Erfahrungen mit Elvanse und Fluoxetin?

Hallo liebe Leudis,

Ich war ca 3 Monate auf 30mg Elvanse, nachdem ich merkte, dass 20mg Elvanse immer weniger wirksam wurde. Es hat schwächer und kürzer gewirkt. Dadurch wurde ich wieder etwas impulsiver und vor allem innerlich unruhig/ängstlich. Bei mir wurde nämlich neben ADHS noch eine generalisierte Angststörung diagnostiziert (bin derzeit dafür in Verhaltenstherapeutischer Behandlung).
Nachdem ich eine Woche mit 3 Migräneattacken, und starken Spannungskopfschmerzen zu kämpfen hatte, triggerte das so einige Ängste und alte dunkle Gedanken traten auf… daraufhin habe ich mich mit meiner Psychiaterin in Verbindung gesetzt.

Ich wollte erst etwas anderes ausprobieren, also Atomoxetin und am Tag dazu MPH. Denn Atomoxetin ist ja das Mittel der ersten Wahl für ADHSler mit komobider Angststörung. Meine Paychiarterin sagte jedoch zu mir, dass die Nebenwirkungen meist depressive Verstimmungen und Angst wären, wozu ich ja leider eh schon neige. Ich wollte eigentlich auch nicht weg von Elvanse, da es ja an sich super wirkt. Nur Vermute ich, dass ich irgendwo zwischen 20mg und 30mg stecke. Also 20mg ist etwas zu wenig und 30mg etwas zu viel. Außerdem leide ich unter chronischen Kieferverspannungen und nächtlichen Zähneknirschen und oft Schmerzen, die am ganzen Körper auftreten. Insbesondere im Nacken-Schulter Bereich, Brustkorb, Oberer Rücken, Hüfte und Schienbeine, sowie Brain Fog und im Winter, sobald es kalt wird, verstärkt sich alles …da ich ein Weltmeister im Googlen bin habe ich da so einige Theorien zu (ich weiß, dass es meiner Angststörung geschuldet ist). Außerdem nehme ich Magnesiummalat, was sehr gut gegen die Verspannungen und teilweise brennenden Muskelschmerzen hilft und abends L-Tryptophan für einen besseren Schlaf, funktioniert auch sehr gut. Und ja mir ist bewusst, dass ich L-Tryptophan weglassen muss, sobald ich mit Fluoxetin anfange. Ich habe zuvor noch einen Termin zur Blutabnahme zur QT-Wert Bestimmung und EKG. Wahrscheinlich, um die richtige Fluoxetindosierung zu finden.

Ich bekomme jetzt erstmal wieder 20mg Elvanse (Nebenwirkungen sind fast komplett weg, außer meine chronischen Schmerzen und Brain Fog) und bekomme dann dazu noch Fluoxetin. Dadurch soll die Wirkung von Elvanse verstärkt werden und mich hoffentlich wieder besser eindosieren. Außerdem reagiere ich sehr empfindlich auf hormonelle Schwankungen, weshalb ich die Pille nehme. Selbst in der Pillenpause verspürte ich PMS, aber lustigerweise nur bei 30mg Elvanse. Bei 20mg war es wirklich sehr mild. Ich habe die Pillenpause nur daran gemerkt, dass ich etwas unkonzentrierter, unruhiger und etwas launischer war. Normales PMS halt.

Hat jemand Erfahrungen mit dieser Kombination an Medikamenten? Fluoxetin wird ja auch bei Depressionen und Angststörungen eingesetzt, sowie PMDS, was ich auch bei mir vermute. Auch meine Psychiaterin sagte, ich solle das vllt noch mal nachprüfen lassen oder erstmal die Pille durch nehmen, was ich jetzt auch mache. Daher denke ich, dass Fluoxetin für mich zwei Fliegen mit einer Klappen schlagen könnte.

Ich weiß, dass es keine Pille gegen alles gibt. Ich möchte vor allem wieder besser eingestellt sein, denn so funktioniert auch die Therapie besser und ich möchte meine Schmerzen verringern. Am besten, sodass ich Magnesiummalat reduzieren kann.

Danke schon mal für eure Erfahrungsberichte!

PS: Ich brauche keine Standpauke, bezüglich was ich alles noch nebenbei nehme. Meine Psychiarterin weiß Bescheid. Ich mache nichts (mehr) auf eigene Faust.

