nach der Reha hatte ich dann auch wieder Termin beim Psychiater, der inzwischen leider gewechselt hatte. Mein bisheriger hatte die Praxis verlassen, seine Nachfolge schien mir nicht wirklich Ahnung von der Materie zu haben. Obwohl ich ja erklärt hatte, dass ich das Elvanse bereits seit Wochen nehme und sich keine Wirkung zeigt, sollte ich es weiternehmen. Habe ich dann noch ein paar Tage gemacht, dann aber weggelassen.
Nun ging es eine Weile halbwegs ohne was, hat ja vorher auch 50 Jahre ohne funktioniert (irgendwie). Allerdings merke ich aber nun doch, wie mir die Konzentration , der Fokus auf eine Sache fehlt. Habe mich selbstständig gemacht, und wenn ich sehr viel zu tun habe, wird es auch schon schwierig. Dann passieren Fehler beim Ware packen, es fehlt was, ich muss nachliefern. Kostet alles zusätzlich Zeit und halt auch Geld für den Versand. (Onlineshop) Aktuell muss ich etwas Buchhaltung nacharbeiten, es ist einfach nur anstrengend. Dabei habe ich eigentlich Spaß an sowas, aber nach 15-20 Minuten ist es vorbei mit der Konzentration. Da es eine Terminsache ist, kann ich das nicht einfach aufschieben.

Nun ist die Frage, was ich tun soll. Ich habe sämtliche Medikamente in allen Dosierungen noch da. Aber einfach nochmal so probieren, ob und was vielleicht doch geht, weiß ich nicht.
Nun muss ich auch einen Termin beim Psychiater machen, da ich ein Rezept für Venlafaxin benötige. Allerdings weiß ich auch nicht, wie ich es anfangen soll. Welche Alternativen habe ich außer Medikinet adult und Elvanse adult? Da ich, wir schon erwähnt, nicht das Gefühl habe, dass die Dame Ahnung bzgl der ADHS Medikamente hat, würde ich ihr gerne auch versuchen Vorschläge zu machen.
Was ratet ihr?

Atomoxetin ist in der Regel die 3, Option wenn weder MPH noch Elvanse wirkt.
Gar keine Wirkung ist natürlich seltsam. Ich selbst bin schnellverstoffwechsler. Elvanse wirkt bei mir, aber ich nehme es 2x am Tag. Bis vor kurzem 2x am Tag. Morgens 50 und mittags nochmal ca 20., ich hatte aber Wirkung für ca 5h, mehr leider nicht mit einer Dosis.

MPH wirkt ja, nur müsste ich dann mit einem 100er Ruhepuls klarkommen.

Hattst du das bei MPH und Elvanse?
wie lange und in welcher Dosierung hattest du das jeweilige medikament genommen wo du den hohen Puls/BD hattest?

Kurzform:

MPH bis auf 50mg hochdosiert, Einnahme über 3 Monate, erhöhter Puls bereits ab erster Einnahme, Einnahme einmal täglich morgens

Elvanse bis auf 50mg hochdosiert, Einnahme ebenfalls über etwa 3 Monate, Einnahme täglich morgens. Keine nennenswerten Einschränkungen, aber auch keine Wirkung. Konzentration, Impulsivität, Unruhe wie immer.

Ach so, Atomoxetin wird wohl nicht in Betracht kommen, da ich Venlafaxin nehme. Und da ich damit ganz gut fahre, möchte ich da ungern wieder das Präparat wechseln .

hast du auch mal 70mg ausprobiert?
Wie beurteilst du wirkung/nicht wirkung? Oft ist die Wirkung sehr „subtil“ und wird leicht übersehen. Oft hilft es bspw. zu vergleichen wie ruhig die Gedanken mit und ohne Medikamente sind. Wie gut man wissen aufnehmen kann in beiden Situationen. und wie schwer/leicht es einem fiel bestimmte Aufgaben zu erledigen.
Soll nicht heißen das ich dir das unterstelle, aber ich hatte schonmal mit Freunden gesprochen die meinten sie hätten null Wirkung bis sie diese Art der selstreflektion gestartet hatten.
Mir hat auch eine art medikamenten Tagebuch geholfen um auch feinere Änderungen im erleben des Tages wahrzunehmen.
Ansonsten giubt es wie gesagt noch die Möglichkeit Atomoxetin/Strattera zu versuchen. Das ist ein Spiegelmedikament das hauptsächlich Noradrenalin aber auch dopamin/serotonin level erhöht.
Ist kein BTMG und braucht 2-6 Wochen um seine Wirkung zu entfalten

Ich kann @Hagbard nur Recht geben. Bei mir ist die Wirkung von Elvanse auch sehr subtil und überhaupt nicht mit der von MPH zu vergleichen. An einzelnen Tagen macht es auch keinen unterschied ob ich es nehme. Aber über mehrere Tage merke ich, wie bei mir ein Prozess in Gang gesetzt wird, der mir nicht gut tut.
So habe ich mit Elvanse weniger eine Unterstützung bei Konzentration oder Motivation, sondern eher mit meinem Selbstwertgefühl, langfristige Planung und innere Ruhe.

Daher auch meine Überlegung, ob du nochmal 70mg ausprobierst. Das ist nach meinem Wissen die Höchstdosis. Und wenn das dann nicht klappt eben Strattera.

Edit: Grade erst gesehen, dass du Strattera eher ungern nehmen magst. Vielleicht noch ein anderes MPH Präparat, was nicht Medikinet ist? Unwahrscheinlich, dass sich was ändert, aber man weis ja nie.

