Energieschwankungen

Hej, das wäre suuuuper :slight_smile:

Einfach in eine Worddatei schreiben und an info@adxs.org mailen.
Es geht ja um einen Test für ADxS.org und nicht fürs Forum.

Toll :-))))

Hallo Rotkopf,

Kannst du mir bitte dazu mehr berichten und welche Medikamente du genau nimmst. Ich habe nächste Woche den Termin bei meiner Frauenärztin (die leider wenig Erfahrung mit Frauen mit ADHS hat) und würde ihr gerne davon berichten. Wie hast du die richtige Dosis für dich gefunden?

Ich nehme gerade ein Homonersatzpräparat, dass aber immer 7 Tage Pause macht und in der Zeit bin ich gar nicht zu gebrauchen und gerade habe ich das Gefühl, gar nicht mehr aus dem Loch zu kommen, obwohl ich seit 7 Tagen bereits wieder die Hormone nehme (Cyclo-Progynova).

Liebe Grüße

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Klar, kann ich dir mehr Info geben. Wie gesagt, mein Progesteron war bei 0.01, was ganz schlecht für das Gehirn ist, weil es eines der sog. Glückshormone ist. Dafür nehme ich Progebel Progesteron Weichkapseln, 200 mg jeden Abend bevor ich ins Bett gehe.
Für Estradiol nehme ich Lenzetto 1.53 mg Sprühstoss, auch jeden Abend bevor ich ins Bett gehe. Für Estradiol habe ich auch Zäpfchen, die ich zwei mal pro Woche nehme, OeKolp Ovula 0.03 mg Estradiol.
Ich habe mir auch extra eine Frauenärztin gesucht, die sich auf Hormon Ersatztherapie spezialisiert, weil ich da nicht lange erklären muss, was ich brauche und warum. In Holland wurden mir Estradiol Pflaster verschrieben. Ärzte/Ärztinnen verschreiben lieber Östrogen Präparate, die äußerlich aufgetragen werden, weil das Risiko von Thrombose dann gering ist.

Ich beschäftige mich mit Wechseljahren und ADHS seit ein paar Jahren und weiß viel darüber, weil mein Leben komplett in die Luft gejagt wurde.
Übrigens wird bei Frauen ADHS oft erst dann erkannt, wenn sie in die Wechseljahre kommen, weil wir einfach besser mit dem “masking” sind. So war das bei mir. Deshalb bin ich jetzt meine eigene Expertin geworden.

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Das finde ich auch mega-interessant. Ich schrecke vor Hormonpräparaten zurück, weil sich in meinem Kopf festgesetzt hat, dass sie zwar kurzfristig alles leichter machen, aber damit erhöhte Gesundheitsrisiken einhergehen. Und dann nützt es es mir ja nichts. Meine Hausärztin sagte diese Woche, diese Probleme würde es nicht mehr geben. hast Du Tipps zu Studien oder Webseiten, über die ich mich über Gesundheitsgefahren bei Hormpräparaten informieren kann?

ich weiß. danke dir in jedem falls fürs zuhören und trösten <3

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Nein, du solltest keine Angst davor haben. Deine Ärztin hat Recht. Es gibt da ein gutes Buch, falls du Englisch kannst: Me and my menopausal Vagina by Jane Lewis.

Die Studien zwecks Hormontherapy wurden in den 80igern in den USA durchgeführt. Aber nur an einer sehr kleinen Menge von Frauen (ein paar Hundert), die alle über 60 und krankhaft fettleibig waren. Leider ist die ganze Welt diesem Müll gefolgt, obwohl sich mittlerweise herausstellt, dass die Befürchtungen unberechtigt sind. Hier in Europa halten sich Doktoren auch nicht mehr an diese alten Studien. Sowohl in Holland, als auch in Deutschland wurden mir problemlos Hormon Replacement Medikamente verschrieben, weil sie wirklich sehr sicher sind.

Hier ist warum. Östrogen ist meistens das Hormon das als gefährlich gesehen wird, weil es angeblich Thrombosen und somit Tod verursachen kann. Deshalb wird Östrogen fast ausschließlich extern in Form von Pflastern, Sprays, etc. über die Haut verschrieben. Die Risiken liegen nur bei Frauen die stark übergewichtig sind, hohen Cholesterinspiegel (also sowieso schon in der Risiko Gruppe sind für Herzattacken, etc.) oder die genetisch zu Thrombosen neigen.