1 „Gefällt mir“

Soll man eigentlich nicht zusammen nehmen wegen der Gefahr des Serotoninsyndroms!

Müsste der Arzt eigentlich wissen.

1 „Gefällt mir“

Das weiß sie auch. Zu Anfang als ich noch auf Mirtazapin war und ich mit Medikinet eindosiert wurde musste ich auch ab 20mg das Antidepressivum absetzten.
Ich denke mal sie wird das schon im Blick haben, dass ich die richtige Dosierung bekomme. Deshalb auch die Blutuntersuchung vorher. Außerdem ist sie auf ADHS spezialisiert und ich habe regelmäßig Termine und ich kann auch immer notfalls zwischen geschoben werden. Ich vertraue ihr da in der Hinsicht, denn sie macht den Eindruck sie weiß tatsächlich was sie tut. :slight_smile:

Wieso testest du dann nicht 25mg Elvanse? Man kann das in Wasser auflösen und so dosieren.
Woran merkst du denn, dass die 30mg zu viel sind?

Und wieso kombiniert deine Ärztin dann kein AD, das sich mit Elvanse verträgt? Wie z.B. Bupropion?

Das habe ich schon mal so gehandhabt als wir getestet haben, ob 30mg passt. Habe dazu eine 20mg genommen und eine 20mg aufgelöst und die Hälfte getrunken. Aber um ehrlich zu sein ist mir das zu stressig und aufwändig am Morgen und triggert Ängste und Stress. Muss man nicht verstehen oder nachvollziehen können und ich möchte mich jetzt dafür auch nicht erklären müssen …denn das war nicht der Sinn hinter meiner Frage😅

Ich merke es meine ADHS Symptomatik an: Nervosität, Sprunghafttigkeit, launisch, den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen, Schwierigkeiten abends zur Ruhe zu kommen dadurch Schlafentzug etc. Die migräneartigen Kopfschmerzen und verschwommenes Sehen, sowie Angstattacken haben mich dann hellhörig werden lassen. Vorher war mir das gar nicht so bewusst. Da ich diese Problematik nur hatte wenn ich meh als 6 h geschlafen hatte. Ich dachte das wäre nun mal meine ADHS die nach Wirkungsendevwieder reinhaut. Seitdem ich 20mg nehme sind die Kopfschmerzen und verschwommenes Sehen wieder weg und ich schlafe besser und bin wieder etwas entspannter. Aber trotzdem ist noch Nervosität, Ablenkbarkeit und Launenhaftigkeit und vor allem Angstkreisläufe da, die mich belasten.

Warum sie so entschieden hat, habe ich in meiner Frage geschrieben. Mehr kann ich dazu nicht sagen :woman_shrugging:t3: Außerdem denke ich würde sie mir diese Kombi nicht verschreiben, wenn sie so gefährlich ist. SSRI‘s verstärken lediglich die Wirkung von Elvanse und so auch die Nebenwirkungen (Zitat).
Es wirken doch alle AD irgendwie serotonerg (deswegen ja ihre antidepressive Wirkung) nur unterschiedlich stark?
Zudem leide ich ja auch an einer Angststörung.

Am Ende hängt es wahrscheinlich davon ab, dass man sie wie verschrieben einnimmt und das tue ich. Vllt bekomme ich diese Kombi auch deshalb.

Das von @Zoi angesprochene Bupropion wirkt zB. nicht serotinerg. Es ist kein SSRI. Es gibt hier schon Unterschiede bei den ADs.

Nee. Ich würde dir auch davon abraten, aus dem Grund den @Justine genannt hat. Und es gibt ja, wie @bernard sagte, verschiedene Arten von Antidepressiva und da ist es ja wichtig zu wissen, welche Kombinationen gehen und welche nicht.

