Entscheidungen und Stimmungsschwankungen

Bevor ich eine Entscheidung treffe muss ich immer alles gründlich überdenken. Oft ist es so, dass wenn ich mich für etwas überredet habe kurz vor Handlung eine neue Stimmung überkommt, die mich davon wieder abhält den nächsten Schritt zu machen. Dann lande ich immer Gedanklich in einem Worst-Case-Szenario.
Ich habe das Gefühl, dass ich verlernt habe meiner Intuition zu vertrauen.
Auf der einen Seite ist die Angst stehen zu bleiben und dem gegenüber steht die Angst den nächsten Schritt zu machen. Egal welche Richtung ich einschlage, mit der Zeit bekommt alles einen bitteren Nachgeschmack, es scheint immer die falsche zu sein.

Ich denke es liegt zum größten Teil an meinem mangelnden Selbstwertgefühl. Ein Credo, was ich mir zur Aufgabe gemacht habe ist, mich durch neue positiven Erfahrungen umzuerziehen.
Logische Schlussfolgerung nach lauter negativer Erfahrungen, dachte ich…
Was ist wenn sich trotz anstrengender Bemühungen nur ein Bruchteil an positiver Erfahrungen sammelt? Kraft aus dem nicht aufgeben sich nehmen? Das ist auf Dauer doch eher Kräfte zehrend.

Mich würde interessieren, ob ihr ähnliche Probleme habt und wie ihr damit umgeht?

meine Gedanken aus dem Bauch heraus dazu, ich hoffe, es bringt dir etwas:

Vielleicht verlangst du zu viel von dir? erlaubst du dir denn auch mal, dich nicht mit ganz viel Kraft zu überwinden, um neue positive Erfahrungen zu machen und stattdessen auf dem bequemen, alten Weg zu bleiben und dafür keine neuen Erfahrungen zu machen? Denn das hätte für mich auch ganz viel mit Selbstwertschätzung zu tun. Dieses „ich erlaube mir“ und „ich muss nicht immer“ und so. „Heute muss ich nichts Neues lernen“ (evtl lernst du ja gerade so Neues, ganz nebenbei :wink: )
Damit es Tage gibt, die spannende, neue, interessante Dinge hervorbringen, muss es doch auch Tage geben, an denen Kraft gesammelt wird, oder? Wie beim Sport - Training und Erholung abwechselnd. Und im Nachhinein kann eins vieles besser wissen, das bringt aber nix und ist nur Grübelei…?

Ich versuche, mich im Nachhinein nicht zu viel zu ärgern oder Dinge zu bereuen. Gelingt mir oft nicht, aber den Ansatz finde ich trotzdem gut. Von einem Freund gucke ich mir immer wieder ab, mir selbst mehr zu erlauben, manchmal habe ich ihn richtig vor Augen oder im Ohr und muss grinsen und dann fällt es mir leichter, mir xy zu erlauben, denn er tut es ja auch und ich finde ihn toll. Ja, ich trickse mich da ein bisschen selbst aus, indem ich mir ihn zum Vorbild nehme, aber ich finde Tricks gut, wenn sich mich an Ziel bringen und niemandem wehtun :wink:

Was Entscheidungen angeht: Meistens schiebe ich erstmal auf, entweder, weil ich in dem Moment nicht aus meiner Situation gerissen werden will, weil ich darüber intensiv nachdenken müsste und aber gerade bei der Sache bleiben will, die ich gerade tue (typisch…). Oder weil ich noch nicht genug Informationen habe und noch welche sammel. Am Ende spricht mich dann zB die Person, die auf eine Antwort wartet, nochma drauf an und ich entscheide ohne nochmal groß drüber nachzudenken, aus dem Bauch heraus. Manchmal habe ich das Gefühl, das Entscheidungen „in mir reifen“…

Durch meine BirnOut ist das mit den Entscheidungen auch anders geworden, bin seit dem blockierter weil ich immer die Sorge habe das gesunde Maß nicht zu erfassen und dann zu viel zu tun, was mir halt nicht gut tut.
Hab da noch kein richtiges Gespür für entwickeln können. Vor dem BirnOut ist halt nicht nach dem BirnOut.

Es ist natürlich immer auch eine Frage der Bewertung ob was postiv ist oder negativ ist, oder ob das „Negative“ einem sogar was lernt.

