Erste eigene Wohnung. Gemischte Gefühle

Momentan bin ich auf Arbeitssuche, heißt, ich werde so lange
bei Eltern wohnen, bis ich was gefunden habe, wo ich weiß, da
bleibe ich jetzt und die Probezeit ist durchgestanden.

Ja, mit 28 sollte man ja eigentlich schon lange bei Eltern raus
sein, aber „hätte würde könnte“

Da bin ich den Eltern auch unendlich dankbar für, weil ich dadurch
nicht unter so heftigem Druck stehe und mich bei der Stellensuche
besser aufs Wesentliche konzentrieren kann.

Ich habe momentan immer ein Auge in den Kleinanzeigen und
Inseraten der üblichen verdächtigen Stellen, wo man sowas findet
und bei mir wechselt sich das Gefühlschaos immer ab.

Einerseits sehe ich das Potential, sich endlich frei und nach den
eigenen Vorstellungen einrichten zu können und eben das Kochen,
machen und sagen zu können, ohne immer beurteilt zu werden.

Andersrum sind dann aber die Sorgen da, das mit dem Haushalt
nicht zu packen, alleine da zu sein, weil außer den 3 Freunden
zum gelegentlich treffen, habe ich aktuell sonst keinen um mich.

Und halt so Sachen, dass man in einem doofen Nachbarschaftsumfeld
landen kann, das mit dem Hausputz vergisst oder sonstige fiktive
Gedankenspinnereien.

Ich weiß, ich bin nicht der erste, der bei den Eltern auszieht, daher
würde ich gern mal hören, wie das so bei euch abgelaufen ist bzw.
abläuft, gerade auf ADHS bezogen.

Lasst doch gern mal hören, was ihr zu erzählen habt!

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Es ist natürlich die Frage, ob man das möchte, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine WG, die gut funktioniert (der Punkt ist entscheidend, es kann nämlich auch nach hinten losgehen) mir sehr hilft.

Es gibt dadurch eben immer einen sozialen Druck, Ordnung zu halten und es ist klar geregelt, wann geputzt wird. Idealerweise passt das Verhältnis mit den anderen auch so gut, dass man immer Gesellschaft hat, sich gegenseitig unterstützt und gemeinsam Sachen unternimmt.

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Ich bin damals schon mit 18 direkt raus.
Das Gefühl von Erlösung und Freiheit war einfach am stärksten und überwog allen Zweifel.

Deine Bedenken sind nachvollziehbar das ein oder andere wird auch mal eintreten bis man draus gelernt hat.
Du machst was neues und kannst dass alles ja gar nicht sofort können.
So geht es jedem der irgendwann auszieht .
Nimm ein kleine Wohnung oder wenn größer fange direkt ziemlich minimalistisch an. Das wird vieles erleichtern und du verlierst nicht so schnell den Überblick.

Gute Nachbarn schlechte Nachbarn ? Das ist eh permanent im Wandel. Eine jahrelange gute Nachbarschaft kann sich auch einfach so ins schlechte ändern . So war es bei meinem Elternhaus.

Im Mietshaus ist es auch immer wieder im Wandel . Die, die am Anfang als laut und kompliziert erscheinen werden ruhiger . Ruhigere haben einen Lebenswandel und werden lebendiger .
Es gibt da keine Garantie , leider, aber somit kann was ungünstiges sich auch immer noch wieder ändern .

Was du machen könntest wäre z.b einen Thread eröffnen. Was man so empfehlen würde wenn man neu starten könnte und das erste mal in eine Wohnung zieht .

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Möchte mich gerne @Nelumba_Nucifera anschließen :adxs_wink: ich war auch zeitig ausgeflogen.

Mein Sohn kann sich das heute gar nicht vorstellen. Du bist auf keinen Fall alleine mit deinen Überlegungen @ADHS-Chaot

Wohnraum ist rar und teuer geworden, da will so ein Auszug wohl überlegt sein, wenn es ansonsten zu Hause passt.

Als ich auszog, war Adhs noch ganz weit weg, zum Unterschied bei meinem Sohn, der nun wie du, ja schon das Wissen darüber hat und mit ganz anderen Gedanken vielleicht auch, an die Sache heran geht.

