Eure Symptome vor vs. mit Medikinet

Hallo in die Runde!
Ich lese immer wieder, dass man von den Medikamenten keine Superkräfte, Wow-Momente etc. erwarten kann. Trotzdem erhofft sich doch jeder, der Medikamente nimmt, eine positive Veränderung. Ich würde einfach gerne mal eure Erfahrungen mit Blick auf eure Erwartungen erfragen.

  1. Welche Symptome hattest Du ohne Medikamente?

  2. Welche Veränderungen hast du dir von den Medikamenten erhofft?

  3. Welche Veränderungen hast du oder haben andere tatsächlich bei dir wahrgenommen?

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Also teils-teils. Was Konzentration betrifft - okay, keine Wunder, aber besser.

Übersicht - deutlich besser.

Aufschieben - habe ich noch kein Mittel gegen gefunden, ich schiebe manche Sachen immer noch tagelang auf.

Und Impulsivität, Zurückweisungsgedanken, Unausgeglichenheit, Sich über alles Aufregen - das ist ein echtes Wunder. Da bin ich durch das Medikament, und aber nur wenn es wirkt, ein anderer Mensch. Das hatte ich so nicht erwartet, nein, ich fand mich ja normal und sah kein Problem! :adxs_happy:

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Im Titel schriebst du „Medikinet“ - meinst du Medikament? Wenn ja, dann änder ich das gerne :slight_smile:

Nee, ich meinte eigentlich schon speziell mit Medikinet.

Okay, wieso denn nur Medikinet? Könntest auch ausweiten auf MPH generell zB?

Gab es denn im Forum schonmal eine Umfrage, welches Medikament am besten geholfen hat? Hab über die Suchfunktion zumindest nichts entdecken können.

@Barbararella Das ist bei jeder Person Individuell. Von so einer Umfrage ist daher nicht viel zu halten.

Achso, darüber hab ich nicht nachgedacht, dass es noch andere Methylphenidat-Medikamente gibt. Mich interessiert Medikinet, weil ich Medikinet nehme.

Hallo,

ich befinde mich noch in der Eindosierungsphase von daher hilft dir meine Antwort nur bedingt:

  1. Sehr viele Gedanken gleichzeitig, starke Konzentrationsprobleme, starke Prokrastination, alles auf den letzten Drücker machen, insbesondere Aufgaben, die mich nicht interessieren, immer im Stress bevor ich irgendwo hin muss…

  2. Würde mir natürlich wünschen, dass sich alles bessert :wink:

  3. Gedanken sind auf jeden Fall weniger, generell ist es irgendwie ruhiger in meinem Kopf und somit fühl ich mich auch ruhiger, Konzentration schwankt.

Vorgestern musste ich kurzfristig eine sehr wichtige aber monotone Aufgabe erledigen. Druck war also schon da, normalerweise ist es aber trotzdem so, dass ich sowas bis zur letzten Sekunde hinauszögere bis ich richtig Zeitdruck habe und währenddessen 70x aufs Handy gucke, um das ganze erträglicher zu machen und super gestresst bin. Dabei weiß ich, dass ich mich jetzt eigentlich einmal 10min dransetzen müsste und dann wärs auch vorbei. Habe mich aber vorgestern dann dabei erwischt, dass ich einfach mit der Aufgaben angefangen hab und auch total schnell durchkam :scream: Würd sagen das war bisher mein größter Erfolg :partying_face:

Ich habe gestern das erste Mal (ja ich weiß, dass es nicht gut war aber ich war extrem neugierig und konnte nicht widerstehen) 10mg Medikinet genommen. Ich habe nicht so wirklich was gegessen und die Wirkung war fast nicht spürbar. War aber war, dass ich richtig müde war und nichts gebacken bekam. (Ja auch das weiß ich, dass ich hätte essen sollen!)

Ich bin sehr neugierig und und probiere viel aus, auch das, was man nicht machen darf bzw. soll.
Ich möchte es selbst erleben.

