Hi,
ich suche Person(en) zum regen Austausch im Bereich Dosis & Einstellung des Medikaments „medikinet adult“.
Hier mein Hintergrund und Fragestellungen.
Ich habe vor ca. 1-2 Jahren nach der Diagnose und diversen Arztgesprächen mit dem Einschleichen begonnen. 5 mg 1x täglich ist nach 3-4 Wochen zu wenig gewesen. Die ersten Tage war der berühmte „der Schleier geht weg Effekt“ gehabt. Ich habe eine unglaubliche Ruhe und Ausgeglichenheit erlebt, auch inbesodere Impulskontrole & Gereiztheit (Lärm, Kindergeschrei, Lärm im Büro etc,) und in den Folgetagen mein bisheriges Leben resümiert. Das waren die traurigsten aber auch befreiensten Tage meines Lebens !!! Nach den genannten 3-4 Tage war die Wirkung gen null.
Dann habe ich die Medikation unregelmäßig genommen auch aufgrund des genannten Wirkungsabfalls „geschlampert“.
Nun vor ca. 4 Woche habe ich einen erneuten Anlauf mit einer neuen Ärztin probiert, mit 2x täglich a10mg für 1-2 Wochen und da dort die Wirkung länger angehalten hat, schließlich 30mg tgl. a 1x 20mg & 1x 10 mg. Leider haben sich unter den 30mg Tagedosis folgende starke Nebenwirkungen gezeigt…
sehr sehr starkes Schwitzen, vor allem plötzlich
wenn die Wirkung abends nachläßt extreme Müdigkeit und "totgeschlagen sein" mit totaler Anteilnahmelosigkeit
Hautjucken und Gefühl von Übergewichtigkeit
joggte vor Erstmedikation ca. 10km problemlos, nach der Dosiserhöhungen nach 2-3km brutale Schlappheit und Muskelschlappheit
Hierzu jetzt die Fragen…
Ab wieviel Wochen lassen die Nebenwirkungen nach und man hat die purer Wirkung und die nW`"schleifen sich ab" ? Was habt ihr Erfahrungen hierzu ?
Soll ich wegen den Nebenwirkungen ein anderes Präparat wie "medikinet adult" mit der Ärztin ausprobieren, WEIL OBIGE AUSSAGE BESTÄTIGE JA DAS BEI MIR DAS MEDIKAMENTE WIRKEN ! Auch hinzu kommt noch das ich diverse Gesprächstherapien mir nicht so vom Effekt gefallen haben wie beim Medikament !?
Freue mich über eure persönlichen Erfahrungen und Austausch.
P.S.: Meine Ärztin ist noch für ca. 2 Wochen in Urlaub !
1.) …das mit den Nebenwirkungen habe aber auch schon u.a. gelesen, das diese bei manchen monatelang andauernd bis diese sich zurückbilden. Dafür hat man aber viele ADHS-Symptome nich mehr. Bin da jetzt aktuell verzweifelt ! Durchhalten der NW`s oder Wechsel auf anderes Präparat ?
2.) …ich habe die 30mg Tagesdosis nur an die 3-4 Tage genommen und aufgrund der brutalgefühlten NW`s (Schwitzen und abendlich totmüde) dann über die Folgwoche(n) auf aktuell seit 6-7 Tageb auf 15mg (1x 10mg / 1x 5mg) reduziert. Leider ist den aktuelle 15mg Tagesdosis die Hauptsymptome (innere Unruhen, Angespanntsein, Geräuschempfindlichkeit, Ablenkbarkeit) sehr stark wieder aufgeflammt. Ich probiere nun seit ca. 2-3 Tagen wieder 20mg Tagesdosis (1x 10mg vormittags/ 1x 10mg nachmittags) bis zu meinen nächsten Neurologentermin mich einzupendeln. Eins möchte ich noch betonen. Ohne das Medikament, dessen Wirkung ich echt sehr gut auf die Hauptsymotome erlebt habe, möchte ich nicht verzichten !
Hm, ich würde es definitiv mit dem Neurologen besprechen. Wenn es wirkt, aber die Nebenwirkungen zu stark sind kannst du theoretisch noch Ritalin adult versuchen. Ist auch MPH wie Medikinet. Durch die Hilfsstoffe reagiert aber jeder ein wenig anders. Vielleicht sind die NW dann besser?
Aber wie lang es braucht, bis die NW nachlassen weiß ich auch nicht.
Hallo @MiMa
So wirklich viel kann ich dazu nicht schreiben, da ich seit längerem schon kein MPH mehr nehme (bin mittlerweile bei Attentin angekommen).
Aber soweit ich mich erinnern kann hatte Medikinet bei mir so gut wie keine Wirkung, aber Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Müdigkeit. Habe es aber nur zur Überbrückung bekommen als Ritalin nicht lieferbar war. Mit Ritalin kamen die Nebenwirkungen erst nach 1 Jahr oder so in form von Kreislaufproblemen und erhöhtem Puls.
jedenfalls den Rebound am Abend kannst du abmildern, indem du rechtzeitig, also vor Nachlassen der Wirkung, noch eine kleine Menge (2,5 mg?) unretardiertes MPH nimmst. Manche nehmen dafür auch eine starke Tasse Kaffee.
Was ich aber nicht verstehe - der Rebound müsste eigentlich von der Stärke der gerade nachlassenden Dosis abhängen - wieso aber ist der Rebound am Abend (!) schlimmer bei 20/10 als bei 10/10 - die Mittagsdosis ist doch dann die gleiche??
Dann könnte deine Ärztin noch statt Medikinet Ritalin Adult versuchen - vielleicht ist damit die Nebenwirkung nicht so schlimm. Ich nehme morgens dies, mittags das.