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Hey ADHS-Chaot

die Punkte, vor denen du dich fürchtest, sind leider in echt auch immer noch Herausforderungen.
Aber vergiss nicht, man gewöhnt sich an vieles und es gibt immer Lösungen.

Vielleicht lohnt es sich sogar, mehr Energie in die Überwindung erlernter Idealbilder zu stecken, als in den Haushalt selbst. Weil bei unsereins wird es vielleicht einfach ein bisschen anderes aussehen als in anderen Wohnungen.
Also lieber kleinere Ziele stecken, die man auch einhalten kann, als immer von der blitzblanken Wohnung zu träumen. Zumal du als (vermutlich?) männlicher Twenty-Something auch noch Welpenschutz hast, was die Erwartungshaltung an deine Bachelorbude angeht. (Aber Obacht, wehe du wälzt das dann aus erlernter Hilflosigkeit später bei einer Partnerin ab, das würde ich dir dann doch persönlich übel nehmen :wink: )

Es lohnt sich über Strategien nachzudenken. Bodydoubling, Routinen, Minimalismus (wenn deine Eltern das mitmachen wirklich nur das nötigste in die neue Wohnung mitnehmen und alle Altlasten bei denen im Keller lassen) und ich kenne auch eine Person in etwa dem gleichen Alter, die über den Pysychosozialen Dienst einen Betreuer bekommen hat, der einmal die Woche kommt und dabei hilft, Strategien umzusetzen. Kein Vormund oder so, sondern einfach eine Hilfe, die man freiwillig nehmen kann.

Mir persönlich hilft meine Mutter auch ab und an. Im Prinzip ist das aber auch nur Bodydoubling und ich merke, dass ich dieser Option langsam überdrüssig werde. Da schwingt ja dann doch immer noch bisschen die nörgelnde Mutter aus der Kindheit mit und ich habe vielleicht mittlerweile einfach meine eigenen Lösungen (und etwas mehr Durchhaltevermögen als sie).

Was die WGs angeht wohnen zwei Seelen in meiner Brust. WG kann super sein. Ich habe zum Beispiel öfter und lieber gekocht, wenn ich mit anderen zusammengewohnt habe, als für mich allein. Und der soziale Druck hat mich dann auch zum Abspülen hinterher gezwungen. Das war gut und nötig. Denn jetzt verwahrlose ich gerne mal, stört ja niemanden.

Ansonsten nochmal so ganz konkrete Dinge:
SPÜLMASCHINE ganz wichtig, nie wieder ohne.
Waschmaschine haben vermutlich die meisten Wohnungen, aber kleine Appartments manchmal gemeinschaftlich im Keller oder mit Waschsalon in der Nähe. Auf Wohnungen ohne Waschmaschinenanschluss würde ich in jedem Fall verzichten, weil es einfach zu viele Hürden sind bis man frische Wäsche in der Hand hat (und die ja dann auch noch zusammenlegen muss :smiling_face_with_tear: :gun:)

Mehr fällt mir erstmal nicht ein, ich denke vieles findest du dann eh erst im Prozess heraus.

Aber viel Erfolg bei der Wohnungssuche!

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Wenn du es dir leisten kannst und magst , gönne dir von Anfang an gleich eine Putzfee .

Ich hatte mal einige Zeit eine und dass ist wahrlich so hilfreich wie Medizin .

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Also ne WG, ganz ehrlich: Nein!

Ich kann ja so schon schlecht mit anderen Menschen sei
es im Job oder sonst wie. Da brauche ich die nicht noch
in der Wohnung rumlaufen haben.

Momentan steht ohnehin die Jobsuche im Fokus, weil
ohne Arbeit ist an einen Mietvertrag ohnehin nicht zu denken.

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In meinen ersten beiden Wohnungen war der Hausmeister inklusive, der das Treppenhaus etc. geputzt, Mülltonnen rausgestellt, Schnee geräumt hat. Das war mir eine große Erleichterung, weil dann der Stress wegfiel, dass ich es den anderen Hausbewohnern nicht gut genug mache oder es gar ganz vergesse (abgesehen von der zeitlichen Komponente).

Wenn du es jetzt noch nicht tust, packe bei deinen Eltern im Haushalt mit an, fang an deine Wäsche selbst zu machen etc. Dann kommt nicht alles auf einmal neu auf dich zu und kannst jetzt auch noch fragen oder gemeinsam mit ihnen überlegen, wie du es anders angehen könntest, wenn was nicht klappt.