Heute morgen um 7.30 Uhr, habe ich erst die 300mg Bupropion genommen und um 8.15 Uhr die 10mg Medikinet. Alles mit Frühstück.
Ich habe nicht sehr viel gemerkt. Einbisschen ruhiger war es im Kopf und für einen kurzen Moment, von 20 Minuten, habe ich mich Ganz gefühlt.
Kein Krieg im Kopf und in der Seele, ich habe Farben intensiv gesehen obwohl alles grau war durch den Regen. Ich habe vor Freude geweint, weil es so wunderschön war und, wie gesagt, das allererste Mal in meinem Leben.

Nach drei Stunden war es nicht mehr so ruhig im Kopf und irgendwie war alles etwas schlimmer als vorher, aber aushaltbar.

Ich bin am überlegen ob ich morgen selber auf 10-10-0 gehe, um zu gucken wie es dann ist. Ich weiß auch gar nicht ob ich gestern, beim Psychiater, richtig zugehört habe, weil ich etwas überdreht war. Vielleicht habe ich was verpasst wegen der Dosierung :sweat_smile: wäre nicht verwunderlich.

Das ist was ich mit Medikinet erlebt hab in zwei Tagen.

(Ich schiebe das Thema mal hoch - möchte ungern ein ziemlich ähnliches anfangen, vielleicht kommen ja noch Antworten)

Ich (43/m) nehme seit einem Monat (nach 2 Jahren rumlaufen und Ärzte suchen) Medikinet und habe mit 10-0-0 angefangen und mit der Tabelle aufdosiert und bin derzeit ‚zufrieden‘ bei 15-10-0.

An Tagen wo ich Medikinet merke, bzw wahrnehme, kann ich besser und konzentrierter Arbeiten. Mir fällt der Fokus nicht so schwer wie früher und meine Toleranzgrenze ggü Frustation ist etwas höher, ich fühle mich nicht so schnell verärgert und enttäuscht wenn etwas nicht klappt. Emotional bin ich etwas, aber nur leicht stabiler. Komme besser mit der Zeit nach emotionalen/ärgerlichen/leicht stressigen Situationen klar und kann sie schneller und ruhiger verarbeiten, ohne dass sich das länger hinzieht wie früher.

Beim Sport und im Wirkfenster von Medikinet fühle ich mich schnell ausgepowert. Als hätte ich kaum Kraft und Ausdauer, die aber eigentlich beide ok sind. Mache ich einfach weiter ohne Pause, gehts in einen Fokus und ich merke eine Stunden später erst, dass die Stunde Sport rum ist - ohne Pause. Da muss ich echt auf die Uhr gucken und mich zu Pausen zwingen.

Was sich aber nicht verbessert hat, ist bspw äußere Reizwahrnehmung. Gefühlt ist es mit Medikinet lauter, heller, anstrengender in der Stadt, unter Leuten, im Restaurant. Auch Geräusche von draußen sind irgendwie präsenter geworden.

Meine Kopfradio (Wiederholungen, Textzeilen, Kennzeichen, Markennamen…) ist auch nicht weniger geworden. Auch nicht beim Sport wo ja doch etwas wirkt.

Meine innere Unruhe ist geteilter Meinung: der Drang Dinge zu tun ist weniger. Der Drang den Fuß, Finger oder das Kopfradio anzudrehen leider nicht.

Mit Stress wirkt Medikinet leider überhaupt nicht. Da verfliegt in Sekunden alles wenn der Stress den Ventilator trifft. Das ist ziemlich ätzend, finde ich, kann es aber nicht umgehen teilweise weil ich impulsiv drauf reagiere wenn es zu viel wird.

Ich bin also einerseits froh, dass ich nach sehr vielen Jahren mal mit besserem Fokus arbeiten kann und emotional etwas (sic) ausgeglichener bin - aber Kopfradio und Reizfilterung sind halt immer noch so eine Sache leider. Vielleicht ist es aber auch einfach eine sehr lange Zeit gewesen und mein Kopf/Körper kennt halt auch nur das… es ist ja erst der erste Monat. Vielleicht wirds noch was besser :slight_smile:

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