Emotional unter Ritalin Adult

Hallo, ich nehme seit letzter Woche erstmalig Ritalin adult und fühle mich darunter ziemlich gut. Allerdings gab es jetzt 2 sehr emotionale Tage zwischendrin und ich frage mich, ob das mit dem Ritalin zusammenhängen kann? Eigentlich sollte es doch die Emotionen auch regulieren oder? Ist das ein Anzeichen dass es vielleicht nicht wie gewollt wirkt? Habt ihr solche Wirkungen auch bei euch beobachtet?
Danke schon mal :pray:

2 „Gefällt mir“

Hallo @Frau_Minze,

bei mit war es so, dass Ritalin mir erst wieder den Zugang zu meinen Emotion geebnet hat.

Erst die Medikation hat mir bewusst gemacht,
wie sehr ich meine Emotionen beiseite geschoben und ignoriert hatte.

Vielleicht erlebst du das auch gerade.

Liebe Grüße
Andromache

3 „Gefällt mir“

Ja so ähnlich hab ich mich gestern gefühlt. Es liegen einfach Tränen und ich war überwältigt wo die alle herkommen… also keine unerwünschte Nebenwirkung?

2 „Gefällt mir“

Nein, das wirst du noch öfter spüren, da dir sehr viel erst jetzt bewusst wird.

3 „Gefällt mir“

@Frau_Minze
Hallo, ich habe mit Ritalin adult auch „!neue“ Gefühle kennengelernt.
Gibt dazu ein Topic von mir.

Mein Psychiater hat nur gegrinst und gesagt „Durch das MPH hast du aufgehört immer nur im ‚jetzt‘ zu leben. Du schaust jetzt zurück und nach vorne. Das bedeutet auch das du manches besser verarbeitest und sich dies in Gefühlen niederschlägt.“
Ich persönlich halte dies für eine sehr gute Erklärung.

Doof ist in meinem Fall das ich natürlich direkt mein Kryptonit gefunden habe und mich diese eine Sache zum heulen bringen kann wenn ich zuviel darüber nachdenke oder Unterhaltungen hierzu nicht rechtzeitig abbreche.

4 „Gefällt mir“

Super, ich danke dir! :pray:

1 „Gefällt mir“

Ich habe jetzt von Elvanse zu medikinet adult gewechselt, da ich durch die Medis Probleme im zwischenmenschlichen Bereich entwickelt habe ich brauche jetzt noch mehr Zeit für mich wie vor der Medikamentation und ich habe mich immer schon gerne allein beschäftigt!

1 „Gefällt mir“

Lustig wie divers ADxS seinen kann.
Bei mir ist es so das ich ohne Medis nie im Jetzt bin da ich sehr verträumt bin und selbst bei Gesprächen den Fokus verliere. Emotional oder sogar Traurig hat mich Medikinet (Ritalin) in den ersten Tagen trotzdem gemacht (Bin später auf Elvanse gewechselt aber aus anderen gründen).
Ein bisschen glaube ich das Ritalin die Hemmschwelle runter setzt die eigenen Gefühle war zunehmen da man weniger nach externe Stimulation sucht (Bewegung, Handy, Träumen usw.) und einfach mal still sitzt und guckt was auf einen zu kommt wenn ihr wisst was ich meine.

Grüße DMN :slight_smile:

3 „Gefällt mir“

Das sind interessante Gedanken dazu. Vielen Dank!

Darf ich nochmal bei dem Thema anklopfen? Ich nehme das Ritalin jetzt 4 Wochen und schätze seine Wirkung total. aber ohne Witz. Ich empfinde mehr Emotionen als zuvor und würde mir das gern erklären können. Dinge gehen mir näher, bsp bei der Arbeit als Palliativ Krankenschwester, ich denke mehr über Vergangenes nach.
Ich mochte eigentlich dass ich emotional so unattached war, verstehst du was ich meine?
Ganz lieben Gruß!

3 „Gefällt mir“

Dann hilft nur eines, nimm die Medikamente nur wenn Du sie für Dich und die Bewältigung Deiner Angelegenheiten benötigst.
Wenn Du auf der Arbeit bisher ohne Medis funktioniert hast, es keine Gefährdung für Dich und die Patienten gibt, dann lass sie weg und du wirst merken das Du wieder zu „Teflon“ wirst und die belastenden Dinge an dir abperlen und du nicht darüber nachdenken musst.
Ich entscheide das immer in der Mittagspause ob ich einen produktiven Nachmittag haben möchte oder ob Dienst-nach-Vorschrift nicht auch reicht.

1 „Gefällt mir“

Besch…ssenes Paradebeispiel von heute:
Habe zu Dienstbeginn erfahren das ein Kollege verunglückt ist.
Unter Ritalin musste ich mir die eine oder andere Träne wegdrücken.
Habe es aber geschafft eine Spendensammlung für die Witwe zu starten.
Go go Gadgetto Hyperfokus go!
Nach der Wirkdauer habe ich entschieden keine Nachmittagsdosis zu nehmen,
dementsprechend gab es keinen schwermütigen Gedanken mehr.