Und für die soziale Komponente kannst du auch vorplanen, zum Beispiel sonntags immer zum Kaffee zu deinen Eltern gehen oder einen Abend in der Woche mit deinen Freunden zusammen kochen oder so. So weißt du, dass du regelmäßig unter Leute kommst.

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Hey,
ich kann deine Sorgen vollkommen verstehen. Bevor du ausziehst lege dir ein finanzielles Polster an. Meine Situation damals war, das ich einen Monat vor meiner Ausbildung bescheid bekommen habe und mir in einem Monat, Wohnung suchen musste, Anbieter für Strom und Internet und meine Möbel kaufen musste. Wenn Mal unerwartet was kaputt geht, dann kannst du es zahlen(z.b Waschmaschine ist kaputt). Weiterhin musst du auch schon etwas Geld für eine Kaution haben. Möchtest du in eine Großstadt oder eher ländlich leben? Je nachdem wie und wo brauchst du eventuell ein Auto. Ich bin damals nach paar Jahren Beziehung mit meinem Partner in meine/ unsere erste Wohnung gezogen. Es ist eigentlich schön mit jemandem zusammen zu wohnen, aber ich könnte das auch nur mit ihm oder halt Leuten die sich an mir nicht stören. Leider kann ich mich sehr schlecht an andere anpassen und bin eine Chaos-Gottheit. Diese wird dann im Laufe des Tages unter Elvanse von der Ordungs-Muse geküsst aber ich bin trotzdem schrecklich im organisieren und aufräumen. Solltest du auch diese Problem haben, dann plane vielleicht mit deinen Eltern oder jemandem der gut organisieren kann vielleicht das ein oder andere System damit du es direkt bin deine Wohnung bauen kannst. Mit der Zeit habe ich mir mehr und mehr so ne Art Schrankwagen zugelegt mit vielen einzelnen Einsetzen für meine Hobbys von denen ich zu viele habe. Ich muss gestehen, das alleinesein/ wohnen schön sein kann aber für mich nach einiger Zeit sehr langweilig und schwierig ist. Wenn mein Partner Mal ne Woche nicht da ist lenke ich mich mit meinen Hobbys ab oder gehe nach draußen, weil ich die Stille nicht mag und ich mich auch nach einiger Zeit langweile. Sollte es dir auch so gehen wäre ein Mitbewohner vielleicht nicht schlecht. Leider weiß ich wie schwer es ist eine Person zu finden bei dem der ,Vibe" einfach passt. Vielleicht findest du ja auch wenn hier im Forum. In der neuen Ortschaft wäre es nicht schlecht vielleicht einem Verein oder einem gemeinnützigem Verein beizutreten, einfach um Einsamkeit und Isolation vorzubeugen.

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Stimmt. Mach vielleicht einen Kochkurs direkt. Da lernst du schonmal,dass kochen und direkt vielleicht neue Leute kennen. Den Kochkurs kann ich nur empfehlen, weil ich mich noch erinnere wie ich angefangen habe mit dem Kochen. Irgendwelche Rezepte aus dem Internet gesucht, die nicht geschmeckt haben und dann alles von vorne und die Küche war das reinste Schlachtfeld. Ansonsten koch mit deinen Eltern, weil dann kannst du schon Mal direkt die Dinge nachkochen, die du liebst. Eine weiter Möglichkeit wäre Hello fresh. Die liefern dir, dass was du brauchst und das Rezept mit Anleitung dazu. Muss aber sagen, das es meiner Meinung schon etwas teuer ist und deren Qualität abgenommen hat. Weiterhin musst du am Tag der Lieferung immer Zuhause sein und das Essen sofort in den Kühlschrank einräumen sonst wird es teilweise nass und schlecht.

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Auf jeden Fall war es damals einfacher…

nur ein Telfonanbieter und ein Telefonmodel
nur ein Stromanbieter
nur öffentliches Fernsehen

Für bestimmte Dinge musste man gar nicht nachdenken.
Und ne Fahrkarte gab es halt am Schalter oder beim Schaffner , und es gab nur den einen Preis.
:innocent:

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