Hallo ihr Lieben!
Ich befasse mich gerade mit der schwierigen Frage, was wir bei der ADHS-Medikation eigentlich erwarten können. Viele Symptome von Autismus und ADHS überschneiden sich ja. Da kann man ja nicht erwarten, dass plötzlich alles supi läuft. Die Schule und der Hort werden wohl weiterhin anstrengend sein und wenn das Kind erschöpft ist, funktioniert doch sicher auch die Emotionskontrolle nicht mehr so gut und die Konzentration leidet auch?
Mein Sohn nahm bisher 20mg Equasym gegen 6:30-6:45 Uhr. (Allerdings NACH dem Frühstück, weil die Ärztin meinte, es könnte sonst auf den Magen schlagen, obwohl in der Packungsbeilage VOR dem Frühstück steht. Allerdings hab ich auch gelesen, dass es bei Equasym keinen Unterschied machen soll…) Im September ist er in die höhere Klasse aufgestiegen mit teils neuen Kindern, neuen Lehrern, neuem Raum … Die Veränderung war ganz schrecklich für ihn. Inzwischen hat er sich dran gewöhnt, aber die sozialen Interaktionen mit den neuen Kindern und Lehrern sind immer noch anstrengend und die schulischen Anforderungen sind auch gestiegen. Er klagt seit dem Wechsel darüber, dass die Schule sehr anstrengend ist und er nachmittags total erschöpft ist. Aus autistischer Sicht ja eigentlich logisch.
Die Lehrer bemängeln, dass man in der 5./6. Stunde eigentlich nichts mehr mit ihm anfangen kann. Er macht Quatsch und ist unkonzentriert (und total ko). Zu Hause haben wir ihn mal beim Brettspiel beobachtet und fanden auch, dass er nach 5 Stunden wieder sehr zerstreut schien und wenn er am Zug war, vergaß, was er tun wollte. „Äh … Was wollte ich machen? … Ach ja. Würfeln.“ Das würde ja darauf schließen lassen, dass Equasym nicht den Schultag abdecken kann. Unsere Psychiaterin war leider der Meinung, dass eine höhere Dosis auch eine längere Wirkdauer bringen würden. Da hab ich aber inzwischen gelesen, dass das ein Irrtum vieler Ärzte ist.
Gerade testen wir trotzdem mal 30mg Equasym und schauen, ob es was bringt.
Jedenfalls erhoffe ich hier Erfahrungen von Eltern zu finden, deren Kinder autistisch sind UND ein ADHS-Medikament nehmen. Welche Symptome sind unter Medikation weg/vermindert? Was ist einfach Autismus und bleibt trotz optimaler Medikation? Zum Beispiel finde ich es „normal“, dass er zu Hause erstmal ko „zusammenbricht“, emotional ist und Ruhe will und nichts vom Tag erzählen. Er war schließlich 7-16 Uhr in Schule und Hort - alles voller Kinder und laut. Abends ist hier auch immer großes Chaos, weil jeder andere Bedürfnisse hat und die des anderen nicht beachtet werden. Zum Beispiel macht er dann Geräusche und fasst alles an, was die Schwester in den Wahnsinn treibt. Ich hab jetzt schon mehrmals gelesen, dass Kinder abends nicht hören und mit den Geschwistern streiten und es besser wird, wenn sie nachmittags noch mal MPH bekommen. Ist das bei den Autisten auch so? Ich hatte das bisher immer der Erschöpfung des Tages zugeschrieben und nicht dem ADHS.
Würde mich über einen Austausch sehr freuen
Liebe Grüße
Green Chameleon