Ich hatte übrigens 2018 eine Thrombose in den USA und mir wurde trotzdem bedenkungslos Progesteron und Östrogen verschrieben. Ich rate grundsätzlich, dass man sich gut beliest, aber nicht über YouTube oder Facebook, sondern wissenschaftliche Studien, etc.

Leider sind alle meine Quellen in Englisch, weil ich wie gesagt Amerikanerin bin und mich schon lange vor meiner Ankunft hier mit diesen Dingen beschäftigt habe.

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Hallo nisi, das kommt mir alles allzu bekannt vor. Die Kombi ADHS mit Perimenopause war bei mir die Hölle. Ich war teilweise wie ausgeschaltet, alles bleischwer, totale Erschöpfung, Antriebslosigkeit, extreme Schlafstörungen, elend. Hab manchmal im Büro gesessen und 3 Stunden die Wand angestarrt und war schon froh, wenn ich es geschafft hatte, eine Email abzuschicken. Elvanse hat einiges gebracht, war aber teilweise auch nicht ausreichend, je nachdem, wo ich in meinem noch halbwegs funktionierenden Zyklus gerade war. In der zweiten Hälfte war es teilweise, als hätte ich nix genommen. Zum Glück hat meine Gyn zu mir gesagt, dass ich das nicht aushalten müsse. Nun nehme ich erstmal nur eine Progesteronpille, Östrogen hab ich wohl noch genug bzw. das hab ich als eher kontraproduktiv empfunden und sie meinte, der Progesteronspiegel fällt zuerst in der Perimenopause und nun nehme ich erstmal nur das. Zusammen mit Elvanse habe ich wieder ein Leben, habe Energie, Lust, Menschen zu treffen, Dinge zu unternehmen etc… Und das Risiko mit Hormontherapie ist, wie schon einige Vorschreiberinnen meinten, bei weitem nicht so groß, wie früher angenommen.
Ich wünsche dir gute Ärzt*innen, die sich auskennen und drücke dir die Daumen, dass du einen Weg findest, aus dem Loch zu kommen.

Hallo Rotkopf,

das Thema finde ich jetzt auch wahnsinnig spannend. Ich mit meinen 41 sollte mich damit auch mal auseinandersetzen. Viele meinen zwar immer, ich wäre noch vieeeel zu jung dafür, aber ich glaube das nicht.

Du berichtest ja:

Darf ich fragen, was du schätzt, wie alt du warst, als das so langsam begann?
Ich habe das Gefühl, dass sich bei mir so mit 40 etwas ein bisschen geändert hat. Nicht schlimm, minimal, aber es war halt eine Änderung. Meine Regel ist nach wie vor sehr regelmäßig. Ich habe das Gefühl, ich habe eine weiteren Alterungsschritt vollzogen :sweat_smile:, was ich aber nicht negativ bewerte!
Wenn man glauben mag, dass der Zeitpunkt der Menopause stark erblich bedingt ist und über die mütterliche Linie vererbt wird, dann… dann darf ich mich auf eine Menopause mit Mitte/Ende 50 freuen :roll_eyes: Daran darf ich nicht denken, das macht mich verrückt. Der Gedanke, das vielleicht noch mindestens 15 Jahre mitmachen zu müssen…

Das fing so mit 44/45 an und bei ungefähr 48 war ich mir sicher, dass ich ADHS habe. Durch den Hormonabbau fingen erst mal die Hot Flashes an, dann die Gefühlsschwankungen. Ich war entweder sofort rasend oder hätte weinen können, wenn jemand was Nettes sagte. Dann wurde es immer schlimmer mit der Konzentration. Ich konnte mich überhaupt nicht mehr konzentrieren, war ständig abwesend, müde und hatte keine Energie mehr und behalten konnte ich mir auch langsam gar nichts mehr. Ich lief dann in ein Zimmer, aber wusste nicht warum.

Ohne Östrogen und Progesteron konnte mein Gehirn nicht mehr all die Hacks anwenden, die ich seit Kindheit hatte. Ich dachte wirklich, dass ich durchdrehe und in die geschlossene Abteilung der Psychiatrie muss.

Jetzt bin ich 55, aber ich hätte mir so viel Leid sparen können, wenn ich nur mehr über Menopause und ADHS gewusst hätte.

