Erfahrungen mit CBD-Tropfen als Alternative zu Ritalin bei Kindern??

Hallo @ehmbke, das Du Deinen Sohn als „gleichbleibend verückt“ bezeichnet hast?, gefällt mir persönlich nicht besonders gut, hoffentlich hast Du ihm gegenüber nie so eine Bemerkung fallen gelassen. Adhs ist eine Neuroligische Erkrankung die vererbt wird, wir Adhs Menschen sind vieles, aber nicht „verrückt“.

„gleichbleibend verrückt“ meine ich eher liebevoll und beschreibend, sage ich ihm natürlich nicht…
und ich meine damit lediglich, dass er häfugi aus der Reihe fällt, manchmal laut lautiert, obwohl keiner da ist außer er…usw. vielleicht muss ich das hier gar nicht ausführen…er ist ein liebevoller, phantsiereicher Junge mit vielen tollen Ideen und dem Herz am richtigen Fleck, kann sehr einfühlsam sein mit kleinen Kindern, hat einen sehr großen Gerechtigkeitssinn und viele tolle Seiten, aber er eckt auch immer an und fällt auf…das meine ich damit eher auf liebevolle art und weise

Hallo, ich wollte heute Morgen noch ganz viel schreiben, toll, dass Falschparker vieles davon schon geschrieben hat.

Jetzt habe ich immer noch keine Zeit, eine aber sagen, dass Equasym suboptimal ist, will es nur bis zum frühen Nachmittag hält. Da ist der Nachmittag ja nicht mit abgedeckt… wenn es um Hausaufgaben oder Spiel mit Freunden geht.

Wenn es jetzt noch egal ist, dann wird es in der weiterführenden Schule ein Thema.

Mein Sohn hat mit 11 mit Equasym angefangen zur Eindosierung und war auch erstmal aggressiv drauf, das gab sich so nach 4-6 Wochen, ich weiß es nicht mehr so genau, jedenfalls fand ich es relativ lang.

Dann gab es Concerta, was länger wirkt, weil er im Rebound auf dem Heimweg von der Schule einen jüngeren Bruder öfters so bedroht hat, dass der sich vor ihm verstecken musste.

Concerta lief eine Weile lang gut und dann kamen Aggressionen auf, woraufhin er auf Elvanse umgestellt wurde.

Elvanse war super, aber dämpfte den Appetit so, dass er es nicht mehr weiter nehmen durfte.

Dann wollte der Arzt auf Strattera umstellen, was ich aber nicht wollte.

Er bekam und bekommt auf meinen Vorschlag hin bis heute wieder Concerta, und ohne Aggressionen. Also im Rebound oder wenn er vergisst, regelmäßig zu trinken oder zu essen, kann die Aggression schon heftig werden. Aber ohne Medikamente gibt das Probleme auch… es ist, glaube ich, so ab dem Alter von 10, 11 Jahren sowieso ein Problem wegen der Hormone und hat gar nicht nur mit dem Methylphenidat zu tun. Das muss man auch im Hinterkopf haben…

CBD Öl habe ich meinem anderen Sohn, damals 10, mal gegen Ängste und Depressionen gegeben, es hat kaum gewirkt und er wollte es nicht weiter nehmen. Ich habe es damals auch probiert, weil ich so schlecht schlafe.

Mehrere Ärzte hatten nichts einzuwenden, ihm das Öl zu geben, konnten aber auch keine Dosierung empfehlen. Ich habe das dann im Internet gegoogelt.

Wir hatten auf Empfehlung unseres Apothekers das 2% Öl und er bekam erst 1, dann zwei Tropfen. Man muss das langsam steigern und beobachten, wie es wirkt.

Bei mir merkte ich eine angenehme Beruhigung, schlief aber nicht dauerhaft wirklich besser.

Also wenn ich die Wirkstärke mit Elvanse vergleiche, das ich nehme, dann ist es minimal ähnlich, aber wenn ein echtes ADHS vorliegt, ist die Wirkung wohl viel zu schwach.