Mangelnder Selbstwert ist das eine und deine Idee dich durch positive Erfahrungen „umzuerziehen“ ist das andere

und hier scheitert es bei mir schon wieder daran was was ist.

Nehmen wir mal das Thema Pünktlichkeit und am besten sich vorher noch in Ruhe fertig machen.
Es ist eine so schöne positive Erfahrung wenn mir dies gelingt, aber nie hat diese positive Erfahrung ausgereicht damit es sich endlich ändert.
Immer wieder wird meine Minute kurz vor knapp noch knapper, obwohl ich weiß dass das andere viel viel angenehmer ist.
Immer wieder setzte ich neu an , es klappt und läuft gut, es tut so gut , bin Stolz und zack arbeite ich mich wieder kurz vor knapp ran und fange das Spielchen wieder von vorne an.

Ich glaube Rocco du warst das auch mit dem Wecker und sofort aufstehen oder ???
Auch da habe ich immer wieder die positive Erfahrung gemacht , wie schön das ist wenn es mir gelingt.
Quintessenz war gar oft, oh ich bin so früh wach und dann kam das Leid, das nicht erfassen von Raum und Zeit, und zack trotzdem auf knapp losgekommen.

Noch heute gelingt es mir nicht auch mal ohne Wecker aufzustehen . Ich werde zwar zur passenden Zeit dann wach und dann mach ich die Augen auf und denke ach und dann Zzzzz

Mit der ADHS Diagnose habe ich versucht umzudenken.
Also es nicht davon abhängig zu machen das ich perfekt aufstehe und nur dann gut bin und nur dann auch gut zu mir selbst.
Sondern, OK ich habe ein Problem beim Aufstehen seit Kindheit an , es ist vielleicht einfach wirklich so dass ich nicht anders kann.

Somit versuche ich dass dann halt eben mit bestimmten Wecksystemen, verschieden Wecker etc. in den Griff zu bekommen.
Ich bin damit gut genug und ja auch pünktlich oder knapp.

und trotzdem verursacht es mir manchmal negatives Gedankenleid , wenn ich diese Selbtsmanagement Gurus höre die vor allem Gelingen und Glückseligkeit propagieren wenn man um 5:00 Uhr aufsteht. Dann all diese Anhänger die das angeblich auch alle so können , die dann auch noch erzählen wie easy und einfach nun das Leben ist , und wieviel mehr die hinbekommen.
Aber ich frage mich immer : „Hähhh, die gehen doch dann auch 2-3h eher ins Bett, das stimmt doch was nicht !“ :wink:

aber trotzdem ist da mein negativer Bewerter , der manchmal denkt ich müsste das auch können :frowning:

und nun hoffe ich ich bin nicht zu weit ab gekommen von deinem Thema und dass dir der ein oder andere Gedanke trotzdem hilft.

Und trotz bemühen negative Erfahrungen sammeln , was auch wieder an der Kräften zehrt ja das ist so, nur man weiß es ja nicht vorher.

neeeeein :shock: ich habe so einen langen text geschrieben und der ist weg :lol:

das ist zwar jetzt total unbefriedigend, aber ich muss mich morgen da nochmal dran setzen.

Das passiert manchmal. Geh einfach hier ein paar Arbeitsschritte zurück mit Hilfe des „Zurück-Pfeils“. Dann kommst du noch mal an die Stelle und der Text ist wieder da.

hab ich schon versucht… aber ich hab auch schon wieder tausend neue sachen angeklickt gehabt bevor ich das versucht habe ^^ jedenfalls ist es nicht mehr da… aber danke für den tipp

huhuu @Rocco , schreibst du nochmal eine Antwort? Oder ist das Thema grad unwichtig, das wäre ja auch schön :wink:

Hier drauf zu antworten gestaltet sich etwas komplizierter als wo anders drauf zu antworten.
Ich hatte sogar noch mal was geschrieben, hat es aber nicht mal als Entwurf geschafft. Den ersten Text den ich verfasst hatte, hatte mir recht gut gefallen aber nachdem der weg war, war die Motivation nicht mehr vorhanden darauf zu antworten.
Also musst du dich wohl etwas gedulden.

kein stress… bin nur neugierig, das kann warten…