Ich selber nehme mittlerweile:

  • 40mg Atomoxetin
  • 2x am Tag elvanse, heute bspw 30+20 (gehe damit runter seit dem ich zusätzlich Atomoxetin nehme)
  • 150mg Venlaflaxin ( das will ich absetzen sobald ruhe in meine restliche medikation gekommen bist… Das Atomoxetin nehme ich erst zusätzlich seit letzter Woche.)

Damit fahre ich persönlich jetzt gut. Eigentlich keine wirklichen Nebenwirkungen bei gleichzeitiger Wirkung über den ganzen Tag

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Hallo Zusammen,

Ich persönlich nehme:

  • 15 mg Escitalopram Abends
  • 35 mg Strattera Morgens + 25 mg Strattera Abends
  • Elvanse 15 mg (seit heute)

Ich erhoffe mir von dem Elvanse einen Boost an Antrieb und Motivation, vorher war ich sehr letagisch und Antriebslos. Elvanse alleine habe ich aber früher nicht so gut vertragen war wie in einem Rausch.
Denke aber irgendwie auch alles ziemlich viel. :smiley:

@hagbard Warum nimmst du zusätzlich zu venflaxin und elvanse noch atomoxetin? also was hat die ohne nicht gepasst, bzw. was erhoffst du dir davon?

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Hi Eintr8,
ich hatte zuletzt ELvanse 50 morgens und 17 mittags genommen ( eine drittel kapsel)…
Elvanse wirkt zwar super bei mir, aber leider viel zu kurz. wenn ich morgens um 7 50mg nehme reicht das bis ca 12:30-13:30 , dann kommt der Rebound deshalb nehme ich kurz vorher nochmal 17mg.
Das bringt mich zwar durch den Arbeitstag, aber nach der Arbeit ist die Wirkung dann auch weg.
Ich hatte dann viel recherchiert welche Möglichkeiten ich habe. Elvanse ganz weglassen wollte ich nicht, da es wirklich sehr gut wirkt in den Stunden. Was mich aber stört ist das nach der Arbeit die Wirkung weg ist und ich ja fast die Höchstdosis bereits nehme. Die Optionen die mir am einleuchtesten waren, war entweder unretardiertes MP oder Attentin zusätzlich davor und abends nach Bedarf um die Wirkung zu verlängern ( das macht mein Arzt aber nicht mit) Oder ein Spiegelmedikament zusätzlich in kleiner Dosierung.
Bei meinen Recherchen hab ich mehrere Berichte gefunden das die 2 medikamente sehr gut zusammen fgunktionieren sollen und das viele Patienten durch das zusätzliche Atomoxetin in der Amphetamin Dosis runter gehen konnten.
bisher läuft das zusammen super… und ja ich teste gerade runter zu gehen mit ELvanse und bisher geht es ganz gut.
Das Venlaflaxin hatte ich ungefähr einen Monat vor meiner ADHS Diagnose bekommen und nehme es aktuell nur noch weil ich nicht während der EInstellung auf die ADHS Medis einen Entzug von Venlaflaxin machen will. Mit meinem Doc habe ich daher ausgemacht das erst abzusetzen wenn die ADHS Medis eingestellt sind ( das ich später evtl noch was ändern muss ist klar)
LG
Hagbard/Rainer

Wie wäre unretardiertes MPH in geringer Dosis und 4-5 maliger Einnahme am Tag? Oder mal die kompletten retardierten MPH Sorten durchtesten? Ritalin, Rathiopharm usw…?

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Auf untetadiertes MPH umzusteigen wäre natürlich einen Versuch wert. Werde ich bei der Ärztin ansprechen.

Gut, mit Elvanse war ich schon insgesamt etwas entspannter. Aber für die Konzentration hat es leider null gebracht. Und das Gedankenkarussell hatte ich trotzdem. Nun fiel das allerdings zeitlich auch mit in meine Reha, so dass dann auch die Erhöhung von Elvanse nochmal eine Möglichkeit wäre.

Wie ich sehe, scheint es also manchmal wirklich Monate dauern zu können, bis man richtig eingestellt ist. Sehe ich das richtig? Nun, mal sehen, was die Ärztin sagt.

Das kommt immer auf den Einzelfall an. ich bin anfangs je woche um max 10mg raufgegangen (damals noch MPH, aber ich habe das selbst auch bei Elvanse gemacht… (nach Absprache mit meinem Doc und mit öffnen/auflösen der Kapseln).
Generell sollte man in Zeiten der Dosiserhöhung so ca ne Woche zwischen den schritten warten, da sich der Körper immer erst mal dran gewöhnen muss und du ja auch erst nach den ersten Tagen die Wirkung tatsächlich beurteilen kannst.
das ist aber von Arzt zu Arzt unterschiedlich.

So war es bei mir auch, es wurde in wöchentlichem Abstand höherdosiert.
Habe nun aber auch mit der Ärztin telefoniert. Vielleicht war ich etwas hart mit meinem Urteil, sie habe keine Ahnung. Wahrscheinlich hatte sie beim ersten Termin gar keine Möglichkeit sich in Ruhe in meine Akte einzulesen. Und ich habe praktisch durchweg gequatscht. Lach! Nun am Telefon sah das schon etwas anders aus.
Ich werde Elvanse nun einfach nochmal eine Chance geben. Für mich selbst werde ich das hier empfohlene Tagebuch führen, dürfte für mich ganz nützlich sein, da ich sonst immer alles wieder vergesse oder nicht wirklich zeitlich zuordnen kann.

Nun, man darf gespannt sein.

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