Ich kann dir nicht von Kindern sondern von mir selbst Erfahrungen mitteilen bezüglich Medikation, welche mit 47 erst begann und entsprechende Vorprobleme und Diagnosen mit Vorgeschichte hatte und schon sicher bin, daß wäre meine Adhs als solches deutlich eher diagnostiziert und mit Medikamenten behandelt worde hätte es den Crash, bei dem nichts mehr ging, der in schwere chronische nicht behandelbare Depressionen endete, die ich mit Ärzten und Therapeuten dich ohne Medikamente bewältigen musste, weil sie alles verschlimmerten.
In der Einstellungsphase kann es gut passieren, das man recht ruhig und zurückgezogen lebt, denn der Körper muß sich an die Medikamente gewöhnen und dann wird das stetig besser und klar mit Dosissteigerung wird es auch erst mal schlimmer. Dazu muß man auch so ein Stück auch dann mit diesem ANDEREN ZUSTAND auch irgendwie zurecht kommen. Man ist ja irgendwie gewöhnt das i Mio Dinge gleichzeitig durch den Kopf flitzen und man denen irgendwie nachgeht und dadurch auch sehr viel geschafft bekommt.
Ganz schwierig fand ich teils zu verstehen aber auch damit unzugehen, daß ich einfach nicht mehr getrieben oder innerlich teils auch gejagt war sondern wußte das es Pflichten sind, diese aber nicht getan habe, ich keine Lust hatte, aber auch nicht verstand das ich das jetzt selbst beschließen, umsetzen und anfangen muß. Irgendwie wartete ich wie früher das der Impuls kommt, doch die Medikamente sollen das ja verändern.
Das ist wirklich schon eine große Umstellung und ein neues „sich kennenlernen“. Das braucht Zeit, aber zeichnet sich nicht ich sag mal so 1 /4 Jahr nach erreichen der Verweildosis lohnt es sich zu schauen warum das so ist.
.Zombimodus kann gut überdosiert sein, das es nicht das richtige Medikament mit der richtigen Wirkung ist. Es gibt genug Medikamente und auch wenn genug den selben Wirkung haben wirken sie nicht gleich, denn die Art der Retardierung kann schon viel ausmachen.
Ich finde die Sorge bei Medikamenten nicht berechtigt, weil sie schon, wenn es das richtige ist, eine sehr große Unterstützung ist und auch viel positiven Einfluß auf den sozialen Umgang und die Interaktionen haben kann, das Leid im Kopf, das alles anders wie bei den anderen ist nehmen kann, es kann helfen „die geistigen PS durch die Reifen auf die Straße zu bringen“ was ohne Medikamente nicht oder nur sehr schwer möglich ist, vergleichbar mit einem Wagen im Leerlauf, bei dem man vollgas gibt und sich wundert wieso man nicht von der Stelle kommt, obwohl man vollgas gibt.
Wenn es dir richtige Ergotherapie ist, sprich das Verhältnis zum Ergotherapeuten passt aber auch der Therapeut die richtigen Therapieformen für einen verwendet finde ich Ergotherapie sehr gut und sehr hilfreich - WICHTIG WIRKLICH AUF ADHS FÜR KINDER SPEZIALISIERT. Meine erste Ergotherapeutin, hatte es nur für Kinder und ich glaube mit einem anderen Therapeuten. Menschlich war es sehr nett, sie bestätigte, daß sie für Adhs bei Erwachsenen spezialisiert sei (keine Hinweise oder Verweise gefunden) und hat dann eher wie eine Psychotherapie und mit Kleinkindmustern falsche Symptome behandelt, denn ich sagte ich bekomme das Anfangen nicht hin, sie wollte mich zwingen mit Mustern zum Ordnung lernen zwingen. Mein Problem war aber Anfangen und eben das nicht und auch soziale interaktionen. Ich habe die Praxis gewechselt und hatte eine nette Theraleuten, was deutlich besser begonnen hat, wo wir uns mögen und ich mich auch besser innerlich sortieren kann, dann kam ihr Urlaub und ich bekam eine Kollegin zur Vertretung, bei der ich bleibe weil es besser passt und die Erfolge größer sind. Sie hält mich mehr und deutlicher in der Struktur, ist nicht so vorsichtig und sie hat glaube ich gefühlt viel besser verstanden wo meine Probleme liegen. Ich hatte auch von beiden die Chefin ausprobiert, was menschlich überhaupt nicht gepaßt hatte, doch dafür gibt es mehrere Therapeuten in einer Praxis nicht jeder kann alles gleich gut und nicht jeder fasst gleich auf und kann es dann so umsetzen. Das ist auch nicht schlimm, im gegenteil eine bemühte Praxis berät sich und findet Wege mit einem umzugehen, daß es funktioniert.
Hast du das Gefühl die Ergotherapie hat nach einem 1/2 Jahr nichts oder nicht viel verändert lohnt auch dort zu bitten mal einen anderen Ergotherapeuten auszuprobieren. Ich konnte das als Erwachsene nicht, nur das es so nicht ausreichend ist - da ist es meist für ein Kind noch ein wenig schwieriger das so zu benennen.
Ihr scheint eine gute Psychiaterin zu haben, und ich denke es lohnt mit ihr einige Wege vielleicht sogar kombiniert auszuprobieren