Leider doch!
Ärzte verschreiben auch Medikamente mit teilweise heftigen Kreuzwirkungen, das lese ich hier häufiger und mir wurden auch schon mal Kombinationen verschrieben die alles andere als gut waren :upside_down_face:

Umso wichtiger, da selbst gut informiert zu sein :slight_smile:

1 „Gefällt mir“

@Zoi Puh okay😅 Also ich hab ja auch Probleme mit hormonellen Schwankungen selbst auf Pille, wie ganz zu Anfang geschrieben. Jedoch war es mit Elvanse 20mg nicht ganz so doll, eig kaum bemerkbar. Mit 30mg hatte sich das wieder geändert. Ich vermute auch PMDS bei mir. 2 Jahre ohne Pille haben mich traumatisiert, also ich bin wirklich alle 2 Woche und auch 2 Wochen lang depressiv geworden und hatte krasse soziale Ängste sowie stärkere ADHS Symptomatik. Es war wirklich als, ob sich ein Schalter umgelegt hat. Und genauso plötzlich wie es gekommen ist, ist es auch wieder verschwunden als ich meine Tage bekam. Mit Mönchspfeffer war es weitestgehend erträglich. Erst mit Pille ging es mir wieder „gut“. Ich bin aber noch nicht dazu gekommen das mal abzuklären, aber ich sehe auch momentan keinen Sinn dahinter, weil so viele Behandlungsmöglichkeiten gibt es auch nicht. Entweder Pille nehmen oder z.B Fluoxetin. Das findet eben auch bei PMDS Anwendung und darauf hatte ich sie ja auch angesprochen. Sie hat in irgendeinem System von der PIA Kreuzwirkungen abgecheckt, sogar meine Pille.

Ich meine ich könnte sie beim nächsten Termin drauf ansprechen was mit Bupropion wäre. Habe bald noch mal einen Termin mit ihr. Wahrscheinlich bevor ich dann das Rezept für Fluoxetin bekomme. Für mich ist das alles ein riesen Rätsel und ich will nichts falsch machen oder bereuen😩

1 „Gefällt mir“

Warst du denn wegen der Symptomatik mal beim Gyn? Das ist ja deren Fachgebiet :blush:

Und Wechselwirkungen kannst du auch selbst nachschauen, hier zB:

Also bist du mit 20mg Elvanse soweit zufrieden? Du schriebst ja was von Schmerzen, aber die hängen ja nicht mit der ADHS-Symptomatik zusammen oder?

Bezieht sich deine Angststörung auf deinen Körper?

Bupropion dürfte aber kein passendes Medikament bzgl. der Angststörung sein. Ich bin kein Arzt - habe aber in diesem Zusammenhang noch nie davon gehört.

2 „Gefällt mir“

@Zoi danke ich schaue da mal rein.

Ja bevor ich meine ADHS Diagnose hatte war ich beim Gyn. Sie hatte zu dem Zeitpunkt noch nie was von PMDS gehört (ist schon bestimmt 2 Jahre her) und hätte mir die Pille verschrieben… das war echt frustrierend und hat wahrscheinlich zu meinen Ängsten und späteren Zusammenbruch beigetragen. Daraufhin war ich in stationär und habe beide Diagnosen bekommen, also ADHS und GA.

Durch die generalisierten Angststörung habe ich Ängste in vielen Bereichen😅 Also auch bezüglich meiner körperlichen Gesundheit, weswegen bestimmte Körperempfindungen, vor allem Schmerzen meine Ängste zu triggern scheinen. Mit Elvanse ist das besser, da ich meinen Körper auch einfach besser wahrnehme und irgendwie vieles besser und langfristig verstehen und umsetzten kann. Bezüglich der Schmerzen speziell nächtliches Zähneknirschen war ich schon beim Kieferorthopäden und habe da eine Knirscherschiene bekommen und es hat sich um einiges gebessert. Also glaube ich langsam, dass diese Verspannungen und Schmerzen wahrscheinlich wirklich psychosomatisch sind aufgrund der Angststörung. Ich merke nämlich immer mehr wie ich manchmal einfach komplett verspanne und ohne Elvanse bzw. morgens bevor ich es einnehme ein wirklich miserables Körpergefühl habe.

Ich solle eigentlich auch noch mal zum Orthopäden laut der Kieferorthopädin, um abzuchecken, ob das Zähneknirschen keine orthopädischen Ursachen hat. Aber naja… ich krieg mein Arsch gerade nicht hoch :frowning:

Und komischerweise nehmen meine Schmerzen und Ängste im Winter zu. Ich nehme auch mittlerweile Vitamin D, da ich letztes Jahr einen leichten Mangel hatte. Vllt hatte ich jedes Jahr eine Winterdepression aufgrund des Vitamin D mangels? Jedoch ist mir aufgefallen, dass seit meiner Verhaltenstherapie (seit 1 Jahr) und Seitdem ich ADHS Medikamente nehme (seit knapp über 1 Jahr), dass sich meine Verspannungen und Schlaf gebessert haben. Das spricht noch mehr für Psychosomatik. Aber da habe ich dann Angst, ob es nicht alles schon chronisch geworden ist und dadurch vllt nie wieder vollends weggehen wird… das sind alles so Gedanken, die ich habe, die mich manchmal sehr einnehmen und ich komplett lost bin.