Der Geschmack ist gruselig und auch bei Kapseln kommt er durch. Es gibt Kapseln, die vier Tropfen dieses 2% Öls entsprechen… aber die haben meinem Sohn auch nicht geholfen, aber wohlgemerkt hat der kein diagnostiziertes ADHS, sondern Angst und Depression…

Also bei uns geht es schon auch um Zustände, die man als Außenstehender als extrem verrückt bezeichnen könnte.

Unser Familienleben ist täglich und permanent massiv beeinträchtigt durch den Grad an ADHS unseres einen Sohnes. Allerdings hat er auch autistische Elemente, die zur ASS Diagnose reichten, obwohl man ihn auch als Autismusfachmann nicht auf Anhieb als Autist erkennen würde. Die Diagnose war damals, im Alter von 11 Jahren, ziemlich auf der Kippe, heute wird es schon deutlicher mit der Abweichung von der Norm, was auch immer man darunter verstehen mag…

Aber wir alle haben unsere Besonderheiten in der Familie, auch in der Familie meines Mannes, auch meine Eltern und mein Bruder. Sei es ADHS, ADS, Hochsensibilität, ASS, Hochbegabung… alle haben Elemente davon in den verschiedensten Graden…

Und von daher… kann ich es voll unterschreiben, wenn man von Verrücktheit spricht.

Wir sprechen ganz locker von Wahnsinn, Ausrasten, Verzweiflung, Aggression, Reizüberflutung, Erschöpfung… und und und…

Aber wir sehen es trotz allen Ernstes immer wieder auch aus tolle Sache an, was jeder von uns so an tollen Ideen und Fertigkeiten hat. Das Defizit ist ja immer nur die eine Seite der Medaille und die tollen Fähigkeiten die andere.

Wir wollten gar nicht tauschen…

Leider nehmen von uns vieren in der engeren Familie drei Personen Psychopharmaka ein… erschreckend und für uns Eltern zwar auch beschämend.

Aber wenn ich zum Beispiel an meine Mutter denke, die ihre Kindheit zur Nazizeit verbrachte und wohl ziemliches ADHS hatte, was die erlitten hat, unter unmedikamentierten Eltern leiden eben die Kinder erheblich… und ihre Mutter war zweimal in der Psychiatrie im Krieg mit vier Kindern in der Evakuierung auf dem Land…

Meine Schwägerin hatte es mit erheblicher Hibbeligkeit in den Sechzigerjahren auch überhaupt nicht leicht, so eine Situation unmedikamentiert zu ertragen bei gleichzeitiger Hochbegabung und Hochsensibilität… sie ist ein fabelhafter Mensch, hat sich mit Migräne vor Reizüberflutung und Erschöpfung schon aus Jugendliche bis heute wahnsinnig geplagt.

Auch wir haben einen Sohn, der, seit er in die Schule geht, ohne Medikamente am Donnerstag oder spätestens Freitag nachmittags Kopfschmerzen bekommt und sich dann erbricht…

Also ich kann es nur nochmal sagen… das ist echt crazy, dass kann man nicht schönreden…

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Voila…

Mein ADHS/ASS Sohn lautiert auch, ist oft irgendwie laut, mag es, wenn Tätigkeit Geräusche erzeugt, er klopft auch öfters und macht alles möglichen Geräusche.

Er hat übrigens seit der 4. Klasse eine Schulassistenz, die zunächst nur für den Übergang in die weiterführende Schule gedacht war. Die Assistenz bekräftigte dann nochmal die autistischen Eigenschaften und riet zur Testung. Die Diagnose führte dann dazu, dass die Assistenz wohl jetzt noch bis Ende der 6. Klasse bleibt. Aktuell möchte die Assistenz ausschleichen, weil sie meint, er bräuchte sie nicht mehr. Natürlich ist unter den Coronabedingungen weniger Reizbelastung, weshalb ich nur hoffe, dass sie Recht behält…

Wenn du mit der Sache durch bist, bist du eine Expertin, ohne das je gewollt zu haben. :frowning:

Vom Charakter her nicht man selbst sein ist oft ein Zeichen von Überdosierung. Ich sage oft und nicht immer, weil auch da muss man ehrlich sein. Wir kennen unsere Kinder ja so wie sie immer waren, mit ihren ADHS-Symptomen. Manchmal sieht die ungewohnte Ruhe aus wie Traurigkeit, ohne dass das Kind wirklich traurig ist, man ist es nur nicht gewohnt.

