Erfahrungen & Positive Nachwirkung: Wirken Medikamente so wie sollen?

Hallo zusammen!

Seit meiner Diagnose werde ich mich Ritalin eingestellt und bin bis jetzt bei einer recht angenehmen Dosis. Ich werde hier nur einiges erläutern was für viele von euch „untypisch“ ist und vielleicht nicht der „Regel“ folgt.

Jedenfalls habe ich mit unretardierten Ritalin 10mg einmal am Tag angefangen und dies meistens am Vormittag während der Arbeit eingenommen. Anfangs waren die Nebenwirkungen noch recht zu spüren… Ich hatte spätestens am Abend den Rebound mit Gelenkschmerzen im Nackenbereich, enormen Kopfschmerzen und meine Depressionen (die ich nebenbei mir Bupropion behandle) waren schlimmer… Die Diagnose hat mich am Anfang ziemlich fertig gemacht, ich fühlte mich in meiner „Andersheit“ bestätigt :frowning:

Das war es mir Anfangs nicht wert, deswegen war die Einnahme noch recht unregelmäßig. Meine Therapeutin hat mich jedoch dazu ermutigt diese konsequent zu nehmen und siehe da: die NW gingen komplett weg und ich komme mit den Methylphenidat echt gut zurecht. Anfangs fühl ich zwar das Anfluten was sich aber spätestens bei der Halbzeit in eine Art Entspannung, Wachheit und leicht positiven bis realistischen Blick auf viele Dinge auswirkt. Trotz allem war die Wirkung nach 4 Stunden einfach „weg“ und ich merkte einfach wie kurz das für eine 8-9 Stunden Tag ist. Daraufhin hat mir meine Ärztin nun 20mg Ritalin retardiert aufgeschrieben die ich seit 1-2 Woche nehme.

Die „Wirkung“ ist gleich, manchmal fühle ich eigentlich keinen bis leichten Unterschied und ich merke auch nicht wirklich wann die Wirkung aufhört. Also Rebound gibt es grad überhaupt keinen mehr :slight_smile: Ich kann mich über das echt nicht beschweren.

Ich nehme bewusst gelegentliche Pausen auf den Wochenenden da ich es trotzdem im Sinn hab auch mal ohne Medikamente auszukommen und nicht alleinig auf diese angewiesen zu sein. Ich genehmige mir gerne am Wochenende ein paar Gläser Wein mit meinen Freunden und empfinde das als nichts Negatives. Ich habe weder Nebenwirkungen oder sonstiges. Zudem ist das Verlangen danach nach einen angenehmen Abend mit Freunden nicht „einfach weg“ oder bin der Typ danach der lieber meine Ritalin nimmt statt auf das Glas Wein zu verzichten.

Auch gönne ich mir in der Früh trotz allem einen Kaffee in der schwächeren Variante und habe dadurch keine Nebenwirkungen da ich einen Abstand zwischen Kaffee und Ritalin von 2-3 Stunden habe. Wenn der Kaffee doch zu stark war merke ich das „Anfluten“ zwar etwas stärker, finde ich aber ehrlich gesagt nicht zu schlimm oder gar unangenehm.

Seit der Einnahme fällt mir bei sehr vielen meiner Symptomen nicht allzuviel Unterschied auf. Ich bin noch immer schusselig/verpeilt/vergesslich, nerve meinen Freund endlos damit, noch immer ungeduldig, ablenkbar (vor allem bei der Arbeit), zu viel Reize sind noch immer recht nervig. Diesen Text musste ich so einige Male ausbessern :wink:

Was mir aber schon aufgefallen ist, ist das sich meine Sichtweise viiiiel lockerer anfühlt. Ich habe so einen guten Schlaf wie lange nicht mehr, Einschlafprobleme sind zurzeit weg. Aus dem Grübeln kann ich mich oder andere sehr viel schneller befreien und es gab bisher keinen negativen Hyperfokus. Ich hatte Abends nach der Ritalinwirkung oft einen Boost was mein Selbstbewusstsein angeht? Das ist ein ganz anders Feeling aber nur wenn ich halt wirklich darüber reflektiere. Sonst wäre es mir selbst nicht aufgefallen. Kann es sein, dass sich solch positive Nachwirkungen durch eine korrekte Einstellung ergeben?

Also das halt trotzdem viele Symptome bestehen bleiben oder kaum besser werden aber dafür andere umso mehr. Sollen die Medikamente als Stütze genauso wirken? Oder müsste man an den mg noch nachjustieren damit die Symptome noch weniger werden?

Würde gerne eure Meinung hören :slight_smile:
LG Bubble