Oder eben Elvanse, was aber eigene Probleme hat, aber vielleicht passt es ja bei dir besser.
Kann mich hier meinen lieben Vorrednern nur anschliessen, muss allerdings dazu sagen das ich mich mit Medikinet adult überhaupt nicht auskenne, noch dazu komme ich aus der Schweiz, wo sowohl die Medikamente als auch Psychotherapie möglicherweise anders gehandhabt werden, als im grossen Nachbarland, was nicht abwertend oder irgendwelche Nebengedanken beinhaltet.
Aber was ich sagen will ist, ja ein Neurologe der kennt sich meistens mit dem Gehirn sehr gut aus, und das ist toll und alles gut, aber bei Adhs spielt ja die ganze Psyche mit rein, heisst „eigentlich“ braucht es nebst guten Medikamenten auch eine gute psychische Begleitung, wenn es sozusagen um die „Feinabstimmung“ geht.
Denn bei Adhs kommen ja allzuoft auch noch „Zusatzerkrankungen“ wie Depression, Sucht und Angsterkrankungen, ect. dazu, und in diesem Bereich kann eben, wenn überhaupt, ein guter Psychiater: in dann oft weiterhelfen, was der Neurologe: in dann halt Naturgemäss „weniger“ kann, da dafür halt meistens, nicht immer, aber doch vielleicht ehr die Ausbildung in Sachen Psycholgie vielleicht nicht ausreichend ist?.
Jedenfalls, vielleicht wäre es bei Dir nötig, auch mal eventuell zugrunde liegende Zusatzerkrankungen besser unter die Lupe zu nehmen, wobei Dir allerdings vielleicht ein guter Psychiater: in, im Idealfall auf Adhs spezialisiert, oder zumindest nicht „ablehnend“ eingestellt, dabei helfen könnte eine Medikation und vielleicht auch Therapie zu finden, die Dir weiter helfen kann?. Das sind nur so spontane Gedanken von mir, aber vielleicht nicht so ganz daneben?, die mir dazu einfallen, aber lass Du Dir das erst mal alles durch den Kopf gehen.
ich will mit diesem Beitrag einfach mal erfragen, ob ihr Alternativen zu „medikinet adult“ kennt ?
Mein Hintergrund ist hierzu das ich mich aktuell auf eine Tagesdosis von 20mg „medikinet adult“ (2 x a`10mg) eingependelt habe, was an sich einigermaßen geht, d.h. die Konzentration und Impulstkontrolle sowohl sind besser geworden. Leider stehen diesen Verbesserungen gegenüber das ich massiv emotional wie körperlich Akzeptanzprobleme mit folgenden Nebenwirkungen habe…
Harndrang, Reizblase: Ist seit ca. 1 1/2 Wochen. Egal wie wenig ich trinke ich muß an die 12x am Tag auf die Toiletten. Außerdem drückt die Reizblase ab und zu
Rebound-Effekt: Wenn die Wirkung der 1. Dosis am frühen Nachmittag bzw. die der 2. Dosis am Nachmittag habe ich sehr starke Müdigkeit, regelrechte Schwächeanfälle. Konzentration ist weg, Hunger, Durst, Kraft…alles. Nur noch hinlegen und schlafen, schlafen, schlafen. Vor ein paar Monaten bin ich noch Halbmarathon gejoggt und seit dem ADHS-Medikament schaffe ich abends nur 3-4 km und bin lustlos, kaputt, halte mittendrin an. Wenn ich zudem abends ausgehe, will ich meist nach 1h wieder heim. Weil ich totale Stimmungsschwankungen habe.
Trotz allem will ich es noch ein wenig mit Methylphinedat weiterprobieren, da es mir beruflich wie privat vor allem in pincto Aufmerksamkeit und Sozialverhalten hilft !!! Daher meine Fragen ob ihr Alternativen zu „medikinet adult“ kennt, mit weniger NW-Profil ?
Habe morgen Neurologen-Arzttermin und hätte gern mit euch mich ausgetauscht.
Ich hatte mit Medikinet auch starke Nebenwirkungen. Besonders abends. Ich bin dann zu Ritalin gewechselt und danach zu Elvanse. Ritalin hat den gleichen Wirkstoff wie Medikinet. Vielleicht funktioniert das ja besser.
Ich habe bei medikinet auch extreme Nebenwirkungen. Bin letztes Jahr noch extrem Hindernisläufe gegangen (18/19km) und seit medikinet geht gar nichts mehr.
Generell gibt es noch bspw Elvanse.
Allerdings habe ich damit bisher keinerlei Erfahrung gemacht.
ich habe deinen Beitrag mal in deinen ursprünglichen Thread verschoben, da es sich wenn ich es richtig verstehe um die gleiche Fragestellung handelt, um die Übersichtlichkeit zu wahren und doppelte Antworten zu vermeiden.
Empfehlung: Umstieg auf Elvanse.
Amphetaminmedikamente sind nach dem aktuellen Europäischen Konsens für Erwachsene mit AD(H)S das Mittel erster Wahl vor Methylphenidat, das bei Kindern nach wie vor erste Wahl ist.
Elvanse hat deutlich niedrigere Nebenwirkungen bei etwas besserer Wirkung.
Falls dem Doc das zu unheimlich ist (unerfahrene Ärzte fremdeln heute manchmal noch mit Elvanse) könntest Du versuchen, Ritalin adult zu bekommen. Vielleicht geht es damit wenigstens etwas besser.
Blase: Vielleicht kann Dir Beckenbodenmuskeltraining helfen.