Hallo liebes Forum,
Ich melde mich mal wieder nach einer längeren Pause. Ich habe folgende Frage:
Seit etwa einem Jahr schon nehme ich wieder Escitalopram und Mirtazapin. In erster Linie wegen meiner OCD Zwangsstörung mit phobischer Angststörung. Da helfen nur sehr hohe über die maximal zugelassene Dosen SSRIs. Daher nehme ich 30mg Escitalopram (40mg habe ich ca 6 Wochen probiert aber die SSRI induzierte Apathie und Gleichgültigkeit waren einfach zu stark) und abends ebenfalls 30mg vom Mirtazapin.
Nun meinte mein Psychiater, das es ein großer Fehler war das Elvanse vor einem Jahr von heute auf morgen abgesetzt zu haben, da nun einmal das ADHS gerade meine Hauptprobleme im Leben verursacht - Studium abgebrochen, prekäre finanzielle Lage, Keine Ziele, Hoffnungslosigkeit, Prokrastination, Orientierungslosigkeit, Scham, soziale Isolation etc. Denn die Angststörung ist nunmal ein Lebensding und durch meine lange medikamentöse Behandlung mit SSRIs kann ich einigermaßen damit umgehen, aber mit dem ADHS konnte ich nie copen, da bin ich leider nicht die Person, die mit To Do Listen und straffer Selbstdisziplin kompensiert sondern die, die sich einfach aufgibt.
Mein Psychiater empfahl mir nun, weiterhin gegen die Zwangs/Angststörung das Escitalopram, wenn es geht in höheren Dosen, das Mirtazapin meinte er, kann ich nehmen, wenn ich meine, dass es mir beim Schlaf und Appetit hilft (bin sehr untergewichtig und plage oft über Übelkeit), doch nun empfahl er mir eben nochmals das Elontril auszuprobieren mit dem Ziel, die SSRI induzierte Apathie, Ziellosigkeit und nicht existente Libido (ich bin 27 und habe seit Jahren kein Sexualleben) etwas in Angriff zu nehmen. Und das Elvanse (30mg oder je nach dem wie viel ich brauche).
In der Theorie klingt das total plausibel:
Zwang und Angst ------------------> Escitalopram (und Mirtazapin)
(SSRI induzierte) Apathie --------> Bupropion/Elontril
ADHS----------------------------------> Elvanse
Wie seht ihr das? Hat jemand Erfahrung mit dieser Kombination? Schließlich sind das stolze 4 Medis. SSRIs werde ich wohl mein Leben lang nehmen müssen und so lange ich die auch in hohen Dosen gut vertrage, brauche ich mir da keine Gedanken zu machen wurde mir gesagt. Und gegen die Nebenwirkungen der SSRIs (also Libidoverlust, Anhedonie, Apathie) soll eben mit Elontril gegengewirkt werden.
Ich habe mehrere Psychiater konsultiert und alle sind sich in diesem Therapieschema einig. Was meint ihr?
Liebe Grüße und ich hoffe sehr das war nicht zu langatmig zu lesen!!