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perfekt, danke. Ich komme selbst aus dem wissenschaftlichen Bereich, die Sprache und auch englisch schocken mich nicht, daher immer gern her damit. ich lese mich immer selbst gern ein und verlasse mich nicht nur auf meinungen und wissen anderer. hehe, ne gute mischung aus journalistischem und wissenschaftlichem herangehen, nerdigem interesse und vertrauensmangel :smiley:

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ich hab gestern alle energie dafür aufbringen müssen, einen einkaufszettel zu schreiben, an alles zu denken und mich anzuziehen, um dann im supermarkt festzustellen, dass ich den zettel vergessen habe. da hab ich geheult. und dann pendle ich zwischen selbsthass und amüsement und selbstliebe hin und her. ich bin dankbar, dass ich so viel schon weiß - und dankbar, dass dieses forum so viel weiß!! - und dennoch brechen die emotionen manchmal einfach durch und das ist dann eben so. zum glück hält das nicht ewig lang.

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Ja, so geht es mir. Und wenn man aus den Staaten kommt, muss man einfach alles hinterfragen, weil eben viel Müll geteilt wird, den Leute als Wahrheit ansehen.

Leses unbedingt - Me and my Menopausal Vagina!
Für ADHS empfehle ich: ADHS - Die versteckte Kraft in uns

Guck mal, hier gibts ne Menge Input, Links zu Studien etc:

Und hier gehts um die damalige Studie, die HRT als negativ bewertete und auf der alle weiteren Empfehlungen basierten. Erst heute wird man langsam schlauer :wink:

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Ich habe mal gelesen, dass es überhaupt keinen wissenschaftlichen Grund gibt, warum die Pille nicht den ganzen Monat über die Hormone geben sollte. Das scheint eine reine Vorsichtsmaßnahme, ohne belastbare Daten zu sein.
Soweit ich weiß, gibt es auch Präparate, bei denen der Hormonspiegel den ganzen Monat durch beeinflusst wird und ich kenne Frauen, die damit verhüten und viel besser zurecht kommen.
Vielleicht kann man das auch auf die Hormone für die Menopause übertragen?

Kenne ich auch sehr gut. Mir fällt es schwer Kontakte aufrecht zu erhalten, weil ich vergesse mich zu Melden oder den Kontakt zu pflegen. Finde es aber auch wie du anstrengend, weil viele Menschen reden und ich überall zuhören will

Am Freitag hatten wir eine Feier bei der Arbeit. Die ist jedes Jahr und wird von den fertig gewordenen Azubis organisiert. Habe mich total darauf gefreut, aber kaum war ich da, wollte ich wieder zurück nach Hause. Habe mich fehl am Platz gefühlt und gemerkt wie wenig Kontakt ich mit den Kollegen habe. Stand dann aber bei den fertig geworden Kollegen und den Azubis. Es war nett, aber auch anstrengend .

Ich verstehe das total und ich hadere an mir und habe selbstzweifel, weil andere mehr schaffen und Kontakte aufrecht halten und man selbst eigentlich nur herum liegen wollen und dann in ein depressives Loch fallen und nur schwer rauskommen. Dann aber gleichzeitig viel Energie hat, die man nicht sinnlos vergeuden will.

Ich muss mir aber auch Dinge wirklich vornehmen und am besten aufschreiben das ich es auch wirklich mache. Gerade am Wochenende

Dinge aufschreiben mach ich auch, das kann ich gut. Bedeutet aber nicht, dass ich sie auch mache.

Ich hab das mit der Kontakt halten-schwäche gar nicht, es ist eher das andere extrem: ich will immer mehr in kontakt sein als die anderen Personen. Es will regelmäßig niemand zu mir den Kontakt halten und ich werde geghostet oder langsam auf Abstand gebracht. Das ist schon seit meiner Kindheit so und ich leide extrem darunter.

Ich kann mich daher nur schwer hineinversetzen in Menschen, die Kontakte nicht pflegen oder nicht vermissen. Und es macht mich neidisch, dass sich Menschen sowas leisten können.

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Ich bin jetzt auf vitamin d und zumindest Physisch geht es deutlich besser, das ist richtig krass. Andere nehmen speed oder Koks, mir reicht offenbar vitamin d. Jetzt kann ich aber wieder nur schlecht schlafen, weil so viel los ist im Kopf und Körper, es ist einfach auch nie richtig :grin:

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