Wenn 40 mg Medikinet Retard zu viel und 30 mg Medikinet Retard zu wenig ist, könnten 30 mg Ritalin LA passen. Wirkt außerdem ein Bisschen länger und geht etwas weniger steil hoch und runter. Unabhängig davon wäre eine kleine Dosis unretardiertes MPH zum Abfangen des Rebounds und Verlängerung der Wirkung am Nachmittag sicher vorteilhaft. Da könnten 2,5 bis 5 mg schon genügen und den Unterschied zwischen einem stressigen und einem angenehmen Nachmittag ausmachen.

Dass ihr ihn fast nicht mit Medikament erlebt, ist einer der Nachteile, wenn ihr es nur an Schultagen gebt. Zumindest um sich ein Bild zu machen, wäre das schon gelegentlich besser. Zumal die meisten Kinder doch jetzt auch Schultage ohne Präsenz haben?

Das hast du schön geschrieben, eine Kapsel die Leute, die sie gar nicht nehmen, nett macht. :lol:

Attentin ist sozusagen unretardiertes Elvanse. Wobei hier die Tabletten fast so lange wirken wie bei MPH eine Kapsel, und die Kapsel fast so lange wie zwei Kapseln MPH.

Unser kleiner Sohn wurde von MPH ängstlich und teilnahmslos, und wenn wir weniger gaben, reichte es nicht für die Aufmerksamkeit. Das ist mit Attentin besser. MPH kriegt er noch abends 2,5 mg, tagsüber zweimal Attentin.

Vielen Dank für so hilfreiche Rückmeldungen.
Vor allem im Bereich der Medikamente scheinst du „Falschpaker“ schon ziemlich viel Erfahrungswerte zu haben…
ich nehme das mal mit und werde das auch mit der Ärztin besprechen.
Zu Beginn hat mein Sohn die Medikamente auch am Wochenende genommen. Er selbst ist es, der vor allem sagt, ich will nur an Schultagen Medikamente nehmen. Mit 40mg gab es eine Zeit in der er sich quasi verweigert hat, die dicken zwei Tabletten zu nehmen, er wollte nicht mehr…und er ist ein extrem willensstarkes Kind…
Er arbeitet auch viel nach dem Lust- Prinzip…was ihm Spaß macht, das geht - auh sehr lange, aber Dinge, die mit Unlust verbunden sind, sind oft mit Konflikten verbunden.
Ich finde es so schwer die Gratwanderung zu schaffen zwischen Akzeptanz des Kindes, Nutzen für das Kind und möglichst geringen Nebenwirkungen, ich emfpinde es als sehr anstrengend und kräftezehrend.
Mein Sohn möchte so gerne - ich sage jetzt mal „gerade“ laufen in der Schule und im allgemeinen Leben, es gelingt ihm aber nicht (mit Medikament besser), gleichzeitig kann er es noch nicht sehen, dass ihm das Medikament hilft und es ihn unterstützt, er sieht es eher als Belastung.
Eigentlich müsste er mit dem Älter werden (jetzt ist es noch zu viel verlangt von einem noch 9jährigen) Experte für seine eigenen ADHS Form werden, es erstmal akzeptieren und zu sehen, dass ihm die MEdikamente gut tun.
Ich hoffe nur, dass wir dahin irgendwann kommen, ich habe Sorge, dass er (desto näher die Pubertät rückt) die Medikamente gar nicht mehr akzeptiert und daher denke ich auch jetzt, dass das Kind mitbestimmen muss/sollte, schließlich nimmt es selbst die Medikamente und muss die positiven als auch negativen Nebenwirkungen mit sich in Einklang bringen können.
Ich selbst bin keine ADHSlerin, denke aber, dass mein Sohn es von seinem Vater geerbt hat (von dem ich getrennt lebe). Er ist meinem Sohn in so vielen Verhaltensweisen sehr ähnlich, ist aber in Ägypten groß geworden, wo ADHS Diagnostik eher weniger ein Thema ist…er würde es auch heute als Erwachsener Mann niemals annehmen können.

