Entscheidungsschwierigkeiten/ eigene Bedürfnisse nicht kennen

Hey ihr!

Ich habe erst seit ein paar Wochen meine Diagnose und versuche nun daraus etwas schlau zu werden :slight_smile: Ich find das Forum richtig toll - danke euch!!

Mir fällt es im Alltag oft super schwer, Entscheidungen zu fällen und ich frage mich, ob das was mit ADHS zu tun hat. Kennt ihr das auch? Wenn ja, warum ist das so?

Bei mir ist es oft so, dass ich nicht genau spüre, ob ich etwas will oder es mir gut tun würde. Selbst wenn ich es kognitiv weiß, dass es bestimmt gut wäre zu dem Treffen zu gehen oder mich mit Leuten zu verabreden (und mirwahrscheinlich auch gefallen würde, wenn ich mal da bin), habe ich oft einen Widerstand, den ich nicht ergründen kann, bin dann schnell überfordert und schiebe die Entscheidung dann oft hinaus. Dann werte ich mich oft ab, dass ich das jetzt nicht mache, obwohl ich es doch eigentlich will oder in anderen Fällen, dass ich nicht früher entschieden habe (und andere habe warten lassen und Co).

Ich glaub, das hat was mit einer inneren Unruhe zu tun und manchmal auch, dass ich irgendwie so ein Getriebensein habe, dass ich denke „ich kann mir das nicht erlauben/oder ich will/muss doch nicht das machen“, aber oft auch einfach, dass ich nicht weiß, was mir gut tun würde. Also ist alles etwas diffus - ihr merkt schon :smiley:

Kennt ihr solche Entscheidungsschwierigkeiten und Grübeleien dann auch? Woher kommt das? Und wie geht ihr damit um?

Tausend Dank euch!!

Liebe Grüße!

Hey @Klabrooks

Entscheidungsprobleme sind tatsächlich ein Symptom von Adhs.
ich kann mich erinnern bei der Diagnose bin ich auch danach gefragt worden wie ich damit umgehe und kann dir den Link hier ans Herz legen.
Lies dich mal ein , du findest hier alle Infos die du brauchst zu dem Thema

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Vielen Dank dir @Lea!!

Das sieht spannend und informativ aus!! :slight_smile:

Haben andere auch so ähnliche Schwierigkeiten? Und falls ja, wie geht ihr so damit um?

Liebe Grüße!

Hallo und :heart: Willkommen @Klabrooks :grinning:
Also ich persönlich kenne Entscheidungs Blockaden ehrlich gesagt nicht wirklich.

Ich lebe grösstenteils aus einer Welt von Schwarz und Weiss, heisst entweder mache ich etwas oder ich mache es nicht, in den meisten Fällen habe ich dabei immer versucht auf mein Bauchgefühl zu hören, heisst nicht das mir mein Verstand nicht das ein oder andere zugeflüstert hätte, denn dumm bin ich ja eigentlich nicht, wenn auch nicht Hochintelligent, so immerhin anscheinend doch wenigstens anscheinend immerhin einigermassen weit über dem üblichen Durchschnitt, zumindest hat das meine Psychologin damals behauptet, auch wenn ich ihr das ehrlich gesagt irgendwie nicht so richtig glauben mag.

Und selbst wenn es so ist, oder so wäre, dann bleibt die Tatsache das mir das ehrlich gesagt trotzdem leider nicht viel eingebracht hat, da ich einerseits spät diagnostiziert bin, nämlich erst nach meinem Burnout mit knapp 50, und es eben logischerweise andererseits dann eben leider schon viel zu spät für mich war um aus meiner angeblichen Intelligenz, irgendwas brauchbares für mich daraus für mein tägliches Leben zu machen, heisst irgendwie daraus eine Wertschöpfung zu schöpfen zu können.

Aber egal, ich schweife wieder mal ab, was natürlich kein Problem für mich ist, wenn man bedenkt wieviel Leute ansonsten gerne um den heissen Brei herum reden ohne wirklich dabei irgendwas sinnvolles zu sagen, nämlich z.B. darüber, dass unser Schulsystem weitgehend eigentlich schon lange Scheisse ist, und ausserdem aus längst überholten Zeiten stammt, und Naja, so traurig das ist, aber wahrscheinlich auch in Zukunft noch weiter so fortbestehen wird, weil viele Menschen halt keine Veränderungen mögen, und was weiss ich, ich bin ja auch nicht der Dalai Lama, jedenfalls ist das alles bekanntlich nicht einfach.