Auch wenn es seltsam klingt, ich bin heilfroh das ich so selber steuern kann wie emotional ich bin.

1 „Gefällt mir“

geiler Thread, mega hilfreich grade. Danke fürs öffnen und teilen Leute!

Hab schon irgendwo gepostet, dass es mir ja grade ähnlich geht. Will dazu nur nochmal kurz zusammenfassen was ich erfahren habe seit Beginn mit MPH (so knapp wie möglich)

  1. vorher nichtsmehr gefühlt, selbst als Nahe Angehörige gestorben sind, so wenig emotionale Reaktion gehabt, dass sogar ein Stein mehr geweint hätte.
  2. Fluoxetin begonnen → Freundlichkeit zu anderen, sozialer Kontakt und Unternehmungslust gestiegen.
  3. MPH gestartet. Gefühl von echten Emotionen wieder da (auf Fluoxetin hab ich einfach aktzeptiert, dass ich mich freue, es aber gar nicht fühle und es sich auch nicht nach mir anfühlt!?), wenige, aber stetig mehr!
  4. Wilde Achterbahnfahrt unter MPH. Fluoxetin so langsam keine WIrkung mehr, vergesse es dauernd zu nehmen. So sagt mir mein Körper schon immer, dass ich es nicht mehr brauche. (klingt seltsam, aber ich bin analytisch genug um das wirklich zu wissen)
  5. Gefühle fühlen sich wieder sehr echt an. Wut, Trauer, Melancholie (WIE SEHR HAB ICH SIE VERMISST <3), aber auch Freude, Lächerlichkeit (fuck wie heißt das richtig? also wenn man einfach auch über Sachen lachen kann die einfach nur Dumm sind, man sie aber nicht mehr so schwer nimmt, Heiterkeit?!), Liebe oder zumindest Liebeskummer. Und die restlichen Abstufungen auch.
  6. Der Wechsel unter MPH ist oft nicht logisch und nachvollziehbar, erst voller Tatendrang und richtig gut gelaunt und aktiv, dann weinerlich (wirklich weinen wollend) und später im Destroy-everything-Modus
  7. Unter MPH allerdings immer etwas intensiver als nach Wirkende oder eben ganz ohne.
    → ich bin dankbar, dass ich dieses Forum hier hab, ich weiß einfach nicht wohin sonst. Ich arbeite ja im Krankenhaus und lerne eigentlich demnach viele Leute kennen. Habe auch Einblick auf die Medikation - und nicht mal da, bzw. suuuuuuper selten findet man dort mal „Artgenossen“. (Das ist übrigens ein gutes Zeichen! Das heißt, dass es euch wahrscheinlich wie mir geht, körperlich deutlich weniger Probleme als Psychisch und einfach nicht Tot zu kriegen :wink: ) Ein hoch auf ADXS <3 btw kein Anflug von Medi grade. (Ist mir wichtig das zu differenzieren, grade weil es wie beschrieben schon einen deutlichen Einfluss auf die emotionale Wahrnehmung hat)

so…kurz fertig…

2 „Gefällt mir“

Na ja, als Patienten findest du die „Artgenossen“ vielleicht nicht so häufig, aber angeblich soll es im Gesundheitswesen vor ADHSlern nur so wimmeln, da wir aufgrund unseres Helfersyndroms und des Sensationseekings dafür prädestiniert seien…

Gerade unter den Notärzten sind scheinbar nicht selten hoch funktionale ADHSler.
Und ich habe das auch schon in Notsituationen bei mir beobachtet: In Ausnahmesituationen bin ich plötzlich im Hyperfokus und funktioniere wie fremdgesteuert.

Same same ^^
Würde erklären warum die meisten Ärzte einen entweder nicht beachten oder nicht bemerken, aber als Arzt steht man auch echt unter Druck. Ständig muss man es allen recht machen, gar nicht so leicht wenn man keine Impulskontrolle hat :>

Ich bin neu hier und nehme seit ca 3 Monaten Medikinet. Mit der ersten Dosis 10 mg morgens und 10 mg Mittags hatte ich anfänglich auch diese intensiven Emotionen(kurz vorm heulen), was ich absolut nicht von mir kannte. Das ist aber wieder weg gegangen. Jetzt habe ich aber ne höhere Dosis ausprobiert mit 20:20( nicht sofort, hatte davor 20:10) und die starken Emotionen sind wieder da.
Ob die jetzt valide sind oder eine Nebenwirkung muss ich noch schauen, aber auf jeden Fall gut zu wissen, dass es nicht nur mir so geht :slightly_smiling_face:

4 „Gefällt mir“