Damit Noah überhaupt versteht, was mit ihm los ist, habe ich mit ihm alleine das Buch von „Phil dem Frosch“ gelesen, das fand er sehr gut und hat zu einem kindgerechten Verständnis beigetragen.
Erlebt ihr diese „Gratwanderungen“ auch in ähnlicher Form?
einen sonnigen Tag
Ehmbke

Mein Sohn war unendlich dankbar für die Medikation… er konnte vom einen auf den anderen Tag seine Handschrift an die Lineatur anpassen… vieles geht so viel besser, und vor allem hat er fast keine Kopfschmerzen mehr…

Die Tabletten könnte man, denke ich, öffnen und in einen Löffel Joghurt oder Apfelmus schütten oder so… frag mal den Arzt… er sollte nur nicht drauf rumkauen…

Oh, das kann ich sehr gut verstehen, obwohl ich selbst keine Kinder habe. Und es ist völlig normal sich darüber Gedanken zu machen.

Ich finde es wirklich lobenswert wie du darüber nachdenkst und wieviel Respekt du deinem Sohn gegenüber zeigst. Echt toll.
Vielleicht würde dir eine Selbsthilfegruppe für betroffene Eltern helfen, jetzt während Coronazeit eventuell schwierig, aber es könnte welche online geben.

Ich stimme auch @Nono und @Falschparker zu, dass ein Medikamentenwechsel sich lohnen würde. Hier wäre Elvanse/Attentin tatsächlich empfehlenswert.
Wünsche euch viel Glück.

@Nono : Eltern, die keine Psychofarmaka nehen und mit ihrem Verhalten ihren Kindern schaden, sollen sich schämen.
Ihr als Eltern musst eigentlich stolz drauf sein, eure Störungen/Krankheit erkannt zu haben und was dagegen unternommen habt. Ihr könnt auch wenig dafür, wenn bei euch oder euren Kindern die Chemie im Kopf nicht stimmt. Meine Hoochachtung habt ihr schon.

Hier habe ich eine Seite mit einer Sammlung von sehr interessanten Aufsätzen zu ADHS gefunden:

<LINK_TEXT text=„http://www.adhs-deutschland.de/desktopd … ead-12315/“>http://www.adhs-deutschland.de/desktopdefault.aspx/tabid-8/19_read-12315/</LINK_TEXT>

Muss ich selber erst noch lesen, aber wollte es schonmal teilen.

Und hier ein Link zu den aktuellen Behandlungsleitlinien, vielleicht auch interessant bei der Frage welche Medikamente etc.:

<LINK_TEXT text=„http://www.adhs-deutschland.de/desktopd … ead-13442/“>http://www.adhs-deutschland.de/desktopdefault.aspx/tabid-8/19_read-13442/</LINK_TEXT>

Nochmals vielen Dank für all die hilfreichen Gedanken, ich denke es ist wirklich sinnvoll, dass ich mich nochmal nach einer Online-Selbsthilfegruppe für Eltern umschaue, das war ein guter Tip. Ihr ward die ersten zum Austausch, somit verabschiede ich mich erstmal und bedanke mich ganz heruzlich:-)
Liebe Grüße ehmbke

@ehmbke

Hier könntest Du selbst eine gründen…

So funktioniert es :
<LINK_TEXT text=„viewforum.php?f=26“>https://adhs-forum.adxs.org/viewforum.php?f=26</LINK_TEXT>

Hier kannst Du Leute suchen, die mitmachen wollen:
<LINK_TEXT text=„viewforum.php?f=25“>https://adhs-forum.adxs.org/viewforum.php?f=25</LINK_TEXT>

Viele Grüße

UlBre