2 „Gefällt mir“

@Zoi doch ich denke mein ADHS trägt viel zu meinen Ängsten bei bzw. ist auch versursacher mancher Ängste wie z.B die sozialen… ich habe ja erst kurz vor meinem 26. Geburtstag die Diagnose bekommen und das lange unentdeckt bleiben der ADHS hat halt seine Spuren hinterlassen :woman_shrugging:t3: aber ja soweit bin ich sehr zufrieden mit Elvanse. Denn bis jetzt ist nichts so wirksam wie das… bis auf meine Muskelverspannungen. Leider verschlimmert Elvanse ja sogar Kieferverspannungen und das startet manchmal wieder Ängste, Unsicherheiten und alte dunkle Gefühle… aber auf 20mg ist es wirklich in Ordnung und mit Yoga, Massagen und Magnesiummalat habe ich das gut im Griff. Jedoch merke ich, dass die dunkle Jahreszeit was mit mir macht… als ob mein Körper Angst vor dem Winter hätte :sweat_smile: ist verrückt manchmal

1 „Gefällt mir“

Ich hoffe das ich alles richtig gelesen habe:
Ich nehme Elvanse und habe auch die von dir beschriebenen Symptome Hormonell gehabt. Nehme eine gering dosierte Pille dauerhaft durch und damit haben sich die Probleme während des Eisprungs und der Tage erledigt…

@Lucanna Ich nehme auch eine niedrig dosierte Pille und ich fange jetzt auch an diese im Langzeitzyklus zu nehmen also nur noch alle 3 Monate eine Pillenpause. Ich denke das wird dieses Problem dann bessern :slightly_smiling_face:

@Zoi ich hab nochmal bei der Seite reingeschaut und lustigerweise gibt es mit Elvanse mit allen SSRI und SNRI AD hohe bis „gefährliche“ Wechselwirkungen laut der Seite😅

Ich hab dann noch mal etwas recherchiert, da ich wie gesagt der Ärztin vertraue und mir das ganze „bloß-nicht-dieses-AD-kombinieren-aber-dieses-geht-klar“ einfach suspekt vorkommt. Und ich habe etwas sehr hilfreiches gefunden und zwar vom Elvanse Hersteller (link unten). Dort steht, dass SSRI‘s als auch SNRI’s bei Elvanse selten ein serotoninsyndrom hervorrufen. Jedoch kann es auftreten bei einer Überdosierung von Elvanse bzw. bei einer Überdosierung mit Amphetaminen. Weiterhin heißt es, dass Elvanse entsprechende Enzyme, die die SSRI’s abbauen (CYP2D6 bei Fluoxetin) nicht bis kaum hemmt. Jedoch können SSRI’s die eine stark hemmende Wirkung auf Enzyme wie CPY2D6 ausüben (also Fluoxetin) die Wirkung der Amphetamine verstärken, was bei mir ja erwünscht wäre.
Es steht dort also mit keinem Wort, dass SSRI‘s (als auch SNRI‘s) auf keinen Fall mit Elvanse kombiniert werden dürfen. Jedoch unter Sorgfalt, da es eben die Amphetamin Wirkung verstärkt. Ich denke mal, weil Elvanse durch die Enzymhemmung von Fluoxetin, langsamer abgebaut wird.

So könnte also die Kombi Elvanse + SSRI oder SNRI als auch überdosiertes Elvanse gleichermaßen ein Serotoninsyndrom auslösen, wenn man nicht sorgfältig ist. Also sehe ich erstmal keine größeren Bedenken als würde ich Elvanse allein nehmen.

Korrigiert mich, wenn ich was falsch verstanden habe.

Hier einmal der link dazu:

Unter folgenden Punkten kann oben beschriebenes nachgelesen werden:

  • Kontraindikationen
    • Interaktionen

      • Enzymhemmung und -induktion in vitro
      • Serotonerge Arzneimittel
    • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

      • Starke Hemmer Enzyme CPY2D6 ….