Aber wie auch immer, jedenfalls habe ich persönlich tatsächlich nicht mal Entscheidungs Blockaden, mein persönliches Problem ist das meine Projekte meistens an einer strukturierten Umsetzung scheitern, geschweige denn das ich dazu fähig wäre etwas von Anfang bis Ende durchzuziehen.

Leider habe ich jetzt den Faden verloren da ich inzwischen sehr müde bin und eigentlich ins Bett gehöre, deshalb sage ich jetzt mal gute Nacht. :sleeping::zzz:

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Ich hab keine Diagnose. Auch GENAU! das ist auch mein Hauptproblem.
Die Vektoren, die nicht in die gleiche Richtung zeigen.
ich bin total gesteuert von meiner „Intuition“ und Impulsen. Zudem brauche ich Impulse um die Energie hoch zuhalten.
War mir ja früher nie bewusst. Meine GEschichte ist, dass ich nun seit 20 Jahen versuche mir auf die Schliche zu kommen, wie ich funkioniere, im Zusammenhang mit meinem „Meidungsverhalten“ und der „Prokratination“. In einer Selbsthlfegruppe, wurde dann gerade jemand auf AD(H)S diagnostiziert.
Ich hatte es für mich nie ausgeschlossen, aber es störte mich auch nicht so, abgesehen von den Stimmungschwankungen, um wenn ich gut drauf war, hatte ich eh keine Probleme und war guten Mutes…
Das auflösen meiner Prokrastinationmuster, hat mir nun gezweigt, WIE GROSS, die Blockaden dahinter sind. Und wenn es Dich interssiert, ich hatte gerade einen Tagebuch-Eintrag gemacht, was wirklich sehr typisch für mich ist und vielleicht in diesen Zusammenhang gerade passt.
https://adhs-forum.adxs.org/t/paeddis-motivation-lab/17188/42?u=p%C3%A4ddi

Das Entscheiden, heute weniger das Problem, weil ich sehr gut drauf bin.
Aber sonst auch ein riesiges Problem, die Unschlüssigkeit und der Entscheid!
Und wie Du auch sagst - ich weiss durchaus, was ich sollte - aber es widerspricht total dem wo ich mich hingezogen fühle. Zieht dann oft meine innere Handbremse an, und kommt oft zu Blockaden und schiere Handlungsunfähigkeit.
Obwohl ich, wie gesagt, keine Diagnose habe, sind es meiner Meinung nach halt die typischen AD(H)S-Symptome. Hier im Forum wurde vieles klar und bestätigt. Und schon vorher war für mich der Verdacht ziemlich klar.

Wirklich super Forum hier!
Wünsche Dir gute Kommuikation, gibt mir Feedback im Tagebuch, falls Du ähnliche Probleme hast, wie ich.
All the Best!

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Ja, ja, dieser Artikel war eine Erleuchtung… ist natürlich ein fundamentales Problem, was so viele Folgen mit sich zieht…

Vielen lieben Dank euch @Päddi und @Abrissbirne für eure Gedanken!!

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Hallo Klabrooks! :slight_smile:
Ja, kenn ich auch. Hat bei mir aber andere Ursachen. Ich weiß meist schon ziemlich genau, was ich will. Aber ich bin früher oft angegangen worden, weil ich mit etwas unbedacht herausgeplatzt bin. Deswegen überlege ich inzwischen lange, ob ich Wünsche und Gedanken etc. wirklich aussprechen soll. Mich wirklich auf eine Sache festzulegen und das auch durchzuziehen lässt bei mir daher immer das Gefühl zurück, das mich andere dafür kritisieren werden, wenn meine Entscheidung am Ende falsch war. Deswegen schiebe ich sie teilweise sehr lange vor mir her… und manchmal ist es dann zu spät. Es ist also mehr eine allgemeine Verunsicherung über die Reaktion anderer, als das ich keine Entscheidungen für mich selbst treffen könnte.

Aber auch dabei hilft dieses wunderbare Forum. Nirgends kann man so schön einfach man selbst sein, ohne permanenter Gefahr, dafür kritisiert zu werden… :slight_smile:

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Toller ehrlicher offener Beitrag @Schröder :blush:

Hätte es nicht besser ausdrücken können.
Volle Zustimmung!

Auch hier liegt’s wieder am tollen, ehrlichen und offenen Forum, Lea.:blush:

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